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Autor Thema: Demokratie als Lacher?  (Gelesen 12166 mal)

Rom

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Demokratie als Lacher?
« am: 25. September 2012, 10:51:03 »
http://www.n-tv.de/politik/EU-will-alle-Internetdaten-filtern-article7301446.html
Sagt mal bitte, was geht ab in unserer westlichen Welt? Bislang konnte man ja Verschwörungsfanatiker leicht als solche abstempeln, aber wenn sogar schon Politiker selber feststellen:
"Es scheint zur Gewohnheit zu werden, dass staatliche Institutionen den Deal mit privatwirtschaftlichen Unternehmen suchen, wenn der demokratische Weg zur Sackgasse wird. Ähnliches haben wir schon bei ACTA erlebt, als es um die Herausgabe von IP-Adressen bei angeblichen Urheberrechtsverstößen ging..." Ist unsere freiheitliche Demokratische Grundordnung ein Auslaufmodell? Ein Modell das von unseren gewählten Vertretungen als Auslaufmodell erklärt wird?
Geht ja nicht nur um so Peanuts wie Zensur, das fängt bei Hinterzimmer EilESMbeschlüssen an, geht über geforderte lückenlose Überwachung und Aufzeichnung, zemtentierter sozialer Abstieg ganzer Bevölkerungsgruppen, der Vermögensbericht von neulich spricht auch Bände.
Was erwartet ihr von der Zukunft? Postive wie Negative Meldungen sind erwünscht, in 5 Jahren schauen wir dann nochmal wer am nächsten dranlag :)

EdHunter

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #1 am: 25. September 2012, 11:39:25 »
Das war heute allgemein kein guter Tag für Nachrichten. Alleine, wenn ich sowas lesen muss, dreht sich mir der Magen um.

Ausblick in die Zukunft:
Ganz mies ehrlich gesagt. Ich glaube nicht, dass das demokratische Modell an sich schlecht ist, aber aktuell ist es durch Lobbyismus völlig korrumpiert. Die Entwicklungen die ich (subjektiv) in den letzten Jahren gesehen habe sind:

- Schärfere Trennung zwischen Arm / Reich

- Künstliche Dummhaltung der Unterschicht (Tendenz: Zugang zu Bildung nur für Priviligierte, Züchtung von Konsumenten)

- Schüren von Ängsten in der Bevölkerung (Finanzkrisen, Terrorismus und das übliche "OMG, Ausländer, Flüchtlinge... nur nicht helfen")

- Ganz ganz viel Vorstöße in Sachen Zensur und Überwachung (angefangen beim Fingerabdruck im Ausweis über SOPA, ACTA, Bundestrojaner und jetzt CleanIT)

- Und mit ein bißchen Konditionierung fängt zumindest die USA schon mal an

Also so im Großen und Ganzen nicht wirklich was Tolles dabei. Ein kleines Lichtlein sehe ich aber im Internet und der (dadurch unterstützten) teilweise neuentdeckten Protest-Kultur. "Person of the Year" 2011 war im Times Magazine der "Protester" und das nicht zu Unrecht. Wird aber schwer...
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Yat

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #2 am: 25. September 2012, 11:53:53 »
Protestieren kannst du lange solange es bei Randerscheinungen wie Occupy bleibt die keine Folgen haben wird das keinen interessieren.

Und bisher war das ganze nicht viel mehr als eine Luftnummer.

Ansonsten sehe ich die Lage vergleichbar pessimistisch wie EdHunter.

Allerdings sehe ich außerdem in den nächsten Jahren einen eskalierenden Kampf um Ressourcen zwischen BRICS und Europa/USA auf der anderen Seite, mit Vorteil für die BRIC Staaten.

Die USA haben ja schon angekündigt sich mehr Richtung Pazifik zu orientieren aber das kommt in meinen Augen zu spät.

Europa ist momentan gelähmt durch die so genannte "Bankenkrise" die in meinen Augen eine "Anlegerkrise" ist muss lernen entschlossen mit einer Stimme zu sprechen oder wird an den Problemen zerfallen.

Die ungelößten Probleme die man seid Jahren vor sich herschiebt, Überaltung/Altersarmut/Korruption/Lobbyismus sind alle nicht gelößt sondern haben sich immer mehr verschärft.

