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Autor Thema: Gewalt in Computerspielen!  (Gelesen 14595 mal)

Neranja

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #30 am: 23. Februar 2009, 15:42:16 »
Was sollen auch die Kindern lernen, wenn sie daheim abgeschoben, nicht motiviert und ihren eigenen "Gelüsten" überlassen werden?

Die vertikale soziale Mobilität ist in Deutschland halt nicht so groß, und dementsprechend werden die Kinder halt wie ihre Eltern. Oder was hast Du gedacht? Das einzige was hilft helfen würde ist halt Bildung, aber da haben die Entscheider halt keinen Bock drauf: Das würde erstens richtig Geld kosten, und die Früchte erntet man auch erst nach der über-über-übernächsten Amtsperiode.

Schauen wir uns doch mal die "Familienministerin" Ursula von der Leyen an. Sonst noch Fragen?
Außerdem lässt mich mein Schaf nicht mehr ran

Hurz

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #31 am: 23. Februar 2009, 15:49:19 »
Die vertikale soziale Mobilität ist in Deutschland halt nicht so groß, und dementsprechend werden die Kinder halt wie ihre Eltern. Oder was hast Du gedacht? Das einzige was hilft helfen würde ist halt Bildung, aber da haben die Entscheider halt keinen Bock drauf: Das würde erstens richtig Geld kosten, und die Früchte erntet man auch erst nach der über-über-übernächsten Amtsperiode.

Völlig richtig, nur muss man fairer Weise auch sagen, dass Kinder zum Lernen zu bewegen auch Arbeit für die Eltern bedeutet (Motivieren, Helfen, Beaufsichtigen und auch Konfrontationen) und leider ist es genau das was viele Eltern scheuen ... auch aus Bequemlichkeit, Angst, Unwissenheit und anderen Gründen. Aber Politiker stürzen sich eh immer auf die älteren Wähler da diese Schicht a) wächst und b) auch zur Wahl geht ... und da sind Renten und sicherer Job halt wichtiger als Bildung. Kurzsichtig und dumm, aber leider die Realität.
"Shooter mit Game-Pad spielen ist wie Suppe essen ohne Löffel. Geht auch irgendwie, aber danach ist man versaut." Hurz, 2014

Ronnie Drew

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #32 am: 23. Februar 2009, 16:52:26 »
dass Kinder zum Lernen zu bewegen auch Arbeit für die Eltern bedeutet (Motivieren, Helfen, Beaufsichtigen und auch Konfrontationen) und leider ist es genau das was viele Eltern scheuen ... auch aus Bequemlichkeit, Angst, Unwissenheit und anderen Gründen.

Gerade deshalb gibt es ja auch (mit) den Zusammenhang Bildung Eltern => Bildung Kind in D.

Rom

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #33 am: 23. Februar 2009, 17:46:02 »
also sry wenn ich das hier lese muss ich schmunzeln ... ihr klingt wie Eunuchen - sie wissens wie mans macht ... groß über Kinder reden aber vermutlich nicht mal nen einzelpimpel daheim. Ich gebe euch recht, dass wenn man im Fernsehen die Brennpunkte sieht sich sagt ... uff... sowas gibts. Und ja das gibt es. Heutzutage wird ja im 3 gliedrigen Schulsystem schon von vornherein eine gymnasiale Ellenbogenelite oder hauptschulische Looser produziert. Durch die Separierung in der 5. Klasse, wo sich doch gerade bei Jungen das Potenzial erst mit 15-16 entfaltet, wird dermaßen viel verschenkt... und das liegt weis Gott nicht an den Eltern. Die Hauptaufgabe der Eltern ist Liebe zu geben. Nun gut, einige hier wissen sicher nicht was das ist. Und dazu gehört eben auch - jedoch erst in 2. Linie - Konsequenz, Regeln und Problembewusstsein. Sonst macht man sich ja nur selbst das leben schwer.
Wenn unsere Gesellschaft an etwas krankt dann ist es Zuneigung, Sorge um den anderen und Zeit. Ja Zeit für jmd nehmen. Da können noch soviele Ballerspiele auf dem Markt kommen und noch soviele Psychologen was schreiben. Letztenedes landet man immer wieder bei dem Punkt - wieviel Liebe haben die Kinder bekommen, wurden sie angenommen, waren sie behütet etc pp und nicht keifernde Eltern die alles verbieten oder lethargisch alles erlauben.

