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Autor Thema: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.  (Gelesen 10948 mal)

Extrawurst

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Teil 1:

So nachdem das Zeug 5 Jahre herumgelegen ist habe ich die verbleibende Woche meiner Semesterferien dazu nutzen wollen endlich mal meine Wasserkühlung zum laufen zu bringen (rein aus Prinzip, immerhin bin ich mit meinen knappen 43°C mit dem Silent-Heatpipe-Lüfter sehr zufrieden). Vor 5 Jahren rauchte mir wegen Verpolung nach dem Einbau die Lüftersteuerung ab. Danach hab ich wieder alles ausgebaut, weil der Lüfter auf dem Radi bei 12V einfach zu laut ist und dann fand ich irgendwie keine Zeit mehr dazu den kanzen Kram wieder einzubauen.

Überraschung Nr.1 war, dass ich, als ich meinen Kühler ausgebaut habe meine schöne CPU samt diesem aus dem Sockel gezogen wurde. Coolaboratory Liquid Pro ist einfach ein geniales Wärmeleitmedium. Die Flüssigmetallpaste wird allerdings angeblich nach ca. 2 Tagen richtig fest und nach 2 Monaten Betrieb war sie es ganz bestimmt ;).
Also erst mal versucht den Opteron vom Kühler zu bekommen. Dann nach einem beherztem wegdrücken mit dem Daumen die weggeflogene CPU vom Boden aufgesammelt und drei verbogene Pins geradegerückt (Der Opteron kostet leider immer noch 6o Euronen, also hoffen wir er hats gut überstanden).
Dann mussten erst mal die metallisierten Überreste des Flüssigmetalls runter vom Heatspreader. Polieren mit Zanpasta hat wenig gebracht. Leider war der Kühlerboden nicht ganz plan, so das sein Gegenstück jetzt als Schorf den Heatspreader überzieht. - An dieser Stelle muss ich euch leider sagen, dass ich meine Digicam nicht gefunden habe - . Dann einem genialen Einfall folgend habe ich das Metall mit einer herausgelösten Lamelle aus meiner Gilette Rasierklinge runtergekratzt. Wenn der Gilette Mach III nicht für meine Bartstoppeln taugt, wenigstens war er mir diesmal eine große Hilfe. Es ist zwar immer noch etwas Metall auf der CPU aber das ist dünn genug um weiterzumachen. Schnell noch die ganzen Späne mit einem feuchten Tuch abgewischt (der Alkohol war zwar leer, dafür habe ich aber 5 Liter destiliertes Wasser für meine WaKü).

So nun noch schnell alle komponenten des Kühlkreislaufs verbunden. Vom 5" Einbauschacht Reservoir zur Pumpe die genau darunter über zwei Kabelbinder in der Luft hängt. Diese Pumpt es durch den Radiator den ich ganz vorne unten im Tower Montiert habe. Dann zur CPU und zurück ins Reservoir.

Nun hole ich erstmal mein tolles selbstgebautes Universalnetzteil, welches in mühevoller Arbeit in einer Siemens-Ausbildungswerkstatt gebaut und geprüft werde. Dieses Schließe ich an meine Fachmännisch zusammengepfriemelte Pumpensteuerung:
Man nehme ein Netzkabel, trenne es in der Mitte durch und verlöte die abisolierten Enden. Dann nehme man das Kabel der Pumpe und trenne es ebenfalls durch. Die Abisolierten enden werden - bis auf die braune Ader der Pumpe - Farblich miteinander durch Klemmen verbunden (dazu kommt natürlich noch eine Prise Schrumpfschlauch). Nun Löte man die braune Ader von Pumpe und die zwei Adern des Netzkabels an jeweils einen Relaiskontakt (diesen habe ich der schnelligkeit schon mal Vorbereitet). Dieser bekommt noch eine 12Vols schaltzuleitung und einen Molex Anschluss, den wir später mit dem Computer-Netzteil verbinden.
Aber erst mal steuere ich das Relais über mein Universalnetzteil an und stecke das Netzkabel in die Steckdose. Voila! Die Pumpe läuft!

