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Autor Thema: Die Amis und ihre Finanzen  (Gelesen 34708 mal)

Brutama

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #30 am: 26. September 2008, 19:18:05 »
Na ja seht es mal so. Wenn der Karren erstmal richtig tief in Dreck steckt, erlassen sie uns vielleicht die Schulden die wir haben, so wie wir es bei heutigen 3. Welt Ländern machen.
Schulden erlassen? Die verlangen ihr Geld um ihre eigenen Schulden zu tilgen und fangen wenn nötig nen Krieg dafür an...  :duckie:

Rom

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #31 am: 29. September 2008, 10:03:05 »
in meiner Tageszeitung steht heute, dass die Deutschen Banken schon das ganze Wochenende versuchen Hypo Real Estate zu "retten"... Lol denen gehört halb Frankfurt. Bin ja mal gespannt wie teuer dem Steuerzahler das kosten wird. Ist mir nen Rätsel wie eine Riesenbude wie die mit permanenten Mieteinnahmen illiquide sein kann.

tombs

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #32 am: 29. September 2008, 14:35:35 »
in meiner Tageszeitung steht heute, dass die Deutschen Banken schon das ganze Wochenende versuchen Hypo Real Estate zu "retten"... Lol denen gehört halb Frankfurt. Bin ja mal gespannt wie teuer dem Steuerzahler das kosten wird. Ist mir nen Rätsel wie eine Riesenbude wie die mit permanenten Mieteinnahmen illiquide sein kann.

so ne kalkulation ist relativ simpel. auf der einnahmeseite hast du die laufenden mieten, auf der ausgabenseite tilgung und verzinsung der kredite, die für den kauf des objekts nötig waren und noch etliche kosten für das betreiben der häuser. wenn alles gut geht, sind die mieten höher als die kosten, muss aber nicht alles gut gehen, das nennt man unternehmerisches risiko. du hast aber bei solchen deals gerade in den ersten jahren/jahrzehnten auch die extrem hohen kosten der anschaffung und nicht nur die geilen mieteinnahmen. wenn du dann an anderer stelle hohe verluste einfährst, helfen dir die mieten auch nicht so wahnsinnig viel.

was das zitat (quelle, link?) über die fed angeht, ist ziemlich viel darin zumindest einmal falsch dargestellt. das system/die struktur der fed ist so errichtet, dass es eine quasi-öffentliche institution ist, die möglichst unabhängig von der regierung ist, aber doch deren aufsicht unterliegt. die 7 chefs werden vom präsidenten für jeweils 14 jahre ernannt, privatbanken haben hier also außer lobbyarbeit nix zu sagen. diese 7 stellen auch die mehrzahl (7 von 12) im rat der fiskalpolitik (Federal open market committee), sprich auch diesen können die privatbanken nicht einfach so übernehmen. dazu kommt, dass drei dieser 5 plätze noch regelmäßig rotieren.
die privatbanken, die bei den regionalen abteilungen der fed einsteigen, MÜSSEN aktien der fed kaufen. auf diese werden ihnen im jahr 6% dividende gezahlt. sie dürfen mit diesen aktien weder handeln, noch sie als sicherheit verwenden. zurückgekauft werden die aktien zudem nach ihrem nominalwert, auch da also kein gewinn. der gewinn der regionalen abteilungen sowie der zentralbank geht in den haushalt der vereinigten staaten.
alles in allem bliebe evtl die frage nach den genannten zahlen/gewinnen aus der kreditvergabe an den staat. da der gewinn der fed aber an den staat abegeführt wird, bin ich mir nicht sicher, ob das da richtig wiedergegeben wurde, zumal das ja auch im rest des artikels eher ungenau gehandhabt wurde. könnte man mit ner quellenangabe vielleicht mal nachvollziehen.
grundsätzlich liest sich das tatsächlich leicht  :tinfoil0:-lastig.

