Trident

Off Topic => Off Topic => Thema gestartet von: Baumstumpf am 17. September 2012, 23:27:09

Titel: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 17. September 2012, 23:27:09
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=q3r15_Y5TOE

 :bruhaha:
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Übelwind am 17. September 2012, 23:43:11
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=q3r15_Y5TOE

 :bruhaha:

autsch!
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Blaukool am 18. September 2012, 00:51:34
Erst war ich so  oO dann total  :bruhaha: und dann hab ich gesehen das des tatsächlich echt ist  :kotz:
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 08:53:13
hu? also mal von der "trendigen" sprachentgleisung abgesehen, wo ist der  :kotz:-teil?
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Blaukool am 18. September 2012, 09:28:03
Fängt bei 0:00 ziemlich stark an damit und steigert sich dann bis zum Höhepunkt bei 1:00 und bei 1:22 ist es dann aber auch schon vorbei
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 09:32:05
ok, ich dachte da wäre was besonderes. für mich ne werbung wie hunderte andere auch, bei der erwachsene texter ohne ahnung versuchen jugendlich frisch rüberzukommen, die besonderheit geht irgendwie an mir vorbei.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Blaukool am 18. September 2012, 09:35:36
Zitat
Coole Bundeswehrhütte ist das heutige Trendwort für Kaserne.

Ich finde (echten) Krieg halt nicht so lustig das ich dafür wie für Schuhe oder Yoghurt werben sollte...
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 12:33:38
das mag sein, aber ne nachwuchswerbeaktion der bundeswehr mit werbung für krieg gleichzusetzen ist vielleicht etwas an der realität vorbei. es sei denn kostenlose probefahrten im neuen mazda, benz, bmw sind auch werbung für mehr verkehrstote.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 18. September 2012, 12:52:53
hier mal zum vergleich US werbung:
http://www.youtube.com/watch?v=hbf3k4TluLw
http://www.youtube.com/watch?v=cq-ZVIZJaI8
http://www.youtube.com/watch?v=GmuuVGrQIVU

man kann darüber denken was man will, aber inhaltlich geht es da um werte, um einen sinn, eine aussage. bei der aktion im bravo/bw video geht es um spaß, abenteuer und urlaub... so als ob es das ist, worum es auch bei der bundeswehr gehen würde. dem ganzen könnte am ende des sommercamps dann gut so ein interview von den teilnehmern folgen:
http://www.youtube.com/watch?v=qqoLPPlHPPs&t=05s
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 14:58:50
stumpi, du vergleichst ne pr-kampagne, deren ziel es ist, das meinungsbild der eigenen (wählenden) bevölkerung zu formen mit nem werbefilmchen für nen organisierten und bezahlten kindergartenausflug. völlig andere zielgruppen, völlig andere inhalte.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=IeC-rMhGxmM (http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=IeC-rMhGxmM) <- das wäre vielleicht halbwegs mit den von dir verlinkten us-forces-videos zu vergleichen.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 18. September 2012, 15:05:30
es ist genau das gleiche, mit dem einzigen unterschied, das man in der aktion versucht die leute durch die hintertür für die bundeswehr zu begeistern, ohne gleich mit der tür ins haus zu fallen. man tut also so, als würde die bundeswehr ganz viel spaß, urlaub und abenteuer bieten... abenteuerland bundeswehr. auf die art kinder für kriegseinsätze zu gewinnen ist höchst bedenklich. aus dem grund wird sich laut stern ja auch der bundestag in kürze mit dieser kampagne beschäftigen.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 15:26:31
ziemlicher blödsinn imho. die bundeswehr veranstaltet zum beispiel schon seit jahren sportevents für jugendliche ("fun4you" oder so), wo sie ganz offen als organisator/sponsor etc. von regionalen qualifikationsturnieren und nem finalturnier auftritt.
aus dem trailer geht kaum hervor, dass dort außer wandern, rafting, simulation von rettungseinsätzen, beachvolleyball, abseilen irgendein indoktrinationsunterricht oder bundeswehrpromo stattfindet.
es ist ja explizit eine armee in/aus der mitte der gesellschaft gewünscht. da weder die medien noch die politik dieser idee in irgendeiner sinnhaften weise verbunden sind (außer wenn es um fehlverhalten geht) und die wehrpflicht weg ist, sind solche auftritte ein nachvollziehbarer schritt. und mMn wohl deutlich milder zu betrachten als ein tag der offenen tür - wo tatsächlich die coolen waffen(systeme) für jedermann erfahrbar sind.
folgt man der logik, kommt als nächstes die bravo als partner der aktion auf den index wegen kriegstreiberei. oder verbietet die auftritte der big band der bundeswehr, verbietet die übertragung von sportevents mit beteiligung von sportsoldaten.

