SPON: VERLOGENE SPIELE - Olympia der Heuchler

[Kent Brockman]

Dabei wäre eine Diktatur definitiv die beste Regierungsform, wenn der jeweilige "Herrscher" auch tatsächlich die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung bei Entscheidungen berücksichtigt. Die Demokratie die wir haben ... naja .. mal ehrlich, jede Entscheidung ist immer eher ein schlechter Kompromiss

epic fail.
genau das ist das problem der demokratie: die mehrheit der (dummen) bevölkerung wählt eben nicht immer (bzw höchst selten) die sinnvolle alternative. daher: wenn diktatur, dann bitte unabhängig vom willen des volkes (d.h. eben eine diktatur). das problem ist, dass der diktator auch nur ein mensch ist - und daher leider nicht 100% wertefrei und objektiv.

[Rom]

@ joe, danke für die blumen, weiter muss man nicht drauf eingehen

@ mit Interessen des Volkes sehr wohl auch unpopuläre sachen druchsetzten, die langfristig eben besser sind

[Gray]

rom hat schon recht wenn er sagt dass eine diktatur "besser" beim volk ankommen kann - wems stinkt kann ja immernoch den diktator verantwortlich machen (und muss sich nicht nachsagen lassen man hätte ihne ja gewählt).
wie kent ja schon festgestellt hat ist das problem aber meist dass es nicht zum allgemeinen wohle des volkes passiert. genauso kommunismus & planwirtschaft: prinzipiell eine sehr gute idee scheitert es am ausführenden organ. wenn wir ehrlich sind ist die demokratie auch nur ein kompromiss um entsprechende kontrolle zu haben (prinzipiell...)

Ein Sportler, der sich während Olympia politisch betätigt, wird sofort vom OK ausgeschlossen, das haben die so angekündigt.

afaik ist das sogar sein den 40ern feste regelung, gerade damit die olympiade keine politische plattform bietet.

[Joekanone]

Diktaturen sind übrigens nicht ausschließlich dafür bekannt das nur einer das sagen hat und wir uns sorgen machen müssen das er vielleicht nicht im Interesse des Volkes entscheidet.
Üblicherweise muss sich eine Diktatur auch um den eigenen Machterhalt bemühen. Weil offen vorgetragene Kritik den Bestandsschutz gefährdet muss man also bemüht sein diesen zu waren. Gewöhnlich bedient sich eine Diktatur da Mitteln die denen eines Rechtsstaats nicht zu eigen sind.

Also das "den Diktator verantwortlich machen" hat meist zur Folge das man mit weniger Freiheit, dafür aber mit gerösteten Eiern gesegnet ist.

Und bin ich hier eigentlich der einzige der sich an derartigen Äußerungen stößt?

Von daher, ich bin immer vorsichtig mit Vorverurteilungen. Wofür kämpfen die Tibeter eigentlich? Was ändert sich in deren Leben wenn sie autonom sind? Werden dann größere Brote gebacken oder die Reiskörner auf den Feldern plötzlich großer oder das Wasser sauberer oder oder oder... Du darfst ich China genausoviel machen - eben nur nicht gegen den Staat sein. Das darfst du in D aber auch nicht

Tibet ist ein besetztes Land in dem die Menschenrechte ausser Kraft gesetzt sind und das Recht auf Selbstbestimmung aufs übelste mit Füßen getreten wird.
Da sterben Menschen, du Arschloch, für Grundrechte die hier als selbstverständlich hingenommen werden.
Wenn du die UN Charta für Menschenrechte als albernen Scheiß abtun willst empfehle ich Dir mal einen längeren Aufenthalt in einem deiner so favorisierten Diktaturen.

[Hurz]

Passend zum Thema aus dem aktuellen SZ Magazin die Gewissensfrage:

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/26025

[Zidahya]

Na ja die Demokratie vernichtet sich täglich selbst ein bisschen mehr. Und während ein Teil der Bevölkerung (eines beliebigen Demokratischen Staates) sich völlig von der Politik abgewandt hat (siehe Wahlbeteiligung) versuchen andere Teile das Land noch weiter zu demokratisieren, was meines Erachtens zum Stillstand führen wird.

Ich hege allerdings die Vermutung das sich das Thema Demokratie wie wir es jetzt kennen in naher Zukunft erledigt haben wird. Die alten Herrschaftssysteme konnten sich nur durch Gewalt und Unterdrückung so lange halten. Da eine Demokratie diese Mittel ablehnt (aus gutem Grund denn das widerspricht ja ihrem Daseinszweck) werden die Länder vermutlich irgendwann stecken bleiben und kollabieren (wir haben z.B. seit einem halben Jahr keine Landesregierung in Hessen weil die Politik sich nicht einig wird und es keine Institution gibt die dem ganzen ein schnelles Ende setzt).