Allgemein könnte man sagen "die fetten Jahre sind vorbei" von hier an wirds nur noch schlechter.

/edit Lesbarer gemacht
« Letzte Änderung: 25. September 2012, 16:01:57 von Yat »

Rom

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #3 am: 25. September 2012, 12:07:41 »
Gibts auch noch nen paar positiviere Einstellungen?

EdHunter

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #4 am: 25. September 2012, 12:11:33 »
Gibt's. Hab gehört, am 21.12.2012 geht die Welt unter ;)
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Skeltem

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #5 am: 25. September 2012, 12:26:07 »
What Ed says. Mal wieder.

 Ich möchte dann noch hinzufügen, dass das ökologische Desaster in seinem ganzen Umfang erkennbar wird. Und auch das Desaster der Inkompetenz/Ignoranz/kriminelle Vernachlässigung durch Politiker/Staaten/Organisationen und Einzelpersonen. Hauptsache uns gehts (noch) nicht ganz so scheiße. Ich bin froh, dass ich keine Kinder habe.

 Die Demokratie demontiert sich gerade selbst. Meiner Meinung nach gibt es kaum noch Länder, die wirklich vom Volk beherrscht werden. Umso weniger Recht haben diese Scheindemokratien, anderen vom Hohen Ross herab zu predigen. Siehe USA und China. Menschenrechte existieren seit ihrer Formulierung hauptsächlich auf dem Papier und das bleibt nicht nur so, sondern die zarten Fortschritte der letzten 60 Jahre werden im Westen systematisch zunichte gemacht.

 Insgesamt danke ich wem-auch-immer, dass ich in einer Zeit des relativen Friedens und Wohlstands geboren wurde und nicht wie meine Großeltern nachts von Männern mit Ledermänteln aus dem Bett gezerrt wurde.

 Aber für die Zukunft sehe ich schwarz.

Sky

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #6 am: 25. September 2012, 13:20:28 »
*schnappt sich das Positivbanner*

Was vorher gesagt wurde, stimmt alles. Aber auch nur gemessen an einem Ideal, was in der Form sowieso noch nie existiert hat. Der stärkste Vorreiter der "Demokratie", Amerika, hat ein 2-Parteien-System. Wir haben das mit der Demokratie in Deutschland aufs Auge gedrückt bekommen, und wie ich finde viel besser umgesetzt als die anderen.

Insofern denke ich, dass Demokratie nichts ist, was globale Entscheidungen zwischen Staaten beeinflusst. Innerhalb eines Landes und ja, auch zur Kontrolle von Firmen, kann das aber immer noch funktionieren. Schließlich strukturieren sich momentan die (jungen) Parteien eher in die Richtung Offenheit und Volksnähe. Zur Zensur des Internets: Also gerade für Deutschland und die EU bin ich eher positiv überrascht, dass gegen ACTA und Co. soviel Widerstand aufkommt und diese Gesetze zumindest im MOment auch nicht durchkommen.
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Rom

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #7 am: 25. September 2012, 14:04:08 »
ich muss skeltem zustimmen, für mich mache ich mir weniger Sorgen, aber für meine Kinder. Das die ewige Wachstumsgeige nicht länger gespielt werden kann dank mangelnder Resourcen, hat sich trotz Offensichtlichkeit immer noch nicht rumgesprochen. Die Frage also - wie kann meinen Kindern Teilhabe am Wohlstand gewährt werden, wenn die Produktion wegen Resourcenknappheit immer weiter zurückgefahren werden muss. Wo sollen meine Kinder arbeiten?

Beispiel: Letztes Jahr waren wir bei Kali und Salz mit meiner Arbeitsstelle. Einmal Besuch am Monte Carli mit Führung eines 72 jährigen Verterans. Dann noch in Merkers im Bergwerk. (das lohnt sich echt, der Kumpel dort war Entertainer!) Kurzum, der Kumpel in Merkers antwortete auf meine Frage, wie lange denn die Vorräte an Kalisalz noch reichen 35 Jahre. Ihr könnt euch nicht vorstellen was die dort schon durchlöchert haben - doch es ist endlich. Kalisalz wird vorwiegend für Dünger verwendet. Bleibt der Dünger weg - gehen die Ernten um 20-30% zurück - so sagte er. Und wenn die ihr überflüssiges NaCl los werden würden, würden die ohne mit der Wimper zu zucken auch in 20 Jahren abbauleer sein wegen des Profits.

