und schon wieder Computerspielsuechtige ...

[perry2]

http://www.heise.de/newsticker/meldung/102488
zitat:
Tipps für Eltern, wie man eine Online- oder Spielesucht erkennen kann, haben die Ärzte zumindest bereits parat. Auffällig seien vor allem Änderungen im Sozialverhalten, meinte Beutel. Man sollte auch darauf achten, wie die Reaktion auf die Unterbrechung eines Spiels ausfalle.
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man stelle sich vor Bobble haette damals in Wimbledon nicht antreten koennen und die begruendung war :
sorry freunde ... der termin kreuzt sich mit dem mittagessen ! ich muss leider zu meiner familie nach hause und darf es nicht verpassen !
-aber onlinespiele sind ja nur spiele ...
aber ops ... tennis ja auch nur ,oder ? und olympische spiele auch ... und und und ...
-aber dort geht ja um ehre und viel geld !
mittlerweile in onlinespiele auch ...
-aber Bobbele und starter bei olympia sind doch stars !
ja ... und computerspieler und manche gilden mittlerweile auch ...
-ja aber lange zeit computerspielen macht suechtig !
genau ... wie workaholics , alkoholics , freiwillige-feuerwehrholics ,ehrenamtholics, politoholics, chatoholics,
putzoholics ...
-aber computerspieler werden fett und traege !
jupp ... und das trifft auf praktisch alle zu ,die sich zu wenig bewegen und sich falsch ernaehren.
sind alle fetten computerspielsuechtig ??? wow ... gibt es aber viele davon !!!

tja ... was bleibt den nun noch von den ganzen vorurteilen ?

perry2 

[inno]

Kann bitte ein Mod ein Unterforum "Scheiße, die perry2 im Netz gefunden hat", aufmachen?

[Skeltem]

Dafür nicht, aber wir haben ein Forum für so etwas ... <verschoben>

[Hurz]

Ganz einfache Antwort: jedes Hobby oder jedes Spiel bei dem für professionelle Ziele oder Karrieren Kinder konditioniert werden rauben auf anderer Ebene die Zeit und auch die Kapazitäten. Das ist beim Sport so (Tiger Woods musste ab dem Tag an dem er stehen/laufen konnte jeden Tag mehrere Stunden Golf "spielen" - ob das gut fürs Kind ist und ob seine schulischen Leistungen gut waren? Ich bezweifle es.) und beim Computerspielen auch oder bei der Musik. Bei ein paar wenigen zahlt es sich aus, bei den meisten anderen klappt es nicht und wenn es wegen Verletzungen etc. ist. Es gab vor einiger Zeit mal eine guten Artikel in der Zeit der sich damit beschäftigte wie viele gescheiterte Existenzen auf einen Profisportler (der von seinem Sport leben kann) kommen - wenn ich das richtig im Kopf habe war das kanpp 1000 zu 1. Das heisst auf 1 Bobbele kommen 1000 die es wollen und nicht geschafft haben und - mangels anderer Ausbildung und Können - teils auf der Straße sitzen oder in schlecht bezahlten Jobs arbeiten.

Im s.g. eSports geht es bei weitem nicht um viel Geld, die Summe reichen gerade mal aus um weltweit maximal ein duzend Leute davon zu ernähren. Die Koreaner sind das nicht, denn die spielen zwei oder drei Jahre, verdienen wenig und stehen in Diensten von Firmen. Mit 21 müssen die dann zum  Militär für ein paar Jahre und das war es dann mit dem Spielen, denn dann sind die raus und weg vom Fenster. Es gibt derzeit keinen Spieler der mehr als fünf Jahre als Profil richtig Geld verdient hat und davon jetzt leben könnte (fatality hat es sehr gut erwischt - inzwischen ist er Berater für Firmen) oder auf Dauer vom Spielen leben kann. Das mag in Zukunft anders werden, aber nicht in den nächsten 5 bis 10 Jahren. Und da mehr Leute am PC spielen wird die Rate der Spieler die davon leben können und die die daran scheitern höher sein - evt. 100.000 zu 1?