Was danach kommt? Tja es könnte natürlich eine starke Persönlichkeit kommen und die Macht auf sich konzentrieren (und daraus ein beliebiges totalitäres System erwachsen lassen) bis sie von den unzufriedenen Massen (bzw. den besorgten anderen Ländern/Organisationen) gestürzt wird.
Wahrscheinlicher dürfte aber sein das die Wirtschaftsmächte (ich sag jetzt ungern Konzerne) die Zügel in die Hand nehmen und entweder über Strohmänner (Politiker) oder aber direkt die Macht übernehmen.

[Avion Lore]

Wahrscheinlicher dürfte aber sein das die Wirtschaftsmächte (ich sag jetzt ungern Konzerne) die Zügel in die Hand nehmen und entweder über Strohmänner (Politiker) oder aber direkt die Macht übernehmen.

Was zum Teil bereits der Fall ist. Man schaue nur, bei welchen Konzernen die Politiker irgendwo aktiv sind, im Vorstand z.B.

[Gray]

shadowrun anyone?

unsere demokratie hier kränkelt halt auch daran dass die politiker erst politiker in 2. instanz sind.

was diktaturen angeht, rom hatte iirc ein ähnliches system was da auch durchaus ein paar jahre (jahrhunderte?) funktioniert hat - zu faul es genau nachzulesen. das prinzip "brot & spiele" wird halt von den meisten totalitären regierungen kaum noch umgesetzt.

[Rom]

nichts von beidem Zid, die pseudodemokratie wird bleiben, wir werden jedoch in zukunft viel mehr kriege sehen - Von Demokratien "präventiv" angefangen oder unterstützt. Wobei - wieviel mehr solls denn noch werden? Jugoslawien ist doch noch gar nicht so lange her, direkt vor der Haustür (um was es da genau ging kann ich nicht begreifen), im Nahost ist immer was los, Lateinamerika (Bolivien, Südafrika, Venezuela) ist auch bald dran weil in jedem Land entweder ein Links- oder REchtsextremist an der Macht ist - Afrika ist sowieso einer gegen den anderen.
@ Joe, komm mal runter, noch eine persönliche Bemerkung und ich lese dein Zeuch nicht mehr. Mag sein das Tibeter gestorben sind (einmalig) und unterdrückt werden - sie haben immerhin noch den Luxus der Wahl. Wieviele Kinder sterben an Popelkrankheiten weil sie verkeimtes Wasser trinken müssen, wieviele verhungern... Tibet mag populär sein, aber das Elend dieser Welt wohnt für mich jedenfalls woanderst.

[Ronnie Drew]

Wenn Politik das machen würde, was das Volk will, dann gute Nacht. 80 Mio Leute die für Couchfurzen und Biertrinken bezahlt würden und dazu ein Top-Gesundheitssystem.
Hm... wie lange sowas wohl durchhält...

Ansonsten, aye, die Konzerne und die Medien lenken das Land und irgendwann wird jemand auf die Idee kommen, dass man dazu eigentlich nicht noch ein paar tausend inkompetente Idioten in Bundes- und Landesparlamenten bezahlen muss.
Aber erst, wenn sich die Leute ausreichend daran gewöhnt haben, dass die Lobbyisten das Sagen haben, das dauert noch das eine oder andere Jahrzehnt.

@Rom:
Liest Du dein Gefasel eigentlich nochmal durch bevor Du es abschickst?

[Joekanone]

Wenn Du mir die Möglichkeit geben würdest dein Gequatsche nicht mehr lesen zu müssen, bist Du herzlich dazu eingeladen meine Kommentare dazu zu boykottieren.

Hach welch erhebendes Gefühl es sein muss im puren tibetischen Luxus zu leben und sich den ganzen Tag zu Fragen: Welche Wahl soll ich wohl treffen?

Soll ich weiter unverkeimtes Wasser trinken und dafür auf meine Menschenwürde verzichten oder doch lieber vor den Gewehrlauf hüpfen und ein bischen Freiheit und Menschenwürde einfordern?

Decisions, Decisions......
Ich denke von jemandem der täglich vor der Wahl steht, ob er sich lieber eine neue Tastatur oder doch etwas mehr Arbeitsspeicher kaufen soll, ist das ziemlich präzise auf den Punkt gebracht.

[tombs]

mist, thread verpasst.