Hurz

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #34 am: 23. Februar 2009, 17:56:33 »
Also das Schulsystem pauschal zu verurteilen kann man so nicht - wir alle dürften etwa in den 10 Jahren zur Schule gegangen sein, in der es bereits so war. Und ich kann weder behaupten es wäre schwer gewesen oder ich mich unter Druck gefühlt habe, außer dadurch, dass meine Eltern mich dazu gebracht haben auch mal zu lernen, wenn ich lieber raus oder am PC spielen wollte. Klar ist es nicht optimal und die Trennung nach der Grundschule ist etwas früh und könnte ruhig erst etwas später erfolgen und andere Dinge liegen da auch im argen - kein Zweifel.

Letztenedes landet man immer wieder bei dem Punkt - wieviel Liebe haben die Kinder bekommen, wurden sie angenommen, waren sie behütet etc pp und nicht keifernde Eltern die alles verbieten oder lethargisch alles erlauben.

"Liebe" ohne "Erziehung" bringt einen aber kaum weiter - außer man sagt "liebevolle Erziehung" bezieht auch mal Konfrontationen und "Zwang" ein - z.B. Dinge zu tun zu denen man keine Lust hat (Klassiker: Zimmer aufräumen oder Hausaufgaben machen). Das Problem ist halt, dass die Zahl der evt. durchaus liebevollen Eltern den zweiten Teil total vermissen lassen - vielleicht auch aus der Angst heraus "Wenn ich meinem Kind was verbiete, dann liebt es mich nicht mehr!".

Ich kenne im Bekanntenkreis eine Familie bei der beide Eltern viel Arbeiten und das Kind abgöttisch geliebt wird, aber genau mit dem Argument "Ich bin selten da also kann ich meinem Kind dann nicht noch was verbieten." völlig verzogen. Das arme Mädchen ist - muss man so sagen - in ihrer "Sozialkompetenz" (wie es so schön hochtrabend heißt) völlig unterentwickelt.
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tombs

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #35 am: 23. Februar 2009, 18:32:28 »
Letztenedes landet man immer wieder bei dem Punkt - wieviel Liebe haben die Kinder bekommen,

eigentlich ging es um den punkt, wieviele killerspiele sie bekommen und wieviel verantwortung der staat haben sollte. als staatsbürger erlaube ich mir dann sogar ohne einzelpimpel zuhause ne meinung. und um dir noch mehr weh zu tun, zu fragen der richtigen erziehung auch. lache mich gleich tot, wenn mir jemand erzählt, dass ich ohne kinder bei entsprechenden thema quasi keinen schimmer habe.
davon abgesehen: alles schöne, richtige allgemeinplätze aber was hat das mit dem thema oder auch nur der vorlaufenden diskussion zu tun.

Ronnie Drew

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #36 am: 23. Februar 2009, 19:14:19 »
Rom, was Du schreibst hat nun gar nichts mit dem Fakt zu tun, dass Eltern bestimmen, wohin ihre Kinder zur Schule gehen. Da sind zum einen Kinder, die unter ihren Eltern intelektuell verkümmern und zur Hauptschule geschickt werden, weil "die Eltern das ja auch gemacht haben", oder das IQ-80-Kind ins Gymnasium getrieben, weil für die Eltern nichts anderes in Frage kommt, schließlich haben sie das ja selbst auch gemacht.
Zudem kann eine Mutter ihr Kind lieben will sie will, wenn sie Hauptschulabbrecherin war und bei Grundschulrechnen schon aussteigt, wie will sie ihr Kind dann fördern?

