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Autor Thema: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?  (Gelesen 27329 mal)

Cavon

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Kent Brockman

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #1 am: 19. Dezember 2007, 13:52:08 »
also der niggemeier-fall ist echt mal die härte. ich kanns nicht verstehen, dass in deutschland die gerichte so argumentieren (der beitrag würde rechtswidrige äusserungen provozieren, daher müsse man die kommentare vorab prüfen) . ich finds toll, dass er in berufung geht.

Itchy

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #2 am: 19. Dezember 2007, 13:58:50 »
Dafür würde der Herr in Amerika aufgrund seines Namens wegen Diskrimierung zu 1.000.000$ Schadenersatz verurteilt ;)

SCNR

muh

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #3 am: 19. Dezember 2007, 14:00:32 »
Ja offenbar ist es so das man nicht nur für seine eigenen aktionen verantwortlich ist, sondern der trend geht dahin das man für aktionen anderer die vielleicht durch die eigene entstehen könnten verantwortlich gemacht wird.

Siehe dazu auch http://www.news.ch/Bunte+Schafe+bei+Madonna+aergern+Tierschuetzer/294104/detail.htm , bei dem tierschützer weniger ankritteln das madonna schafe mit ungefährlichen farben angemalt hat als vielmehr das es ja jemand mit normaler farbe nachmachen könnte.

Kent Brockman

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #4 am: 19. Dezember 2007, 14:02:28 »
Dafür würde der Herr in Amerika aufgrund seines Namens wegen Diskrimierung zu 1.000.000$ Schadenersatz verurteilt ;)

SCNR

ach was. in amerika würde er einen anwalt finden, der nachweisen kann, dass er afroamerikanischer herkunft ist. UND jude.

Hurz

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #5 am: 19. Dezember 2007, 14:22:12 »
Nicht vergessen, dass er auch amerikanische Ureinwohner als Vorfahren hat.

@Topic: Das Problem ist einfach, dass jeder der ein Medium zur Verfügung stellt für die Inhalte des Mediums verantwortlich ist. So ist ein Zeitungsverleger für die Inhalte seiner Zeitung verantwortlich, auch wenn Dritte - Redakteure - die Inhalte verfassen. Und hier liegt der Unterschied zu Kommentaren bei Blogs: Es werden Dritte etwas schreiben, aber diese stehen nicht unter dem direkten Einfluss des Bloggers und damit kann entweder jeden Kommantar prüfen vor oder bei Veröffentlichung. Frage ist natürlich, ob das der Kommentarfunktion den Sinn raubt als direktes Mittel des Kommentars auf Blogs. Allerdings gibt es auch bei Zeitungen Leserbriefe, aber die werden vorher auch gelesen und nicht blind abgedruckt.

Die Frage die sich stellt ist: Wie weit reicht die Verantwortung eines Medienbereitstellers/Bloggers. Für seine eigenen Beiträge ist das klar, hier gilt das gleiche Recht wie für alle öffentlichen Äußerungen. Was ist aber mit Fremdinhalten die in seinem Verantwortungsbereich veröffentlicht werden? Eine Zeitung die einen Leserbrief veröffentlicht der falsche oder sittenwidrige Inhalte hat ist haft- und strafbar, also müsste das gleich auch für jeden Webseitenbetreiber also auch für Blogger gelten. Der einzige Unterschied zwischen Kommentaren bei einem Blog und bei Leserbriefen ist, dass Kommentare in der Regel ungefiltert (technisch wäre es kein Problem dies anders zu lösen, d.h. Kommentare müssen erst frei gegeben werden) und sofort und jederzeit erfolgen und auch erscheinen. Die Frage bleibt: wie bzw. ist überhaupt dieser Unterschied juristisch zu bewerten? Eine wirklich schwere Frage ... bei der ich sage dazu tendiere, dass Blogger durchaus die Verantwortung für Kommentare tragen - wie ein Verleger für die abgedruckten Leserbriefe.
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tombs

