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Autor Thema: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich  (Gelesen 9798 mal)

Hurz

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #30 am: 07. Juli 2009, 21:15:11 »
Die Frage ob und wie weit der Staat (bzw. USK ist ja nicht der Staat) da eingreifen sollte stellt sich bei jedem Konsumgut. Daher fände ich persönlich eine Berücksichtigung des "Suchtfaktors" - sofern man diesen irgendwie objektiv greifen kann - bei einer USK-Einstufung gar nicht so abwegig. Die Frage die ich mir stelle ist, ob eben objektive Maßstäbe dafür gefunden werden können.
"Shooter mit Game-Pad spielen ist wie Suppe essen ohne Löffel. Geht auch irgendwie, aber danach ist man versaut." Hurz, 2014

Zidahya

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #31 am: 08. Juli 2009, 06:33:02 »
Zitat
Ich trinke abends ab und an ein Feierabend-Bier, weil ich weiß, dass mich der Alkohol entspannt und abschalten lässt.

Warum spiele ich denn Games? Weil ich dabei entspannen und abschalten kann. Realitätsflucht? Gehört zu einem gewissen Maße sicherlich auch dazu. Oder diese ganzen Achievementgrinder die spielen um durch virtuelle Erfolge ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Erzähl mir doch nicht, das sich das so sehr unterscheidet, als wenn ich mein aufgewühltes Gemüt mit Alkohol betäube.

Natürlich möchte ich jetzt Spiele (welcher Art auch immer) nicht mit Drogen gleichsetzen, aber solange es nicht um diese irren Rauschzustände geht, erfüllen sie glaube ich ganz gut den gleichen Zweck. Und außerdem geht es hier ja darum, das einige Politiker und Wissenschaftler über das Suchtpotential von Computerspielen diskutieren und die schädliche Auswirkung davon und diese Diskussion bringt die Games doch automatisch in einen Topf mit Alkohol und Zigaretten, ist ja nicht so das es der Vergleich von mir kommt.

Hurz

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #32 am: 08. Juli 2009, 09:47:52 »
Ganz ehrlich gesagt ist die Unterscheidung Drogen (Kokain, etc.) und Genussmittel (Alkohol, Zigaretten) eine üble Augenwischerei und der Tradition geschuldet, dass die Genussmittel von der Gesellschaft akzeptiert sind und - gut für Steuereinnahmen sorgend - damit legitimiert. Sucht- und Zerstörungspotential haben sie alle in mehr oder minder großen Rahmen (siehe die sich tot saufenden Jugendlichen) und daher sind es eigentlich alles "Mitglieder" der gleichen Gruppe: Suchtmittel. Daneben sehe ich dann die nicht physischen Sucht"mittel" wie Glückspiel, Medien, etc. und da gehören nun mal auch - so wenig es mir persönlich auch behagen mag - Computer- und Videospiele.

Dass dabei dann Vergleiche zu Alkohol und Co gezogen werden ist eigentlich nur logisch, da manche Abläufe ("Belohnungssystem" im Hirn, etc.) identisch sind und manche Verläufe wohl auch ähnlich. Da das ganze noch ein junges und wohl auch vages Feld der Wissenschaft ist und Psychologie wohl wie gesagt auch mal mehr Kunst als Wissenschaft ist, greift man auf Wissen und Erfahrung aus anderen Bereichen zurück. Halte ich - sofern es sachliche diskutiert wird - für durchaus richtig.
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Estefan

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #33 am: 08. Juli 2009, 20:02:03 »
Jugendliche in geschlossene Arbeitslager (mit Fix und Foxi-Comics als einziger Unterhaltung), dann braucht man für den Rest nichts mehr einschränken oder verbieten. :)
radiation... too much radiation...

Zidahya

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #34 am: 09. Juli 2009, 07:04:00 »
Jugendliche in geschlossene Arbeitslager (mit Fix und Foxi-Comics als einziger Unterhaltung), dann braucht man für den Rest nichts mehr einschränken oder verbieten. :)

Wir wollten Amokläufe, aber eigentlich verhindern und nicht noch provozieren!  :Zidahya:

Hurz

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #35 am: 18. Juli 2009, 13:41:00 »
Ganz vergessen den Artikel zu linken, der vorgestern in der süddeuschen war. Ich fand diesen durchaus interessant:

http://www.sueddeutsche.de/computer/247/480725/text/
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Zidahya

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #36 am: 18. Juli 2009, 15:41:32 »
Das ist auf jeden Fall wieder ein hochgradig interessanter Einzelfall, denn man super aufbauschen kann. Vadder gestorben, guter Schüler, gläubige Mutter, etc. Und dann kommt der böse Computer und macht alles kaputt.

Zumindest kann man dem Artikel entnehmen das er schon vorher Zeit mit Computerspielen (GameBoy) verbracht hat, keine Freundin hatte (ist einfach zu gut, wenn die Beziehung in die Brüche geht, als das es nicht erwähnt worden wäre) und eventuell sogar ein wenig der Streber und Aussenseiter war.

Hurz

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #37 am: 18. Juli 2009, 16:44:27 »
... keine Freundin hatte ...

