Zitat von: tombs am 18. Januar 2011, 00:36:00btw, lies den verlinkten spiegelartikel, da steht z.bsl. drin, dass sich wl erst mit den zuständigen steuerbehörden verständigen will und sie das material zuerst einmal sichten wollen (sonst wäre es ja jetzt schon im netz). deine argumente "ohne prüfung an den pranger", "alles kommt ungefiltert ins netz" könnten leider bei dieser lektüre leichten schaden nehmen.Wenn sie das tun, dann werden sie ein "können wir ihnen nicht sagen wegen Datenschutz" von den deutschen Finanzbehörden hören und dürften dann keinen einzigen Fall der einen Deutschen Staatsbürger betrifft veröffentlichen, denn sie können dann in keinem Falle nachprüfen ob hier etwas illegales vorliegt. Und ich zweifel stark daran, dass dies in den meisten Ländern nicht anders sein dürfte. Dass Sie es dennoch bereits früher getan haben (also Daten veröffentlicht) wurde bereits weiter oben von dir selber geschrieben.
btw, lies den verlinkten spiegelartikel, da steht z.bsl. drin, dass sich wl erst mit den zuständigen steuerbehörden verständigen will und sie das material zuerst einmal sichten wollen (sonst wäre es ja jetzt schon im netz). deine argumente "ohne prüfung an den pranger", "alles kommt ungefiltert ins netz" könnten leider bei dieser lektüre leichten schaden nehmen.
Zitat von: tombs am 18. Januar 2011, 00:36:00du hast vielleicht (ich habe leichte zweifel) bisher bemerkt, das WL keinesfalls jegliche information jeglicher privatperson einfach so ins netz stellt. da du mit absicht oder unwillen vermutlich auch weiterhin jeglichen hinweis auf gesellschaftliche und/oder rechtliche relevanz der informationen ignorieren wirst und straftaten mit bagatelldelikten oder sogar handydaten gleichstellen wirst, sehe ich die weitere erläuterungen als eher fruchtlos an und überlasse dich deiner digitalen welt.Wo endet die gesellschaftliche Relevanz und wo beginnt sie? Bei 1 Mio Euro hinterzogenen Steuern? Bei 1000 heruntergeladenen Filmen? Bei 100 erschwindelten Krankheitstagen? Wer legt das fest und wer definiert, was eine Bagatelltat ist und was nicht? Wikileaks schwingt sich hier dazu auf zu beurteilen was wichtig ist und was nicht und wo Grenzen gezogen werden und wo nicht. Bestes Beispiel dafür sind ein Großteil der Informationen der US-Depeschen die keine "wichtigen Informationen" enthalten und dennoch veröffentlicht wurden. Wikileaks hat in diesem Falle gezeigt, dass es nicht darum geht nur Dinge zu veröffentlichen die (straf)rechtlicher Natur oder gesellschaftlich relevant sind, sondern auch triviale und dennoch einzelne Personen betreffende Informationen.
du hast vielleicht (ich habe leichte zweifel) bisher bemerkt, das WL keinesfalls jegliche information jeglicher privatperson einfach so ins netz stellt. da du mit absicht oder unwillen vermutlich auch weiterhin jeglichen hinweis auf gesellschaftliche und/oder rechtliche relevanz der informationen ignorieren wirst und straftaten mit bagatelldelikten oder sogar handydaten gleichstellen wirst, sehe ich die weitere erläuterungen als eher fruchtlos an und überlasse dich deiner digitalen welt.
Zitat von: tombs am 18. Januar 2011, 00:36:00auf nachfrage sind die gleichen stellen auch heute, teils monate, teils jahre nach den veröffentlichungen nicht in der lage auch nur einen einzigen fall zusätzlich entstandener bedrohung durch wl-veröffentlichungen zu benennen. es könnte sein, dass es dir und deiner zukunftsvision von verbindungsdaten bei wikileaks ähnlich geht.Ich zweifle mal stark daran, dass jemand sich die Mühe gemacht hat z.B. alle betroffenen Personen der 2008 veröffentlichten Steuerdaten zu befragen ob sie (unberechtigten) Ärger hatten mit den Steuerbehörden in der Folge davon. Oder wie es mit den Banken und Beratern aussieht, die evt. in Schwierigkeiten geraten sind (weil Kunden die Bank verlassen haben - wer bleibt schon bei einer Bank die ein Informationsleck hat?). Ebenso dürfte ein Zusammenhang zwischen Veröffentlichungen und Folgen im z.B. Irak schwer bis gar nie belegbar zu sein - kaum ein Attentäter wird vorher rufen "Danke Wikileaks für die Infos!".
auf nachfrage sind die gleichen stellen auch heute, teils monate, teils jahre nach den veröffentlichungen nicht in der lage auch nur einen einzigen fall zusätzlich entstandener bedrohung durch wl-veröffentlichungen zu benennen. es könnte sein, dass es dir und deiner zukunftsvision von verbindungsdaten bei wikileaks ähnlich geht.
What I am objecting to is not one particular bank, but a system of structures," he told the Observer. "I have worked for major banks other than Julius Baer, and the one thing on which I am absolutely clear is that the banks know, and the big boys know, that money is being secreted away for tax-evasion purposes, and other things such as money-laundering – although these cases involve tax evasion."Elmer was held in custody for 30 days in 2005, and is charged with breaking Swiss bank secrecy laws, forging documents and sending threatening messages to two officials at Julius Baer.Elmer says: "I agree with privacy in banking for the person in the street, and legitimate activity, but in these instances privacy is being abused so that big people can get big banking organisations to service them. The normal, hard-working taxpayer is being abused also."Once you become part of senior management," he says, "and gain international experience, as I did, then you are part of the inner circle – and things become much clearer. You are part of the plot. You know what the real products and service are, and why they are so expensive. It should be no surprise that the main product is secrecy … Crimes are committed and lies spread in order to protect this secrecy."The names on the CDs will not be made public,..