Rom

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #33 am: 29. September 2008, 16:12:42 »
das mit der HRE liegt wohl an der letztem Jahr übernommenen DEPFA-Bank. Die haben wohl langfristige Objekte mit Kurzläufern finanziert und nun akzeptiert niemand mehr Hypotheken als Sicherheit und gibt dafür Kohle. Ergo werden die Kurzläufer ohne Anschlussfinanzierung fällig und man hat ein Mrd. schweres Problem. Verkaufen kannste sie auch nicht, wer will schon Immobilien in fallenden Märkten kaufen wenn sie nächstes Jahr eh 20-50% billiger sind.
Mein Kollege interessierte sich für die eigenen 4 Wände. Im Moment kommt er bei minimal 5,4 raus. Die Gangster bei der Bank verlangen ja sogar Prozente dafür, dass sie den Knet nicht weiterverkaufen... naja. Aber der Markt liegt im Moment eh brach - also überflüssig :D

Itchy

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #34 am: 29. September 2008, 21:57:29 »
Das 700.000.000.000 Dollar Paket ist ja nun in der ersten Runde gescheitert - kommt aber wohl mit ein paar Nachbesserungen doch noch.

Schön langsam frage ich mich allerdings, wie lange es noch dauert, bis auch europäische Regierungen anfangen, solche Pakete auf den Weg zu bringen. Gut, bei der HRE mögen die Probleme wohl etwas anders liegen, aber im Grunde ist das trotzdem ein Resultat der Hypothekenkrise, dass sie auf dem "freien Markt" nicht mehr so einfach an Geld kommen.

Brutama

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #35 am: 29. September 2008, 22:05:27 »
Irgendwann gibts eben den Ami-Soli :bunnysplat:

Loki

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #36 am: 29. September 2008, 23:12:47 »

Schön langsam frage ich mich allerdings, wie lange es noch dauert, bis auch europäische Regierungen anfangen, solche Pakete auf den Weg zu bringen. Gut, bei der HRE mögen die Probleme wohl etwas anders liegen, aber im Grunde ist das trotzdem ein Resultat der Hypothekenkrise, dass sie auf dem "freien Markt" nicht mehr so einfach an Geld kommen.

die europäischen bezahlen bereits eine ganze Weile schon. Zumindest sofern Deutschland, England und die Beneluxstaaten bei dir noch in Europa liegen ;)

Stichworte für Google:
Bankrott Sächsiche LB
Hypo Real Estate
Fortis
Bradford & Bingley

http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/419631.html
Zitat
Erst traf es die USA, jetzt strauchelt auch Europa. Etliche Banken und Finanzkonzerne auf dem Kontinent stehen vor dem Kollaps oder sind in Schieflage geraten und müssen vom Staat auf Kosten des Steuerzahlers gerettet werden. Regierungen und Sparer zittern. FTD.de gibt einen Einblick.

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/anleihen_devisen/:Gelddrucken-gegen-Krise-Notenbanken-fluten-Markt/419830.html

Zitat
Ausnahmezustand auf dem Kapitalmarkt: Nach der Stützungsaktionen für mehrere europäische Banken reagierten die Notenbanken weltweit mit aggressiven Liquiditätsspritzen. Die Fed gab bekannt, die Dollarvereinbarungen mit anderen Notenbanken von 290 Mrd. $ auf 620 Mrd. $ aufzustocken. Mit der Europäischen Zentralbank (EZB) verdoppelte sie das Abkommen auf 240 Mrd. $. Gleichzeitig verdreifachte sie das Volumen bei den Term Auction Facilities (TAF) mit einer Laufzeit von 84 Tagen von 75 Mrd. $ auf 225 Mrd. $.


Und das ist sicher nur die Spitze eines sehr großen Eisberges. Einfach mal mit ein bisserl offenen Augen die Nachrichten verfolgen. Wir erleben gerade einen Crash des weltweiten Wirtschaftssystem, wie man ihn sonst nur in den Geschichtsbüchern im Bereich 1929 findet. Ich glaube Chavez braucht schon seit Wochen kein Viagra mehr.


€: Da es gerade echt so schön ist und zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Black Monday noch ne kleine Liste zur Vervollständigung...

1. Citigroup übernimmt Wachovia, immerhin Nr. 4 der US-Banken. Wachovia war durch massiven Kursverlust nur noch die Rettung durch eine andere Bank geblieben. Dies nachdem Wachovia seit Monaten nicht müde wurde zu beteuern das sie finanziell 1A dastehen

2. der Finanzkonzern Fortis, einfach "Bank" kann man dazu schon nicht mehr zu sagen, wird teilverstaatlicht. Dies nachdem auch Fortis regelmässig angab in Geld geradezu zu schwimmen. Fortis hatte erst 2007 mit der RBS die ABN Amro für einen grotesk hohen Betrag übernommen, ein typischer Fall von Größenwahn und eine der ersten europäischen Grossbanken die nun dran glauben muss.