Jetzt erst mal Wasser in den Kreislauf einfüllen. Das geht über das Reservoir. Scheisse erst mal brauche ich einen Trichter. Keinen gefunden, also die Kappe einer Spraydose genommen. Ein Loch hinengebohrt. Etwas Schlauch abgelängt. Das ganze liebevoll mit Heißkleber Schicht um Schicht verbunden. Und fertig ist auch der Trichter.

Jetzt rein mit dem H20! Wunderbar. Die Pumpe zuschalten, damit der Kühlkreislauf entlüftet wird.

Überraschung Nr. 2: Na super die Scheisse ist übergelaufen. Gottseidank nur nach vorne und nicht-leitend. Jezt fällt mir auch das Tischbrunnengleiche Geplätscher im Reservoir auf: Der Einlass ist ganz oben - noch über dem Einfülloch mit Schraubverschluss der ein Flair von Limoflasche vermittelt. Also immer über dem Wasserspiegel. Soviel zum Thema silent, auch wenn das natürlich so seinen meditativen Reiz hat mit dem Plätschern. Allerdings zieht er mir da immer Luftblasen unter die Oberfläche, die in den Wasserstrom geraten. Das Ding muss raus! Eine komplette Fehlkonstruktion, deshalb wars wohl auch so billig.

Also erst ma Dauertest ob überhaupt alles Dicht bleibt, dann das ganze Wasser wieder ablassen.
An dieser Stelle möche ich mir ganz besonders gratullieren dass ich vergessen habe den Wasserzusatz hinenzumischen. Dieser ist zwar farblos, allerdings Hautreizend und zum wegschütten zu schade. Manchmal hat man eben Glück.

Morgen geht es weiter, diesmal sogar mit Bildern und hoffentlich keiner Prozessorbeerdigung. Jetzt surfe ich erst mal etwas über den Laptop.
« Letzte Änderung: 24. September 2007, 22:16:39 von Extrawurst »
Star Citizen: Dead Baron (TLFP)

Hurz

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #1 am: 24. September 2007, 22:49:00 »
ROFL ... ich würde mal sagen: Neukauf eines PC zu 75% wahrscheinlich.
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Zippozipp

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #2 am: 25. September 2007, 05:33:09 »
Den Prozessor durch die Gegend werfen? Drauf rumkratzen? Selbst gebautes Netzteil?
Abenteuerlich  :biggrin:

EdHunter

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #3 am: 25. September 2007, 08:04:51 »
 :pics:
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Lasazarr

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #4 am: 25. September 2007, 08:26:30 »
P.S. langsam brauchen wir ein Hardware/Software Forum.

Zustimm

Überraschung Nr. 2: Na super die Scheisse ist übergelaufen. Gottseidank nur nach vorne und nicht-leitend.
Ein leichter Irrtum, destilliertes Wasser leitet auch Strom, wenn auch nicht mehr so stark wie normales Wasser.
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Kent Brockman

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #5 am: 25. September 2007, 08:56:51 »
:pics:
a propos wasser: 

grüsse nachträglich von der interboot.

Extrawurst

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #6 am: 25. September 2007, 08:58:19 »
Naja ein paar freie Ionen gibt es immer, da hast du recht. Nein ich hab nicht das Netzteil verändert, ich bin ja nicht komplett bescheuert. Nur das Stromkabel und damit kenne ich mich dank meiner Ausbildung aus. Läuft auch wunderbar ;).
Und der Prozessor überlebt das. Hoffentlich. Seit meinem Praktikum in der Qualitätssicherung, bei dem ich Testboards vergewaltigt habe, bin ich villeicht etwas zu rabiat geworden. Bilder folgen.
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Aviarium

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #7 am: 25. September 2007, 09:14:23 »
Irgendwie klingt das für mich wie Jean Pütz für Arme, inklusive Vorbereitung und geschriebenem Text zum Thema.