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #6 am: 19. Dezember 2007, 15:23:59 »
der vergleich von leserbriefen und kommentaren ist an der realität vorbei. eher zu vergleichen wäre es wohl mit live gesendeten interviews oder diskussionsrunden. würde zum beispiel jemand auf die idee kommen, das zdf zu verklagen, wenn dort jemand bei jbk etwas diffamierendes oder falsches von sich gibt. klar, dort hast du direkt einen moderator dabei, der im idealfall das vergehen erkennt, aber veröffentlicht ist veröffentlicht. oder nimm call-ins bei ratgebershows oder diskussionsrunden. wenn sich da ein schwachmat wichtig machen will und mist erzählt, würde auch keiner auf die idee kommen, den sender dafür verantwortlich zu machen.
klar darf die moderation in nem blog nicht vernachlässigt werden und vermutlich kann herr niggemeyer seine kommentierfunktion in der hinsicht noch verbessern. aber die gleichen ansprüche wie an abgedruckte leserbriefe zu stellen, ist, obwohl denkbar, eine miese lösung

Shadowcaster

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #7 am: 19. Dezember 2007, 15:31:17 »
Als ich das gelesen habe mußte ich schmunzeln, aber im Hintergrund zu den News hier ist mir das Lachen im Halse stecken geblieben....


Hurz

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #8 am: 19. Dezember 2007, 16:08:45 »
der vergleich von leserbriefen und kommentaren ist an der realität vorbei.

Es geht nicht darum wie das in der Realität gehandhabt wird - würde jeder Leserbrief in einer Zeitung ohne Prüfung veröffentlicht, dann gäbe es diese Diskussion hier nicht - sondern wie es juristisch zu werten ist. Sprich wie ist ein Blog als Medium und Veröffentlichungsplattform rechtlich einzustufen. Dass es etwas anderes ist wie eine große Tageszeitung mit Redaktion ist klar, dass es aber auch kein rein privates Hobby ohne Außenwirkung ist ebenso.

Dazu nimmt man den naheliegensten Vergleich und da Blogs eindeutig Veröffentlichungen sind die einer breiten unbegrenzten Menge von Personen jederzeit zur Verfügung steht muss es gleich behandelt werden wir jede andere Veröffentlichung. Sprich: Auf das Medium Blog müssen die gleichen Rechte und Pflichten angewendet werden wie auf Zeitungen, usw.

Btw: ein Fernsehsender, der ohne Absicherung und ohne einzugreifen etwas sendet, dass eine Person sagt und tut und das eine falsche Darstellung beinhaltet ist dafür verantwortlich. Natürlich ist es primär die Person an sich, aber der Sender trägt die Verantwortung für die Verbreitung, der Schaden der aus der Verbreitung entsteht und ist dafür verantwortlich, dass die erneute Ausstrahlung bzw. Veröffentlichung nicht erfolgen kann und wird. Was glaubst du warum bei live-Sendungen immer eine Horde von Juristen des Senders, der Produktionsfirma und von wem noch alles sitzen und schwitzen wie sau und es einen "roten Knopf" gibt der die Sendung sofort abbricht?
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tombs

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #9 am: 19. Dezember 2007, 17:07:10 »
der vergleich von leserbriefen und kommentaren ist an der realität vorbei.

Es geht nicht darum wie das in der Realität gehandhabt wird - würde jeder Leserbrief in einer Zeitung ohne Prüfung veröffentlicht, dann gäbe es diese Diskussion hier nicht - sondern wie es juristisch zu werten ist. Sprich wie ist ein Blog als Medium und Veröffentlichungsplattform rechtlich einzustufen. Dass es etwas anderes ist wie eine große Tageszeitung mit Redaktion ist klar, dass es aber auch kein rein privates Hobby ohne Außenwirkung ist ebenso.
zustimm

Zitat
Dazu nimmt man den naheliegensten Vergleich und da Blogs eindeutig Veröffentlichungen sind die einer breiten unbegrenzten Menge von Personen jederzeit zur Verfügung steht muss es gleich behandelt werden wir jede andere Veröffentlichung. Sprich: Auf das Medium Blog müssen die gleichen Rechte und Pflichten angewendet werden wie auf Zeitungen, usw.
quark. den naheliegendsten vergleich 1:1 auf etwas anzuwenden, was ganz offensichtlich keine 1:1 kopie ist, grenzt an arbeitsverweigerung der richter.