3. Die Hypothekenbank Hypo Real Estate (Dax 30) wird von privaten Banken, vor allem aber durch die Steuergelder der deutschen Bürger (!!!) mit sagenhaften 36 Milliarden Euro vor kurzfristigen Forderungen abgeschirmt. Gegen dieses Meisterstück der Steuergeldentfremdung ist der Bailout der IKB ein kleiner Fisch! Der Staatsanteil liegt bei rund 26 Mrd. von den 36...
Nützen wird das ganze übrigens wahrscheinlich eh nichts denn der Aktienkurs sank um bis zu 80 % am heutigen Tage. Möge Hr. JC Flowers seinen Spass dran haben

4. Die britische Regierung verstaatlicht kurzerhand die Hypothekenbank Bradford & Bingley (B&B) für satte 63 Mrd. €(!) Dabei sei noch erwähnt das kürzlich erst die englische HBOS (Halifax Bank of Scotland) von Lloyds übernommen wurde weil sie ebenfalls pleite war. Kaufpeis immerhin noch ca. 15 Mrd. €. Scheint etwas untergegangen zu sein in den Medien...

5. Die belgische Dexia-Bank wird von staatlicher Seite mit frischem Kapital ausgestattet um einen Bankrott zu vermeiden. Der Aktienkurs war zuletzt um 30% gefallen... Immerhin ist Dexia Nr. 15 in Europa nach der Größe...

6. die isländische glitnir-Bank wird verstaatlicht, allerdings relativ gesehen ein kleiner Fisch...

7. viele Banken in D aber auch weltweit müssen derbe Kursverluste hinnehmen
Commerzbank: -24%
Postbank: -24%
Deutsche Bank: -8%
BoA: -17,5%
JPM (Trotz Wamu-Deal): -15%
Selbst Citigroup die gerade Wachovia übernehmen -12%

8. der s.g. Rettungspakt in Höhe von 700 Mrd. $ wird vom Repräsentantenhaus zunächst abgelehnt und der DJ hat einen Rekordverlust von fast -800 Punkten! Es regiert die nackte Panik...
« Letzte Änderung: 30. September 2008, 03:40:07 von Loki »
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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #37 am: 30. September 2008, 12:19:24 »
zieh mal ein wenig die zügel an bei deiner neuen weltwirtschaftskrise und vor allem wie stark deutschland betroffen ist.
die sachsen-lb hat's erwischt, blöd der steuerzahler hat noch keinen müden euro gezahlt. sie wurde halt an die LB-Baden-Württemberg verkauft. Richtig ist, dass das land sachsen eine ausfallbürgschaft in höhe von 2.75 mrd übernommen hat. dafür muss es halt die aktuellen verluste nicht auffangen und hat knapp 400 mio als kaufpreis bekommen. natürlich schlechtes management in der bank, je nach weiterer entwicklung wird wahrscheinlich auch die bürgschaft (teilweise) in anspruch genommen. aber das sind zukünftige entwicklungen.
bei der hre hat der bund geht es momentan nur darum, sie davor zu schützen, als kollateralschaden der finanzkrise unterzugehen. das ist ja, nach bisheriger darstellung, kein pleiteunternehmen, sondern bekommt zur zeit nicht die so viel kredit, wie sie brauchen, weil alle banken verständlicherweise hypernervös sind. auch hier hat der steuerzahler bisher noch keinen müden cent bezahlt. momentan steht die bürgschaft des bundes wohl bei eta 6 mrd, dazu kommen etwa 8 von anderen banken bei denen das gerücht umgeht, dass der bund auch dafür einspringen würde. erst in einer evtl notwendigen zweiten phase kämen weitere 21 mrd bürgschaftshöhe hinzu.
natürlich kann es in beiden fällen dazu kommen, dass der steuerzahler noch belastet wird. aber ob und in welcher höhe ist völlig unklar und momentan reine spekulation. die genannten zahlen sind ja maximalbürgschaften, ähnlich wie die amis bei dem aktuell abgelehnten 700er projekt letztlich vermutlich "nur" belastungen von 300-400 eintreten würden (schönes beispiel von misslungener kommunikation).
die einzige bisher tatsächlich entstandene belastung für den deutschen steuerzahler ist die KfW-Tochter IKB, bei der eine mrd-summe geflossen ist bevor sie verramscht wurde.

