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Autor Thema: Zensur  (Gelesen 10010 mal)

Hurz

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Re: Zensur
« Antwort #30 am: 02. März 2008, 13:46:40 »
Zum Kauf von ab 18 Spielen: www.heimspiel-games.de -> einmal Ausweiskopie einschicken, fertig. Keine Ahnung welche Umstände du dabei siehst, aber ich hatte nie ein Problem damit.

Keiner zwingt Funcom für die dt. Version Dinge zu ändern, nur weil Sie eine "Freigabe ab 18 Jahren" und nicht "keine Altersfreigabe" erreichen wollen (mit der dt. Version, die englische ist per se schon mal "keine Altersfreigabe") haben sie Dinge geändert. Keiner zwingt sie dazu, sie wollen nur mehr absetzen und nicht die höheren Hürden für "keine Altersfreigabe" Titel bekommen.

Das ist eine freiwillige Entscheidung von Funcom auf Grundlage wirtschaftlicher Interessen - der Staat sagt zu keinem Zeitpunkt: du musst das so machen, sonst wird es verboten. Der Staat greift nirgends in das Produkt ein, er regelt nur den Vertrieb und sorgt damit dafür, dass jugendliche Käufer dieses Produkt nicht (nicht so leicht muss man realitätsnah sagen) in die Finger bekommen.


Der Staat sagt nur ganz allgemein wie weit Medien in welcher "Klasse" (Einstufungshöhe) beworben, verkauft, ausgestellt usw. dürfen, er sagt nicht bei jedem Produkt (denn die USK ist nicht der Staat sondern die Industrie) einzeln: du darfst oder du darfst nicht. Er gibt Klassen vor und überlässt es dem Hersteller a) wie er sein Medium gestaltet und b) wie weit sich der Hersteller nach den Vorgaben richtet, es wird an keiner Stelle in das Produkt eingegriffen. Wer unbedingt rollende Köpfe darstellen will, der darf das, nur muss er halt dafür Sorge tragen, dass Kinder an dieses Medium nicht gelangen (das ist die Verantwortung des Herstellers) und dafür gibt ihm der Staat Vorgaben an die Hand - für den Vertrieb und die Werbung und nicht für das Produkt an sich!
"Shooter mit Game-Pad spielen ist wie Suppe essen ohne Löffel. Geht auch irgendwie, aber danach ist man versaut." Hurz, 2014

Gray

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Re: Zensur
« Antwort #31 am: 02. März 2008, 23:07:24 »
Der Staat sagt nur ganz allgemein wie weit Medien in welcher "Klasse" (Einstufungshöhe) beworben, verkauft, ausgestellt usw. dürfen, er sagt nicht bei jedem Produkt (denn die USK ist nicht der Staat sondern die Industrie) einzeln: du darfst oder du darfst nicht. Er gibt Klassen vor und überlässt es dem Hersteller a) wie er sein Medium gestaltet und b) wie weit sich der Hersteller nach den Vorgaben richtet, es wird an keiner Stelle in das Produkt eingegriffen. Wer unbedingt rollende Köpfe darstellen will, der darf das, nur muss er halt dafür Sorge tragen, dass Kinder an dieses Medium nicht gelangen (das ist die Verantwortung des Herstellers) und dafür gibt ihm der Staat Vorgaben an die Hand - für den Vertrieb und die Werbung und nicht für das Produkt an sich!

könnte der staat auch irgendein gesetz erlassen dass es für die unternehmen unwirtschaftlich macht ein ungewünschtes produkt im original zu bewerben oder auch nur zu vertreiben? es kommt also im original niemals in deutschland an. gibt es nicht sogar ein gesetz dass den import verbietet solange es auch eine "angepasste" offizielle version gibt (sony iirc)?

effektiv kommt es für mich als bürger auf das selbe raus ob zensur oder "vertriebsrichtlinien" . ich kann nicht in den laden um die ecke gehen um gears of war zu bekommen. dazu muss man noch rechnen dass importe meist teurer sind (abhängig davon wo sie herkommen), wenn nicht gar unmöglich zu bekommen (steam/xbox live region check). also habe ich als konsument nicht nur mehr hürden zu überwinden will ich etwas haben sondern darf auch noch mehr bezahlen.

hm, rambo 4 in der 30 minuten version oder original nach spießrutenlauf? yay, moderne neue welt.



