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Autor Thema: Japan & Kernkraft  (Gelesen 76821 mal)

Skeltem

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #225 am: 18. April 2011, 15:56:53 »

Estefan

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #226 am: 20. April 2011, 07:23:59 »
Was wohl morgen kommt?

Zitat
Skynet was now implemented on April 19, 2011 and will begin its attack against humanity on April 21.

Quelle
radiation... too much radiation...

EdHunter

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #227 am: 20. April 2011, 08:57:04 »
Was wohl morgen kommt?

Zitat
Skynet was now implemented on April 19, 2011 and will begin its attack against humanity on April 21.

Da musste ich eher dran denken, als ich das las:
http://www.heise.de/security/meldung/Studie-Stuxnet-befaellt-deutsche-Energieversorger-1229240.html

Zitat
Stuxnet hat es vermutlich auf eine iranische Urananreicherungsanlage in Natanz abgesehen und wird nur aktiv, wenn es sein Ziel identifiziert hat
.:: tehK.de :: #easilyamused ::.

tombs

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #228 am: 20. April 2011, 13:59:58 »
mal ein kurzes re vorab und dann mitten rein in die alte suppe hier. schönes drama übrigens auf den ersten zehn seiten.
mal etwas unsortiert zwei - drei meinungen meinerseits zu dem thema.
vorab: ich persönlich kann mir sehr gut eine zukunft ohne kernkraftwerke vorstellen, glaube aber, dass der energiebedarf der zukunft so nicht gelöst werden kann. in deutschland kann es funktionieren, aber für china/indien/brasilien/japan/usa etc ist das imho illusorisch, auch wenn sich jeder nahezu unglaubwürdig macht, der die technologische entwicklung von mehr als 15-20 jahren vorhersagen will. ich glaube die aktuellen berechnungen für deutschland sehen so aus, dass für einen verzicht auf kkw's (und könnten wir uns einigen, nicht den begriff atomkraft zu benutzen? er ist schlichtweg in diesem bezug falsch angewendet) und ersatz der "energielücke" durch erneuerbare plus netzausbau bis 2020 ein investitionsvolumen von ca. 175 Mrd gestemmt werden müßte. kein pappenstiel, aber denkbar.
Aber ob wir heute schon den Energiebedarf in 10 Jahren richtig dimensionieren? Und welche Zivilationsfortschritte wären mit 'unbegrenzter' Energie denkbar? Wie gesagt, ich sehe beide Wege als durchaus gangbar an.

nervpunkt eins:Die Argumentation der Gegner "Wenn was passiert, ist es so schlimm, dass die Jahre in denen nichts passiert nicht zählen und jegliche Verbesserung der Technik, die die Risiken minimiert auch nicht zählen, weil es ja nie 100% geben wird." Mit Fukushima hatten wir jetzt den dritten großen Unfall (ich persönlich würde wohl nur Tschernobyl als GAU bewerten, aber das ist eher Haarspalterei) innerhalb von 50 Jahren Kernkraft (gut möglich, dass sich die Quote verschlechtert, gibt ja immer mehr und immer mehr alte von den Dingern). Ich würde mal behaupten, dass kein anderer globaler Primärenergieträger so wenig Leute auf dem Gewissen und so wenig Umweltschäden hinterlassen hat, wie Kernkraft. Das ist sicher nur Stand heute und auch ohne ausgiebige Recherche, aber vermutlich wahr. Das im Bereich der Endlagerung bisher nur geschlampt wurde und das diese ein durchaus schwieriges Problem darstellt, ist unbestritten. Auf der anderen Seite halte ich die Menschheit für durchaus fähig, in den nächsten Jahrzehnten eine technische oder organisatorische Lösung zu finden. Eine Panikmache halte ich in dem Bereich für fast so unverantwortlich wie eine Verharmlosung.