Zitat
man tut also so, als würde die bundeswehr ganz viel spaß, urlaub und abenteuer bieten... abenteuerland bundeswehr
nein, man tut so, als würde diese camps das bieten und vermutlich tun sie das auch. wenn man es mit erreichen der volljährigkeit nicht geschafft hat, die geistige reife zu erreichen, den realen einsatz der armee von nem ferienlager zu unterscheiden.. dann kriegen dich die anwerber auch ohne solche aktionen.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 18. September 2012, 15:58:25
ziemlicher blödsinn imho. die bundeswehr veranstaltet zum beispiel schon seit jahren sportevents für jugendliche ("fun4you" oder so), wo sie ganz offen als organisator/sponsor etc. von regionalen qualifikationsturnieren und nem finalturnier auftritt.
aus dem trailer geht kaum hervor, dass dort außer wandern, rafting, simulation von rettungseinsätzen, beachvolleyball, abseilen irgendein indoktrinationsunterricht oder bundeswehrpromo stattfindet.
es ist ja explizit eine armee in/aus der mitte der gesellschaft gewünscht. da weder die medien noch die politik dieser idee in irgendeiner sinnhaften weise verbunden sind (außer wenn es um fehlverhalten geht) und die wehrpflicht weg ist, sind solche auftritte ein nachvollziehbarer schritt. und mMn wohl deutlich milder zu betrachten als ein tag der offenen tür - wo tatsächlich die coolen waffen(systeme) für jedermann erfahrbar sind.
folgt man der logik, kommt als nächstes die bravo als partner der aktion auf den index wegen kriegstreiberei. oder verbietet die auftritte der big band der bundeswehr, verbietet die übertragung von sportevents mit beteiligung von sportsoldaten.
es kommt immer auf den kontext an, in dem man sowas setzt. sommer, sonner, spaß und abenteuer sind nicht gerade die dinge, die man mit einem kriegseinsatz verbinden sollte. vor allem nicht, wenn die werbung auf kinder abzielt.

Zitat
man tut also so, als würde die bundeswehr ganz viel spaß, urlaub und abenteuer bieten... abenteuerland bundeswehr
nein, man tut so, als würde diese camps das bieten und vermutlich tun sie das auch. wenn man es mit erreichen der volljährigkeit nicht geschafft hat, die geistige reife zu erreichen, den realen einsatz der armee von nem ferienlager zu unterscheiden.. dann kriegen dich die anwerber auch ohne solche aktionen.
ah, genau, weil das alles nichts miteinander zu tun hat, laufen da ja auch die netten herren in karnevalskostümen mit flecktarn uniformen herum und das bundeswehrgerät stand eigentlich nur versehentlich im bild...  ::)