Hurz

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Re: Zensur
« Antwort #32 am: 02. März 2008, 23:47:11 »
Nein, es gibt kein Gesetz, dass den Verkauf von z.B. englischen Versionen verbietet, nur die USK prüft keine englischen Versionen (von Spielen) und damit haben diese automatisch "keine Jugendfreigabe" bzw. "ungeprüft" und entsprechend zu behandeln (tragen auch kein USK-Symbol).

Ich persönlich kenne (außer den großen Ketten - die haben aber auch sonst keine jugendgefährdenten Medien im Angebot) keinen Spielladen in dem es nicht entsprechende Spiele gibt wenn man danach fragt. Zumindest können sie bestellt werden. Dass die Waren teurer sind hat einfach den Grund, dass die Großhändler in z.B. UK gemäß ihrer Verträge mit den Publishern (aus ganz anderen Gründen als dem Jugendschutz) die Waren an ausländische Wiederverkäufer nicht abgeben dürfen oder nicht zum gewöhnlichen Preis. Dazu kommt noch der Transport und der ist bei kleinen Stückzahlen halt höher.


Wie ich schon mehrfach sagte ist es natürlich einfach logisch und der praxis geschuldet, dass beim Regeln des Zugriff auf eine Ware durch zwei Gruppen (Jugend - Erwachsene) beide Gruppen die gleichen Hürden vor sich haben müssen. Nur dass die eine Gruppe (Jugend) nicht drüber kommt und die andere Gruppe (Erwachsene) sie überwindet. Mir viele mal adhoc keine wirklich andere Lösung ein wie sich generell ein Jugendschutz realisieren ließe (man könnte Werbe- und Ausstellungsverbot lockern, denn ob Werbung und Ausstellung von jugendgefährdenden Spielen wirklich die Begehrlichkeiten bei Jugendlichen erhöht ... sicher gibt es Studien dazu, aber vermutlich auch welche die dem widersprechen würden) ohne dass es der zweiten Gruppe (Erwachsene) etwas umständlicher gemacht wird die Ware zu bekommen. Wobei ich anmerken muss, dass ich in bald 20 Jahren die ich nun als erwachsen gelte es noch nie hatte, dass ich etwas nicht oder nur schwer bekommen habe, wenn ich es wollte (egal ob Film, Buch oder Software). Meist beschränkte es sich darauf, dass ich meinen Ausweis vorlegen musste um meine Volljährigkeit zu belegen, wobei einscannen und/oder faxen des Ausweises das "komplizierteste" war was ich tun musste.
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Re: Zensur
« Antwort #33 am: 03. März 2008, 01:03:39 »
zigaretten kann ich als unter-16jähriger nicht kaufen, als erwachsener allerdings problemlos. alkohol genauso. ich warte auf studien die belegen dass offene ausstellung von zigaretten/alkohol den einstieg erleichtern bzw. minderjährige leichter dazu verführen. so wird ein poster mit dem gears of war logo sicherlich keinen 13-jährigen zum kettensägenmörder werden lassen.

zumal die realität ist dass ich dank internet nicht mehr benachteiligt bin wenn ich "ausländische" ware haben will (versand nach persocheck, ich wohne in ner kleinstadt), es aber den jugendlichen im selben zug genauso einfach wenn nicht noch einfacher möglich macht an die ware zu kommen. das ist doch bigott.

hurz, ich kenne durchaus den unterschied, aber effektiv kommt es für mich aufs selbe raus. wollte ich also "mein kampf" aus lehrtechnischen gründen haben muss ich mich im ausland bedienen. oder um auf der wirtschaftlichen ebene zu bleiben: wie lange ist für die firmen noch vertretbar angepasste "deutsche" versionen auf den markt zu bringen? unterm strich ist der einzige der davon profitiert der staat. ich komme nur auf umwegen ans original, firmen müssen kosten aufwenden für neue versionen oder unterlassen den vertrieb gleich ganz was zu umsatzeinbußen führt.

oder um kohl zu zitieren: entscheidend ist, was hinten rauskommt.



Hurz

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Re: Zensur
« Antwort #34 am: 03. März 2008, 01:56:20 »
Es geht nicht darum, dass ein Poster einen Jugendlichen zum Kettensägenmörder macht, sondern es wird argumentiert, dass Werbung die Begehrlichkeit der Jugendlichen nach dem eigentlichen Produkt weckt. Ich denke darüber darf man ruhig streiten und ich kann beide Argumentationen folgen (dafür: Was nicht massiv beworben wird erreicht weniger und weckt weniger "will ich haben"; dagegen: je verbotener desto lieber will es das Kind) und ich kenne keine Studie die eindeutig das eine oder andere belegt.