Keiner sagt dass nur Computerspiele Kinder fett und träge werden lassen - wer jeden Tag 10 Stunden mit Briefmarkensammeln verbringt wird sicher auch nicht gut in der Schule/Ausbildung sein und einen gesunden Lebensstil pfelgen. Jedes Hobby zum Exzess betrieben ist ungesund. Allerdings muss man halt bei Computerspielen sagen, dass es eine extrem einfache, schnell, direkte und spielerische Art hat für ein Hobby und damit einen höheren Suchtgrad (für Tennisspielen muss ich aus dem Haus, für Fußball muss ich Mitspieler haben am gleichen Ort und ein Feld usw. für ne freiwillige Feuerwehr eine solche Einrichtung usw.). Damit könnte man durchaus in Spielen ein etwas mehr verlockendes Hobby sehen, dass dazu noch etwas schwerer zu kontrollieren ist (gerade für unwissende Eltern) und weniger Aufwand für die Eltern (kein Bringen zum Training, etc.) bedeutet.

[EdHunter]

Das mag in Zukunft anders werden, aber nicht in den nächsten 5 bis 10 Jahren. Und da mehr Leute am PC spielen wird die Rate der Spieler die davon leben können und die die daran scheitern höher sein - evt. 100.000 zu 1?

Hmmm... besser, als beim Fussball, oder?
Aber das ist eine gewagte Prognose, würd ich mal sagen. 5 Jahre würde ich evtl. noch unterschreiben - 10 Jahre... da könnte schon was gehen in Sachen e-Sport. Ganz ehrlich, ich glaube das kommt.

[Loki]

Das kommt sicherlich, aber nicht in den nächsten 20 Jahren. Kommt wohl darauf an welchen Status man hier als Grundlage nimmt.
eSport hat vorallem das Problem, dass es zu vielfältig ist. Wer sich für die Fifa Reihe interessiert muß sich deshalb noch lange nicht für Strategiespiele interessieren usw.

Eventuell eine Nische wie Leichtathletik in 10 Jahren. Quasi nur alle 4 Jahre bei Olympia interessant für die Öffentlichkeit, aber sicherlich nicht mehr. Wenn man dann im TV eine Sendezeit wie Wintersport zugerechnet bekäme in 20 Jahren, dann hätte man wirklich viel erreicht.

Man muß einfach bedenken, dass wirklich nur die wenigsten über 30 etwas mit dem Begriff eSport überhaupt etwas anfangen können. Selbst unter 30 wird sich für eSport keinerlei Mehrheit begeistern lassen.   

[Hurz]

Hmmm... besser, als beim Fussball, oder?

Wiel viele Kinder werden wirklich auf eine Profikarriere getrimmt und wie viele spielen es nur als Freizeitbeschäftigung mit einmal Training in der Woche?

Aber das ist eine gewagte Prognose, würd ich mal sagen. 5 Jahre würde ich evtl. noch unterschreiben - 10 Jahre... da könnte schon was gehen in Sachen e-Sport. Ganz ehrlich, ich glaube das kommt.

Als ich vor sieben Jahren bei 4P anfing hieß es bereits von vielen Seiten: eSports ist in 5 Jahren soweit professionell zu sein. das wäre also vor zwei Jahren gewesen. Wo sind wir? Bei ein paar mehr Tunieren, einigen semipro geführten Ligen (die ESL ist ein Kindergarten) mit ein paar kleinen Preisgeldern und ein paar Teams die Ihren Spielern ein Taschengeld zahlen. Mehr auch nicht und mehr wird es in den nächsten Jahren auch nicht werden. Die intressanten Spiele für Ligen sind nicht Massentauglich bzw. der breiten Öffentlichkeit nicht vermittelbar (entweder zu gewaltlastig (FPS) oder zu wenig actionreich (SC und anderer RTS) bzw. nur für Kenner entsprechend spannend). Außerdem fehlt die Professionalität bei Veranstaltern und Teilnehmern. Mit 14 bs 16 Järigen und 20 jährigen Liga- und Teamleitern die keine Kontinuität bieten (können) kann man nicht arbeiten. Daher bin ich mit der Schätzung von 5 bis 10 Jahren denke ich ganz gut dabei.

