es wundert mich ein wenig, dass es hier nicht mal einen Thread zum Thema Arkham City gibt. Dank Amazon Cyber Monday hab ich es mir zugelegt und inzwischen auch durchgezockt, zumindest die Hauptstory, also schreib ich mal was dazu.
Das Spiel ist klar ein zweischneidiges Schwert. Zum Spiel selber kann man absolut nichts schlechtes sagen, aaaber.. die Verknüpfung mit Games for Windows Live ist so extrem ätzend, dass ich fast garnicht hätte loszocken können.
a) wenn man sich nicht bei Live anmeldet kann man nicht speichern, bravo ..
zum Glück reicht eine einmalige Anmeldung, auch ohne Upgrade von der Software, das funktionierte bei mir noch nie.
b) wenn ich das Spiel starte, brauche ich ca. 3-4 Anläufe, da es bei der Anmeldung von Live sehr zuverlässig via Crash to Desktop abstürzt.
Bei der Steelbox Edition ist der Robin-DLC mit dabei, hurra. Wenn man Live aber nicht zum laufen bringt, nützt einem das garnichts.
Na OK, Live ist zum kotzen und damit belasse ich es erst einmal.
Grafik, fantastisch. Die Welt ist groß, das Flair schön düster und grandios umgesetzt. Arkham City ist ein recht großer, von Gotham City abgeschnittener, Stadtbereich mit sehr hoher Mauer in den alle Verbrecher eingesperrt wurden. Die dürfen sich selber verwalten, was einen schönen Hauch von Anarchie einziehen lässt. Größere Bereiche werden von den Superschurken und ihren Männern kontrolliert, natürlich ist der Joker einer davon. Ganz am Anfang kriegt man es auch mit Two Face als einen der Gangführer zu tun. Hier sieht man schon die Liebe zum Detail, die die Entwickler bei dem Spiel wieder haben walten lassen, er hat das Gerichtsgebäude besetzt, welches vollständig in zwei Hälften geteilt ist, eine schön sauber und ordentlich, die andere eine halbe Ruine - Two Face halt.
Kurz vor der Eröffnung von Arkham City hat ein Erdbeben den Küstenabschnitt getroffen, weshalb Teile der Stadt schon unter Wasser stehen, eine Stadtautobahn halb eingestürzt ist und viele Gebäude in Küstennähe größere Schäden zu verzeichnen haben, aber das störte wohl nicht zur Eröffnung. Dadurch kann man viele Gebiete halt nur durch die Luft erreichen.
Gegenüber dem ersten Teil hat Batman viel zugelegt was die Ausrüstung angeht, das Arsenal ist riesig geworden, nur den Mehrfachgreifer hat er einbüßen müssen, braucht man aber eh nicht. Mit der Story schalten sich ein paar Ausrüstungsgegenstände frei, die nicht von Waynetech stammen, die werde ich aber mal besser nicht näher erläutern, da ich nicht zuviel Spoilern will.
Sehr schön ist, dass der normale Fanghaken nach Freischaltung eine Katapultfunktion bekommt, damit kann sich Batman bei längerer Zugstrecke über entsprechende Abhänge rüber katapultieren lassen um dann schneller durch die Stadt zu gleiten.
Noch mal zurück zur Grafik, das Spiel läuft bei mir flüssig auf maximalen Details und hat nur bei Gebäudetüren kurze Ladesequenzen. Was ich anfangs aber nicht erwartet hätte, das Spiel bringt zwar DX11 Features mit, als ich die aktivierte ruckelte es wie sau. Das bei einer GTX560Ti. Außerdem musste ich den Treiber auf den neusten Stand bringen, vorher sah ich von Batman beim Eingangsbildschirm nur die Augen in der Luft hängen, sah etwas merkwürdig aus.
Ok, genug von der Grafik. Man hat eine offene Welt bei der man direkt hingehen kann wo man will und machen kann was man will, schön schön. Wenn man der Hauptquest folgt, gibt es zwischendurch Abschnitte wo automatisch von Batman auf Catwoman gewechselt wird, die hat ihre eigene kleine Story, die sie vorantreiben darf, man kann sich aber nicht aussuchen wann man wechselt. Catwoman kann sich natürlich nicht in die Luft schwingen und durch die Gegend gleiten, dafür hat sie eine Peitsche und scharfe Krallen. Sie zieht sich mit der Peitsche also näher an ein Gebäude ran, schwingt sich auf halbe Höhe und springt dann leichtfüssig nach oben.
