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Autor Thema: HAHA, die Griechen!  (Gelesen 12605 mal)

Sky

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #15 am: 28. Juni 2011, 18:09:57 »
Was würde eigentlich passieren, wenn die "pleite" gehen? Also keiner mehr für sie zahlen will?
"Yes I did. Absolutely. He was gonna hurt our dog."

inno

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #16 am: 28. Juni 2011, 19:03:00 »
Rein akademische Frage, wird nicht passieren. Zumindest nicht mit dieser "Kanzlerin"....
bad weeds grow tall...

Yat

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #17 am: 28. Juni 2011, 19:06:45 »
Achtung Vermutungen:

Mann müsste die Neuverschuldung auf 0 zurückfahren und es dürfte unmöglich werden auslaufende Staatsschulden zu refinanzieren. Im Schnitt dürfte man so alle 3 Jahre alle Schulden neu refinanzieren müssen... Geld das also "on Top" fehlt.

- Löhne für Beamte könnten nicht oder nur noch teilweise gezahlt werden (Armee, Polizei).
- Soziale Leistungen vom Staat wie Arbeitslosengeld/Rente genauso
- Maßnahmen zur Infrastruktur könnten nicht mehr geleistet werden (Reperatur von Straßen, Müllabfuhr)
- Gesundheitswesen müsste kürzer treten (Krankenhäuser)

Denn Geld das man so an "Löhnen und Sozialleistungen" spart fehlt dann wieder beim Binnenkonsum....

Natürlich fährt man nicht von 100 auf 0 runter, das würde das Land in Anarchie stürzen sondern nur soweit wie nötig. Aber bei 13% des Staatshaushaltes die fehlen und einer umöglichen Refinanzierung der Altschulden hat man alles für ein handfestes Desaster.

Aber selbst wenn sie aus dem Euro austreten würden wären die Schulden noch immer in Euro, mit einer "NeoDrachme" die massiv abwerten dürfte wird es dann erst recht unmöglich noch irgendwas zurück zu zahlen.

Im Endeffekt wird man um eine Umschuldung nicht rumkommen, wie hoch die Abschreibung aussieht ist schwer zu sagen aber 30-50% dürften mittelfristig realistisch sein. Bei 273 Milliarden Schulden werden die Staaten/Anleger die Griechische Staatsanleihen haben bluten dürften, Deutschland(privater Sektor) ist wohl mit 32 Millarden dabei und da dürfte der EZB Anteil vermutlich noch nicht einmal dabei sein...

Indirekte Folgen dürfte sein das die Refinanzierung der PII(-G) Staaten dann ebenfalls unmöglich sein und einige Banken dürften ihre (Mindest)Eigenkapitalanteile nicht mehr halten können und ebenfalls anfangen nach Hilfen zu schreien...

Und dann hat man "Too big to bail (out)" und Finanzkrise 2.0.

Baumstumpf

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #18 am: 28. Juni 2011, 19:37:40 »
häää? wegen 3k Euro regt ihr euch auf? Das find ich jetzt nicht sonderlich viel, die haben Schichten, fahren auch am WE / Mitternacht, haben Verantwortung für x Leute;  haben die auch sowas wie Familienzuschläge, wenn ja wieviele Kinder hatte er ... also meine Entrüstung hält sich in Grenzen.
6500 euro brutto ist ne menge. jedenfalls in der welt in der ich lebe. keine ahnung von welchem stern du kommst. der lokführer verdient ja fast so viel wie hierzulande ein bundestagsabgeordneter und mehr als die meisten flugzeugpiloten.

Laut Tariftabelle der GDL von 2008 hätte ein Lokführer mit Führungaufgaben und > 25 Jahre Betriebzugehörigkeit 3121 Euro verdient in Deutschland.
tatsächlich? die verdienen rund 5900 euro im monat? wofür streiken die eigentlich andauernd? zeig mal n link dazu. kann das kaum glauben, bei der trauermine die bei denen jedes jahr aufgesetzt wird.
« Letzte Änderung: 28. Juni 2011, 20:11:27 von Baumstumpf »

Blaukool

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #19 am: 28. Juni 2011, 19:52:24 »
Das kommt schon hin, wenn man sich bei der ersten Streikwelle mal genauer damit beschäftigt hat.
Die stiegen damals  mit 1800€ Netto ein und kommen nachher auch auf soviel(Wegen Alter und Zuschläge kanns sogar vor 25 Jahren im Betrieb so sein...) Wobei ich das bei der erwähnten Verantwortung und Arbeitsbedingungen auch okay finde...