[EdHunter]

Wiel viele Kinder werden wirklich auf eine Profikarriere getrimmt und wie viele spielen es nur als Freizeitbeschäftigung mit einmal Training in der Woche?

Puh... mit Ländern wie Brasilien einberechnet? Ich schätze nicht mal wenige.
Wobei das dann ja beim Thema eSports auch heißen würde, dass Eltern ihre Kinder stundenlang am PC trainieren lassen, damit sie der ultimative Zocker werden... 

@ 2ter Punkt:
Joa, das ist ein Argument. Ich tippe bei solchen Schätzungen gerne zu wenig und wundere mich dann, dass wir ja tatsächlich schon 2008 haben.

[Hurz]

Puh... mit Ländern wie Brasilien einberechnet? Ich schätze nicht mal wenige.

Lass uns das mal in Deutschland betrachten erstmal, da es hier - anders als in z.B. Brasilien - noch andere Alternativen gibt um später im Leben ordentliches Geld zu verdienen. Außerdem: auch wenn in Brasilien viele viele Kinder versuchen Profifussballer zu werden (und auch dazu gedrängt werden von den Eltern) schaffen es auch dort nur ein winziger Bruchteil.

Die großen europäischen Vereine, die aussichtsreiche jugendliche Talente betreuen, haben Internate und dort wird Wert darauf gelegt, dass die Schulleistungen stimmen - neben den sportlichen Leistungen. Dort darf nur weitermachen, wer auch ausreichend für die typischen Schulfächer lernt und dort besteht. Alleine damit wenigstens ein wenig Grundlage für eine weitere Ausbildung und Karriere da ist, wenn es denn mit dem Profisport nicht klappt - was ja sehr leicht sein kann.

[EdHunter]

Eben. Ich sehe da keinen Unterschied zu anderen (Massen-)Sportarten oder evtl. in (ferner) Zukunft im eSports-Bereich. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es dann ein paar "Profis" geben wird, die auch damit Geld bzw. ihren Lebensunterhalt verdienen - auch bei einer Quote von 100.000 : 1.

[Hurz]

Ich sehe derzeit noch deutliche Unterschiede (vor allem fehlt das passende Fernseh- und Breitenpublikum taugliche Spiel und professionelle Sturkturen bei Spielern und Veranstaltern), aber der Weg ist relativ klar den der eSport gehen wird: in Richtung Profigeschäft. Aber wann und wie schnell, da sehe ich eben noch einiges an Zeit vergehen.

[Estefan]

Kein Schweiß, kein Blut, keine Boxengirls, keine aufgeputschten Massen - dem E-Sport fehlt einfach das ganze Drumherum und Menschliche, das andere Sportarten in ihrer Profiklasse mitbringen.
 
Als Zuschauer könnte ich dem E-Sport daher wenig Unterhaltungswert abgewinnen.

E-Sport ist einfach zu "trocken", zumindest für mich. Ich denke, vielen anderen dürfte es ähnlich gehen. Kann mir schlecht vorstellen, dass E-Sportarten lustiger sind als ein Wettbewerb in Tabellenkalkulation.

[Loki]

Eben. Ich sehe da keinen Unterschied zu anderen (Massen-)Sportarten oder evtl. in (ferner) Zukunft im eSports-Bereich. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es dann ein paar "Profis" geben wird, die auch damit Geld bzw. ihren Lebensunterhalt verdienen - auch bei einer Quote von 100.000 : 1.

die paar Profis gibts ja jetzt schon, auch in Deutschland.
z.b. die FiFA Twins

nur deshalb ist das ganze noch lange nicht professionell. Sollte es der ESport in 10 Jahren schaffen so in der Öffentlichkeit präsent zu sein wie die heutigen Randsportarten wie z.B. Triathlon wäre das schon ein riesen Erfolg. Wenn man dann in 20 Jahren den Saisonsportarten wie Biathlon/Skispringen usw. Konkurrenz machen könnte, wäre das fantastisch.
Aber das ist aus heutiger Sicht noch viel Wunschdenken und Hoffnung auf das Potential.

[EdHunter]

@Topic:

Es geht übrigens weiter:
http://www.tagesschau.de/inland/interviewcomputersucht2.html