klar ist die lage ziemlich ernst und der fall HRE zeigt bestens, wie schnell unternehmen in mitleidenschaft gezogen werden können, die eigentlich nichts mit den sub-prime-loans zu tun haben. ähnliche liquiditätsprobleme können bei allen großen projekten auftreten, ob nun im immobilienbereich, bei schiffs-, flugzeug- oder maschinenbauern etc pp. die lage mit '29 zu vergleichen ist aber schlicht übertrieben. es fehlen die fundamentalen schwächen, die damals alle zusammen kamen. zudem ist die abhängigkeit der welt von der usa, die damals ihre hausgemachte krise quasi exportierte, deutlich geringer einzuschätzen. klar kann es noch derber kommen und das timing mit der aktuell anstehenden präsidentschaftswahl ist mehr als beschissen. aber es ist noch keine zeit für weltuntergangspropheten an jeder ecke  :wink1:

Loki

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #38 am: 30. September 2008, 12:44:20 »
aber es ist noch keine zeit für weltuntergangspropheten an jeder ecke  :wink1:


Eine Weltuntergangsprophezeiung wäre: Geht auf die Bank, hebt, solange ihr es noch könnt und solange es noch etwas wert ist, euer gesamtes Guthaben ab und geht zum nächsten Schmuckhändler und kauf Gold, Diamanten und Co. solange er noch welches verkäuft.

Das was ich oben aufgezählt habe passiert zur Zeit. Das ist keine gute Nacht Geschichte um die Kinder davon abzuhalten in den Wald zu gehen oder mit Fremden zu sprechen. Das passiert zur Zeit und die ganze Welt hängt drin. Und der einzige Unterschied zu 29 ist, dass die Verursacher damals wenigstens noch Eier in der Hose hatten und die entsprechenden Konsequenzen gezogen haben anstatt zum Staat zu rennen und den zu erpressen.
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Tholld

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #39 am: 30. September 2008, 12:54:16 »
Zitat von: Boerse.de
So wird nichtmals mehr die Verkündung des Ausnahmezustands seitens der Regierung ausgeschlossen. Quelle

Es gibt keinen Grund, NICHT nervös zu werden. Das Mißtrauen, das Ottonormalverbraucher dem System der Hochfinanz sowieso immer schon entgegengebracht hat (größtenteils deswegen, weil er es nicht versteht), sieht er nun bestätigt.
Sobald die ersten losrennen, um ihr Erspartes von der Bank zu holen und in Materielles zu investieren, könnte die Katastrophe ihren Lauf nehmen.

Ich bin übrigens der Meinung, das es allerhöchste Zeit ist, Wert wieder danach zu berechnen, was tatsächlich DA ist und nicht das, was in Zukunft eventuell sein wird.
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tombs

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #40 am: 30. September 2008, 14:28:21 »
Ich bin übrigens der Meinung, das es allerhöchste Zeit ist, Wert wieder danach zu berechnen, was tatsächlich DA ist und nicht das, was in Zukunft eventuell sein wird.
dann bist du also gegen jegliche verzinsung auf deinem sparkonto? die werden dir auch nur eingeräumt, weil man glaubt, aus deinem geld mehr machen zu können, als du heute einzahlst.
es ist völlig normal, dass du zukunftserwartungen bezahlst, alles andere ist schlichtweg unsinn. wenn ich mir heute heute ein haus kaufe, das vor 30 jahren für 50k gebaut wurde, dann zahle ich vermutlich 200k..um damit in zukunft 300k an miete zu sparen.
wenn ich 50 euro für eine aktie ausgebe, dann doch weil ich erwarte, in den nächsten jahren dividenden zu erhalten und/oder sie zu einem höherem preis zu verkaufen. das ist das grundprinzip jeder investition - heute etwas einzahlen um in der zukunft auszahlungen zu erhalten, die wertmäßig höher liegen. das ist kein fauler zauber, sondern schlicht vernünftig. und vor allem ist dieses grundprinzip nicht das problem der momentanen krise. hier haben schlicht und einfach leute falsche einschätzungen über den wert einer ware getroffen (hätten genausogut in ein M$-MMO investieren können). das ganze in kolossalem ausmaß und begünstigt durch ein zu schlechtes kontrollsystem.
was allerdings die amerikanischen parlamentarier gerade abziehen, ist abenteuerlich. erst das gesetz aus angst um die eigene wiederwahl blockieren und dann erstmal zwei tage urlaub machen, statt alternative lösungen zu erabeiten. herzlichen glückwunsch.