Das ist die Frage ob es bei einem Alterscheck einfacher ist - Ausweiskontrolle im Laden ist sehr sicher (gäbe es eletronische einfach Prüfverfahren für die Echtheit sogar noch sicherer) - aber auch nicht unumgehbar. Allerdings ist es eine Hürde die nur mit krimineller Energie (falscher Ausweis) und a) Geld (Fälschung kaufen) oder b) viel Kunstfertigkeit (selber fälschen) zu nehmen ist. Online ist es das Problem, dass es derzeit außer dem PostIdent-Verfahren keine anerkannte Methode der Altersverifikation gibt (BGH Urteil steht noch aus) und hier müsste sich endlich mal was tun. Alles derzeit ist eine rechtliche Grauzone und da ist der Staat gefragt etwas zu regeln und da wäre die Methode eines Online-Ausweises mal gar nicht so übel.

Natürlich kommen Jugendliche immer mit genug Aufwand an die Dinge die sie wollen, ebenso wie jeder mit genug Aufwand, Geld, Geschick und krimineller Energie an die Dinge kommt die er will. Es ist halt nur die Frage wie schwer oder wie einfach man es macht und wie viel Prozent man damit abhält. 100% Sicherheit wird es ebenso wenig geben wie 100% Jugendliche die nur das sehen und spielen was sie sollen (wir haben alle Filme gekuckt die wir nicht hätten sehen sollen und Spiele gespielt die für ältere bestimmt waren), aber deshalb gleich zu sagen dass man gar nichts tut ist unsinnig. Da könnte man auch gleich die Polizei abschaffen oder die Verkehrskontrollen oder den TÜV oder Prüfungsaufgaben unter Verschluss halten, denn irgendwo wird es immer jemand geben der was stiehlt oder erwischt zu werden, zu schnell fährt oder dafür bezahlen zu müssen, ein Auto durch den TÜV bringen weil er gut schummelt oder besticht oder die Aufgaben schon vorher lesen, weil er sie dem Lehrer klaut und kopiert.


Btw: wirst du auch in Deutschland bei Nachweis von einer wissenschaftlichen Tätigkeit das Buch bekommen, ebenso würde ohne entsprechenden Nachweis das Buch im Zoll beschlagnahmt werden. Daher müsstest du im entsprechenden Fall gar nicht ins Ausland ausweichen.


Wie lange die Wirtschaft mitmacht ist eine andere Frage, aber da könnte man auch fragen, warum baut BMW noch Autos die in Deutschland zugelassen werden (wo doch die Hindernisse und Auflagen in den USA viel niedriger sind)? Wiso tun sie sich das noch an? Genau, weil es sich dennoch lohnt und da brauchst du dir bei Spielen keine Sorgen machen: der Markt in Deutschland ist zwar nicht der größte Markt, aber immer schon unter den großen fünf Märkten weltweit. Und das Wachstum ist (trotz des so bösen Jugendschutzes) weiterhin da und steckt nicht wirklich hinter den anderen Märkten zurück und wenn dann nur dort, wo die Konsolen später oder schlechter (PS3 z.B. hat in der US/Japan Version 100% PS2-Kompatibilität, in ganz Europa nur eingeschränkt) angeboten werden. Außerdem kann es so schwer wohl nicht sein als Erwachsener an "ab 18" Spiele zu kommen, denn anders kämen nicht Massen von "ab 18" Titeln in die wöchentlichen Top10 bei den Spieleverkäufen (PC letzte Woche z.B. 4 von 10, xBox/360 3 von 10 usw.).
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Estefan

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Re: Zensur
« Antwort #35 am: 04. März 2008, 19:57:09 »
Letztlich ist es womöglich eh egal, ob AoC von Funcom zensiert wird, denn
Zitat
leaked info from the beta says that Age of Conan is currently so bad, even Britney Spears in full frontal nudity couldn't save the game.

Quelle
radiation... too much radiation...

Hurz

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Re: Zensur
« Antwort #36 am: 04. März 2008, 20:24:27 »
 :bruhaha:
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