Blaukool

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #8 am: 25. September 2012, 14:13:50 »
Ich denke das die Maya recht haben und 2012 mit dem Ende des Zeitalters die Geselschaft untergeht. Wird sicher nicht zum Stichtag sein, aber der Trend ist da. Ich würde ja ein echtes Ende der Menschheit und einen neuen Versuch für die Evolution bevorzugen aber danach fragt keiner. :frown: Ob die Geselschaft im neuen Zeitalter dann besser wird werden wir sehen...

Gab bei Pro7 in meinem Urlaub ne fast 1 stündige Doku zum Thema: "Warum ist China so erfolgreich?" Ich bin überzeugt das dieses "chinesiche" Prinzip wird sich auch im Westen wieder immer weiter durch setzen und die Geselschaft in den nächsten 5 Jahren massgeblich prägen wird(von wegen um mich muss ich mir keine Gedanken machen).
In dem Bericht haben die sich jedenfalls eine Stunde (unterhaltsam) um die simple Antwort herum gelogen:
Weil in China ein Menschenleben nichts wert ist.

Skeltem

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #9 am: 25. September 2012, 14:30:01 »

Rom

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #10 am: 25. September 2012, 15:03:46 »
hehe das war ja nicht die intesion meines Threads nur die Pessimisten anzulocken. Meint ihr wir Deutschen sind prinzipell zu pessimistisch während sie die Italiener trotz aller Widrigkeiten ihren Capucino nicht nehmen lassen und auch der arbeitslose ire ins Pup rennt während der Deutsche auf seinen guten hochbezahlten Job sitzend alle Knete zusammenhält für "schlechtere Zeiten".

Blaukool

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #11 am: 25. September 2012, 15:58:31 »
Zitat
Meint ihr wir Deutschen sind prinzipell zu pessimistisch während sie die Italiener trotz aller Widrigkeiten ihren Capucino nicht nehmen lassen und auch der arbeitslose ire ins Pup rennt während der Deutsche auf seinen guten hochbezahlten Job sitzend alle Knete zusammenhält für "schlechtere Zeiten".

Ja

Skeltem

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #12 am: 25. September 2012, 16:09:34 »
Definitiv.

Tholld

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #13 am: 25. September 2012, 16:42:17 »
Neofeudalismus nenne ich das, was wir gerade haben/zu dem wir uns entwickeln. Die Grundbesitzer von damals sind die heutigen Fettverdiener.
Allerdings haben sie gelernt, dass es nichts bringt, das Volk hungern zu lassen. Gib jedem sein Auto und seinen Urlaub, dann ist er eher auf Besitzstand-Wahrung denn auf Widerstand aus, selbst wenn die Ungerechtigkeit aus jeder Ritze schreit.
Klappt soweit ganz gut.

Demokratie funktioniert nicht. Eine Weile, ja. Aber dann wir daraus eine eher oligarchische Struktur. In den USA wirst du halt nur mit Geld Präsident; muss nicht dein eigenes sein, du hast einen Kreis von Spendern, der während deiner Präsidentschaft dann deine "Hilfe" erwartet.
Die einzige wirklich funktionierende Staatsform ist eine Monarchie mit einem starken Monarchen. Dummerweise kann man sich solche Monarchen nicht aussuchen geschweige überhaupt finden; früher oder später (eher früher) wird ein Idiot oder Arschloch (oder beides) der Monarch sein; dann ist diese Staatsform die schlimmste.

just my 2 cent.
Spiele tricksen eben, damit man Spaß an der Arbeit hat.
Keinen Spaß an der Arbeit kann man im RL genug haben, dafür ist RL aber auch sehr realistisch.

Baumstumpf

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Re: Demokratie als Lacher?
« Antwort #14 am: 25. September 2012, 16:47:20 »
genau wegen solcher vorhaben braucht es die piratenpartei in der regierung!

 

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