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Autor Thema: Geschichte eines Mieters  (Gelesen 5640 mal)

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Geschichte eines Mieters
« am: 09. Oktober 2008, 18:32:01 »

Hallo zusammen,

es ist mal wieder Zeit für ein EMO-Rage-Topic. Ich wohne nun ja seit April mit meiner Freundin zusammen. Soweit passt die Wohnung auch, nur bis es aus den Leitungen Warmwasser gab dauerte es ein wenig. Soweit aber nix schlimmes. Das änderte sich Mitte September. Innerhalb von zwei Tagen gab es zunächst wenig Warmwasser, mit stark wechselndem Druck und Lufteinschlüssen in der Leitung, dann war irgendwann ganz Ende. Der Mangel wurde der Hausverwaltung gemeldet, natürlich würde man sich "sofort" darum kümmern - Zwei Tage später war immer noch nichts passiert.

Ein nächster Anruf brachte dann die Überraschung: Ein Installateur hätte sich das Problem im Keller angeschaut und dabei einen größeren Schaden festgestellt. Man würde jetzt auf ein Angebot dieser Firme warten und dann würde sich der Chef (der Hauswerwaltung) entscheiden, ob die Reparatur durchgeführt wird (!). Man könnte mir also gar nicht sagen, wann überhaupt wieder Warmwasser laufen würde. Noch mal zwei Tage später, mittlerweile hatten wir die Mängel und den Vorbehalt einer Mietminderung im Folgemonat per Einschreiben raus, wurde mir auf erneutes Nachhaken ein Anruf vom Installateur angekündigt.

Der kam dann auch gegen 19:00. Problem: Die Rohre im Haus seien wohl 40 Jahre alt und sie hätten diese schon vor ein paar Monaten wegen Rostablagerungen mit Säure durchspülen müssen. Er vermute, das sich ein Roststück im Eckgelenk einer Leitung festgesetzt hätte, dieses müsse man Ausbauen und durchspülen. Bringt das nichts, muss man alle Rohre rausreissen und schauen wo der Fehler liegt. Das würde aber alles erst nach dem langen WE um den Tag der Deutschen Einheit passieren.

Der kam und verging auch. Mittlerweile war der "Kalt Duschende Acci" das Spaßthema Nr.1 in der Kantine von RTL. Schlaue Kollegen und Bekannte rieten zwar immer fix zur "Streichung der Miete" oder wenigstens Mietminderung, allerdings wusste ich nach ein wenig Recherche wie komplex das juristische Thema ist und wie potentiell finanziell gefährlich solche Aktionen sein können. Rechtsschutz haben wir beide noch über unsere Eltern, die konnten jeweils aber noch nicht herausfinden, ob der dann auch für einen solchen Rechtsstreit gilt.

Auf jeden Fall hab ich mich am Dienstag noch mal bei der Hausverwaltung gemeldet, wo mir versichert wurde, der Installateur sei dran, hätte aber ein paar Probleme gehabt. Bis Morgen Mittag sei das Warmwasser aber sicher wieder da! Darauf wollte ich mich natürlich nicht verlassen und habe bei der Firma mal angerufen. Die Nummer hatte ich ja durch den Anruf der Kasper. Nur ging am anderen Ende die Zentrale einer PR-Firma in Köln dran? Irgendwie war ich zwischen Lachen und heulen und natürlich änderte sich auch am Mittwoch nichts.

Eben ruf ich in der Zentrale der Hausverwaltung an, wo mir mittlerweile gefühlter Hass entgegen schlägt. Sofort fällt mir die Dame dort ins Wort, sie hätten alles gemacht was vereinbart war, aber es sei niemand im Haus gesehen, der den Installateur ins Haus lässt. Er hätte ne Karte in die Briefkästen geschmissen, wir sollen ihn jetzt Anrufen und einen Termin ausmachen, sie sehe sich dafür nicht mehr zuständig.

Nachdem ich eben noch mal im Briefkasten geschaut habe, war da natürlich auch keine Karte. Im fraglichen Zeitraum war meine Freundin zudem zu Hause und hab für Nachbarn zwei Pakete angenommen. Ich bin echt bedient...


Avion Lore

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #1 am: 09. Oktober 2008, 18:40:11 »
Auszug ist keine Option?

tombs

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #2 am: 09. Oktober 2008, 18:44:38 »
besorg dir bloß ne rechtsschutz, auf die du dich verlassen kannst und dann mietminderung.
was bei uns schon half, mal nicht an die hausverwaltung, sondern die eigentümer wenden.