Rom

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #37 am: 24. Februar 2009, 11:11:51 »
Bin ich hier zu Erziehung von Kindern abgedriftet mit der pauschalen Aussage wie schlecht doch die Eltern seien?
@ tombs, ich habe 6 Kinder in meinem Haushalt und kenne ganz offensichtlich besser den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Der elterliche Einfluss ist bis 10 Jahren sicher gegeben, danach jedoch bestimmt zunehmend immer mehr das Umfeld deines Kindes sein Verhalten und Ansichten. Ich lach mich auch über leute tot die ohne Kinder über Erziehung reden. Ich maße mir als Abstinenzler auch nicht an den großen Weinkenner zu mimen.
@ hurz, was motiviert leistungsschwache Schüler mehr - Eltern die enttäuscht sind um rumwettern, Lehrer die Ermahnen und dich eventuell noch vor der Klasse zum Obst machen oder andere Kinder, die es drauf haben und dir helfen? Bloß das es in der Hauptschule alle den gleichen lvl an Unwissenheit haben und die gegenseitige "befruchtung" von wissen gar nicht möglich ist. Ich fand die Entscheidung für Realschule / Gymnasium bisher immer pervers. Man kann einfach nicht wissen wie sich das Kind entwickelt. Resourcen wären fürs Gymnasium da. Doch ist es fleissig und motiviert genug? Das entscheidet man wenn das Kind 10 Jahre ist, die reinste Lotterie ist das. Das Hauptschule eignetlich ein toter Bildungszweig ist hat sich ja sogar schon bis nach ganz oben rumgesprochen... die Konsequenz bleibt noch aus. Warum auch immer.
Wenn man seine Kinder lieb hat, kann man dem Modell Antiautoritäre Erziehung nichts abgewinnen, da kommt nur "Stumpf" bei heraus. Erst im familiären Konflikten lernt das Kind damit umzugehen, macht die Erfahrung mist sie hatten recht, oh je ich hab scheisse gebaut und sie haben mich trotzdem lieb... Und so wahr ich hier schreibe, nichts ist schwieriger als Kinder Erziehung im Leben, nirgends macht man mehr Fehler. Oder ist hier jmd als Superelternteil auf die Welt gekommen. Das muss man genauso lernen wie alles andere auch. Aber seine Prinzipien zu verfolgen - z.B. keine Ballerspiele auf den Rechner (was sollen die bitteschön bringen). Dafür brauche ich keinen Staat um daran festzuhalten. Ne USK - Einstufung halte ich jedoch für sinnvoll. Irgendeien grobe Orientierung sollte man ja haben. Und wenn mein Sohn Agressionen ausleben mag, dann schick ich ihn in die örtliche Judo AG.

Hurz

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #38 am: 24. Februar 2009, 11:26:49 »
@Rom: Natürlich kann man nie wissen wie sich ein Kind entwickeln wird, aber das ganze hat immer zwei Seiten und man muss einfach irgendwo auch realistisch und praktisch denken:

1. Einem "starken" (stark im Sinne von schon weiter entwickelt, lernfähiger, etc.) Kind hindert es in seiner Entwicklung, wenn es unterfordert wird - da wird sein Potential nicht ausgeschöpft.

2. Einem "schwachen" (schwach im Sinne von noch nicht so weit entwickelt, weniger lernfähig, etc.) Kind hilft es nicht, wenn es ständig überfordert wird - es schaltet ab und auch sein Potential wird nicht gefördert.

So unfair es ist (sorry, das ist das Leben, keiner hat die gleichen Gene und das gleiche Hirn), aber eine gewisse Trennung ist einfach der Umsetzbarkeit einer schulischen Erziehung geschuldet. Klar ist es für die schwächeren Kinder ein Nachteil, aber wenn jedes Kind seinen Möglichkeiten gemäß gefördert würde, dann wären die schwächeren immer noch im Nachteil. Nur damit es gleicher ist kann man doch nicht die stärkeren Kinder herunterziehen und damit ihren Möglichkeiten berauben.