Das die CPU noch was von sich gibt bezweifle ich und das mit dem destillierten Wasser ... wenn das in den Rechner schwappt leitets nicht, stimmt aber nur wenn der Rest vom PC 100% sauber ist. Das wird ja beim Kontakt mit dem Board sonst sofort wieder leitend.

Der Aufwand aus Prinzip und nicht aus Nutzen ist irgendwie nicht nachvollziehbar.
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Hurz

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #8 am: 25. September 2007, 09:58:17 »
Seit meinem Praktikum in der Qualitätssicherung, bei dem ich Testboards vergewaltigt habe, bin ich villeicht etwas zu rabiat geworden. Bilder folgen.

DAVON WILL ICH KEINE BILDER SEHEN ... WAHHHHHHHHHHHHH
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Skeltem

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #9 am: 25. September 2007, 10:25:00 »
Forum für sowas gemacht. Viel Spaß. :Skeltem:

Loki

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #10 am: 25. September 2007, 11:29:00 »
Irgendwie klingt das für mich wie Jean Pütz für Arme, inklusive Vorbereitung und geschriebenem Text zum Thema.

Das die CPU noch was von sich gibt bezweifle ich

och so ne CPU hält schon was aus. Wegen ein paar verbogenen Pins ist noch keine CPU gestorben.

Zitat
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Student und Semesterferien halt ^^ wenn man nix zu tun hat kommt man auf die verrücktesten Ideen.
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Extrawurst

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #11 am: 25. September 2007, 12:38:39 »
So die Kiste läuft wieder ;). Allerdings lässt sich auf einmal das Relais nicht mehr ansteuern. Dabei hat es über den Molex-Stecker noch vor 3 Wochen funktioniert. Ich behebe das noch schnell und dann bekommt ihr die Bilder.
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Extrawurst

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #12 am: 25. September 2007, 14:14:38 »
Teil 2:

Heute habe ich das Reservoir herausgeschmissen und den Kühler eingepasst. Dazu musste ich ein paar Holzklötzchen finden und passend schleifen, damit der richtige Anpressdruck anliegt. Bein einfüllen gabs natürlich wieder mal eine kleine Überschwemmung, nachdem aber alles trocken und verbunden war wurde das System gestartet und, oh Wunder, es läuft :D. Bis auf die Pumpe... Nachdem ich dann festgestellt habe das 5,2 Volt nicht ganz ausreichen um das Relais zu schalten habe ich den Molex-Stecker umgebaut und es nun auf 7V laufen.


Erste Ergebnisse: Bei leerlauf etwa 35°C, unter last 41°C. Vorher ca. 43°C Leerlauf / 56°C Last. Und dank des billigen Lüfters am Radiator nur geringfügig leiser.

So hier ein paar Impressionen:

Wenn man beim Wasserkühler ganz genau hinschaut, sieht man noch den Abdruck, den mein alter Duron hinterlassen hat.
Ausserdem hatte die Soundkarte unter der Grafikkarte keinen Platz mehr weil der Lüfter da noch eine Nase hat die auf die Karte drückt. Daher die kreative freihängende Lösung mit IDE Extender :D.
« Letzte Änderung: 25. September 2007, 14:20:10 von Extrawurst »
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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #13 am: 25. September 2007, 14:33:40 »
Das mit dieser tollen neuen Leitpaste hab ich auch nie verstanden. Zu Beginn waren es in den Test die ich gelesen hab erstmal mehr °C als vorher, im "eingespielten" Betrieb dann zwischen 0,5-1 °C weniger. Dafür das ganze Elend das es in jede Ritze kriecht und sich da festbeisst?

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Re: Was man so alles erlebt, wenn man eine Wasserkühlung einbauen will.
« Antwort #14 am: 25. September 2007, 14:45:43 »
Soweit ich das verstehe dient die Leitpaste nur dazu, damit sich zwischen Kühler und CPU keine Luftpolster aufheizen, sowie als Füllmaterial/Übertragungsmedium damit die Wärme möglichst gut zum Kühler gelangt.

 

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