nervpunkt zwei: Die Argumentation "Wir müssen Atomstrom kaufen und können bis 2020 nie die geforderten Ziele erreichen." Selbst falls wir Atomstrom einkaufen müßten, weil die Ziele vielleicht erst fünf Jahre später erreicht werden - wo ist das Problem? Gut, man kann natürlich überlegen, ob man nicht lieber 1-2 deutsche Werke solange am Netz läßt, aber letztlich ist und bleibt dies irrelevant für die Erreichung des Ziels.
Was die Ziele bis 2020 angeht - technisch kein Problem, wenn denn die Gesellschaft und Politik dazu bereit wären. Ich habe letzte Woche den Wirtschaftsminister des "Energielandes" Brandenburg (die nennen sich wirklich so und sind in dem Bereich auch gut aktiv) gehört. Tenor der Rede: Wir kriegen allmählich ein paar Platzprobleme für die Windkraft, ist aber generell machbar. Es gibt einen riesigen Widerstand der Bürger gegen alles und jeden. 80 Bürgerinitiativen gegen Windkraft, 4 gegen Biomassekraftwerke, 1 gegen Geothermie - alles regenerative Energien. Momentan dauert es von der Planung einer Überlandleitung bis zu deren Fertigstellung im Schnitt 10 Jahre, weil ständig zig Instanzen durchgeklagt werden. Klar kann/muß man drüber reden, wie man  betroffnene Gemeinden und Bürger kompensiert, aber der momentane Protestwust kann es ja auch nicht sein. Dazu kommt dann das Gekeife der Bundesländer untereinander, wenn die Transitländer in der Mitte nur die Leitungen (und den entsprechenden Ärger haben) während die Erzeugerregionen die Kohle kriegen.
Anderer Punkt, der immer wieder angesprochen und als illusorisch dargestellt wird ist, dass ein großer Teil der Einsparungen durch Effizienzgewinne erzielt werden soll. Das ist zumindest für den privaten Sektor technisch kein Problem. Der überwiegende Teil der hier verbrauchten Energie kommt nicht aus der Stromdose sondern der Heizung. Und der überwiegende Teil des deutschen Gebäudebestandes ist aus energetischer Sicht (also Anlagentechnik und Dämmung der Gebäudehülle) einfach nur als restlos veraltet (im Vergleich zum Stand der Technik) zu betrachten. Das kommt einfach daher, dass die meisten Gebäude noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1978 (heute Energieeinsparverordnnung - EnEV) gebaut wurden und nur ein geringer Teil bisher saniert wurde. 30 Prozent Einsparung sind bei diesen Gebäuden ein Witz, 50% im Normalfall kein Problem. Nur rechnen sich einige der nötigen Maßnahmen erst nach 10-15 Jahren (oder länger), sodass es ökonomisch schlicht oft nicht sinnvoll ist, aktiv zu werden. Die aktuelle EnEV ist vermutlich energetisch die fortschrittlichste Verordnung weltweit, aber auch die wurde grundsätzlich mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Zumutbarkeit bei den Bauherren entworfen. Wenn man wollte, könnte man hier mit entsprechenden Förderungen und Gesetzen die momentane Entwicklung noch einmal deutlich beschleunigen.

Nervpunkt 3: Ok, einfache Polemik und Stammtischparolen, aber es nervt mich extrem, wie eine (alle)Regierung(en) sich bei dem Thema so Scheiße anstellen. Bin allgemein der Ansicht, dass sich die Regierungen in wichtigen Bereichen/Industrien zu weit zurückgezogen hat (Transport, Energie, Medizin und noch ein paar). Bin ja ein Freund der sozialen Marktwirtschaft, aber gerade das "sozial" wurde in den letzten Jahrzehnten niedergetreten. Ob die Lösung staatliche Beteiligung an den Schlüsselindustrien heißt oder einfach nur bessere Vorgaben und strengere Kontrollen der gegebenen Auflagen sei mal dahingestellt.

