Für mich ist der Weg das Ziel. Die eigentliche Charakterentwicklung erst mit Max.-Level richtig losgehen zu lassen, macht in meinen Augen keinen Sinn.Die Daten vom WoW-Census (z.B. EU-Arguswacht ... ist aber überall so) sind meiner Meinung nach das deutlichste Anzeichen für ein kaputtes System und eine ungesunde Population.Bei WoW könnte man genau so gut auch gleich alle Leute auf 70 anfangen lassen. Blizzard gibt letztlich selbst zu, dass das levelling in WoW eigentlich Nebensache ist und der Fokus auf seichtes Spielen für Jedermann liegt. Ein Design mit dem man gut Geld verdienen kann; scheiße ist es trotzdem.
Ich vergleiche WoW immer mit McDonald's. Verdammt gutes Marketing; den Zeitgeist getroffen; passt für Jeden. Trotzdem würde nie jemand auf den Gedanken kommen und behaupten, dass McDonald's ein gutes Restaurant ist. Erstaunlich, dass viele nach wie vor behaupten, WoW wäre ein gutes Rollenspiel.Es ist keines.
Das alles stimmt nur, wenn man davon ausgeht, dass 6 Monate Leveling irgendetwas Anspruchsvolles darstellen! 6 Monate Steineklopfen am Stück, machen den Job auch nicht interessanter! Ich persönlich hab lieber 240 Stunden Spielspass, gefüllt mit gutgeschriebenen Quests und abwechslungsreichem, reibungslosem Leveln, als 6 Monate mit stupiden Grindorgien.
Wie gesagt: Max-Level ist der Punkt an dem alle Spieler, im Wettstreit oder im Raid, die selben Ausgangschancen haben. Das ist der Punkt an dem sowas überhaupt erst losgehen kann. PvP und schwere PvE Bosse, die äusserste Konzentration und viel Training brauchen und mit monatelangem Raiden verbunden sind, funktionieren nur richtig gut, wenn alle gleich weit sind. Max-Level ist deshalb unabdingbar für viele Spielmechaniken und -inhalte. Natürlich geht es auch anders, wie z.B. in EvE wo jeder Chancen hatte(so er denn ein paar bestimmte Skills trainiert hatte, um so eine andere Art des Max-Levels zu erreichen).
Ja, mein Keller ist auch kein gutes Rollenspiel! Die Spieler machen's, nicht die Plattform!
Könnte man bei UT seinen Char individueller konfigurieren und ein paar Fertigkeiten auswählen, wäre das scheinbar für dich ein genauso gutes Game wie WoW.
Wenn ich das richtig verstehe, ist das Leveln für dich nur der Anlauf für das richtige Spiel.
Zitat von: Kulin am 06. Juni 2008, 15:38:56Das alles stimmt nur, wenn man davon ausgeht, dass 6 Monate Leveling irgendetwas Anspruchsvolles darstellen! 6 Monate Steineklopfen am Stück, machen den Job auch nicht interessanter! Ich persönlich hab lieber 240 Stunden Spielspass, gefüllt mit gutgeschriebenen Quests und abwechslungsreichem, reibungslosem Leveln, als 6 Monate mit stupiden Grindorgien.Es kommt darauf an, womit diese sechs Monate gefüllt sind. Gut geschriebene Quests kann man auch beim Leveln haben.
Zitat von: Kulin am 06. Juni 2008, 15:38:56Wie gesagt: Max-Level ist der Punkt an dem alle Spieler, im Wettstreit oder im Raid, die selben Ausgangschancen haben. Das ist der Punkt an dem sowas überhaupt erst losgehen kann. PvP und schwere PvE Bosse, die äusserste Konzentration und viel Training brauchen und mit monatelangem Raiden verbunden sind, funktionieren nur richtig gut, wenn alle gleich weit sind. Max-Level ist deshalb unabdingbar für viele Spielmechaniken und -inhalte. Natürlich geht es auch anders, wie z.B. in EvE wo jeder Chancen hatte(so er denn ein paar bestimmte Skills trainiert hatte, um so eine andere Art des Max-Levels zu erreichen).Natürlich sollte das Spiel nicht bei Max-Level zu Ende sein. Im Gegenteil. Allerdings sollte das Leveln auch nicht eine Art Beiwerk sein, wie bei WoW (oder jetzt AoC), sondern letztlich den Großteil des Spielens betreffen. Warum? Weil Leveln Training und Sozialisierung darstellt.