Hurz

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #3 am: 09. Oktober 2008, 19:42:59 »
Rechtsschutz - aber Vorsicht: die gelten teils erst nach X Monaten Wartezeit und nicht für aktuelle Streitigkeiten, daher die Aktualität des Falls mit dem Versicherungs-Honk besprechen - Mieterschutzbund und Anwalt einschalten. Druck machen und vor allem alles genau notieren mit Daten und Notizen der Gespräche (z.B. das mit dem "nicht ins Haus gelassen" genau dokumentieren - z.B. mit Beleg von der Post wann ein Paket angenommen wurde usw.). Vor allem auch gemeinsam mit den restlichen Mietern absprechen (hat von denen einer einer Rechtsschutzversicherung?) und evt. einen gemeinsamen Anwalt nehmen. Dringend ein Meeting mit allen machen und schauen, dass man eine Linie findet. Wenn einer die Miete kürzt ist das ärgerlich, wenn das auf einen Schlag alle im Haus machen, dann tut das richtig weh.
"Shooter mit Game-Pad spielen ist wie Suppe essen ohne Löffel. Geht auch irgendwie, aber danach ist man versaut." Hurz, 2014

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #4 am: 09. Oktober 2008, 20:20:55 »
Ich kann auch empfehlen mal direkt an den Eigentuemer wenden.
Als bei uns im Hausflur schimmel war und sich nix tat, wurde der informiert und kahm dann am naechsten We gleich mal die 500km aus bayern hoch um es sich anzusehen. UNd kurz drauf kahm ne Firma angewackelt und hat sich drum gekuemmert.

Kars-T

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #5 am: 09. Oktober 2008, 20:29:18 »
Versuch es mal beim Mieterschutz?

http://www.mieterschutzbund.de/start.php

In Hamburg bin ich Mitglied und recht zu frieden. Guck nach deinem Landesverein!

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #6 am: 09. Oktober 2008, 20:43:59 »
Mieterschutzbund nicht Mitglied, Hotline kostet zwei Euro die Minute. Problem ist, dass wir in einem ziemlichen Geisterhaus wohnen, 80% der Mieter haben wir noch nicht gesehen. Als NetCologne sich hier vorgestellt hat (weil se den Hausanschluss Kabel übernehmen) hingen Zettel und Promomaterial teilweise zwei Wochen an den Haustüren. Von der Eigentümerin habe ich nur den Namen, weder Wohnort und irgendwelche Kontaktmöglichkeiten. Das läuft alles über die Hausverwaltung. Rechtschutz ist halt ein Thema, da müssten wir mal gucken was bei rumkommt. Letztendlich haben unsere Eltern immer gesagt "Solang Ihr noch studiert, seid Ihr bei uns mit drin". Das sieht jetzt nicht mehr ganz soooo sicher aus.

Beleg von der Post gibt es so ja nicht, da unterschreibst Du ja einfach auf deren PDA. Ansonsten ist halt unsere Mangelmeldung und der Vorbehalt der Mietminderung das einzige, was bisher schriftlich gelaufen ist. Bei den Telefongesprächen steht nacher Aussage gegen Aussage. Ich hab von der ältesten (Mietzeit) Mieterin hier im Haus aber eben die richtige Telefonnummer der Firma bekommen. Da meld ich mich morgen, hör mir deren Story an und versuch es dann noch mal bei der Verwaltung.

dgalien

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #7 am: 10. Oktober 2008, 11:13:13 »
Du armer. Wie schon erwähnt wurde, ein Rechtsschutzabschluss wird beim jetzigen Ärger mit großer Sicherheit nicht helfen. Ich meine 3 Monate müssten der Abschluss in der Vergangenheit liegen. Die meisten Mietervereine haben jedoch Sprechzeiten zu denen man hingehen kann und dort auch so beraten werden kann.
Wenn Eure Eltern eine Rechtschutzversicherung haben kann man bis zu einem gewissen Alter mit drin sitzen. Dazu die Unterlagen der Eltern Rauskramen und einfach mal bei der jeweiligen Vers bzw. beim Vertragsanwalt anrufen und fragen.
Eine Begutachtung der Sachlage (Erstberatung) ist in jedem Fall kostenlos. Sobald der Anwalt sich in Bewegung setzt, kostet das Geld.

Ich bin mir zwar nicht zu 100% sicher, aber soviel ich weis, dürfte die Hausverwaltung keinen Riegel bezüglich eines Kontakts zum Wohnungseigentümer vorschieben. Evtl. steht eine Telefonnummer/Adresse auch im Mietvertrag. (Stand bei mir zumindest immer drin). Ansonsten die Trulla der Hausverwaltung nerven (leider).

Thorn

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #8 am: 10. Oktober 2008, 11:48:33 »
Falls der Mietvertrag nur von einem von euch beiden unterschrieben wurde, dann müsste derjenige wohl der sein, der den Rechtsschutz in Anspruch nehmen muss. Jetzt noch schnell einen Vertrag abschliessen wäre völlig sinnlos, zum einen wegen der Sperrfrist und zum anderen, weil Streitfälle, die ihren Anfang vor Vertragsbeginn hatten eh normalerweise ausgeschlossen werden. Und wenn Du das verschweigst dann ist der Vertrag ungültig.


