Metal Gear Solid 4 Normale-Version

[Snörtsch]

Jup

[Heretikeen]

weiß garnicht was ihr habt. als ob jeder teil nur eine eklige masse an videos wäre...

Nein, wie gesagt, MGS war ein sehr gutes Spiel mit ner Menge pfiffiger Ideen. Wohlgemerkt war es ein SPIEL, keine selbstverliebte Inszenierung, bei der der Spieler ab und an mal mitspielen und sonst brav klatschen darf

[kulturpessimist]

Ich wusste genau, dass das früher oder später kommt ... der bei MGS-Fanbois weitverbreitete "Du verstehst das nur nicht"-Kniesehnenreflex.

snipp mehr bla bla als in jedem MSG Video...

Du verstehst das wirklich nicht. Ich mein "in Echt jetzt"!

[Sky]

Teil Eins ist von '87? 

[kulturpessimist]

Teil Eins ist von '87? 

Von "Metal Gear" ja, von "Metal Gear Solid"  erst ende der 90er.

[Gray]

Teil Eins ist von '87? 

Von "Metal Gear" ja, von "Metal Gear Solid"  erst ende der 90er.

gehört laut wikipedia alles zusammen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Metal_Gear_%28series%29

[Heretikeen]

Mal kurz nekromantisieren:

Ich finde es erstaunlich, wie stolz fernöstliche Programmierer immer über ihre "ausgefeilten Charaktere" sind. Ich übersetze gerade ein Interview mit den Bajonetta-Machern, und man könnte tatsächlich meinen, dass für "Charaktere" wie Rodin (Schwarzer mit Mantel, Glatze und Zigarillo ... klingelts?) stapelweise Persönlichkeitsdiagramme in der Schublade liegen.

Ok, es ist jetzt nicht so, als ob die Charaktere westlicher Spiele (Beispiel Drake aus Uncharted) unglaublich viel viel tiefgehender wären, aber ich habe ganz ehrlich noch nie gehört, dass sich die Entwickler an denen so dermaßen aufgegeilt hätten.

Wie erstellt man nen Fernost-Manga*-Charakter? Man sucht sich nen coolen Film aus, nimmt daraus nen coolen Darsteller, erstellt ein cooles Abziehbild dieses Charakters und lässt ihn in coolen Posen herumlaufen, besser noch -springen und -fliegen. Hauptsache cool. Und im schlimmsten Fall, um den Bogen zu MGS zu schließen, pumpt man diese seelenlosen Konstrukte noch künstlich mit einem bunten Potpourri an Vendettas und Liebesbeziehungen voll (und umgibt sie mit total verworrenen Schwurbelplots). Solange diese cool sind, versteht sich. Auch bei All-Time-Favoriten wie Sephiroth geht der Charakter eigentlich kaum über "großes Schwert, wallende weiße Haare, coole Klamotten, unbesiegbar" hinaus.

Ich kann vollkommen verstehen, dass Jugendliche auf diese eindimensionale Ästhethik abfahren ... nur finde ich es bei Erwachsenen auf Dauer dann doch ein wenig traurig, wenn man sich so hartnäckig innerhalb eines dermaßenen beschränkten Tellerrandes festbeißt. Ich meine, ich fand Masters of the Universe damals auch cool, aber irgendwann geht's dann halt doch weiter

[Sky]

Ingredients for j00r character potpourri:

- Entwicklung
- Identifikation
- Originalität oder "so macht man das" Formtreue
- Menschlichkeit, sprich Schwächen, Irrationalität, blupp
-usw

Aber vor zehn Jahren hätte ich die Liste wahrscheinlich ganz anders gestaltet, dein Problem mit den Charakteren liegt also wahrscheinlich nur an der Zielgruppe von
12 ab.

[Necrowizard]

Ich kann vollkommen verstehen, dass Jugendliche auf diese eindimensionale Ästhethik abfahren ... nur finde ich es bei Erwachsenen auf Dauer dann doch ein wenig traurig, wenn man sich so hartnäckig innerhalb eines dermaßenen beschränkten Tellerrandes festbeißt. Ich meine, ich fand Masters of the Universe damals auch cool, aber irgendwann geht's dann halt doch weiter

ist doch immer das selbe. egal ob bei musik, sport, autos oder eben videospielen.
die meisten leute können sich in der jugend an irgendwas übertrieben hochziehen, aber es ist dann auch irgendwann wieder gut. und die leute die nie aus solchen phasen rauskommen sind, ohne jetzt alle in einen topf werfen zu wollen, doch meistens diejenigen, wo es intellektuell ein wenig fehlt.