Zitat von: Kulin am 06. Juni 2008, 15:38:56Ja, mein Keller ist auch kein gutes Rollenspiel! Die Spieler machen's, nicht die Plattform! Nein, das stimmt nicht. Das ist ein populärer Irrtum. Es sind nicht die Spieler, die ein RPG ausmachen. "Seid gegrüßt, edle Dame ... /me verbeugt sich" ist das allerletzte Glied in der RPG-Kette. Die Kunst ein RPG zu Entwickeln besteht darin, eine Umgebung zu erschaffen, in der die Spieler freiwillig geschwollen daher reden. Erst wenn alle Spieler sowas freiwillig machen, hat man's tatsächlich geschafft. Woraus die Umgebung besteht und was die Spieler dazu bringt, langsam durch Hauptstädte zu gehen und nicht zu rennen, ist schwer zu definieren, weil's elendig komplex ist. Kurz gesagt geht es um eine glaubwürdige Welt inklusive aller Konsequenzen.
Ein kurzes Beispiel: Die leidige, wilde Herumgespringe von WoW. Das ist komplett kontra-RPG. Ein RPG-mässige Lösung wäre es (simplifiziert dargestellt), einen Ausdauerbalken einzufügen, der verschiedeneartige Einflüsse hart (schwächer kämpfen, etc...) und nach sechs mal springen leer ist.
Da kommt dann auch wieder das Leveln in's Spiel. Solo-content und schnelles Leveln sind unsozial. Ein Rollenspiel ist per definition sozial.
Klar ist aber natürlich auch, dass man dann keine 10 Millionen Leute bekommt. *shrug* Ich bleibe bei meinem McDonald's <-> Gourmetrestaurant Vergleich.
Das ist falsch! Eine interessante Spielwelt sorgt noch lange nicht dafür, dass das Rollenspiel, dass man betreibt, auch nur im Ansatz irgendwas taugt. Es sind immer die Mitspieler, die eine solche Welt mit Leben füllen und die dafür sorgen, dass man Spass hat.
Das tut das Endgame auch. Sogar Foren können diesen Job übernehmen. Muss man dafür 6 Monate grinden? Nope!
Von was du sprichst ist, Vollhonks in ihrem Tun per OOC-Reglement bzw. durch Spielmechanik einhalt zu gebieten. Ein vernünftiger Rollenspieler macht das von selbst. Alle anderen werden immer einen Weg finden, die Spielwelt auszutricksen, zu übergehen oder was auch immer.
Wir sprechen hier von Raids mit 24-40 Mann. Und wir sprechen von PvP mit 100 beteiligten Spielern. Wenn du meinst das deine komische Levelgruppe dir mehr soziale Möglichkeiten bietet, als Events mit Spielerbeteiligung in diesem Ausmaß, dann wirds wohl Zeit, dass dir mal jemand das Brett vom Kopf entfernt!
Man bekommt deswegen keine 10 Millionen Leute mit Levelgrind-Orgien, weil sie Öde und Dumm sind. Das ist richtig. Wenn du wirklich meinst, Levelgrind ist vergleichbar mit einem Gourmetrestaurant, dann dinierst du wahrscheinlich regelmäsig in der Mülltonne!
Zweitens ist es nur Beweis, dass Du nichts von dem was ich geschrieben habe verstanden hast.
meinungsfreiheit hat hier nur begrenzt anwendung
Womit sich der Kreis langsam schließt. Erstaunlicherweise sind es meist die Powergamer und Speedleveler, die den anderen Spielern vorwerfen Sie spielen falsch.
Erstaunlicherweise sind es meist die Powergamer und Speedleveler, die den anderen Spielern vorwerfen Sie spielen falsch.
Als Grind kann man das ganze allerdings auch nur verstehen, wenn man möglichst schnell den Maxlvl erreichen will und sich über die 1,7 Mio Wildschweine hermacht um genauso stark zu werden wie: "He who has no life".
Für die Explorer und Socializer gehört der Weg eindeutig zum Spiel dazu.
Sorry, Joe. Aber genau was Du Kulin vorwirfst machst Du hier selbst: Nämlich anderen vorwerfen, falsch zu spielen.