Zitat
Btw: ein Fernsehsender, der ohne Absicherung und ohne einzugreifen etwas sendet, dass eine Person sagt und tut und das eine falsche Darstellung beinhaltet ist dafür verantwortlich. Natürlich ist es primär die Person an sich, aber der Sender trägt die Verantwortung für die Verbreitung, der Schaden der aus der Verbreitung entsteht und ist dafür verantwortlich, dass die erneute Ausstrahlung bzw. Veröffentlichung nicht erfolgen kann und wird. Was glaubst du warum bei live-Sendungen immer eine Horde von Juristen des Senders, der Produktionsfirma und von wem noch alles sitzen und schwitzen wie sau und es einen "roten Knopf" gibt der die Sendung sofort abbricht?
du hältst vermutlich den superbowl und die oskarverleihung für repräsentativ. bei der einfachen diskussionsrunde im radio oder fernsehen sitzt da vielleicht ein aufnahmeleiter, dessen juristische bildung nicht viel besser ist als unsere

Hurz

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #10 am: 19. Dezember 2007, 17:58:54 »
quark. den naheliegendsten vergleich 1:1 auf etwas anzuwenden, was ganz offensichtlich keine 1:1 kopie ist, grenzt an arbeitsverweigerung der richter.

Da irrst du dich, es ist nur die Frage wo man die Gemeinsamkeit und wo die Unterschiede festlegt und dann entscheidet ob diese Unterschiede so relevant sind, dass sie eine Differenzierung ermöglichen bzw. erzwingen.

Wir werden sicher nicht streiten, dass ein Blog eine Veröffentlichung im Medium Internet ist und auch ein öffentlich zugängliches mit nahezu unbeschränkter Reichweite. Damit steht es in diesem wesentlichen Punkt den Zeitungen, Radiosendungen und Fernsehshows in keinster Weise nach (die Frage ob und wie oft ein Blog aufgerufen wird ist nicht relevant an dieser Stelle, es geht um die reine Frage ob).

Aus dieser Eigenschaft der öffentlichen Zugänglichkeit und der daraus erwachsenden meinungsbildenden Kraft - und aus keiner anderen - erwächst für eine Veröffentlichung die Verantwortung für den Veröffenlicher für den veröffentlichten Inhalt. Auch darüber wird man schwerlich streiten können - wer etwas veröffentlicht muss dies mit besten Wissen und Gewissen tun, dass es nicht der Unwahrheit entpsricht und nicht sittenwidrig ist.

Bei einem Blog kommt naturgemäß zusammen, dass der Schreiber meist auch der Verleger ist - sprich der Verantwortliche für den Inhalt und auch für die Webseite. Wir stimmen alle überein, dass jemand der eine Webseite betreibt eine Verantwortung dafür trägt, was auf seiner Seite steht, zu sehen ist oder zu hören ist.

Nachdem wir also geklärt haben, dass ein Blog ein öffentliches meinungstragendes oder meinungsbildendes Medium ist und auch der Betreiber/Schreiber/Verleger eine entsprechende Verpflichtung hat kommen wir zu dem interessanten Schritt: Wie weit reicht die Verpflichtung? Und an dieser Stelle kommen wir zu dem oben genannten: Wo ist der Unterschied zur Zeitung und ist dieser relevant?

Der Unterschied von Blog zu Zeitung könnte sein:

- Reichweite: Hier hat das Blog die theoretisch größere Reichweite als z.B. eine Regional- oder Lokalzeitung. Ob es die tatsächlich hat ist egal für die juristische Bemessung welche Pflichten sich aus dem Betreiben eines Blogs ergeben.