@loki:  wenn du meinst, der hoseninhalt der verantwortlichen sei der einzige unterschied zu damals, solltest du vielleicht news zu dem thema auf www.boldarblood.de/finanzkrise verfassen.

Tholld

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #41 am: 30. September 2008, 14:50:40 »
Ich rede auch nicht von meinem Sparkonto, sondern z.B. davon, dass Unternehmen, die mal abgesehen von ihrem Kaffee-Automaten und ein paar Rechnern NIX an Anlagevermögen haben, an der Börse zu Milliardenbewertungen kommen. Als der Neue Markt crashte, ist diese Blase wenigstens teilweise geplatzt.
Was ich vermisse, ist Nachhaltigkeit.
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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #42 am: 30. September 2008, 16:17:20 »
jeder wünscht sich heute gleich zu beginn google-aktien gekauft zu haben. diese hypes/blasen sind, ja nach größe und betroffener branche, tatsächlich ein größeres problem. aber um so was, zugunsten der nachhaltigkeit auszuschließen, müßtest du quasi jedes unternehmerische risiko ausschalten, google und andere shooting stars würde es heute in dieser form gar nicht geben. nachhaltigkeit steht da in sehr starker konkurrenz zu innovation, zu allem was neu ist. wie willst du zum beispiel heute ein kleines unternehmen gründen wenn dir keine bank mehr geld geben kann, weil du als anfänger einfach noch keine nachhaltigkeit nachweisen kannst. gerade bei der .com-blase waren die leute halt davon überzeugt, dass die ideen sich als profitabel herausstellen würden. haben sie dann nicht, bad luck.
es gibt halt branchen, bei denen das anlagevermögen schlichtweg zu vernachlässigen ist. natürlich ist das kein freibrief für mieses management, aber zum beispiel von blizzard zu verlangen, mehr geld in häuser, autos und rechner zu stecken (und damit weniger für marketing, personal) macht nur wenig sinn - und würde auch keinen sinn machen, wenn sie unbekannt wären und gerade geld für ihr allererstes spiel bräuchten.
bei all diesen blasen hat die leute halt immer die profitgier getrieben. und nicht nur irgendwelche manager, sondern auch die kleinen anleger. wenn ich jemandem mein geld anvertraue, der mir statt 4% gleich 40% verspricht, ist halt vielleicht doch etwas faul. und genauso ist die jetzige krise auch wieder entstanden. kredite aufnehmen auf die wertsteigerung des eigenen hauses um mir kabelfernsehen mit entsprechender plasmaausstattung leisten zu können. kann funktionieren.. muss aber nicht. das soll bitte nicht die verantwortung der händler, manager und politiker schmälern, die diese art zu leben ja oftmals unterstützten und propagierten. aber es kommen halt alle zusammen und am ende zeigt jeder mit dem finger auf den anderen.



Tholld

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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #43 am: 30. September 2008, 16:28:49 »
Zitat von: tombs
hat die leute halt immer die profitgier getrieben

Das ist das Hauptproblem der Gesellschaft unserer Zeit.
Die Leute gehen unterschiedliche Risiken ein. Ich habe mein Leben, mein Haus etc. eher konservativ finanziert, wohl wissend, dass ich nie reich werden aber auch nur schwer baden gehen kann.
Andere gehen volles Risiko und werden dann entweder reich, oder - und da setzt mein Ärger ein - sie gehen damit baden und lassen letztlich den Steuerzahler (also mich) die Zeche zahlen. Nach dem Motto: Gewinne ich, ist alles meins, verliere ich, teilen wir uns den Verlust.

Das soll ok sein?
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Skeltem

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  • Ich bin zu alt für diesen Scheiß!
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Re: Die Amis und ihre Finanzen
« Antwort #44 am: 30. September 2008, 17:23:33 »
Zitat von: tombs
hat die leute halt immer die profitgier getrieben

Das ist das Hauptproblem der Menschheit, seit wir von den Bäumen runter sind.

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