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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #9 am: 10. Oktober 2008, 12:24:00 »
Also, aktuelle Situation ist wohl, dass die Arbeiten tatsächlich umfangreich sind und das Unternehmen (Nummer hab ich rausgekriegt) der Hausverwaltung jetzt erstmal ein komplettes Angebot gemacht hat, auf dem diese jetzt brütet. Wir stehen außerdem beide im Mietvertrag (war so gewünscht von der Hausverwaltung) und meine Freundin ist über ihren Vater im Rechtsschutz. Darüber würde das jetzt erstmal laufen. Mehr dann heute Abend...

Lehnard

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #10 am: 11. Oktober 2008, 03:05:24 »
Wenn es dich tröstet:
Ich hab mal etwas ähnliches erlebt und ca. ein halbes Jahr ohne Warmwasser verbracht, seit der Zeit freu ich mich auf jede heiße Dusche  :wink1:

Der Meiterschutzbund hat mir auch schon sehr geholfen, allerdings tun die verständlicher Weise nichts so lang man nicht Mitglied ist. (ist mit ~40 Euro im Jahr wirklich passabel)

Rom

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #11 am: 11. Oktober 2008, 08:37:46 »
wenn der eigentümer nicht irgendeine firma ist sondern ein realer Mensch wird er sicher deine Angesäuertheit über x wochen kalt duschen total nachvollziehen können.
ansonsten hier mal reinfratzen und entsprechend die Miete mindern. So einfach schmeißt kannst du nicht vor die tür gesetzt werden. Es ist ein gewaltiger Unterschied ob du Grundlos keine Miete zahlst oder ob du minderst wegen einem tatsächlich vorhandenen gravierenden Mangel.

http://www.hanhoerster.de/html/mietminderung_warmwasser.htm

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #12 am: 11. Oktober 2008, 12:10:59 »
Joah, alles was ich bisher gefunden hab ging auch in den Bereich von 10-15 % auf die Grundmiete. Mieterschutzbund werden wir die Tage mal ins Auge fassen (halt als Beratung ohne Mitglied zu sein). Die Story hat sich jetzt in zweierlei Hinsicht gedreht: 1. Wir sind beide zwar noch in der Rechtsschutz der Eltern, dieser bezieht sich bei ner "Familienrechtsschutz" aber natürlich dann auch nur auf die Wohnung der Eltern. Das fällt also weg. 2. Ich hab jetzt mal die Firma ans Telefon bekommen, da die Hausverwaltung in Gesprächen ja auch alle Schuld auf die geschoben hat.

Dabei ist dann rumgekommen, dass die Rohre im Keller am Ende sind. Die Hausverwaltung wollte natürlich ne "kleine Lösung", mit der es aber schon von einigen Monaten offensichtlich funktioniert hat. Die Reparatur kostet wohl allein für den Keller 8000 Euro und dürfte ne Woche dauern. Die Hausverwaltung ist jetzt in Absprache mit den jeweiligen Eigentümern (von der ich in unserem Fall nur den Namen im Mietvertrag hab), ob das für diesen Preis gemacht wird. Demnach kommt das "Go" für die Firma nicht vor Anfang nächster Woche.

Sind diese Arbeiten dann irgendwann abgeschlossen, wird halt geschaut bei welchen Mietern die Rohre nach oben noch betroffen sind. Da folgt dann die nächste Absprache mit der Hausverwaltung die nächste Runde.

dgalien

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #13 am: 11. Oktober 2008, 12:56:56 »
Na Hurra. Eigentümergemeinschaften von Trabantenhäusern haben lange Kommunikationswege. Dafür hast Du schon ne Menge herausgefunden :)
Denke allerdings, dass die Reparatur sich evtl. noch richtig hinziehen kann. Daher die Mietminderung ankündigen / durchführen (15% Vorschlagen, und das Geld vorsichtshalber parken, nachzahlen kann man immer). Ausserdem, falls Ihr nun warmwasser via Wasserkocher oder Durchlauferhizter erzeugt, die Schlatzeiten aufschreiben / kwh Mehrverbrauch merken und ggf. später in Rechnung stellen (haben wir bei halbjähriger Beschattung durch Baugerüst/Planen und entsprechendem Mehrnutzen der Zimmerbeleuchtung auch gemacht). Witzigerweise beschleunigen solche Massnahmen, die Durchführung von Reparaturen/Malerarbieten deutlich ;)
Und, wenn Du dazu Lust hast, einen BRief an alle Mitmieter mit Deiner Tel schreiben und in die BRiefkästen legen. Evtl. melden sich ja ein zwei, die Du noch nicht kennst.

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Re: Geschichte eines Mieters
« Antwort #14 am: 11. Oktober 2008, 19:53:07 »
Erstmal hören was die Mieterschützer sagen. Nach deren Vorgabe dann die Mietminderung erstmal durchziehen, dann kommt garantiert auch Bewegung in die Sache, da der Chef der Hausverwaltung nah am Jähzorn gebaut ist. Als der mir die Keller gezeigt hat und dort in ner Ecke ein Fahrrad stand meinte er wörtlich "DAS darf auch alles nicht sein, die werden alle erschossen..."

 

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