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Autor Thema: Internet als Grundversorgung  (Gelesen 13480 mal)

Heretikeen

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #15 am: 19. Juli 2010, 10:26:39 »
Und fürwahr, Hand aufs Herz, wer kennt einen Harz IVer dem es richtig schlecht geht, der nicht über die Runden kommt mit einem halbwegs vertretbaren Lebenswandel ohne Zigaretten und übermäßigen Alkohlkonsum? Ich net.

Ja, so ein soziales System ist schon was Schlimmes ... wenn es nicht mal jemandem "richtig schlecht geht".
Mir ist durchaus bewusst, dass der soziale Gedanke und die Bereitschaft, einen Teil seiner Einnahmen für Leute auszugeben, denen es schlechter geht, heutzutage alles andere als angesagt ist, aber mir persönlich kommt jedesmal die Galle hoch, wenn ich diese "sponsored by BILD & RTL"-Lästerei über Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger (Volksmund: "Die Hartz-IVer", gerne auch "Harz IVer") höre.
Klar bin ich genauso gegen Missbrauch von Sozialleistungen, aber Leute, die sich allen Ernstes darüber erbosen, dass sie monatlich 30 oder 40 Euro abdrücken müssen, damit es ein soziales Netz gibt und es Leuten "nicht so richtig schlecht" geht, dem wünsche ich ein Leben am falschen Ende einer Ellbogengesellschaft wie den USA.

Uns geht es heutzutage dermaßen gut, dass es keinen einzigen Grund gibt, sich sozial schwächeren Menschen gegenüber wie ein Arschloch zu verhalten. Auch wenn man angestachelt durch RTL-Asoziale der Meinung ist, dass das System durch und durch ausgenutzt wird. Seid lieber froh, dass ihr selber nicht in solchen Welten leben müsst.

Neranja

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #16 am: 19. Juli 2010, 11:10:32 »
Das Problem sind nicht die Leute selbst, sondern deren Kinder. Das werden halt bei den meisten "Die müssen für ihr Geld nicht arbeiten" Neiddiskussionen vergessen.
Außerdem lässt mich mein Schaf nicht mehr ran

Aviarium

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #17 am: 19. Juli 2010, 11:59:20 »
leider muss ja in allen bereichen absolute chancengleichheit herrschen. früher hat das wunderbar funktioniert. die wichtigsten infrastrukturellen gewerbe waren in staatshand. Die haben keinen Profit gemacht, dafür aber für eine hohe Beschäftigung gesorgt. Das wieder hat die Wirtschaft schön florieren lassen. Sozialleistungen auch niedrig gehalten, hatten die Familien schön den Wohlstand um ihr eines oder anderes schwarzes Schaf selber aufzufangen. Jetzt muss jeder schauen wie er über die runden kommt und die leute dackeln zum amt, anstatt dass sie in ihrem umkreis aufgefangen werden bis sie selber wieder arbeiten. ist ja auch schöner dem amt auf der tasche zu liegen als z.b. der verwandschaft - das kann man dann schön über jahre raus ziehen.
Ich kann Zombies setzen wie ich will und Mori und Zid weinen!

Rom

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #18 am: 19. Juli 2010, 12:20:16 »
pfft, so hab ich das gar nicht gemeint, aber egal ^^ Eventuell sollte Heretikeen mal Toppicbezogen meine Aussage lesen und nicht einfach so aufs Blaue hinaus. Aber mir kanns auch egal sein.

Heretikeen

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #19 am: 19. Juli 2010, 13:04:43 »
War auch nicht konkret auf dich sondern eher auf diese allgemeine "Warum muss ich für was arbeiten, was andere geschenkt bekommen"-Stimmung im Thread bezogen.