[abye]

Gute Sephiroth Parodie:

http://thatguywiththeglasses.com/bt/ps/psadv/3136-ep-10-endgame-part-1
http://thatguywiththeglasses.com/bt/ps/psadv/3585-ep-11-endgame-part-2

Und ein Wiedersehen in der Hölle:

http://thatguywiththeglasses.com/bt/ps/psadv/7794-psep21

[Heretikeen]

die leute die nie aus solchen phasen rauskommen sind, ohne jetzt alle in einen topf werfen zu wollen, doch meistens diejenigen, wo es intellektuell ein wenig fehlt.

Das ist ja genau das Paradoxe ... weil uns solche Leute dann vorwerfen, wir würden die gottgleiche und völlig logische Story von MGS nicht kapieren.

Ich mein, OK, ich kapier tatsächlich oft Sachen nicht. Quantenphysik zB liegt mir überhaupt nicht, Ulysses musste ich auch bald wieder aufhören. Sogar Mieville ist für mich mitunter anstrengend zu lesen. Aber ich erkenne dann doch noch deutlich, ob das Problem bei mir selbst oder eben woanders liegt.

[Snörtsch]

  Du nimmst dir das aber jetzt echt zu herzen. Dir gefällt die Reihe halt nicht und anderen und mir schon, auch die Story gefällt mir und ich denke ich verstehe sie.
Eine sach die du auch wieder nicht vertehst ist, warum leute MGS mögen oder lieben. Darum verstehst du MGS nicht. Manchmal fehlt einem auch eine gewisse Sicht der Dinge.

[abye]

Wenn du genau den Ton einen getroffenen MGS4-Fanboy gibts brauchst du dich halt nicht über solche Antworten wundern. Lies doch mal selbst was du von dir gibst.

[Neranja]

Ich mein, OK, ich kapier tatsächlich oft Sachen nicht. Quantenphysik zB liegt mir überhaupt nicht, Ulysses musste ich auch bald wieder aufhören.

Fang doch lieber mit den einfacheren Dingen aus seinem Werk an: Finnegans Wake vielleicht.

[Heretikeen]

Eine sach die du auch wieder nicht vertehst ist, warum leute MGS mögen oder lieben. Darum verstehst du MGS nicht. Manchmal fehlt einem auch eine gewisse Sicht der Dinge.

Warum die Leute MGS lieben ist eigentlich ganz klar: Die Franchise ist mittlerweile so alt, dass man die ersten Teile als Teenie gespielt hat und deshalb in holder nostalgischer Erinnerung hält, was einem die Charaktere zusätzlich ans Herz schweißt, oder dass man sogar noch zu jung war und ständig nur darüber liest, wie legendär Metal Gear Solid doch ist.
Zusätzlich eben die Standard-Manga*-Zutaten wie fliegende Menschen, sinnlos überästhetisierte Choreographien und eine verschwappte Geschichte, die eine Illusion von Anspruch erschafft. Nichts, was man unbedingt verdammen müsste, aber eben nicht logisch kombinierbar mit dem Elitismus, den viele MGS-Anhänger für sich beanspruchen.

Und nochmal wiederbelebt habe ich den Thread wie gesagt aufgrund des Interviews, bei dem mir erst klar wurde, dass nicht nur die Anhänger, sondern sogar die Macher solcher Spieler in einer komplett anderen Welt leben. Ich bin selbst alles andere als erwachsen, aber von Personen der Öffentlichkeit (und als Designer von Uberspielen wie Bayonetta ist man das) erwarte ich in der Öffentlichkeit ein etwas erwachseneres Auftreten ohne Fäkalhumor und ellenlanges Gesäusle darüber, wie in Gradius früher oben UND unten auf dem Bildschirm Boden war, und man deswegen nie wusste, in welcher Hintergrundwelt man gerade spielt, weil in einer Höhle kann es ja nicht sein, weil da waren ja Sterne im Hintergrund, und im Weltall konnte es auch nicht sein, weil da waren ja Bäume auf dem Boden, und deswegen war Gradius seine eigene fantastische Welt.
Sowas öffnet einem die Augen, wirklich