A propos "Game of Thrones"

[Skeltem]

Das will ich euch nicht vorenthalten:

 

Guten Tag,

Amazon.de hat eine gute Nachricht zu Ihrer aktuellen Bestellung:

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu koennen, dass die folgende Ware frueher als angekuendigt verschickt werden kann:

  George R. R. Martin "A Dance with Dragons: Book 5 of A Song of Ice and Fire (Song of Ice & Fire 5)"
    Bisheriges voraussichtliches Lieferdatum : November 04 2011
    Neues voraussichtliches Lieferdatum : Juli 16 2011

  

[Hurz]

Öhm ... dass das Buch voraussichtlich am 12. Juli erscheinen wird ist doch schon seit Monaten bekannt (im Februar wurde der Termin von April auf Juni verschoben und dann auf den 12. Juli festgelegt). Der 4. November war doch nur ein Platzhalter-Termin aus dem Jahre .. äh .. 2009? Das mit dem 12. Juli hatten wir sogar irgendwo hier im Forum schon.

Aber es sei dir die Freude gegönnt ...

[Neranja]

Ich hab die Mail auch bekommen. Und dann gelesen "zu Ihrer Bestellung vom April 02 2009." 

[Ronnie Drew]

Juli ist schon länger der Termin, jo.

[Skeltem]

Habe ich wohl überlesen.
 Jetzt bumpert mein Herz ganz wild

[Itchy]

Omg Fanboi-Alarm.   

[Skeltem]

Ja. Bekenne mich schuldig. Selbst "A Feast for Crows", den ich beim ersten Lesen enttäuschend fand, hat mir beim Wiederlesen ganz gut gefallen (nur die Brienne-Storyline war schwach).

[Heretikeen]

Martin ist mit Game of Thrones fertig. Offenbar hat ihn der Erfolg der ersten beiden Bücher überrascht, sodass er versucht hat, die Geschichte irgendwie weiterzuspinnen, aber spätestens in "A Feast for Crows" wird schmerzhaft deutlich, dass er keine Ahnung hat, wohin die Reise gehen soll. Er schreibt zwar immer noch sehr unterhaltsam und hat auch ein Talent für ungewöhnliche Szenarien, aber AFFC ist für mich eher eine Parodie auf die ersten Bände als eine zufriedenstellende Fortsetzung der Reihe.
Wer Martins Blog verfolgt, ist sich der Tatsache bewusst, dass Martin schlicht und ergreifend keinen Bock auf den fünften Band hatte und lieber weiter an seinen neuen Projekten schrauben würde. Und das schraubt meine Erwartungen an den "mein Gott, dann halt fürs Geld"-Band doch arg runter.

[Skeltem]

Da hast du AFFC nicht richtig gelesen. In dem Buch wird klar, wohin die Reise bei SOIF geht: herkömmliche Fantasy.
 Es gibt eine/n Auserwählten, eine Prophezeiung, ein uralter Gegner usw. usf. Was mich hoffen lässt, ja da bin ich naiv, ist, dass die Geschichte selbst verhindert, dass es zu doof wird. Und ich habe noch kein GRRM-Buch gelesen, dass nicht wenigstens ein wenig Originalität in ausgelutschte Geschichten gebracht hat.
 Man kann Westeros nicht tolkifizieren. Hoffe ich.


 Wobei Daenerys langsam aber sicher zu "gut" wird. Er muss sie mal wieder ein Massaker anrichten lassen.

[Neranja]

Meine Vermutung: Jon Snow räumt mit Bran/Rickon im Norden auf und besiegt die Frost-Untoten, Daenerys räumt derweil vom Osten oder Süden her auf. Vom Zwillingspaar Cersei/Jaime wendet sich Jaime zur guten Seite, während Cersei in Dunkelheit stürzt und dabei verglüht. Zombie-Catelyn übt derweil grausame Rache an allem und jedem.

Hab ich irgendwas vergessen?

[Heretikeen]

Wer sich die Wartezeit auf den neuen Martin verkürzen will, kann sich ja mal an Durhams "Acacia" gütlich tun. War für mich ein angenehmes Juwel im Morast der Einheits-Fantasy.

[Baumstumpf]

worum gehts da?

[Skeltem]

Es geschieht nicht oft, dass gefeierte Autoren von historischen Romanen gleich mit einer ganzen Trilogie ins Fantasyfach wechseln. David Anthony Durham allerdings gelingt der Genresprung vortrefflich, weil er neben Phantasie, profundes Geschichtswissen und ein ausgeprägtes Interesse an Machtpolitik und deren Auswirkungen mitbringt.

Die Herrschaft der Akarans über die Bekannte Welt gründet sich auf einem furchtbaren Frevel. Das Wissen darum vermag der von hehren Idealen erfüllte König Leodan nur durch regelmäßigen Drogenkonsum zu ertragen. Kurz bevor er seine Kinder in das Geheimnis einweihen möchte, wird er von einem Attentäter der Mein ermordet. Die Mein aus dem Norden begehren gegen die Herrschaft der Akarans auf und überrennen das Reich mit List und Waffengewalt. Ihr Anführer Hanish gelangt auf den Thron, wo er bald dieselben Kompromisse eingehen muss wie die Akarans. Indes wachsen Leodans in alle Winde verstreuten Kinder heran, und es ist die Frage, ob sie einst den Traum ihres idealistischen Vaters verwirklichen können.

Durham zeigt sich trotz etlicher Parallelen zu George R. R. Martins Das Lied von Eis und Feuer eigenständig und souverän. Deutlicher, aber auch differenzierter und erzählerisch überzeugender als in den meisten großen Fantasy-Epen geht es in Acacia um die Frage nach dem Umgang mit Macht. Leodans Idealbild von Herrschaft steht eine Realität gegenüber, in der Ungerechtigkeit und Korruption Teil eines empfindlichen Systems sind, das Wohlstand und Frieden für die Mehrheit der Untertanen garantiert.

Daneben besticht Durham auf ganz eigene Weise durch seine ruhige und eindringliche Figurenzeichnung. Politische Intrigen, Fecht- und Schlachtszenen wechseln sich mit anrührenden Momenten hoher emotionaler Dichte ab, wie zum Beispiel die Reaktion der Kinder auf die Ermordung ihres Vaters Leodan. Acacia gehört eindeutig nicht zur eskapistischen Sorte Fantasy. Vielmehr ist es ein beeindruckender historischer Roman aus einer fiktiven Welt, der Fragen aufwirft, die ihre Relevanz auch in unserer Welt nicht verlieren. -- Simon Weinert

[Heretikeen]

Hm, Autoignore für Trolle hat auch seine Nachteile ... nämlich genau dann, wenn andere Poster auf sie antworten

[Sky]

In zwei Jahren ignorieren wir uns hier alle gegenseitig und führen nur noch Selbstgespräche.