Kurzes Fazit: Es ist aus meiner Sicht weniger wichtig, für welche Richtung sich Deutschland entscheidet (bzw. ob es sich vielleicht in zehn oder 20 Jahren wieder für Kernenergie entscheidet), beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile, und beide Wege sind nicht sonderlich utopisch. Wer in dieser Diskussion mit Totschlagargumenten arbeitet, ist imho im Normalfall entweder ein Lobbyist oder ein, von welcher Seite auch immer, Geblendeter und wird in beiden Fällen wenig dazu beitragen, den effektivsten Weg zu finden.
Für die Grünen kommt allmählich Zeit, in der Sie sich von der Dagegen-Partei, als die Sie zumindest noch wahrgenommen wird, zu einer Führungspartei entwickeln muss, wenn Sie ihre nächste Regierungsbeteiligung nicht genauso mäßig versanden lassen will, wie ihre letzte. Das das klappt, bezweifle ich zwar, wünsche es Ihnen aber (gepaart mit einem guten Teil Weitsicht und Weisheit).

Rom

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #229 am: 20. April 2011, 15:22:17 »
da hast du dir aber viel mühe gegeben tombs. Der momentanen Informationslage nach, hab ich auf kompletten Durchzug geschaltet. Der eine rechnet mit 70% Anstieg der Strompreise bei Ausstieg sofort (jo klar, für die gleichen gewinne der Energieunternehmen vielleicht...) andere nur mit 0,2 Cent /kwh. Ich halte die momentanen Zahlen allgemein für unseriös, von der einen wie der anderen Seite.
Zum Thema Einsparung ließe sich jedoch viel machen. Stichwort Blockheizkraftwerk wo mit man netzspitzen super abfangen könnte. Oder jedes Süddach bekommt Solarkollektoren für Warmwasser / Heizungsunterstützung. Trotz Ostneigung brauch ich zwischen März und Oktober kein Gas für warmes Wasser. Die Sonne drückt auch durch die Wolken genug durch bei meinem Häusle. Nur wenns 3 Tage mal ununterbrochen regnet... naja, es ginge schon einiges, man müsste die Menschen nur aus der Trägheit holen bzw. entsprechende Anreize bringen. Und freie Marktwirtschaft hin oder her, aber brauch ich denn wirklich Tafelwasser aus Frankreich im Laden. Transporte sind wohl offensichtlich noch viel zu billig, als das sich Regionale Produkte mit kurzem Lieferweg von irrwitzigen spanischen Erdbeeren, Chileäpfeln und Wasser aus Timbuktu unterscheiden.
Der Verbraucher hat viel in der Hand, ich zweifel jedoch daran, dass die Masse zum umdenken breit ist. Jetzt kochts halt mal hoch mit der Atomkraft. Doch spätestens wenns um neue Trassen oder 2 cent mehr pro kwh Strom ist es nicht mehr so wichtig. Die Linke fordert ja jetzt schon mal rein vorbeugend einen Energiesozialausgleich. Der Mensch ist bequem, wir werden sehen.


Was haltet ihr denn davon? http://www.ringwallspeicher.de/index.htm
« Letzte Änderung: 20. April 2011, 16:05:12 von Rom »

Hurz

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #230 am: 20. April 2011, 16:14:10 »
Was haltet ihr denn davon? http://www.ringwallspeicher.de/index.htm

Gerne, aber nicht bei mir in der Nähe, oder da wo ich hinfahre zum Wandern/Bergsteigen/Erholen, da hab ich keinen Bock auf hässliche Windräder zu schauen. Und woher soll die Fläche dafür kommen? Und was ist mit der Umwelt die der See verdrängt, da gibt es sicher an jedem Standort zwei bis fünf gefährdet Arten von Gräsern/Pilze/Käfern/Vögeln/Kleintieren und die kann man nicht umsiedeln. Und wie wirkt sich das auf den Grundwasserspiegel, das Trinkwasser und mögliche Hochwasser/Überschwemmungen aus?

Ich glaube damit hätte ich so ziemlich die üblichen Argumente derer die gegen Atomkraft und für Alternativenergien sind, aber nur wenn sich für sie nichts ändert.
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Yat

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #231 am: 20. April 2011, 17:00:31 »
Die Dimensionen von dem Teil sind gigantisch, 11,4 km Durchmesser und 215m hoch.

Mich würde interessieren was ein Statiker/Bauingenieur zu den benötigten Materialbeanspruchungen und den Baukosten sagt.


tombs

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #232 am: 20. April 2011, 18:08:32 »
Zitat
Die Pegelschwankungen im Unterbecken bleiben unter 20 Metern,

tippfehler?