Baumstumpf

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #20 am: 19. Juli 2010, 14:22:26 »
Klar bin ich genauso gegen Missbrauch von Sozialleistungen, aber Leute, die sich allen Ernstes darüber erbosen, dass sie monatlich 30 oder 40 Euro abdrücken müssen, damit es ein soziales Netz gibt und es Leuten "nicht so richtig schlecht" geht, dem wünsche ich ein Leben am falschen Ende einer Ellbogengesellschaft wie den USA.

sehe ich auch so. oft hört man in diskussionen die stammtischparole, das "ich die arschlöcher mit meinem geld finanziere". da muß ich jedes mal mit dem kopfschütteln. denn neben dem sozialen netz, das du oben beschreibst, finanziert sich unsere gesellschaft damit auch einen sicheren staat und lebensraum.

der humanistische grundgedanke des sozialstaates ist schließlich eine soziale balance herzustellen und damit den armen ein menschenwürdiges leben zu ermöglichen. dadurch geraten sie nicht in den zwang plötzlich irgendwo einzubrechen und dem mittelstand die wohnungen leer zu räumen zu müssen, um nicht zu verhungern. süd-afrika ist ein gutes beispiel dafür, wie eine solche gleichgültige gesellschaft aussehen kann. tailand war neulich auch ein gutes beispiel für soziale unruhen. da brannten ganze geschäftsviertel lichterloh. da wäre so mancher mittelständler froh über eine kleine sozialabgabe gewesen, wenn er damit seinen ruin hätte verhindern können.
« Letzte Änderung: 19. Juli 2010, 14:33:04 von Baumstumpf »

Zidahya

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #21 am: 19. Juli 2010, 17:23:23 »
Wir reden hier, aber nicht davon den Sozialstaat zu unterminieren, sondern Leuten die auf staatliche Kosten leben, Luxusgüter zur Verfügung zu stellen.

Ja, ja... Internet als Grundversorgung.  ::)

Wie hier einige schon gesagt haben, wird das Internet mit sicherheit nicht für die lobenswerten Absichten des Weiterbildens etc. genutzt werden. Zumindest kann das keiner nachprüfen und es gibt, wie wir ebenfalls festgestellt haben, zahlreiche Alternativen zum heimischen Rechner, die auch finanzierbar sind.

Dazu kommt dann noch die Tatsache das jeder Hartz IV Empfänger schon die Mittel bekommt, um sich ein Kommunikationsgerät zu leisten. Das ist bei vielen eben der Fernseher und ein Handy, es könnte auch ein Laptop mit Internetanschluß sein. Da die Gelder nicht zweckgebunden sind, kann das jeder für sich selbst entscheiden.

Wenn die Kohle halt nicht reicht, gibt es noch das fast vergessene Konzept des "sparens"!

Baumstumpf

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #22 am: 19. Juli 2010, 20:26:28 »
Wir reden hier, aber nicht davon den Sozialstaat zu unterminieren, sondern Leuten die auf staatliche Kosten leben, Luxusgüter zur Verfügung zu stellen.

internet ist ein luxusgut? du meinst so wie zeitungen und bücher?  :bruhaha:

Zidahya

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #23 am: 19. Juli 2010, 20:35:39 »
Wir reden hier, aber nicht davon den Sozialstaat zu unterminieren, sondern Leuten die auf staatliche Kosten leben, Luxusgüter zur Verfügung zu stellen.

internet ist ein luxusgut? du meinst so wie zeitungen und bücher?  :bruhaha:

Sobald man einen Apparat braucht der mehrere hundert Euro kostet und laufende monatliche Kosten verursacht, um ein Buch zu lesen... ja!

kokunze

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #24 am: 19. Juli 2010, 20:48:30 »
Wir reden hier, aber nicht davon den Sozialstaat zu unterminieren, sondern Leuten die auf staatliche Kosten leben, Luxusgüter zur Verfügung zu stellen.

internet ist ein luxusgut? du meinst so wie zeitungen und bücher?  :bruhaha:

Auf jeden Fall zählt es nicht zu den Grundnahrungsmitteln die man zum überleben braucht...
Sonst kann man ja gleich mit Auto und Führerschein (brauch man heut ja häufig), Handy und Klimaanlage weitermachen...