- Hobby vs. Beruf: Ein Blog ist meist ein Hobby, eine Zeitung nicht. Aber nur weil etwas nicht zum Gelderwerb betrieben wird darf es nicht deshalb alleine schon ohne Einschränkung oder Verpflichtung sein. Sicher wird man bei der Bemessung von Strafgeldern (bei z.B. falschen Aussagen in Blogeinträgen) oder der Pflicht wie weit eine Aussage geprüft werden muss oder wie weit Quellen geprüft werden müssen zwischen einem Blogger und einem Berufsredakteur unterscheiden (hier zu Gunsten des Bloggers, der zwar nicht blind was schreiben darf, aber sicher Quellen nicht so eingehend prüfen muss wie ein "Profi"), aber die grundsätzlichen Pflichten nicht die Unwahrheit zu sagen (oder gar nicht zu nach zu forschen) oder nicht sittenwidrig zu handeln bleiben bestehen.

- Trägermedium: Ob Internet oder Papier oder Radiowellen - der Unterschied ist hier für die juristische Betrachtung egal. Das Trägermedium muss nur geeignet sein eine nicht strikt abgegrenzte Zahl von Personen zugänglich zu machen - sprich der Faktor Öffentlichkeit ist relevant.

Die Unterschiede sind also erstmal nicht wirklich da, wenn man es auf die Grundprinzipien reduziert - und das muss man machen, sonst würden Gesetze keinen Sinn machen. Im Grundprinzip unterscheidet sich ein Blog in keiner Weise von einer Zeitung bzw. eher von einer Zeitung die nur unregelmäßig erscheint und nur immer aus einem Artikel besteht.

Bleibt noch eine Frage: Was ist dann ein Kommentar? Ein Kommentar ist eine Antwort bzw. Reaktion eines Leser auf einen Artikel. Das ist also absolut identisch mit einem Leserbrief, denn das ist ein Leserbrief auch. Aber es gibt zwei Unterschiede:

1. Ein Kommentar erscheint typischerweise sofort und ungefiltert und das entspricht der Eigenart des Mediums Internet. Ein Leserbrief erscheint erst in der nächsten Ausgabe und wird automatisch von einer Redaktion gelesen und dabei geprüft, das ist typisch für das Medium Zeitung.

2. Ein Kommentar kann - auf Grund der Eigenart des Internets - auch ein Kommentar zu einem anderen Kommentar sein oder eine Antwort auf einen Kommentar zum eigentlichen Artikel. Ein Leserbrief der einen Leserbrief kommentiert ist glaub ich sehr selten.

Es ist also die Eigenart des Mediums Internet, dass ein Kommentar sich in zwei Punkten unterscheidet von einem Leserbrief, aber sind diese auch juristisch relevant? Der zweite Punkt ist es nicht, denn auch wenn es selten sein sollte, so ist es dennoch möglich dass eine Zeitung einen Leserbrief abdruckt, der einen Leserbrief kommentiert. Bleibt also der erste Punkt: Die Direktheit des Internets.

Da sind wir also angelangt beim Kern des Problems: erlischt die Verantwortung des Bloggers für die Kommentare bzw. deren Inhalt dadurch, dass das Internet ein schnelles und direktes Medium ist, weil es auf Grund seiner Beschaffenheit technisch etwas erlaubt, dass einer Zeitung technisch nicht möglich ist?

Vergleich: Würde es technisch gehen, dass jede Person ohne Filter einen Leserbrief in eine Zeitung bringt ohne dass dieser vorher gelesen wird und diese Zeitung jederzeit in der aktuellsten Form verfügbar ist: wäre dann die Zeitung von der Verpflichtung befreit für den Inhalt der Leserbriefe? Sicher nicht, denn immerhin ist es die Zeitung die es erst ermöglicht hat dem Inhalt des Leserbriefes eine Plattform und Verbreitung zu finden.