@ rom: bhkw's nimmt man imho nicht zum abfangen von netzspitzen sondern für die grundlast. die teile brauchen möglichst viele betriebstunden für beste effizienz.

Hurz

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #233 am: 20. April 2011, 18:31:54 »
die teile brauchen möglichst viele betriebstunden für beste effizienz.

Zum einen ist das ein Problem, denn entweder man legt sie auf die Spitzenlast aus und dann sind sie nicht effizient oder man lässt sie auf hoher Auslastung laufen, dann hat man Spitzen die man anderweitig abfangen muss. Außerdem muss man dafür sorgen, dass bei einer Wartung oder Ausfall eine Alternative bereit steht und die BHKWs laufen auch nicht ewig (bis zu 10 Jahre ist realistisch - auch wenn theoretisch längere Laufzeiten möglich sind, aber gerade schwankende Belastungen, häufiges An-/Abschalten usw. reduzieren die Lebensdauer). Aber insgesamt sind BHKWs eine kluge Sache und könnten durchaus zu einer Dezentralisierung der Stromgewinnen führen, allerdings muss man bedenken, dass die Teile auch Brennstoffe verbrauchen (häufig Gas) - also nicht 100% sauber sind.
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Estefan

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #234 am: 20. April 2011, 20:00:20 »
Möchte hier mal etwas zitieren:

http://www.woz.ch/artikel/2011/nr15/schweiz/20613.html

Einige Punkte:
- Ein zentralisiertes Netz mit Grosskraftwerken weisst einige Schwachpunkte auf, wie ineffiziente Energienutzung, Gefahr von Netzausfällen oder schweren Unfällen in den Kraftwerken, Konzentration von wirtschaftlicher und politischer Macht in den Händen der Betreiber.
- Effizientere und unweltfreundliche Energieerzeugung ohne Grosskraftwerke ist möglich, indem dezentral alternative Energien genutzt werden, ergänzt durch kleine (Bio, Erd, Wasserstoff-)Gaskraftwerke, auch zur Wärmegewinnung und wenn nicht die Sonne scheint.
- Dass Energieeinsparungen möglich sind, belegt das Beispiel Heizölverbrauch in der Schweiz.

Ich denke, wenn der politische Wille da wäre, liesse sich sicher einiges mehr in Sachen effizienterer Energienutzung und alternativer Energien machen.
radiation... too much radiation...

Hurz

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #235 am: 20. April 2011, 21:49:02 »
- Ein zentralisiertes Netz mit Grosskraftwerken weisst einige Schwachpunkte auf, wie ineffiziente Energienutzung, Gefahr von Netzausfällen oder schweren Unfällen in den Kraftwerken, Konzentration von wirtschaftlicher und politischer Macht in den Händen der Betreiber.

Die Dezentralisierung bedeutet aber einen massiven Netzausbau der in Teilen auch nicht gewollt ist (wer mag schon Überlandleitungen, Umspannwerte usw. in seiner Nähe) und birgt auch andere Gefahren und Probleme. So können Abgase von vielen Kleinkraftwerken nicht so effizient gefiltert/gereinigt werden wie die von Großanlagen bzw. es ist sehr teuer und aufwendig, was wiederum die Effizient einschränkt bzw. die Kosten steigert. Aber es ist ein wichtiger Baustein und ein Mittel das man nicht vernachlässigen darf.

- Effizientere und unweltfreundliche Energieerzeugung ohne Grosskraftwerke ist möglich, indem dezentral alternative Energien genutzt werden, ergänzt durch kleine (Bio, Erd, Wasserstoff-)Gaskraftwerke, auch zur Wärmegewinnung und wenn nicht die Sonne scheint.