da wird ganz offen der versuch betrieben den dienst an der waffe bei kindern mit spaß und party zu assoziieren.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Rom am 18. September 2012, 16:13:28
Verstehe die aufregung nicht, wenn man merkt das es weniger Abenteuer sondern lernen zu töten ist kann man ja immer noch "kündigen". Zumal der geköderte Heranwachsende ja auch noch Eltern hat die er fragen kann. Es geht ums Interesse wecken, um die Einbeziehung bei Erwägungen der Berufswahl. So ein Clip hat sicher noch keinen dazu bewegt, am nächsten Tag bei der BW an die Tür zu klopfen.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 18. September 2012, 16:23:31
Verstehe die aufregung nicht, wenn man merkt das es weniger Abenteuer sondern lernen zu töten ist kann man ja immer noch "kündigen". Zumal der geköderte Heranwachsende ja auch noch Eltern hat die er fragen kann. Es geht ums Interesse wecken, um die Einbeziehung bei Erwägungen der Berufswahl. So ein Clip hat sicher noch keinen dazu bewegt, am nächsten Tag bei der BW an die Tür zu klopfen.
you missed the point. es geht nicht darum DAS geworben wird, sondern WIE geworben wird.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: grave_digga am 18. September 2012, 17:00:55
... es geht nicht darum DAS geworben wird, sondern WIE geworben wird.

Wie sollen die denn sonst werben? Mit dem lahmen Kasernenalltag? Stube putzen und Waffen reinigen? Von den Soldaten muß keiner einen "Kriegseinsatz" (wie Du das fälschlicherweise nennst) antreten wenn er nicht will, das ist alles freiwillig. Das war schon immer so, es gibt genügend die sich dafür melden der Kohle wegen. Ich vermute mal Du warst sowieso nicht beim Bund. Entweder irgendwelche Zipperlein oder Du konntest mit Deinem Gewissen keinen Dienst an der Waffe vereinbaren...
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Blaukool am 18. September 2012, 17:26:52
Von den Soldaten muß keiner einen "Kriegseinsatz" (wie Du das fälschlicherweise nennst) antreten wenn er nicht will, das ist alles freiwillig.

 :o So wie ich das kenn darsft du als SaZ/Berufsoldat nicht mal kündigen ohne das eine besondere Härte eingetretten ist/eintretten wird oder die BW zustimmt. Diese Zustimmung wirds im Kriegsfall wohl kaum geben.
Das Soldaten also nicht in den Krieg müssen scheint mir sehr unglaubwürdig, möge mich aber gerne ein Anwalt erleuchten wenn ich falsch liege...
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Rom am 18. September 2012, 17:32:51
ich dächte mal gelesen zu haben, dass man jederzeit seinen Dienst an der WAffe verweigern kann auch nachträglich. Mit dieser Weigerung ist deine Kündigung perfekt.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Yat am 18. September 2012, 17:49:01
Während der Grundi hatten wir einen UA KdV in einer Nachbarkompanie. ^^

In dem Zusammenhang meine ich mitbekommen zu haben das ein nachträgliches Verweigern wohl noch möglich ist bis man den ersten Kontakt mit der Waffe/das erste Schießtraining hatte.

Aber das ist reines hören sagen und auch schon über ein Jahrzehnt her.....
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 18. September 2012, 17:53:29
... es geht nicht darum DAS geworben wird, sondern WIE geworben wird.

Wie sollen die denn sonst werben? Mit dem lahmen Kasernenalltag? Stube putzen und Waffen reinigen?
jedenfalls nicht mit "krieg ist toll und macht spaß!"

Von den Soldaten muß keiner einen "Kriegseinsatz" (wie Du das fälschlicherweise nennst) antreten wenn er nicht will, das ist alles freiwillig. Das war schon immer so, es gibt genügend die sich dafür melden der Kohle wegen. Ich vermute mal Du warst sowieso nicht beim Bund. Entweder irgendwelche Zipperlein oder Du konntest mit Deinem Gewissen keinen Dienst an der Waffe vereinbaren...
das war früher mal so, als es noch den wehrdienst gab. jetzt verpflichtet man sich dort und dazu gehört auch die unterzeichnung der auslandsverwendung ;)
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 17:55:59
ah, genau, weil das alles nichts miteinander zu tun hat, laufen da ja auch die netten herren in karnevalskostümen mit flecktarn uniformen herum und das bundeswehrgerät stand eigentlich nur versehentlich im bild...  ::)