Was bei uns falsch läuft (das stellst du ja richtiger Weise fest) ist aber, dass die schwächeren Kinder abgeschoben und dann noch dazu unterfordert werden und damit nicht mal ihr Potential ausschöpfen können. Das ist der große Fehler mit den Hauptschulen, nicht die Trennung an sich. Jedes Kind ins Gymnasium zu stecken wäre ein großer Fehler, denn das behebt das Problem nicht - es würde es noch verstärken. Denn dann müsste der Stoff und der Unterricht ein noch größeres Spektrum an Potential bei Kindern abdecken und damit fallen sowohl "oben" als auch "unten" noch mehr Kinder unter ihre Leistungsmöglichkeiten.
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tombs

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #39 am: 24. Februar 2009, 13:30:44 »
Bin ich hier zu Erziehung von Kindern abgedriftet mit der pauschalen Aussage wie schlecht doch die Eltern seien?
@ tombs, ich habe 6 Kinder in meinem Haushalt und kenne ganz offensichtlich besser den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Der elterliche Einfluss ist bis 10 Jahren sicher gegeben, danach jedoch bestimmt zunehmend immer mehr das Umfeld deines Kindes sein Verhalten und Ansichten. Ich lach mich auch über leute tot die ohne Kinder über Erziehung reden. Ich maße mir als Abstinenzler auch nicht an den großen Weinkenner zu mimen.
ok, ich eröffne mal den obsthandel.

aha. das heißt um von dir in einer diskussion über innenpolitik ernstgenommen zu werden, brauche ich ne ausbildung zum polizisten/juristen? außenpolitik 2 jahre zugehörugkeit zum diplomatischen korps? finanzpolitik nen banker als freund? wirtschaft nen bwl-bachelor?
oder andersrum, nicht führerschein-besitzer haben die fresse zu halten, wenn jemand besoffen nen unfall baut, weil sie ja keine ahnung haben?
warum sagst du nicht einfach hitler und wir können wenigstens godwins law anwenden.
mit 6 kindern in deinem haushalt kennst du ganz sicher die praxis besser, aber was sagt das über deine fähigkeiten/fertigkeiten in der erziehung aus? gar nichts. du kannst der größte erzieher ever sein oder der mieseste rabenvater überhaupt.

oder um es kurz zu machen: wenn du mit unbekannten diskutierst, bleib bei den argumenten und versuch nicht irgendwen von der diskussion auszuschließen, da du schlichtweg keinen blassen schimmer von der kompetenz deines gegenübers haben kannst.

Rom

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #40 am: 24. Februar 2009, 15:02:35 »
mach ich doch gar nicht, wollte lediglich auf den Unterschied zwischen Theorie und Praxis hinweisen. Gerade wenn es um andere Menschen geht sind Vorstellungen immer idealisisert. In praxi siehts halt doch ein wenig anderst aus, weil dein gegenüber eigenen Vorstellungen und Pläne hat. Das ist doch nichts neues oder? Warum sollte das in der Erziehung / bei Kindern anderst sein? Beispiel: Du verbietest deinem Kind Ballerspiele, es spielt sie heimlich trotzdem drauf und dann?