Erdwärme ist nicht überall nutzbar und bei kleinen Einheiten/Häusern nicht effizient und dazu nur bei Häusern die über einen sehr hohen Energiesparstandard verfügen. Altbauten oder nur mittelmäßig gedämmte Häuser sind dafür nicht geeignet und das sind nun mal die Mehrzahl (und teilweise ist eine entsprechende Sanierung nicht möglich oder sehr sehr sehr teuer) und das lässt sich so schnell nicht ändern. Da müssten Denkmalschutzvorschriften und Bauvorschriften (Erhalt eines lokalen Stadt-/Dorfkerns, etc.) gelockert werden und Subventionen her.

Außerdem können nur eine begrenzte Zahl von Erdwärmepumpen in einem bestimmten Umkreis (wenn die überhaupt an dem Ort sinnvoll sind) zum Einsatz kommen, da sonst negative Einflüsse auf Grundwasser, Strömungen, Fauna und Flora spürbar werden.

Und neben der Abgasproblematik hat auch Biomasse als Heizmittel seine Nachteile. Nur weil derzeit Holz günstig ist sind Holzschnitzelverbrennungen oder Pellets auch rentabel - aber schon jetzt steigen die Preise in manchen Regionen leicht und die Folgen für Preis und Umwelt (Züchten von schnell wachsenden Bäumen in Monokultur, etc.) wenn eine große Masse darauf umsteigt ist nicht positiv.

Und über die "Schönheit" von Windkraftanlagen brauchen wir nicht sprechen, denn die Anlagen haben - neben negativen Folgen für die Umwelt/Menschen - meiner Meinung nach weder Charme noch etwas in Erholungsgebieten verloren. Vor zwei, drei Jahren musste ich mit dem Auto Richtung Rügen (von Bayern aus) und da fährt man von Berlin kommend an einigen Windparks vorbei durch eine ehemals schöne Landschaft ... grauenvoll. Aber es gibt sicher Orte an denen es sinnvoll eingesetzt werden kann.

- Dass Energieeinsparungen möglich sind, belegt das Beispiel Heizölverbrauch in der Schweiz.

Ich denke, wenn der politische Wille da wäre, liesse sich sicher einiges mehr in Sachen effizienterer Energienutzung und alternativer Energien machen.

Definitiv und jedes bisschen hilft schon. Nur muss man sehen, dass es a) nicht über Nacht geht, b) nicht ohne Vorschriften und Hilfen, c) nicht flächendeckend und d) manche Dinge überhaupt nicht einfach änderbar sind. Aber insgesamt kann man einige Dinge tun, aber die kosten Geld - viel Geld und da hört dann für "den Bürger" der Spaß auf. Eine Stange Zigaretten in der Woche weniger kaufen können oder zehn Bier weniger trinken oder ein Auto mit nur 100 PS statt 200 PS fahren, nur für die Umwelt? Nein danke, die Partei die das will wähle ich nicht (das werden die Grünen bald spüren).
"Shooter mit Game-Pad spielen ist wie Suppe essen ohne Löffel. Geht auch irgendwie, aber danach ist man versaut." Hurz, 2014

tombs

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #236 am: 20. April 2011, 22:03:03 »
ich glaube schon, dass der bürger da mitspielt. einige aus überzeugung, andere weil sie die wahl bier oder umwelt nicht haben werden, sondern einfach per steuer, energiepreise etc abgebucht wird.
wo du allerdings in brandenburg und meckpomm schöne landschaften gesehen haben willst, wo jetzt windräder stehen. das waren vorher (und sind es in teilen auch heute noch) großflächig genutzte äcker. schön ist was anderes (naja, und natürlich subjektiv). und ja, ich rede über meine beiden heimatbundesländer.

EdHunter

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #237 am: 21. April 2011, 09:32:38 »
nervpunkt eins:Die Argumentation der Gegner "Wenn was passiert, ist es so schlimm, dass die Jahre in denen nichts passiert nicht zählen und jegliche Verbesserung der Technik, die die Risiken minimiert auch nicht zählen, weil es ja nie 100% geben wird."

Bei jeder Risikoanalyse (und das lernt man in jeder kaufmännischen Berufsausbildung - da muss man nicht mal studieren) wird nicht nur die Wahrscheinlichkeit betrachtet, dass etwas eintritt, sondern auch, wie schwer die Folgen sind, wenn es eintritt. Und genau das findet man NIE, wenn über Kernkraft diskutiert wird.


