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Autor Thema: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"  (Gelesen 35382 mal)

Baumstumpf

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #15 am: 29. November 2010, 16:15:20 »
internationale kabel sind dort auch aufgelistet. zb das der könig von saudi arabien die amis zum krieg gegen iran aufgefordert hatte. das dürfte sicher noch für zündstoff sorgen...

wegen westerwelle... das war zwar immer ein offenes geheimnis, aber nun ist es nur noch offen, was für die regierung ziemlich blamabel sein dürfte. vor allem die tatsache das die amis sich lieber an einen "neben-aussenminister" von merkel im kanzleramt wanden, als an das auswärtige amt und somit an den richtigen aussenminister. das ist schon echt ein peinliches zeugnis^^


Estefan

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #17 am: 29. November 2010, 23:26:01 »
Die google-China-Geschichte ist nicht neu. Kranke Sprüche von nahöstlichen Politikern sind jetzt auch nicht der Brüller, alles schonmal dagewesen. Bei den Einschätzungen zur deutschen Politik wird nur Volker Pispers bestätigt.

Hmmh mal im SPON gelesen, wie der Spiegel die Dokumente aufbearbeitet hat:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731177,00.html

Zitat
Mit einem Team von 50 Redakteuren und Dokumentaren hat der SPIEGEL das überbordende Material gesichtet, analysiert und überprüft.

50 Mann, und sie finden bislang nur banale Unterhaltung. Was machen die denn? Bei 250k Dokumenten muss doch noch was gehen??
radiation... too much radiation...

Baumstumpf

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #18 am: 30. November 2010, 00:22:40 »
du meinst noch mehr als, "saudi arabien forderte die usa zum krieg mit iran auf" ?

Hurz

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #19 am: 30. November 2010, 00:41:14 »
50 Mann, und sie finden bislang nur banale Unterhaltung. Was machen die denn? Bei 250k Dokumenten muss doch noch was gehen??

Es sind ja bisher nur ein kleiner Teil veröffentlicht worden, da kommt sicher noch mehr. Denkst du die Personen hinter wikileaks lässt sich die kostenlose PR, die Aufmerksamkeit und auch das (Spenden-)Geld entgehen wenn sie die Dokumente Stück für Stück veröffentlichen?

du meinst noch mehr als, "saudi arabien forderte die usa zum krieg mit iran auf" ?

Seit der Irak keine unmittelbare Gefahr ist haben die Emirate und Saudi Arabien als Unruhestifter in der Nachbarschaft eigentlich nur noch den Iran. Und da herrscht nicht wirklich viel Liebe zwischen den Staaten, daher ist weniger die Anti-Irakische Haltung etwas Neues, als die gewählte (sehr deutliche) Formulierung die gewählt wurde (von "der Schlange den Kopf abschlagen" war die Rede).


Bisher hat wikileaks mit der Veröffentlichung der bisherigen Dokumente eigentlich nur politischen Schaden verursacht und viele Leute das Gesicht verlieren lassen. Das mag zwar im Einzelfall ganz amüsant sein, aber politisch hilfreich war das nicht wirklich. Und zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen etc. hat es ganz sicher nicht beigetragen (anders als damals das viel zitierte Hubschauber-greift-Reporter-an-Video).
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Blaukool

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #20 am: 30. November 2010, 00:46:02 »
Es geht bei wikileaks auch nicht ums aufdecken von Kriegsverbrechen sondern ums veröffentlichen des was Regierungen und Unternehmen im geheimen tun. Das kann trivial, lustig oder wichtig sein es geht nur darum das es öffentlich ist...

Baumstumpf

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #21 am: 30. November 2010, 00:55:51 »
so klar war das alles aber noch nicht hurz. vor allem das jordanien insgeheim die amerikaner unterstützt dürfte für einiges aufsehen in der arabischen welt sorgen.

Hurz

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #22 am: 30. November 2010, 02:00:34 »
Es geht bei wikileaks auch nicht ums aufdecken von Kriegsverbrechen sondern ums veröffentlichen des was Regierungen und Unternehmen im geheimen tun. Das kann trivial, lustig oder wichtig sein es geht nur darum das es öffentlich ist...