@Hurz, sry, ich halte das einfach für abwegig bei der Vermittlung von ALLGEMEINWISSEN!! - nichts anderes sollte der Besuch bis zur 10. Klasse sein - so zu separieren. Wer mehr drauf hat kann immer noch was hinten dran hängen und 3 Jahre später sein Abi machen. Oder Trennung ab der 8. Klasse - meinetwegen. Aber 5? In der DDR gabs 40 Jahre lang nur ein Schulsystem. Alle Gleich - glaubst du da hat irgendwer gelitten drunter oder Förderung ist flöten gegangen? Deine Spezialisierung erreichst du sowieso nur durch einen Ausbildung / Studium und selbst wenn die zuende ist hört das Lernen nicht auf. Was soll der Scheiß Stochastik in der Schule zu lehren, wo von denen die es pauken müssen im Promillebreich nutzen von ziehen? Das ist Spezialwissen das auf die Uni gehört. Warum gibts nach der 10. keine einjährigen Vorbereitungskurse auf ein Studium in der Spezialrichtung die man machen mag? Warum nicht ein Jahr lang Latein und Bio als Vorbereitung für Medizin, Physik und Mathe für Maschinenbau etc. pp... Zumal es meiner Meinung nach - von Hirnphysiologischen Erkrankungen mal abgesehen - sowieso keine superschlauen bzw. dummen Menschen gibt. Es gibt Faule und fleissige, ehrgeizige und lethargische, aber 10% Abweichung vom allgemeinen Druchschnitt der Intelligenz rechtfertigt nicht ein 3 Klassenschulsystem. Zumal ja durch studien eindeutig belegt worden ist - es ist eben nicht die Leistung ausschlaggebend, sondern die Herkunft. Und das hat 0 mit Intelligenz zu tun.

Hurz

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #41 am: 24. Februar 2009, 15:53:48 »
In der DDR gabs 40 Jahre lang nur ein Schulsystem. Alle Gleich - glaubst du da hat irgendwer gelitten drunter oder Förderung ist flöten gegangen?

Das glaube ich nicht nur, das kann ich aus dem Bekanntenkreis - sowohl in die eine als auch in die andere Richtung - bestätigen. Höchst begabte Kinder die auf Grund der Stellung der Eltern nicht gefördert wurden und Kinder die gegen die Begabung in etwas gepresst wurden was am Ende nicht erfolgreich war.

ich halte das einfach für abwegig bei der Vermittlung von ALLGEMEINWISSEN!! - nichts anderes sollte der Besuch bis zur 10. Klasse sein - so zu separieren.

Nur schaffen manche Schüler den Stoff schon nach 4 Jahren und manche erst nach 6 Jahren und woran orientiert man sich dann? Entweder verplämpern ein Teil der Schüler zwei Jahre oder lernen weniger als sie lernen könnten oder andere sind völlig überfordert - das sind beides keine wirklichen Lösungen.

Deine Spezialisierung erreichst du sowieso nur durch einen Ausbildung / Studium und selbst wenn die zuende ist hört das Lernen nicht auf.

Ohne ein gewisses Maß an Grundwissen ein Studium zu beginnen ist tödlich für die Uni, denn dort wird und kann nicht noch Nachhilfeunterricht gegeben werden. Außerdem erreichst du auch nach dem Ende des Studiums noch lange keine Spezialisierung (ausgenommen einige Bereich in den forschenden Naturwissenschaften). Genau das ist aber ja der Vorteil des dt. Systems, dass eine spät möglichste Spezialisierung stattfindet und vorher die Grundlagen für eine breite Auswahl an Möglichkeiten gelegt wird.

Viele denken bei der Aufteilung "eine Schule für alle" auch immer an die englischen oder australischen Modelle (letzteres steht ja in den berüchtigten PISA Studien oft weit vorne) aber verkennen dort einige Faktoren. Zum einen wird dort noch früher spezialisiert und zwar schon nach der Vorschule und zwar durch die Wahl der Kurse und Ausrichtung des Lehrplans und zum anderen gibt es dort halt gute und schlechte Schulen - sprich die Wahl der Schule sagt schon etwas über die Gewichtung der Noten aus (ein "1" aus einer guten Schule zählt mehr als aus einer schlechten Schule).

Was soll der Scheiß Stochastik in der Schule zu lehren, wo von denen die es pauken müssen im Promillebreich nutzen von ziehen? Das ist Spezialwissen das auf die Uni gehört.