Man sollte schon unterscheiden zwischen Dingen, die zum Leben notwendig sind und welchen die das Leben einfacher machen.

Abgesehen davon gibts ja ne pauschale für Kommunikation...

Blaukool

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #25 am: 19. Juli 2010, 21:47:24 »
Auf jeden Fall zählt es nicht zu den Grundnahrungsmitteln die man zum überleben braucht...
Sonst kann man ja gleich mit Auto und Führerschein (brauch man heut ja häufig), Handy und Klimaanlage weitermachen...

Führerschein sollte zumindest Ortsbezogen mit drine sein. Wenn ich von mir daheim ausgehe dann kommt man da ohne Lappen kaum zum Bäcker, also wirds ohne auch nix mit dem Job. Allerdings funktioniert da aufem Land das soziale Netz der Familien/Nachbarn auch noch deutlich besser als ich das bislang in der Stadt erlebt hab...

Heretikeen

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #26 am: 19. Juli 2010, 21:58:17 »
Ich denke mal den Begriff "Grundbedarf" sollten Leute definieren, die sich besser mit den allgemeinen Lebensumständen in Deutschland auskennen als ich. Und ihr.
Wenn ich von mir ausgehe, könnte ich ohne Internet sogar noch weniger gut leben als ohne Fernseher. Internet gehört mittlerweile zum Alltag wie ein Bankkonto oder ein Briefkasten. Zu allermindest sollte jedem einzelnen Bürger der Zugriff auf ein E-Mail-Konto geboten werden. Dass das nicht bedeuten muss, dass jedem Hartz-IV-Empfänger kostenfrei ein Komplett-PC gestellt wird, ist klar. Ebensogut kann ich mir die Entscheidung "PC oder Fernseher, nur eines von beiden" für Haushalte vorstellen.
Hartz IV soll nicht sorgenfreie Rundumbedienung bedeuten, keine Frage, aber es gibt gewisse Dinge, auf die heutzutage in Deutschland niemand verzichten müssen sollte. Und wer wirklich meint, "den Hartz-IV-ern geht es viel zu gut", der sollte definitiv weniger RTL und BILD konsumieren, denn ein Schlaraffenland ist es ganz sicher nicht.
Und das wohlgemerkt von mir, der ich der erste bin, der auf die heutige "Ey Alder, das STEHT MIR ABER ZU"-Gesellschaft wettert.

Sky

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #27 am: 19. Juli 2010, 22:03:07 »
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Hartz-4-Witze sind echt so... gna. Kann einfach jedem mal passieren, der muss nicht unbedingt geistig behindert oder faul sein.
"Yes I did. Absolutely. He was gonna hurt our dog."

kokunze

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #28 am: 19. Juli 2010, 22:03:13 »
Führerschein sollte zumindest Ortsbezogen mit drine sein. Wenn ich von mir daheim ausgehe dann kommt man da ohne Lappen kaum zum Bäcker, also wirds ohne auch nix mit dem Job. Allerdings funktioniert da aufem Land das soziale Netz der Familien/Nachbarn auch noch deutlich besser als ich das bislang in der Stadt erlebt hab...

Irgendwie seh ich trotzdem nicht ein deswegen mit meinen Steuern allen Hartz 4 Empfängern einen Führerschein zu schenken. Gerade wo es genug hart arbeitende Menschen gibt, die sich keinen leisten können, obwohl sie arbeiten.

Itchy

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Re: Internet als Grundversorgung
« Antwort #29 am: 19. Juli 2010, 22:09:10 »
Wirklich gerecht wäre ohnehin nur eine Bedarfsanalyse im Einzelfall. Aber das lässt sich weder bezahlen noch einigermaßen unbürokratisch regeln. Solange das aber nicht möglich ist, sehe ich beim besten Willen nicht, dass alle Hartz IV Empfänger einen PC mit Internetanschluss benötigen. Und solange nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Gelder nicht in Kippen & Bier versumpfen, bin ich absolut dagegen.

 

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