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Autor Thema: Lebe ich in einer BLase ?  (Gelesen 4368 mal)

Itchy

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Re: Lebe ich in einer BLase ?
« Antwort #15 am: 03. Februar 2023, 21:58:21 »
Das kann ich jetzt aber so nicht unkommentiert lassen.

Ich habe "die Russen" noch mitbekommen in der DDR und mein Vater hat Jahrelang in Russland gearbeitet und was er zu erzaehlen hatte schlug in dieselbe Kerbe. Das muesste eigentlich ein Argument fuer die Panzerlieferung sein ich weiss, aber wartet noch 3 zeilen.

"Die Russen" waren damals typischerweise ja alles, was aus der Sowjetunion kam. Vor dem Zerfall der Sowjetunion hat man kaum zwischen den Ethnien unterschieden. Ich bin ja in Polen zur Welt gekommen, also sogar noch weiter drin im Ostblock. Da hatte man eine ganz andere Beziehung zum großen Nachbarn im Osten als heute, hat aber nicht zwischen Russland, Weißrussland oder der Ukraine unterschieden. Wie falsch diese Annahme war, kommt weiter unten.

Zitat
Zum einen haben wir hier etliche ukrainische Familien in der stadt, eine befreundetet Familie von mir hatte eine aufgenommen, einige entfernte bekannte ebenfalls Die Erfahrungen waren beide gleich - die benehmen sich wie "die russsen", undankbar immer mehr und mehr verlangend mit nichts zufrieden.

Gibt es natürlich alles. Ist aber halt anekdotisch, da kann ich auch was dazu sagen: eine aus meiner Abiturklasse stammt aus Kasachstan und wollte sich jetzt auch für Ukrainische Flüchtlinge engagieren. Allerdings wurde ihr ein massives Misstrauen entgegengebracht, sie musste sich ständig rechtfertigen und erklären, dass sie keine Russin sei. Dass sie selbst seit über 30 Jahren in Deutschland lebt, mit einem Deutschen verheiratet ist, keine Staatsbürgerschaft außer der Deutschen hat und die Kinder überhaupt kein Russisch mehr sprechen hat da nicht gezählt. Was sagt mir das? Mindestens das mein früheres Bild der Sowjetrepubliken komplett falsch war und ich von den ganzen Ethnien da tatsächlich kaum eine Ahnung hatte.

Zitat
Wenn man sich die Geschichte anschaut stehen die ersten 3 Buchstaben in RUSland fuer die RUS; eine gruppe die um Kiev herum lebte, russischer als Ukrainisch geht es also kaum. Und hier hatte sich der kreis fuer mich geschlosssen, das sind alles Russen !

Das ist jetzt aber stark vereinfacht. Die Gruppe lebte nicht nur so "um Kiev herum", sondern bevölkerte das Land ungefähr zwischen der Weichsel im Westen bis zur Wolga im Osten. Das ist aber 1000 Jahre her und wurde dann durch die Herrschaft der Mongolen stark zersplittert. Ich glaube nicht, dass man soweit zurück in die Vergangenheit blicken sollte. Ansonsten viel Spaß einem Hanseaten heute zu erklären, er wäre eigentlich ein Sachse und den Sachsen, dass sie eigentlich Slawen sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stammesherzogtum_Sachsen
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Sachsens

Zitat
Ein weiterer Punkt der gegen die Ukraine spricht ist das sie diesen Krieg mit Provoziert haben mit ihren jahrelangen ungenehmtigten Gasentnahmen.

Nicht mal Putin ist so doof und würde die Gasentnahmen als Kriegsgrund anführen, woher hast Du denn das? Die Ukraine genau wie viele anderen Sowjetrepubliken sind nur an das russische Gasnetz angeschlossen, es gibt einfach keine andere Infrastruktur. Es ist zwar richtig, dass hier Gas gestohlen wurde, aber die Alternative wäre halt erfrieren gewesen.

Zitat
Der wichtigste Punkte in meinem Kopf der fuer eine Hilfe der Ukraine im ganzen steht ist natuerlich das man russland soetwas nicht durchgehen lassen kann, trotzallen anderen punkten.
War sowieso schon sehr knapp.

Letztendlich wird meine meinung alleine nichts aendern, aber immer gut zu verstehen wie die verschiedenen meinungen zustandegekommen sind und das ganze nochmal zu reflektiren :)

Ich würde Dir schon empfehlen, doch noch einen Blick auf die Geschichte der Ukraine in ihrer Zeit als Sowjetrepublik zu werfen. Insbesondere auf den sogenannten Holodomor. Solche Ereignisse, die keine 100 Jahre her sind, sind vermutlich für die aktuelle Lage eher relevant als der Stamm der Rus vor 1000 Jahren.

 

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