Zäunen wir das Pferd von hinten mal auf: Wenn jemand etwas schreibt das nicht stimmt in seinem Blog und damit jemandem schadet, dann ist er natürlich straf- und haftbar. Darüber sind wir uns sicher einig.

Nun ändern wir nur die Plattform in der exakt der gleiche Text steht: von einem eigenen Blog in den Kommentar zu einem anderen Blog. Ändert sich dadurch die rechtliche Relevanz dessen was geschrieben wurde? Nein, der Verfasser bleibt weiter straf- und haftbar. Auch da wird man kaum streiten können.

Nun kommt aber eine zweite Person ins Spiel und das ist die Person die dem Schreiber (mit seiner Webseite und seinem Blog und seinem Kommentarsystem) erst die Plattform geliefert hat. Ist diese Person eine juristisch neutrale Person die nichts tut außer ein Medium zur Veröffentlichung anzubieten oder ist Sie - indirekt aber kausal - Teil der Veröffentlichung? Ja, das ist er. Ob er es will oder nicht, damit trägt er auch - indirekt - eine Mitverantwortung für das Geschriebene.



du hältst vermutlich den superbowl und die oskarverleihung für repräsentativ. bei der einfachen diskussionsrunde im radio oder fernsehen sitzt da vielleicht ein aufnahmeleiter, dessen juristische bildung nicht viel besser ist als unsere

Bei Radiosendungen etc. werden Anrufe auch nicht ohne vorher geprüft zu werden durchgestellt, sondern immer von min. einer Person geprüft. Dieser ist dann dafür verantwortlich. Baut der Mist ist er evt. im Verhältnis Arbeitsverhältnis belangbar durch den Sender, aber im Außenverhältnis ist der Sender haft- und strafbar.
« Letzte Änderung: 19. Dezember 2007, 18:08:07 von Hurz »
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Gray

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #11 am: 19. Dezember 2007, 19:58:13 »
letztendlich ist das problem doch dieses das in zukunft alle kommentare erst moderiert werden müssen. ansonsten muss man mit der verhältnismäßigkeit argumentieren: ich kann nicht 24 stunden minutlich kontrollieren was gepostet wird, und selbst wenn es nur 5 minuten online war kann es selbst dann jemand aufstoßen.

bei foren war seinerzeit die regelung dass solchen umstrittenen posts nach bekanntwerden des verantwortlichen gelöscht werden, theoretisch gilt das auch hier. allerdings wurde das im heisefall abgesprochen das ALLES moderiert werden muss, auch in stark frequentierten foren (iirc).



Hurz

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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #12 am: 19. Dezember 2007, 20:03:44 »
Also mal ehrlich, bei Blogs sollte es technisch kein Problem sein Kommentare erst dann anzuzeigen wenn der Blooger klikt "Ok". Forum ist da dann doch auch von der Ausgangsbasis etwas anders.
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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #13 am: 19. Dezember 2007, 22:46:04 »
ja, aber wo willst du die grenze ziehen? in dem fall wars ja auch so dass es in der nacht gepostet wurde und er den post sonntag morgen entfernt hat (~ 7 stunden später). sicher könnte man das nur noch moderiert zulassen, aber das gibt dem einen seltsamen beigeschmack.



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Re: Müssen jetzt alle Blogs Ihre Kommentarfunktion schliessen?
« Antwort #14 am: 19. Dezember 2007, 23:12:49 »


@Topic: Das Problem ist einfach, dass jeder der ein Medium zur Verfügung stellt für die Inhalte des Mediums verantwortlich ist.

sorry fuer offtopic. Aber würde das nicht auch erlauben, das man die GEZ verklagen kann? Immerhin verlangen die fürs 'bereitstellen' des mediums Internet eine Gebühr. Dann sollten die doch auch für die 'sicherheit' (sic) im Netz sorgen :P

 

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