Edit: Also ich hab damals zu den Lokführern gehalten und mein Bekannter war bei der Bahn im Verkehrsplanungssonstwas. Der meinte die sollen nicht so jammern, nach dem ich dann gesehen hatte was die bekommen hat sich mein Mitgefühl für die schnell verflüchtigt...
« Letzte Änderung: 28. Juni 2011, 19:59:13 von Blaukool »

Hurz

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #20 am: 28. Juni 2011, 19:58:27 »
Die Versuche Griechenland zu Retten sind ja nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern auch stark politisch motiviert, da Krisen oder schlechte wirtschaftliche Lagen grundsätzlich die Radikalisierung einer Bevölkerung begünstigen können. Aber auch das ist nur ein Teilaspekt, denn es geht auch um die EU im Gesamtpaket: Wie sieht es aus, wenn die EU es nicht schafft Mitglieder zu stützen? Wer soll da die EU noch ernst nehmen, wenn diese dann z.B. auf Klimagipfeln die Schwellenländer auffordert das wirtschaftliche Wachstum zu bremsen um Umweltbelastungen geringer zu halten und dafür Hilfe anbietet? Wie viel Wert hat das Wort und die Zusage von Hilfen an Dritte noch, wenn selbst "engere Verbündete" fallen gelassen werden wie eine heiße Kartoffel?


So einfach wie das manche "Experten" darstellen ist das Thema wohl nicht und daher ist das Ergebnis was zu tun wäre je nach Fachgebiet des "Experten" ein anderes. Wirtschaftswissenschaftler werden da zu ganz anderen Lösungen gelangen als Politwissenschaftler oder Politiker. Z.B. werden die Länder die direkt an Griechenland grenzen mehr Interesse haben, dass dieses Land nicht ganz den Bach runter geht als Länder wie England z.B. die im Zweifel nicht am Euro hängen (zumindest nicht direkt) und auch die Flüchtlinge/Auswanderer/etc. weniger stark zu spüren bekommen würden (oder sich leichter abschotten könnten).

Auch wäre es nicht die erste Staatspleite der Griechen oder in Europa in den letzten 100 Jahren und da war auch Deutschland mit dabei. Und ohne die Unsummen von Geld, Schuldenerlässen und Verzicht auf Reparationen aus aller Welt uns nach 1945 geholfen haben (und das waren umgerechnet sehr viele Milliarden von Euro) wäre Deutschland nicht auf die Beine gekommen und uns ginge es heute vermutlich weit weniger gut.


Unstreitig ist, dass Griechenland viele Missstände abschaffen muss (überzogene Renten, Steuerschlupflöcher, Korruption, etc.) und auch den Gürtel sehr eng schnallen muss um die Schulden abzutragen. Auch sollte man sich dort mal selber an der Nase fassen, denn das Defizit kommen nicht von außen, sondern sind selber verschuldet. Daher finde ich die Anschuldigungen die nun in Richtung EU (vor allem Frankreich und Deutschland) geschleudert werden ziemlich daneben und unverschämt, auch wenn ich es verstehen kann, dass die Wut gegen Dritte zu richten bequemer ist (das ist halt menschlich).
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Baumstumpf

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #21 am: 28. Juni 2011, 19:59:34 »
Das kommt schon hin, wenn man sich bei der ersten Streikwelle mal genauer damit beschäftigt hat.
Die stiegen damals  mit 1800€ Netto ein und kommen nachher auch auf soviel(Wegen Alter und Zuschläge kanns sogar vor 25 Jahren im Betrieb so sein...) Wobei ich das bei der erwähnten Verantwortung und Arbeitsbedingungen auch okay finde...
verwechselst du da nicht gerade netto und brutto? bei 6500 brutto würden die ja mehr als die meisten flugzeugpiloten verdienen...

Hurz

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #22 am: 28. Juni 2011, 20:01:53 »
Wobei ich das bei der erwähnten Verantwortung und Arbeitsbedingungen auch okay finde...

Da muss ich widersprechen ... gab dazu mal bei der vorletzten Streikwelle einen netten Bericht und da sah man, dass jeder der lesen und schreiben kann nach drei Wochen Einarbeitung eine Lok ohne Fehler und Probleme führen kann. Vor allem da die wichtigen Entscheidungen vom Stellwerk bzw. der Abschnittsleitstelle übernommen werden. Der Lokführer muss nur auf die Signale und Schilder achten und zwei Hebel und fünf Knöpfe drücken (etwas übertrieben formuliert -  Autofahren ist komplizierter und da muss man mehr Regeln kennen). Die Handhabung des Ticket-Druckers durch den Zugbegleiter ist komplizierter ...
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Rom

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #23 am: 28. Juni 2011, 20:26:53 »
wie kommst du nur auf die brutto werte? schon mal was davon gehört das Beamte keine AlV, keine KV und keine Rente zahlen müssen? Lohnsteuer und fertig. Und was heißt schon bis zu ^^

Hurz

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #24 am: 28. Juni 2011, 20:35:28 »
Wie kommst du darauf, dass Lokführer auch immer Beamte sind? Seit 1994 wurden keine Lokführer mehr als Beamte eingestellt und heute sind etwa nur noch 30% der Lokführer Beamte. Der Rest sind ganz normale Angestellte.