@Hurz:
Sorry, aber was Du hier machst, ist nichts anderes, als die Propaganda der Kernenergiemafia nachzubeten. Vor allem immer dieses "Oh gott, Windkraft zerstört die Schönheit der Landschaft"... soll ich da lachen? Ja, richtig... ich hab auch lieber eine schöne Wiese rund um ein Kernkraftwerk, das mir in 25 Jahren  (ja, alle 25 Jahre - wir sind genau im Zeitplan) um die Ohren fliegt und im Umkreis von 40km besagte Landschaft völlig unbewohnbar macht.


[rant]
Genauso dieser Käse von wegen "Wir haben keinen Strom mehr!!!!!111einself!". Ja, genau... deswegen haben sich genau besagte Energiekonzerne, die jetzt versuchen, ihre Kernkraftwerke zu retten, letztes Jahr darüber beschwert, dass regenrative Energien mittlerweile SO VIEL Strom erzeugen, dass unser marodes Stromnetz das nicht mehr aufnehmen kann, sich aber gleichzeitig drüber freuen, dass Deutschland der weltweit größte Stromexporteur ist.

Und was das alles kostet... oh je oh je... wer soll den Ausstieg bezahlen? Und wieviel zur Hölle hat uns die Kernkraft bis jetzt gekostet? Natürlich INKLUSIVE der ganzen Kosten für den Transport des Atommülls und dessen Lagerung? Lächerlich. Wenn nur 10% von dem, was letztes Jahr in die Banken gestopft wurde, in einen Atomausstieg geflossen wären, bräuchten wir schon keine Kernkraftwerke mehr.

Das ist doch alles lächerlich. Wir müssen raus aus der Kernkraft und je eher, desto besser.
[/rant]
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Rom

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #238 am: 21. April 2011, 09:52:47 »
wenn ich Hurz mal ein bissel kritisieren darf. Ist ja schön wenn man als Bayer darauf vertrauen kann, das irgendwo im Land weiter nördlich ordentlich Landschaft verschandelt wird mit Tagebauen und Windkraftanlagen - aber doch nicht in meiner nähe... So kann es wohl nicht funktionieren. Schau dir doch das hier mal an...
http://www.maplandia.com/germany/nordrhein-westfalen/dusseldorf/neuss/garzweiler/ bitte auch gleich noch nach südosten scrollen und dann wieder nach südwesten... oder http://www.earth-dots.de/jaenschwalde-29482.html oder http://www.satellite-sightseer.com/id/9414.... DAs nehmen wir schon seit über 200 Jahren in Kauf

Hurz

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Re: Japan & Kernkraft
« Antwort #239 am: 21. April 2011, 10:36:17 »
Sorry, aber was Du hier machst, ist nichts anderes, als die Propaganda der Kernenergiemafia nachzubeten. Vor allem immer dieses "Oh gott, Windkraft zerstört die Schönheit der Landschaft"... soll ich da lachen? Ja, richtig... ich hab auch lieber eine schöne Wiese rund um ein Kernkraftwerk, das mir in 25 Jahren  (ja, alle 25 Jahre - wir sind genau im Zeitplan) um die Ohren fliegt und im Umkreis von 40km besagte Landschaft völlig unbewohnbar macht.

Tja, ich will hat wenn dann weder noch und will damit nur zeigen wie schnell und einfach die Menschen mit Gründen zur Hand sind warum dieses Windrad oder diese Solaranlage oder diese Geothemralanlage hier nicht akzeptabel sind. Das hat nichts mit Kernkraftmafia zu tun, das ist die Realität (siehe den weiter vorne verlinkten Beitrag vor einiger Zeit bei "quer"). Genau das ist ja das Kernproblem: der Mensch und sein Egoismus.

Und was das alles kostet... oh je oh je... wer soll den Ausstieg bezahlen? Und wieviel zur Hölle hat uns die Kernkraft bis jetzt gekostet? Natürlich INKLUSIVE der ganzen Kosten für den Transport des Atommülls und dessen Lagerung?