Das war nur als ein Beispiel gedacht, denn wikileaks will ja nach eigener Aussage zu einer besseren Welt beitragen (mehr Demokratie, weniger Korruption) und (wieder nach eigener Aussage) wichtige Informationen verbreiten und auch das Basismaterial frei zugänglich präsentieren. Sie bezeichnen sich selber als investigative journalistische Plattform und das mag auch zutreffen, nur darf bezweifelt werden ob es "der Welt" dienlich ist diplomatische Kontakte und Gepflogenheiten so massiv zu stören. Natürlich ist es interessant zu wissen wie Personen von anderen Personen bewertet werden, aber man sollte - vor allem als Journalist - auch beachten, dass aus der Macht (denn Wissen ist Macht) auch Verantwortung bedeutet. Und großes Wissen bedeutet euch große Verantwortung und das vermisse ich derzeit bei wikileaks etwas.

Man kann natürlich argumentieren, dass keine Regierung, kein Konzern und keine Organisation Geheimnisse haben darf, nur funktioniert das leider nur in einer Welt, in der die Menschheit nicht das sagen hat, denn Geheimnisse sind ein wesentlicher Teil unseres Lebens. Das sieht man zum Beispiel sehr gut bei jeder Diskussion über Datenschutz, Schutz von Mitarbeitern vor zu informationsgierigen Chefs (Krankenakten, Kameras über Supermarktkassen, etc.) oder gerade vorbei an Google Streetview. Und was auf persönlicher Ebene beginnt kann sich nur fortsetzen auf der Ebene zwischen zwei Unternehmen, Staaten oder Staatenbünden, denn am Ende stehen sich immer nur Menschen gegenüber und die haben (oder vertreten) die eigenen Interessen (oder die ihrer Wähler) und dabei spielt Wissen oder Nichtwissen eben eine große Rolle.


wikileaks hat viele sehr gute und auch wichtige Ansätze (vor allem mit Blick auf die sich weiter entwickelnde Nähe von Teilen der Presse an die eine oder andere politische Richtung), nur mit dem bisher veröffentlichten Material im aktuellen "Fall" sind sie etwas über das Ziel hinaus geschossen und haben vermutlich (zumindest nach dem bisherigen Stand) mehr Schaden angerichtet als ihnen bewusst ist und sie vermutlich wollten. In der Vergangenheit hat wikileaks da deutlich mehr Spürsinn an den Tag gelegt oder womöglich einfach nicht solch ein Material in der Hand gehabt.


vor allem das jordanien insgeheim die amerikaner unterstützt dürfte für einiges aufsehen in der arabischen welt sorgen.

In informierten diplomatischen Kreisen dürfte das teilweise bekannt gewesen oder vermutet worden sein, aber mit der nun Offenlegung steht es halt sozusagen "schwarz auf weiß" da. Zwar haben bisher die arabischen Medien das Thema noch nicht so aufgegriffen, aber das dauert nicht mehr lange, dann wird auch dort über das Thema massiv berichtet werden (vor allem wenn da noch Dinge nach kommen sollten). Und ob das der Stabilität in der Region gut tut ist eher unwahrscheinlich. Bisher wird erwartet, dass es den fundamentalistischen Kräften weiter Wind unter die Flügel blasen wird und ich gehe mal davon aus, dass dies eine Entwicklung wäre, deren Ergebnis nicht besonders positiv ausfallen dürfte.
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Baumstumpf

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #23 am: 30. November 2010, 04:54:27 »
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731873,00.html

die ersten paar absätze des artikels sind einfach nur winwinwin  :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Yat

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #24 am: 30. November 2010, 10:44:14 »
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731903,00.html  

:sabber:


PS:
Ich weiss nicht ob sie wirklich wissen was sie tun, ein wenig erscheint mir Wikileaks wie ein Kind im Süßigkeitenladen...


Hurz

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #25 am: 30. November 2010, 10:51:56 »
... ein wenig erscheint mir Wikileaks wie ein Kind im Süßigkeitenladen...