Wozu dann Erdkunde, Sozialkunde, Religion, Fremdsprachen und und und? Kann man doch alles erst lernen wenn man es dann für den Beruf braucht. Ich habe in meinem Leben noch nie beruflich den größten Teil des Wissen aus Erdkunde, Sozialkunde, Sport, Religion, Geschichte, Mathematik, Latein, Biologie, Chemie oder Physik gebraucht. Du gibst die Antwort sogar selber:

"Vermittlung von ALLGEMEINWISSEN!!"

Warum gibts nach der 10. keine einjährigen Vorbereitungskurse auf ein Studium in der Spezialrichtung die man machen mag? Warum nicht ein Jahr lang Latein und Bio als Vorbereitung für Medizin, Physik und Mathe für Maschinenbau etc. pp...

Und bis dahin sollen alle Schüler auch wenn völlig unterfordert nur das lernen was die Schwächsten (wie bei dir ausgenommen gehandicapte Schüler) noch an Tempo, Umfang und Tiefe lernen können? Das wäre schön fair und genau in der Linie "gleiche Chancen für alle" - aber nur aus einer gewissen Warte, nämlich der von "unten". Die lernstärkeren Schüler haben nämlich stecken dabei zurück und das kann es ja wohl auch nicht wirklich sein.

Richtig wäre es jeden Schüler die Chance zu geben das Potential zu fördern und nutzen das ihn ihm steckt und das kann man schon deutlich früher als erst ab der 10. Klasse (siehe unten "Faktor Zeit"). Ich gebe dir recht, dass die Trennung ab der 5. Klassen früh ist - zu früh sogar (das schrieb ich schon), aber eine Trennung viel später ist ebenso fatal.

Zumal es meiner Meinung nach - von Hirnphysiologischen Erkrankungen mal abgesehen - sowieso keine superschlauen bzw. dummen Menschen gibt.

Das mag deine Meinung sein, aber entspricht nun mal nicht den Tatsachen, dass die Bandbreite der kognitiven Befähigung bei Menschen sehr breit ist (dazu zählen nicht die reine Intelligenz, sondern auch andere lernrelevante Fähigkeiten). Und genau dieser Bandbreite muss ein Schulsystem gerecht werden und das in einer der Masse geschuldeten Handhabbarkeit. Und was noch viel wichtiger ist, es muss allen gerecht werden und das bedeutet weder eine Bevorzugung der einen noch der anderen Hälfte, denn das benachteiligt immer die andere Hälfte und daher ist eine Teilung durchaus sinnvoll.

Außerdem spielt der Faktor "Zeit" eine große Rolle, denn je jünger ein Mensch ist, desto einfacher und schneller lernt er (die Grundlagen und Grenzen für die spätere Intelligenz werden eh in den ersten fünf Lebensjahren gebildet). Damit ist es eminent wichtig, dass auch die schwächeren Schüler in dieser Zeit nicht überfordert werden (was "Abschalten" und Lernverweigerung zur Folge hat), aber auch dass die stärkeren Schüler nicht unterfordert werden.

Zumal ja durch studien eindeutig belegt worden ist - es ist eben nicht die Leistung ausschlaggebend, sondern die Herkunft. Und das hat 0 mit Intelligenz zu tun.

Lernen hat nicht nur was mit Intelligenz zu tun. Aber wenn eine Studie behauptet Intelligenz und gute schulische Leistung hätte absolut nichts miteinander zu tun, dann ist sie schwachsinnig. Leistung und Fleiß sind wichtige Teile der schulischen Leistung (und auch zu recht), aber ohne "Hirn" wird man nie gut werden - so wie man ohne Fleiß auch bei höchster Intelligenz keine Spitzenleistungen bringen wird.
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Zidahya

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #42 am: 24. Februar 2009, 17:42:08 »
Zitat
@Hurz, sry, ich halte das einfach für abwegig bei der Vermittlung von ALLGEMEINWISSEN!! - nichts anderes sollte der Besuch bis zur 10. Klasse sein - so zu separieren.

