Edit:
tl;dr:
Printmedien sterben; ich habe kein Problem für Information online in dem Maße zu zahlen wie offline; direkte und indirekte Zwangsabgaben bestreite ich aus den Buget, welches ich für Informationen bereits jetzt habe; keiner gewinnt wirklich etwas nur der Bürger wird noch mehr gegängelt
Und nun zur Langfassung:
Es ist eben so dass vor allem tagesaktuelle Printmedien so langsam aber sicher auf ihre letzte Ölung warten. Wohlgemerkt das Medium, nicht der bezahlte (Qualitäts-) Journalismus.
Das Grundproblem der gedruckten Zeitungen ist, dass sie Leuten, die im digitalen Zeitalter angekommen sind, keinen Mehrwert mehr bieten (außer beim Salatputzen).
Als Beispiel nehme ich mal meine Lokalzeitung. An den meisten Tagen ist sie zwar schon da bevor ich auf die Arbeit fahre, aber da ich morgens sowieso schon online einen Blick auf die aktuelle Staulage werfe, kann ich auch gleich die Schlagzeilen online überfliegen (zu mehr reicht es zeitlich nicht, mit oder ohne Papier).
Die Nachrichten, die mich wirklich interessieren kommen dann in der Pause dran (auch online) und Abends fällt das meiste aus der Zeitung dann nicht mehr unter "News". Und der Lokalbereich, der nicht unbedingt von Onlineangeboten gut abgedeckt wird, bewegt sich schon immer zwischen uninteressant und peinlich.
Im Grunde brauche ich diese Zeitung nicht mehr, vor allem wenn man bedenkt dass ein großer Teil der Artikel von Presseagenturen stammt.
Was der nächste Punkt wäre, wenn eben kein nennenswerter Mehrwert generiert wird reicht im Onlinezeitalter ein News Aggregator pro Sprache (oder meinetwegen pro politischer Ausrichtung).
Hier müssen sich die Verlage an ihre eigene Nase fassen. Ihnen geht es so wie es der Musikindustrie ergangen ist, welche auch die aktuelle Entwicklung verschlafen hatte und reagieren musste anstatt selbst die Zukunft zu gestalten. Einfach Agentur-Meldungen online stellen zusammen mit zwei eigenen Artikeln, das können andere auch. Und im Internet steht jeder in direkter Konkurrenz zum Rest.
Dass sie jetzt nach dem Staat rufen und andere als die Bösen hinstellen ist klar, das ist für die Verantwortlichen einfacher als eigene Fehler einzugestehen. Leider haben ja die vergangenen Monate gezeigt dass unsere politisch Verantwortlichen von vorgestern sind und so sicher versuchen den Status quo mit Gewalt festzuschreiben anstellt Anreize für zukunftsorientiertes Handeln zu setzen.
Was mir an dieser Stelle noch wichtig ist, mir geht es nicht darum dass im Internet alles umsonst sein soll. Was ich im Moment noch für Printmedien ausgebe würde ich im Großen und Ganzen auch für entsprechende Onlineausgaben zahlen. Abzüglich einiger Prozent natürlich, weil sich die Verlage teilweise die Kosten für Papier und Transport sparen während ich Geräte zum Lesen der News anschaffen muss.
Da sollte eigentlich den Verlagen auch klar sein dass hier dann Geld von der rechten in die linke Tasche wandert (oder von einem Anbieter zum anderen). Also diese Hoffnung auf Mehreinnahmen, die hinter dem ganzen Zirkus stecken, dürften verfehlt sein. Mein Budget für aktuelle Informationen wird nicht größer, nur weil es sich der Chef vom einem Verlag ganz doll wünscht.
Und bevor jetzt jemand das Haarspalten anfängt was dass mit einem möglichen "Verlinkungsverbot" für Google und Co zu tun hat, am Ende des Tages zahlt der Verbraucher das Geld und sei es dass zusätzliche Abgaben auf Internetanschlüsse, PCs und die neuen Reader a la Kindle erhoben werden. Oder die Suchmaschinen müssen die Extrakosten über mehr Werbung finanzieren, was im Zweifelsfall den Nutzen der Suchmaschinen für die Verbraucher senkt.
Als mündiger Verbraucher ziehe ich dann die Kosten, die durch diese Gesetze entstehen, von meinem Budget für aktuelle Informationen ab.