Trident
Games => Diverses => Thema gestartet von: Baumstumpf am 12. Mai 2014, 13:13:22
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ich dachte ich poste den artikel mal hier. ist von jemanden der seit 20 jahren in der industry arbeitet.
http://www.polygon.com/2014/5/9/5699058/free-to-play-mobile-candy-crush-the-room
hier ein ausschnitt:
The problem is more general, that taken as a whole the games industry is making mobile games that nobody cares about available to millions of players for nothing. Free-to-play producers chime that quality levels are obviously fine, "If it's making money it's objectively good, see?" Well no, not quite, shit sells by the ton every day. In the real world Burger King doesn't get three Michelin stars. Burger King gets to be happy with its revenue not its reviews, and our industry’s inability to see the difference will only pull us further into our creative vacuum.
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Ich pass den Titel mal an. :bleh1:
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hab es wieder geändert, denn der rückschluss von der beliebten aussage "sales = quallität" auf "fast keiner kauft es = fast keiner empfindet die quallität als hoch genug" ist plattformunabhängig.
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Sorry, aber aus dem Typen spricht doch der pure Neid: es findet es doof, dass andere es schaffen, Scheiße zu (viel) Geld zu machen und nur für wenige Leute, die Qualität auf den Markt bringen wollen, noch genug Umsatz übrigbleibt.
Das ist nichts Neues, insbesondere nicht für die Medienindustrie. Siehe z.B. die Auflage der BILD-Zeitung. Oder die Einschaltquoten von RTL. Oder das Box Office von Emmerich-Filmen. Oder die Musikverkäufe von Lady Gaga. Oder oder oder.
#dealwithit
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klar, aber der wandel vollzieht sich in den letzten jahren merklich. zum größten teil auch durch firmen, die eigentlich keine ahnung von games haben und für die spiele nur eine verkaufsplattform für virtuellen nippes sind. siehe zynga. da wird der erfolg nicht mehr durch die qualität definiert, die danach entsprechende absatzzahlen nach sich zieht, sondern durch die absatzzahlen, mit denen qualität definiert wird.
ist im prinzip exakt das thema, das wir neulich hatten. nur weil spieler in ein spiel einloggen, heißt das noch lange nicht, das sie dort spaß haben (zitat v. laralyn mcwilliams, SOE).
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Danke für den Link.
Ich mag den Artikel.
Es ist echt schade, dass nur noch Shit für Telefone produziert wird. Ich hab neulich für Win Phone mal nen Sim-Spiel gesucht. Irgendwas wie FTL oder Sim City oder halt irgend ne Simulation. Da findet man nur Spiele, die alle nach Schema F sind:
- Free to Play
- Kindliche Grafik
- Geschäftsmodell, dass alles ewig dauert und mit Geld beschleunigt werden kann
Das Ganze wirkt wie "Irgend ein paar doofe Kinder werden schon drauf reinfallen und dämliche Eltern haben, die das Handy nicht Passwort-sichern."
Derweil hätte ich kein Problem, 5 oder 10 € für nen vernünftiges kleines Spiel auszugeben. So Spiel ich doch lieber auf dem 3DS. Dort hab ich wenigstens ein vollwertiges, hochwertiges Spiel. (Meistens jedenfalls ,))
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Derweil hätte ich kein Problem, 5 oder 10 € für nen vernünftiges kleines Spiel auszugeben. So Spiel ich doch lieber auf dem 3DS. Dort hab ich wenigstens ein vollwertiges, hochwertiges Spiel. (Meistens jedenfalls ,))
Sorry, aber grad der 3DS ist doch ein Beispiel für völlig verquere Strategie: Vollpreistitel von oftmals ganz, ganz schlechter Qualität.
ist im prinzip exakt das thema, das wir neulich hatten. nur weil spieler in ein spiel einloggen, heißt das noch lange nicht, das sie dort spaß haben (zitat v. laralyn mcwilliams, SOE).
Das ist aber vor allem auch der Art geschuldet, wie MMO(RPG)s oftmals gestaltet sind: irgendwo gibt es Grind. Das war schon so bei Ultima Online (500 Chain Coifs herstellen, erinnert sich jemand?) und macht auch vor "modernen" Vertretern nicht halt. Das hat nicht immer was mit mangelnder Qualität zu tun.
siehe zynga. da wird der erfolg nicht mehr durch die qualität definiert, die danach entsprechende absatzzahlen nach sich zieht, sondern durch die absatzzahlen, mit denen qualität definiert wird.
Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal von Zynga, sondern das macht generell den Mainstream aus. Geh doch mal als begnadeter Jazzkünstler zu "dem Dieter Bohlen seine Plattenfirm" und versuch dort einen Vertrag zu bekommen. Oder sammel Geld, um einen kapitalismuskritischen Dokumentarfilm zu drehen. Du wirst ähnlich viel Erfolg haben.
Der Mainstream definiert sich dadurch, dass er Mainstream ist. Qualität ist da nachrangig.
Und ganz ehrlich: ohne Mainstream hätten auch die 'Eliten' viel weniger Spaß, da weniger zu motzen.
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genau. die qualität ist nachrangig. es wird innovationslos kopiert. am ende bleibt pure tristess. ein blick auf facebook reicht, um zu erkennen, wie die entwicklung endet. die plattform ist im spielebereich praktisch tot. jedes jahr rund 25% weniger umsatz. schuld ist genau diese angeprangerte mentalität von zahlengetriebenen firmen wie zb. zynga.
und zu deinem vergleich: schau dir doch die tristess des deutschen tv programms an. die vielfalt wird doch nur noch durch die gez am leben erhalten und selbst dort ordnet man sich der risikoaversion unter.
der mobile markt ist daher praktisch schon tot. qualität hat keine chance mehr sich dort durchzusetzen, weil die leute eine eintrittschwelle von 0 euro verinnerlicht haben und die visibility im app store nur noch für firmen mit dicken performance-marketing abteilungen gegeben ist.