Verbeamtete Lokführer sind irgendwo zwischen den Besoldungsgruppen A5 bis A9 glaube ich angesiedelt.

Edit: und verglichen damit sind 3500 Euro netto sind für den Job eine ganze Menge ... Ein Lokführer bei der Deutschen Bahn (DB) verdient im Schnitt pro Monat rund 2700 Euro brutto (natürlich kommen noch einige Zuschläge wie Nachtarbeit usw. dazu).
« Letzte Änderung: 28. Juni 2011, 20:49:27 von Hurz »
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Baumstumpf

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #25 am: 28. Juni 2011, 20:40:44 »
ah, da war hurz schneller.^^

ausserdem entsprechen die 6500 euro brutto einem vergleichbaren einkommen in der privatwirtschaft und mir kann keiner erzählen, dass ein lokführer mit 6500 euro NICHT extrem überbezahlt ist. das sind 78.000 euro jahresgehalt.

Itchy

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #26 am: 28. Juni 2011, 23:24:50 »
Sind letztenendes doch alles Mutmaßungen, die hier angestellt werden, ich glaub niemand hier kennt das griechische Steuer- und Sozialversicherungssystem, oder? Vielleicht verdient dieser Lokführer 3800 Euro brutto (z.B. inkl. Sonn- und Feiertags- sowie Nachzuschlägen), seine Frau arbeitet nicht, dazu hat er unterhaltspflichtige Kinder und Frau aus erster Ehe und kommt so auf 3500 Euro netto? Dann sieht die Rechnung schon ganz anders aus, oder?

Aviarium

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #27 am: 28. Juni 2011, 23:26:53 »
wenn das der fall wäre, wär es aber auch kein wunder, dass die griechen pleite gehen - ohne nennenswerte einkommenssteuer ^^
Ich kann Zombies setzen wie ich will und Mori und Zid weinen!

Hurz

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #28 am: 28. Juni 2011, 23:41:26 »
Sind letztenendes doch alles Mutmaßungen, die hier angestellt werden, ich glaub niemand hier kennt das griechische Steuer- und Sozialversicherungssystem, oder?

Das ist korrekt, aber spielt auch nur teilweise eine Rolle.

Vielleicht verdient dieser Lokführer 3800 Euro brutto (z.B. inkl. Sonn- und Feiertags- sowie Nachzuschlägen), seine Frau arbeitet nicht, dazu hat er unterhaltspflichtige Kinder und Frau aus erster Ehe und kommt so auf 3500 Euro netto? Dann sieht die Rechnung schon ganz anders aus, oder?

Zum einen spielen Unterhalt und Co keine Rolle und zum anderen kannst du die Rechnung auch für einen Lokführer der DB aufmachen. Fakt ist, sollten die 3500 Euro netto stimmen, dass 3500 Euro netto für einen Lokführer deutlich mehr sind als 2700 Euro brutto. Und ich finde schon, dass 3500 Euro netto für einen Lokführer - selbst einen dienstälteren - mehr als eine leichte Überbezahlung ist.
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Itchy

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Re: HAHA, die Griechen!
« Antwort #29 am: 28. Juni 2011, 23:51:52 »
Zum einen spielen Unterhalt und Co keine Rolle

Das sagst Du aus der deutschen Perspektive. Ich kenne auch das griechische System kein bißchen, ich kenne aber das französische. Und dort gibt es z.B. kein Ehegattensplitting, sondern ein Punktesystem. Jeder Steuerpflichtige hat 1 Punkt und pro unterhaltspflichtigen nicht-steuerzahlenden Familienmitglied gibt es einen weiteren Punkt. Bei Ex-Frau, aktueller Frau und sagen wir mal 3 Kinder kommt inkl. sich selber also auf 6 Punkte. Für jeden dieser Punkte gibt es einen ordentlichen Steuerfreibetrag, den ich jetzt nicht auswendig kenne, aber der wahrscheinlich so um die ~10.000 Euro liegen dürfte. Bei 6 Punkten kann man also 60.000 Euro im Jahr steuerfrei verdienen und zahlt nur ca. 15% Sozialabgaben. Das Kindergeld (das es in Frankreich auch erst ab dem dritten Kind gibt), wird dort z.B. nicht mit den Freibeträgen verrechnet.

Außerdem zahlt man in Frankreich die Lohnsteuer nicht monatlich, sondern jährlich. Was man dort unter dem "Monatnetto" versteht, ist aus deutscher Sicht das Monatbrutto abzgl. Sozialversicherung.

Wie gesagt, das bedeutet nicht, dass man die Rechnung auch auf Griechenland übertragen kann, aber unter Umständen zahlt dieser Mensch einfach keine Steuern und Brutto = Netto mehr oder weniger.

 

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