Das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) welches von den meisten bedeutenden Industrienationen (die USA, die EU, Canada, Australien und andere) unterstützt wird soll dazu dienen, den Kampf gegen Produktpiraterie effiezienter zu gestalten.Doch ein zu Beginn dieses Monats aufgetauchtes Konzeptschreiben vermittelt ein vollkommen anderes Bild von diesem "Handelsabkommen".Es sieht vor, dass die Internetdienstanbieter dafür verantwortlich gemacht werden sollen, die Tätigkeiten ihrer Kunden zu überwachen und zu verhindern, dass diese urheberrechtlich geschütztes Material in unzulässiger Weise im Internet veröffentlichen.Da eine derartige Kontrolle bei der gigantischen Datenmenge, die tagtäglich produziert wird, ganze Heerscharen aus Anwälten benötigen würde, was sich für keinen der Anbieter rechnen würde, wäre die wohl einzige Möglichkeit für die Anbieter sich auf der rechtlich sicheren Seite zu halten, den Zugriff zu vielen Internetdiensten zu sperren, um zu verhindern, dass ihre Kunden gegen das Urheberrecht verstoßen.Das würde bedeuten, dass Seiten wie YouTube, Twitter, aber auch private Blogs und Websites oder Spieleportale in Zukunft vermutlich nicht mehr verfügbar sein würden.Aktuell kontrollieren sich diese Angebote primär selbst, doch wenn ACTA wie geplant in Kraft treten sollte, dann würde diese Eigenverantwortung den Internetdienstanbietern übertragen werden, welche nicht in der Lage wären, die Position auszufüllen und damit gezwungen wären den Zugriff zu sperren.Doch damit ist ACTA noch nicht am Ende, es wird ein so genanntes "Three Strikes"-Prinzip angestrebt, mit der folgenden Absicht:Sollte ein Internetnutzer dreimalig des Verstoßes gegen Urheberrechte beschuldigt werden, so sind die Internetdienstanbieter verpflichtet, den Internetzugang zu sperren.Wenn dies so in Kraft tritt, so müsste wohl der überwältigende Mehrheit der Nutzer von YouTube, MySpace und noch einigen anderen Diensten umgehend der Internetzugang entzogen werden.Und obendrein wird dadurch noch mitunter die ganze Familie oder andere Mitbewohner des Internetnutzers in Sippenhaft genommen, denn auch ihnen würde der gemeinsame Internetzugang nicht mehr zur Verfügung stehen.Schlussendlich wird von drei Beschuldigungen gesprochen, nicht von drei bestätigten Vergehen.All dies repräsentiert nicht das, was die westlichen Industrieländer sein wollen - Rechtsstaaten.Stattdessen wird persönliche Freiheit massivst eingeschränkt, um die Urheberrechte von Film-, Musik- und Softwareindustrie zu schützen, um ihren Profit auf Kosten der Grundrechte zu maximieren.Anonymous ist nicht willens dies zu akzeptieren und hat daher beschlossen, aktiv zu werden und die Nutzer des Internets zu informieren. Proteste, sowohl im Internet als auch auf den Straßen, müssen folgen, doch dafür brauchen wir eure Unterstützung.Wenn die Zeit gekommen ist, auf die Straße zu gehen, folgt dem Aufruf, denn es sind auch eure Rechte, die euch genommen werden sollen.Für den Augenblick verbreitet die Nachricht weiter, sodass möglichst viele von diesem ungeheuren Vorhaben erfahren.- Anonymous
wirklich erschreckend finde ich vor allem, wie sehr die wirtschaft hier als gesetzgeber auftritt. ok, der kleine umweg über die politiker besteht noch, aber die sitzen ja auch oft im ein oder andern unternehmenvorstand.
shadowrun? gerade weil das szenario in mancher hinsicht erschreckend realistisch ist.
ist doch mit dem swiftabkommen ncihts anderes. das wird ja auch noch 1 tag vor inkrafttreten des lissabonn vertrags durchgewunken, damit es nicht abgeschmettert werden kann.
Zitat von: Gray am 29. November 2009, 18:33:50shadowrun? gerade weil das szenario in mancher hinsicht erschreckend realistisch ist.ja, steckt bestimmt ares dahinter.