Benehmt euch!

[Sky]

Was ist dann mit einem Disclaimer von der Art
"Alle hier geschriebenen Beiträge sind Fiktion" oder "persönliche Meinung"? 

[Raven_Crowley]

Ein Anwalt kann dich nicht ermahnen und Geld von dir verlangen. Erstmal muss der zahlen, der das in auftrag gibt. Ansonsten wüsste ich als Anwalt schon wie ich zu nem Porsche kommen könnte, fleissig Briefe schreiben.

Hmm ich dachte immer das macht Ihr
Im Ernst: Ich dachte immer es läuft so, das man bei einer Abmahnung und das glaube ich zumindest wäre doch hier der Fall, immer gleich kosten mit berechnet werden.

Ich habe garkeine Ahnung von sowas. Aber das nimmt mir dann doch einige Sorgen.

Bin kein Anwalt, meinte damit nur das es den Anwälten sehr leicht gemacht werden würden Leute um ihr Geld zu bringen wenn sie Leute ermahnen und dann Geld kassieren. Ohne Richterspruch geht das nicht. Das Honorar zahlt erstmal immer der Mandant, bzw. Klient oder er selbst, bei Eigeninitiative.

[Zippozipp]

Das ist laienjuristischer Humbug, genau wie die komischen Disclaimer die auf so vielen Seiten rumschwirren (nicht böse gemeint Leute).
Entweder eine Aussage ist problematisch oder sie ist es nicht, egal was man drumrum verklausuliert.
Wenn ich sage "ich würde dich ja am liebsten Arschloch nennen, aber das darf ich ja nicht", kann ich auch gleich einfach "Arschloch" sagen, ist vor Gericht das Gleiche. Durch solche Kinderein rettet sich niemand.

Im Übrigen gibt es Anwälte, die sehr gut davon leben andere abzumahnen, auch wenn der Rechteinhaber das NICHT konkret in Auftrag gegeben hat. Ein Anwalt kann nämlich auch selbstständig abmahnen bei sowas so lange der Rechteinhaber nichts anderes verlauten lässt. Mag scheiße sein, ist aber die Realität.

Wer es nicht glaubt... www.abmahnwelle.de ist ja schon genannt worden, das ist schon ein guter erster Anlaufpunkt um sich zu informieren. Ansonsten empfehle ich mal folgenden Artikel: http://www.heise.de/ix/artikel/2003/08/088/
Und auch sonst mag das Suchen bei heise online nach Begriffen wie Abmahnung oder Impressum für den Einen oder Anderen eine Erhellung der Sachlage bringen.

[Raven_Crowley]

Die Seite ist interessant, danke. Damit nehme ich alles zurück, bin schockiert über die Abmahnkosten und habe wohl keinen allzu gesunden Menschenverstand (denn der sagte mir das sei widersinnig und führe zum Missbrauch). Erstaunlich das nicht jeder Anwalt sein Haupteinkommen darüber bestreitet, bisschen surfen, Briefe schreiben und auf Scheck warten. Irgendwie...traurig

[Zippozipp]

Doch, gesunden Menschenverstand hast DU durchaus, nur unser Gesetzgeber leider nicht. In anderen europäischen Ländern ist die Rechtslage nämlich nicht so bürgerfeindlich.

[mondnacht]

Ich habe den Eindruck, die Kostenfrage ist hier noch nicht klar geworden, deswegen hier ein Ausschnitt aus http://abmahnung.abmahnwelle.de/

"V.4.2 Kostenerstattung
Die Kosten der Abmahnung soll, nach herrschender Juristenansicht, wenn die Abmahnung zu recht erfolgt ist, die Abgemahnte bezahlen. Allgemein übliche (fragwürdige!!!) Begründung: Die Abmahnende hätte auch sofort gerichtlich vorgehen können und das wäre für die Abgemahnte viel teurer geworden.
Da die Anwältin und ihre Mandantin somit im Interesse der Abgemahnten tätig war, fordert sie von dieser ihre Gebühren. Als rechtliche Grundlage dafür wird Geschäftsführung ohne Auftrag herangezogen § 683 BGB.
Der BGH dazu ein völlig anderes Grundsatzurteil 12.04.1984 (vgl. NJW 1984, S. 2525) gefällt. Demnach wird laut AG München auch am 13.07.1993 (161 C 4781/93) festgestellt: "Ein allgemeiner Grundsatz, wonach die Hinzuziehung eines Rechtsanwaltes immer notwendig sei, bestehe nicht.""


Deutschland erlebt seit einigen Jahren eine Juristenschwemme. Ähnlich wie mit den Lehrern in den 70zigern. Nicht alle sind mit sozialem Feingefühl ausgestattet. Und ein Anwalt im Jagdfieber kann ziemlich lästig werden.  Letzte Woche berichtete mir eine Firma von einem Anwalt (der ist das Unverschämteste was ich bisher kennengelernt habe) mit einem Beratungshonorar Tagessatz von 2500,-- Euro (und das ist keine Fiktion). Für 2 Tage Beratung hat der 5000,-- Euro kassiert. Das dürfte sicher die Gebühren einer Abmahnung bei weitem überschreiten, aber dennoch das Wesen des geldgeilen Juristen verabschaulichen. Ausserdem kriegt Karsi bei solchen Zahlen bestimmt Schweißausbrüche  . In diesem Sinne und Dank der Widersprüchlichkeit deutscher Gerichte (s.o.), die ja ganz im Sinne einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Anwälte und Richter funktioniert, fröhliches Prozeßieren

 

[Gray]

mal was anderes: was passiert wenn das ganze ding nicht in DE gehostet wird? wie schaut da die rechtslage aus?

[Zippozipp]

Insofern als Admin-C auch jemand in den Kapaten (bildlich) eingetragen ist dürfte ein Wald- und Wiesenanwalt den Aufwand scheuen, das würde sich ja vielleicht nicht lohnen. Dafür kanns bei ner ernst gemeinten Abmahnung (sowas gibts ja auch) böse ins Auge gehen wenns dann doch irgendwie auf dich zurückzuführen ist.

[Accipiter]

Hatten wir ne eigene Rechtsvorlesung zu. Es gibt schon urteile wo der Admin-C für den Domaininhaber ans Kreuz genagelt wurde, weil dieser seinen Sitz im Ausland hatte. Beim Hosting verhält es sich ähnlich: Bei einer DE Domain muss ein Ansprechpartner seinen Sitz in in Deutschland haben und der kriegt dann zur Not auch die Post.

[Zippozipp]

Mein Reden, wenn dann mal was wirklich ernsthaftes kommt bohren die Leute auch weiter, es hilft halt nur gegen pbaoe-Abmahnungen und ist im großen und ganzen insgesamt das Risiko nicht wert

[Gray]

ah, danke.. wie gut das ich nimmer in deutschland bind

[Ronnie Drew]

Ich denke, dass heute Freitag ist. Hey, es klappt!