Hauptsache erstmal meckern ;) ...

"... Selbst die Beziehungen zu seinen Freundinnen konnten ihn nicht so sehr fesseln wie die Abenteuer im Netz, sie scheiterten alle nach wenigen Monaten. ..."

Natürlich ist es ein Einzelfall, das sind die "paar" Alkoholiker auf alle Leute die Alkohol konsumieren auch. Es gibt einige wirklich interessante Dinge in dem Artikel wie ich finde, z.B.:

"... Hoch beobachtet unter ihnen auffällig viele Intelligente und Hochbegabte, die im Spiel zunächst eine willkommene Herausforderung neben der Schule sehen oder ihrer Außenseiterrolle entfliehen. ..."

Bedauerlich an dem Artikel ist meiner Meinung nach, dass zwar die eine Aussage in den Raum gestellt, aber nicht weiter ausgeführt wird, was ich ich sehr spannend gefunden hätte:

"... "Wir sehen ganz, ganz viele Parallelen zu den klassischen Suchterkrankungen", sagt der Psychologe. ..."
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Skeltem

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #38 am: 18. Juli 2009, 19:53:58 »
Ich habe den Artikel auch gelesen. Und fand ihn eigentlich ziemlich schwach. Der Fall spricht für sich, aber der Journalist muss ihn auch noch aufbauschen. Zum Beispiel: JEDE Teenager-Beziehung, die länger als ein paar Monate hält ist eher die Ausnahme. Und er scheint ja ziemlich erfolgreich gewesen zu sein. Dann hatte er die Willenskraft, den Realschulabschluss zu machen. Aber es kommt nirgendwo raus, was danach war, ober sich vielleicht beworben und nichts gefunden hat. Nein, "sofort" hat er sich wieder in die "Sucht" gestürzt. Und dann das größte Argument gegen die Sucht-Theorie: "World of Warcraft"! (ok, der war polemisch  :whistle1:)
 Ich bin weiß Gott ein Beispiel dafür, dass man zu oft und zu lange vor dem Computer hocken kann. Aber mir ist einfach langweilig. Todlangweilig. Wenn ich irgend etwas interessanteres zu tun habe als Computer daddeln, mache ich das. Aber das bin natürlich nur ich. Trotzdem. ::)

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #39 am: 18. Juli 2009, 22:25:26 »
@Hurz: Das hatte ich dann wohl im Geiste mit "Freunden" gelesen, sorry. Dennoch was Skeltem sagt ist schon richtig über Teenagerbeziehungen. Ich bin da zwar kein Experte, aber wenn ich mich so an meinen damaligen Mitschülern orientiere dann waren diese "Beziehungen" doch eher Nebenbeschäftigungen.

Hurz

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Re: Tagung Online- und Spielesucht - Blizzard verweigert sich
« Antwort #40 am: 19. Juli 2009, 00:59:33 »
JEDE Teenager-Beziehung, die länger als ein paar Monate hält ist eher die Ausnahme. Und er scheint ja ziemlich erfolgreich gewesen zu sein. Dann hatte er die Willenskraft, den Realschulabschluss zu machen.

Dennoch was Skeltem sagt ist schon richtig über Teenagerbeziehungen. Ich bin da zwar kein Experte, aber wenn ich mich so an meinen damaligen Mitschülern orientiere dann waren diese "Beziehungen" doch eher Nebenbeschäftigungen.

Da gebe ich euch beiden recht, nur dann aber das mutmaßliche Fehlen solcher Beziehungen als Anzeichen "der ist eh Außenseiter" oder "hat soziale Probleme" oder sonst was in dieser Richtung zu nehmen, wenn es eh "normal" ist, ist ja irgendwie widersprüchlich. Allerdings ist es ebenso widersprüchlich, dass als eindeutiges Zeichen einer Sucht zu werten wie es dem Artikel passiert ist. Natürlich ist er aufgebauscht und hat (wie ich auch anmerkte an einem Beispiel) schwache Seiten. Interessant ist er dennoch (ich habe btw. nie gesagt er wäre gut ;) ).

Aber es kommt nirgendwo raus, was danach war, ober sich vielleicht beworben und nichts gefunden hat.

Artikel aufmerksam lesen hilft dabei: "... Danach aber spielte er umso mehr, brach eine Lehre ab und jobbte." Was bedeutet, er hat eine Lehre gesucht, angefangen und dann wieder abgebrochen.

Ich bin weiß Gott ein Beispiel dafür, dass man zu oft und zu lange vor dem Computer hocken kann. Aber mir ist einfach langweilig. Todlangweilig. Wenn ich irgend etwas interessanteres zu tun habe als Computer daddeln, mache ich das.

Das aber ist doch genau das was das Problem jeder Sucht ist, dass die zwar konsumierenden aber nicht Süchtigen genau das verneinen - wie ich schon mehrfach sagte einfach auch aus dem Schutzgedanken für das eigene Hobby heraus. Das ist bei Alkohol oder Glücksspiel nicht anders, aber dennoch gibt es da ohne jeden Zweifel Suchtgefahren und Abhängigkeiten.
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