Das muss ja ne Menge Allgemeinwissen sein, wenn man sich damit 10 Jahre aufhalten kann und mal davon ausgeht das 2 Fremdsprachen, sowie ein Großteil der Mathematik, Geschichte, Sport einfach nicht als Allgemeinwissen zählen sollte. Von Naturwissenschaften mal gar nicht zu reden. Von Hurz angesprochener Problematik der unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten mal abgesehen.

Glaub mir Rom ich hab das erlebt, das ist großer Mist. Ich bin mit Gymnasialempfehlung von der Grundschule gegangen (was auch immer das über mich aussagt, sei mal dahingestellt) und dann auf einer Gesamtschule gelandet (gemeinsame Entscheidung von mir und meinen Eltern... heute glaube ich das war keine gute Idee von denen.). Da hieß es dann erstmal mit Gymnsiasten, Realschülern und Hauptschülern zusammen bis zu 9. Klasse gemütlich durchlernen, da wir ja das Tempo der langsamsten fahren musste. Dann in der 10. als die raus waren hat es etwas angezogen, aber da wir plötzlich den ganzen Realschulkram mehr oder weniger nachholen mussten (gab natürlich aber der 7. Klasse verschiedene Kurse mit unterschiedlicher Schwierigkeit), war da auch nicht groß was zu holen und danach in der Oberstufe haben uns die "Versager vom Gym" die zu uns gegangen sind, weil sie es da nicht gepackt haben, mal gezeigt wo der Hammer hängt und wie lernen richtig aussieht.

Ehrlich mein Notendurchschnitt ist um eine volle Note runter gerutscht nach der 10. weil plötzlich ganz andere Anforderungen da waren und so ging das ner ganze Menge Leute die ich damals kannte.

Also erzähl mir bitte nicht das eine Trennung zur 10. Klasse gut wäre für die Kinder.

Übrigens hab ich heute in den Nachrichten gehört das Hauptschulen sich über immer weniger Anmeldungen beklagen. Ist das jetzt gut, weil die Kinder intelligenter werden, oder schlecht, weil die Eltern ihre Kinder überschätzen?

Wenn ich mal ehrlich bin, sollte man die Hauptschulen überhaupt nicht mehr fördern. Einfach keine neuen Anmeldungen rein lassen und die Jahrgänge die noch dabei sind vernünftig auslaufen lassen. Hauptschulabschluss ist heute eh nicht mehr die Tinte wert auf den er gedruckt wurde und eigentlich sollte jeder Mensch mit den Anforderungen einer Realschule... oder diesen unsäglichen Gesamtschulen zurecht kommen. Wenn es keine alternative nach unten mehr gibt für nen Realschüler, dürfte das doch auch motivieren.

Baumstumpf

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #43 am: 24. Februar 2009, 17:50:36 »
Übrigens hab ich heute in den Nachrichten gehört das Hauptschulen sich über immer weniger Anmeldungen beklagen. Ist das jetzt gut, weil die Kinder intelligenter werden, oder schlecht, weil die Eltern ihre Kinder überschätzen?
das ist einfach pure panik, da der hauptschulabschluss heutzutage rein garnichts mehr wert ist.

Neranja

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Re: Gewalt in Computerspielen!
« Antwort #44 am: 24. Februar 2009, 18:30:23 »
@Hurz, sry, ich halte das einfach für abwegig bei der Vermittlung von ALLGEMEINWISSEN!! - nichts anderes sollte der Besuch bis zur 10. Klasse sein - so zu separieren.

Ich werde Dir mal sagen wohin das in 20-30 Jahren führt, weil das die Amerikaner mit ihrem "No Child Left Behind" gerade vormachen. Es ist so unglaublich offensichtlich, aber dennoch scheinen es die wenigsten zu kapieren: "No Child Left Behind" heißt nämlich auch automatisch "No Child Gets Ahead." - Die Elite des Landes schickt ihre Kinder ja schon länger nicht mehr auf öffentliche Schulen, sondern auf dementsprechende Internate.
Außerdem lässt mich mein Schaf nicht mehr ran

 

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