Außerdem lässt mich mein Schaf nicht mehr ran
hmm, wo steht geschrieben, dass wl etwas von den behörden will?
btw, lies den verlinkten spiegelartikel, da steht z.bsl. drin, dass sich wl erst mit den zuständigen steuerbehörden verständigen will
wo die relevanz beginnt? keine ahnung. lies dir die bild der letzten woche durch, die erreicht angeblich 12 millionen leser in deutschland, vielleicht sind deren themen ein gradmesser der relevanz. oder schau dir gesetzestexte und kommentare zur steuerhinterziehung an, da gibt es bestimmt hinweise, was eher ne bagetelle ist und was als ernsthafter betrug gilt. oder versuch es mit common sense als letztem ausweg. der ist vielleicht nicht 100%ig richtig, aber besser als alles was bisher von dir kam.
was die zu unrecht betroffenen und deren schaden angeht - kann sein, dass es die gab. nur ist 'kann sein' irgendwie ein wirklich dünnes argument wenn es um diebstahl in mrd. höhe geht. (und nein, ich deute nicht an, dass in diesen alten daten mrd versteckt sind, geht eher um das gesamte offshore/schweiz-problem). und selbst wenn es sie gibt, kann es durchaus sein, dass das interesse an der aufklärung der straftaten ihren schaden aufwiegt. da die 08er-liste eh nur kurz war und zumindest ein teil nicht klarnamen waren (hab nix gefunden, was auf mehr als 12 klarnamen hinwies, aber das muss nicht stimmen) hält sich der schaden im übrigen sehr wahrscheinlich in grenzen.
was den wikileaks-attentäter angeht: schön dass du weiterhin deine zuflucht in schwachsinnsbeispielen suchst. wobei, vielleicht sind die geheimdienste, journalisten, hilfsorganisationen, polizisten etc vor ort wirklich nur dann in der lage, eine verbindung zu wl-veröffentlichungen herzustellen, wenn sich der attentäter ein assange-t-shirt drucken läßt.ja, so wird es vermutlich sein, dein beispiel ist doch in ordnung, entschuldige.
The names on the CDs will not be made public,
Das bedeutet, dass ein Schaden oder der Eingriff ins Persönlichkeitsrecht der informellen Selbstbestimmung zu dulden ist, wenn damit einem "höherem Ganzen" gedient wird?
Wo ist das Problem ?Sollte sich nach Prüfung herausstellen das die Informationen auf den CDs wirklich korrekt sind, dann sehe ich persönlich kein Problem damit diese "Leistungsträger" an den Pranger zu stellen. Denn Steuerhinterziehung wird in Deutschland im Vergleich zu anderen Straftaten eh zu lasch behandelt...
Für die schleichende Veröffentlichung der Cables gab es offenbar andere Gründe als die sachliche Prüfung der eingebundenen Redaktionen:http://www.gulli.com/news/cablegate-assange-drohte-guardian-wegen-nicht-autorisierter-artikel-mit-klage-2011-01-06
hab nur die überschrift gelesen. geht es in dem artikel tatsächlich um die anzahl der auf wl-veröffentlichten depeschen?
dann ist es schlicht aufgabe der presse, solche missstände zu veröffentlichen (oder anzuprangern, um dein lieblingswort zu benutzen). genau das soll hier laut den aussagen der beteiligten passieren.
und das man geheime informationen schlecht überprüfen kann und deshalb im zweifel deren echtheit nur durch das vertrauen in die quelle "geprüft" werden kann, ist nun auch keine neue erkenntnis. um mal eins deiner geliebten beispiele zu verwenden, julius bär/das state department/weiße haus werden kaum die echtheit von kontendaten/depeschen/folteranweisungen öffentlich bestätigen.
Zitat von: tombs am 18. Januar 2011, 12:57:59und das man geheime informationen schlecht überprüfen kann und deshalb im zweifel deren echtheit nur durch das vertrauen in die quelle "geprüft" werden kann, ist nun auch keine neue erkenntnis. um mal eins deiner geliebten beispiele zu verwenden, julius bär/das state department/weiße haus werden kaum die echtheit von kontendaten/depeschen/folteranweisungen öffentlich bestätigen.Genau in dieser Verifikation besteht aber die eigentliche Arbeit der Presse. Nur weil etwas schwer zu prüfen ist darf das nicht Grund sein mit (um dich zu zitieren) "Augen zu und durch" zu handeln und wenn man daneben liegt, dann haben die betroffenen Personen halt Pech gehabt. War ja gut gemeint. Was Wikileaks veröffentlichen kann sind Daten von Leuten die evt. Gelder illegal im Ausland haben, aber ob das auch eine Steuerhinterziehung ist kann Wikileaks nicht bewerten - dazu fehlen ihnen schlicht und ergreifend die Daten (Steuererklärungen, etc.). Dennoch beabsichtigen sie genau das zu tun mit der Veröffentlichung - eine Beurteilung auch der juristischen Komponente und nehmen das als Grundlage für die Aufhebung des Rechts auf informelle Selbstbestimmung der betroffenen Personen.