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Wenn Mobile als Plattform jetzt schon tot ist, hat sie aber auch nie wirklich gelebt. Das könnte ich sogar auch so unterschreiben, den die #1 Plattform ist die mich halt immer noch der PC und Mobile Spiele immer nur Lückenfüller.
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naja, kommerziell wird man die sau noch längere zeit durch's dorf treiben. kreativ hingegen ist sie dort angekommen, wo sich der spielebereich von facebook in 2012 befand. "gelebt" haben die dämlichen skinner box klickereien dort auch nie.
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Derweil hätte ich kein Problem, 5 oder 10 € für nen vernünftiges kleines Spiel auszugeben. So Spiel ich doch lieber auf dem 3DS. Dort hab ich wenigstens ein vollwertiges, hochwertiges Spiel. (Meistens jedenfalls ,))
Sorry, aber grad der 3DS ist doch ein Beispiel für völlig verquere Strategie: Vollpreistitel von oftmals ganz, ganz schlechter Qualität.
Also da gibt es schon jede Menge Perlen. Was hab ich zuletzt gezockt... Das neue Zelda, Fire Emblem, Bravely Default, Mario Kart. Alles großartige Spiele die in Sachen Qualität und Umfang nicht mit nem Handyspiel vergleichbar sind.
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da wird der erfolg nicht mehr durch die qualität definiert, die danach entsprechende absatzzahlen nach sich zieht, sondern durch die absatzzahlen, mit denen qualität definiert wird.
Hatte ich dir das nicht vor Jahren schon gesagt das die Welt daran krankt das die Investoren, welche die Entwicklung ja finanzieren, halt eben möglichst viel Kohle damit verdienen wollen? Diese "Innovationen" sind nur gefährlich und damit potentiell schlecht für den Umsatz. Das ist halt immer so wenn Kreatives auf Kapitalismus trifft.
Willkommen in der Realität, mein Jung.
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erzähl das mal apple, die nach der letzten presentation aufgrund ihrer innovationslosigkeit beim aktienwert von $506 auf $450 eingebrochen sind :P
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Aber Apple hockt (nach schlechten Erfahrungen) auf einem dicken Finanzpolster und die können locker eine Durststrecke bis zum nächsten Klimbim durchstehen. Das können die meisten Spiele-Publisher einfach nicht.
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es ging doch eben um deine aussage zu den investoren und deren von dir vermuteter wunsch nach billiger verwurstung anstatt risikoreichen innovationen. das apple beispiel zeigt gut, das investoren eben nicht immer kurzfristig denken und manchmal eben auch innovationen über eine gute bilanz stellen (apple hatte zuwächse zu verzeichnen, als der kurs abrutschte) ;)
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Dicker, ich glaube wir reden von zwei verschiedenen Apples. Das Apple das ich meine hat derzeit wieder einen Rekord-Aktienkurs von über $600 erreicht:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Apple-Aktie-durchbricht-Grenze-von-600-US-Dollar-erstmals-seit-2012-2183271.html
Oh, und der einzige Publisher der er sich zur Zeit leisten kann auf Investoren-Geld und deren Einfluß zu scheißen ist Blizzard. Und bis ein Publisher so weit ist braucht es sehr viel Vertrauen, das man sich auch sehr mittelfristig bis schnell wieder verscheißen kann. Siehe BioWare. Aber vergleich ruhig weiter Äpfel mit Spieleentwicklern.
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Oh, und der einzige Publisher der er sich zur Zeit leisten kann auf Investoren-Geld und deren Einfluß zu scheißen ist Blizzard.
+Valve.
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Dicker, ich glaube wir reden von zwei verschiedenen Apples. Das Apple das ich meine hat derzeit wieder einen Rekord-Aktienkurs von über $600 erreicht:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Apple-Aktie-durchbricht-Grenze-von-600-US-Dollar-erstmals-seit-2012-2183271.html
relevant ist hier nur, das die investoren die aktie massenhaft abgestoßen haben und der aktienkurs um 11% gesunken ist, weil es an innovationen fehlte. das wiederlegt deine behauptung, das innovationen für investoren keine rolle spielen.
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+Valve.
Oh, die hatte ich ganz vergessen. Inzwischen vermute ich aber das Valve eigentlich ein Online-Einzelhändler ist und nur nebenher gute Spiele entwickelt. Dort verschwimmen die Grenzen zwischen Studio, Publisher und Vertrieb einfach zu sehr.
relevant ist hier nur, das die investoren die aktie massenhaft abgestoßen haben und der aktienkurs um 11% gesunken ist, weil es an innovationen fehlte. das wiederlegt deine behauptung, das innovationen für investoren keine rolle spielen.
Das lag aber eher an dem rumgemosere von Icahn der gestänkert hat damit er die Aktien billiger kriegt. Gründe für so Aktienkurs-Änderungen finden ist prinzipiell in etwa wie früher die Zukunft aus den Eingeweiden rauslesen. "Ja, das liegt daran das die Märkte so nervös sind wegen ____ (Grund hier einsetzen)"
Ganz ehrlich, wenn ich wie Apple als Firma 150 Milliarden Dollar an Barreserven im Ausland gebunkert hätte und die nur wegen den Steuern nicht zurückholen würde, dann würde ich auch nicht unbedingt was auf den Aktienkurs geben. Und da ist Tim Cook dem Icahn ja schon etwas entgegengekommen.