Natürlich kostet es, nur die Frage ist wie viel in welcher Zeit man vernünftig vertreten kann, denn die Kosten sind ja zusätzlich und nicht "an Stelle von" und damit eine weitere Belastung für uns alle/den Staat. Von daher ist nicht nur Brechstange angesagt und "jetzt sofort" sondern erst einmal einen ordentlichen (schnellen) Fahrplan für einen Ausstieg erarbeiten ist der am Ende kostengünstigere Weg.

Wenn nur 10% von dem, was letztes Jahr in die Banken gestopft wurde, in einen Atomausstieg geflossen wären, bräuchten wir schon keine Kernkraftwerke mehr.

Schau dir an was die (leider richtige und wichtige - aber das ist ein anderes Thema) Rettung der Banken an Gelder verschlungen hat und was das für Folgen hatte für die Staatskassen (Pegelstand "leer"), dann sag mir woher das Geld kommen soll, wenn nicht a) über höhere Abgaben und b) Schulden. Natürlich wird man (siehe oben) Geld in die Hand nehmen müssen und das ist auch richtig, nur die Frage ist wann wird es unverhältnismäßig teuer?

Wir müssen raus aus der Kernkraft und je eher, desto besser.

Stimme ich nur bedingt zu (wenn auch im Kern: Kernkraft sollte man ersetzen), denn das Problem ist nicht (nur) lokal, sondern auch global. Das Argument wird immer gerne abgetan, aber es stimmt leider, dass es wenig nützt wenn wir keine AKWs haben, dafür an den Grenzen im Osten und Westen neue AKWs gebaut werden. Oder Russland viele neue AKWs plant, nur damit sie den Gasverbrauch bei sich senken können um mehr Gas an uns verkaufen zu können. Von daher sollte das "je eher, desto besser" meiner Meinung nach nicht durch blinden Aktionismus oder auf Kosten jeder Vernunft erfolgen.

wenn ich Hurz mal ein bissel kritisieren darf. Ist ja schön wenn man als Bayer darauf vertrauen kann, das irgendwo im Land weiter nördlich ordentlich Landschaft verschandelt wird mit Tagebauen und Windkraftanlagen - aber doch nicht in meiner nähe... So kann es wohl nicht funktionieren.

Genau das ist aber die Denkweise der Menschen: "Überall, nur nicht bei mir." und genau das wird das Problem sein und kein Politiker wird sich freiwillig in die Grube stürzen und seine Wählergunst verlieren, wenn er gegen den lokalen Willen einen Windpark oder ähnliche Projekte durchsetzt. Dazu ist (so gut wie) jeder Politiker zu sehr (Macht)Mensch ... leider oder zum Glück - je nach eigenem Standpunkt. Auch dein Argument "Wir haben schon X, da wollen wir nicht auch Y! Die anderen die kein X haben sollen auch mal was unschönes bei sich haben!" schlägt in die gleiche Kerbe - unterstützt vom Ausgleichsgedanken natürlich und damit vermeintlich moralischer. Fakt aber bleibt, dass der Egoismus, der eigene Vorteil und der "Aus den Augen, aus dem Sinn" Trieb des Menschen seine stärkste Motivation ist - allen guten Vorsätzen zum Trotz.


Abschließend: Kernkraft ist gefährlich, das ist korrekt, aber derzeit nicht so einfach zu ersetzen wie man es gerne hätte. Ebenso ist das Problem globaler und nicht lokaler Natur und bedarf eines vernünftigen Planes und einer vernünftigen Grundlage (was derzeit aber kaum machbar ist, da die Energiekonzerne blocken und die Menschen/Politiker in Panik nur nach dem Ausstieg rufen), damit es nicht an anderer Stelle negative Folgen (egal welcher Art) gibt. Und ich persönlich finde Windkraft z.B. keine gute Lösung oder Alternative zur Kernkraft, das gebe ich gerne zu. Die Windparks empfinde ich als einen grausamen Eingriff in jede Landschaft und damit in unser Wohlbefinden (abgesehen evt. von der direkten Umgebung eines solchen fiesen Tagebaus).
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