Vom Speilstil her ist Catwoman wesentlich lautloser. Während man bei Batman spürbar einen recht kräftigen Charakter hat, ist sie viel flexibler (im wahrsten Sinne des Wortes) und man kann gefühlt leichter die Gegner auch leise ausschalten ohne dass die Kollegen das mitkriegen. Auch ihre Ausrüstung kann Stückweit verbessert werden, nur bei weitem nicht so viel wie bei Batman.
Nebst den beiden Protagonisten gibts natürlich wieder Tonnen von Bösewichten die man findet und außerdem ich glaub 16 Nebenmissionen die man erst einmal finden, freischalten und dann abschließen kann. Die meißten davon sind etwas längere Missionen mit anderen bekannten Gothamner Unterweltgrößen . Die fesseln mich derezit noch etwas, da sie sehr schön eingebunden sind und es reizvoll ist die noch zu erledigen.
Uuuund natürlich gibt es den Riddler. Anders als im ersten Teil wo man Gebisse zerkloppen, Trophäen sammeln und Bilder schießen durfte wurde das hier besser erweitert. Bilder darf man immer noch schießen und es gibt auch ein paar Gebisse (dazu jetzt auch noch anderes Zeug zum zerkloppen), aber die Trophäen wurden verändert. Es gibt zwar tatsächlich ein paar Trophäen die man einfach einsammeln kann, die meißten sind aber nicht nur versteckt sondern mit unterschiedlichen Rätseln gesichert. Die Trophäe liegt in einem kleinen Sicherungskasten, der nach aktivierung von Druckschaltern oder anderen Mechanismen auf Zeit geöffnet werden kann. Die sind teilweise einfach, manchmal nur mit passender Ausrüstung zu erledigen und manchmal einfach nur sauschwer. Manche Trophäen darf aber nur catwoman einsammeln, das sind aber nicht soo viele. Insgesammt gibt es 400 Riddler-Geheimnisse. Da es schwer ist die alle wirklich zu finden wurde einem eine kleine Hilfe auf den Weg gegeben, man kriegt eine Liste mit Gangmitgliedern aller Sorten, die heimlich für den Riddler arbeiten. Wenn der Riddlerhelfer in einem Kampf als letzter noch steht und nicht wie alle seine Kollegen schon ausgeschaltet wurden, kann man ihn verhören und er gibt einem Standorte für Riddlers kleine Spielereien. Sehr praktisch und macht die Kämpfe auch spannender. Wenn man 5 Ganger vor sich hat, einer mit nem MG in der Hand, der Rest unbewaffnet würde man den ja gerne als ersten ausschalten - nicht wenn man ihn noch verhören möchte.
Der Riddler ist selber aber auch noch in Arkham City aktiv und belegt eine der Nebenmissionen, die man aber nur dank der Geheimnisse vorantreiben kann. Anders als in Asylum ist er hier verbrecherisch aktiv, also wird er geschnappt!
Nebenbei sei noch erwähnt, dass die Leute kommunikativer sind, die Leute labern miteinander was man mithören kann, manchmal gibts schöne Hinweise, manchmal einfach nur small talk, macht das Spiel aber lebendiger.
Ok, genug der Wall of Text. Das Spiel ist toll, noch wesentlich besser als der erste Teil. Wo ich in Teil 1 keinen Sinn drin sah die Trophäen und Rätsel vom Riddler noch zu lösen macht es hier richtig Spaß dem hinterher zu jagen.
Größtes Manko: Games for Windows Live in seiner schlimmsten Umsetzung.
p.s. wenn man es einmal durch hat kann man mit aller Ausrüstung und schweren Gegnern neu anfangen. Es lohnt sich sehr das auch mal anzuspielen, weil man da einen ganz anderen Blick auf manches hat und einiges mitbekommt was man beim ersten Durchlauf nicht erfasst.