Das dürfte es recht gut treffen. Oder ihnen sind die Folgen in der Tat egal und sie verfolgen gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste für Dritte (wer im Zweifel die Kosten und Folgen eines Falls einiger Großbanken tragen wird dürfte die letzte Finanzkrise gezeigt haben) ihre persönlichen Ansichten und Überzeugungen. Hat schon leichte Züge von Fundamentalisten oder Fanatikern - das ist bitte ohne jetzt da eine Zerstörungswut (oder Terroristenvergleiche) reinzulesen zu verstehen.
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EdHunter

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #26 am: 30. November 2010, 10:54:32 »
wikileaks hat viele sehr gute und auch wichtige Ansätze (vor allem mit Blick auf die sich weiter entwickelnde Nähe von Teilen der Presse an die eine oder andere politische Richtung), nur mit dem bisher veröffentlichten Material im aktuellen "Fall" sind sie etwas über das Ziel hinaus geschossen und haben vermutlich (zumindest nach dem bisherigen Stand) mehr Schaden angerichtet als ihnen bewusst ist und sie vermutlich wollten.

Du magst damit vollkommen Recht haben. Aber gib's zu: Interessant ist das schon, was wikileaks da ausplaudert. Vor allem, weil man als Otto-Normal-Bürger ja nie an solche Infos gekommen ist.
.:: tehK.de :: #easilyamused ::.

Hurz

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #27 am: 30. November 2010, 11:06:36 »
Du magst damit vollkommen Recht haben. Aber gib's zu: Interessant ist das schon, was wikileaks da ausplaudert. Vor allem, weil man als Otto-Normal-Bürger ja nie an solche Infos gekommen ist.

Ich habe weiter oben extra geschrieben, dass es natürlich interessant ist - ohne Zweifel. Und natürlich befriedigt es in wunderbarer Weise den Voyeurismus, Klatschtrieb und die Sensationsgier in uns allen. Nur ist die Frage ob die Informationen wirklich in die Öffentlichkeit gehören bzw. wie sie dorthin gelangen (z.B. gehört es eigentlich zum üblichen Vorgehen eines Journalisten auch die Betroffenen direkt anzuhören und zu Wort kommen zu lassen), denn solche Einschätzungen von Personen und Persönlichkeiten betreffen ja erst einmal die beschriebene Person und nicht ein Land oder eine Politik - das ergibt sich ja erst aus dem Umgang mit diesen Personen.

Das "nicht das Gesicht verlieren lassen" ist glaub ich etwas, dass im Verhältnis und Umgang zwischen Menschen sehr wichtig ist (wenn auch in manchen Ländern damit nach meinem Geschmack übertrieben wird) und vermutlich heute - wo Menschen immer mehr durchleuchtet werden - noch wichtiger geworden ist. Und ganz sicher gilt das bei diplomatischen Kontakten noch mehr als zwischen z.B. Arbeitskollegen - denn immerhin hängt dort von wenigen Menschen (und deren gutem Auskommen miteinander) das Wohl und Wehe vieler Menschen ab.
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Heretikeen

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #28 am: 30. November 2010, 11:41:53 »
Genau das, was die moderne Welt braucht ... noch mehr Gründe für Spannungen und Reibereien.

Und warum? Damit sich eine kleine Gruppe von Wichtigtuern auf die Schulter klopfen kann. Wirklichen Nutzen dieser Informationen sehe ich zumindest keinen.

Rom

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Re: Diplomatiedesaster "Amerika und Wikileaks"
« Antwort #29 am: 30. November 2010, 11:42:39 »
Ich muss ehrlich sagen .. naja, der Informationswert hält sich in Grenzen. Ich frage mich die ganze Zeit... welcher Mitarbeiter kann denn dermaßen viele Dokumente unbemerkt herunterladen ohne das man das nachverfolgen kann. Ich bin mir sicher, das dem ganzen ein Machtkampf in Waschington zugrunde liegt. Das kommt definitiv nicht von einer Person die zufällig Zugriff hatte. Das wurde wissentlich lanciert um die USA / jetzige Regierung bloszustellen. Ich jedenfalls kann auf derlei "Enthüllungen" verzichten.
Die vorangegangen Iraklancierung war doch ebenso einen Schuss in den Ofen. Meine Güte. Soldaten werden ausgebildet zu töten. Und oh Wunder, sie tun es im Krieg und zum Schutz ihres eigenen Lebens. Sie müssen abstumpfen, wie soll man sonst damit leben. Da wurde geschrieben wie emotionslos doch die Berichte über Anschläge waren. Krieg ist nunmal nicht so toll wie in Rocky 1-x..

 

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