Trident. Vor knapp 10 Jahren gegründet, als Hort debattensüchtiger Foristen mit Niveau und freier, unzensierter Diskussionskultur, um den geistig minderbemittelten Mainstream-Gamingforen zu entgehen. Von diesem Gründungsgeist ist mittlerweile nichts mehr übrig. Vorbei die Zeit, in der man andere Meinungen nicht nur aushielt, sondern seine eigene auch eloquent präsentierte und dem Gesprächspartner geschickt seine Argumentationslücken aufzeigte. Diskuttiert wurde bis zur Unaushaltsamkeit. Den Pixeltod von wenig agilen Teilnehmern, als Ritterschlag und oberstes Korrektiv suchend. So war es damals.
Was nun jedoch vorherrscht, ist nur noch oberflächliches Geplänkel von Leuten, die im Laufe der Jahre geistig fett und träge geworden sind. Da wird pauschal unbedenkliches Material gelöscht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf und es zeigt deutlich: der Wohlfühlgedanke hat Einzug gehalten. Blos keine unbequemen Ansichten zulassen, blos kein erneutes Infragestellen und Neubewerten von einst als richtig empfundenen Einordnungen. Deutlich wird die vorherrschende Angst, sich aufgrund der eigenen Unbeweglichkeit in einer Diskussion zu verlieren. Lieber sofort im Keim ersticken, als selbst zu reflektieren. Der Unterschied zum durchschnittlichen Fanboy/Bild/Buffed/Rechts-Links radikalem Forum ist nicht mehr erkennbar.
Genau so abartig wie in den inhaltslosen Geplänkeln, verhält es sich auch mit dem Unrat, der wie ein besoffener Fußballfan eines 3. Liga Klubs an der Bande steht und den intellektuell nur zu belächelnden Fehlpässen mit inbrünstiger Begeisterung zugrölt. Wenn da nicht gerade ein ehemals lebhaftes Diskussionsklima zu Grabe getragen würde, wäre das durchaus unterhaltsam. So aber bleibt eigentlich nur noch der Schluss, das hier die (Lebens-)Lichter schon längst verloschen sind und der Körper seine letzten, inhaltslosen (Beis-)Reflexe preis gibt.
Trident. Ruhe in Frieden.
2006-2016