da wird ganz offen der versuch betrieben den dienst an der waffe bei kindern mit spaß und party zu assoziieren.
in dem spot taucht dreimal der gleiche lkw an der berghütte und einmal das transportflugzeug auf dem flugplatz decimomannu auf sardinien auf, jeweils für ne sekunde - wenn du das unter werbung für dienst an der waffe verstehst, gebe ich dir mal vorsichtshalber in allem recht und mache den weg frei für die jungs mit der bequemen jacke.  :auslach:
das die gezeigten soldaten ihre uniform tragen ist in etwa so verräterisch wie schatten an wolkenfreien tagen.

@verweigerung: generell schafft man es jederzeit mit genug ausdauer und unter hinnahme teils heftiger gehalts-/abfindungseinbußen und/oder rückzahlungen und disziplinarstrafen zu ner vertragsauflösung zu kommen. wir sind ja nicht im großen vaterländischen krieg.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: grave_digga am 18. September 2012, 18:05:58
:o So wie ich das kenn darsft du als SaZ/Berufsoldat nicht mal kündigen ohne das eine besondere Härte eingetretten ist/eintretten wird oder die BW zustimmt. Diese Zustimmung wirds im Kriegsfall wohl kaum geben.
Das Soldaten also nicht in den Krieg müssen scheint mir sehr unglaubwürdig, möge mich aber gerne ein Anwalt erleuchten wenn ich falsch liege...

Wenn wir von Krieg reden wird wohl jeder herangezogen werden ab 15 aufwärts ist, egal ob Zivi, Totalverweigerer oder sonstwer. Dann ist Krieg. Das was in Afghanistan usw. momentan los ist und war sind keine Kriegseinsätze und die Leute waren alle freiwillig da unten. Das darf man nicht verwechseln.

@Baum: Achso warst Du noch gar nicht im einzugsfähigen Alter als das mit dem Grundwehrdienst noch aktuell war. Dann sorry. Und von "Krieg macht Spaß" hab ich in dem Video auch nichts gesehen.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 18:11:24
naja, bloß weil der krieg nur in geringer deutscher teilnahme stattfindet, ihn gleich direkt zu negieren ist auch ne tapfere wahrnehmung.
und nein, ein großteil der dort anzutreffenden soldaten würden lieber was anderes machen. es ist halt ihr dienst(herr), der sie dorthin befiehlt, in afghanistan "deutschlands sicherheit zu verteidigen". ausnahmslos freiwillige teilnahme gilt tatsächlich nur für wehrdienstleistende. zeit- und berufssoldaten kriegen einfach ihre kommandierung (klar gibt es einen anteil, die sich freiwillig melden).
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: grave_digga am 18. September 2012, 18:54:09
Ich kann jetzt nur für Somalia reden (das war damals aktuell als ich den Wehrdienst abgeleistet habe) und da war es so das auch Zeitsoldaten sich freiwillig melden konnten und das es so viele waren das sie keinen dort runter befehligen mussten. Auch Grundwehrdienstleistende konnten verlängern (Z2 glaub ich) und dann dort mit runter gehen. Damals waren das um die 4000 Mark netto für einen Hauptgefreiten, also schon richtig Geld. Das wird jetzt auch nicht anders sein, die ganzen Zulagen die man da kriegt, Trennungsgeld usw., da wirds genügend geben die sich da freiwillig melden.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 18. September 2012, 19:11:36
Ich kann jetzt nur für Somalia reden (das war damals aktuell als ich den Wehrdienst abgeleistet habe) und da war es so das auch Zeitsoldaten sich freiwillig melden konnten und das es so viele waren das sie keinen dort runter befehligen mussten. Auch Grundwehrdienstleistende konnten verlängern (Z2 glaub ich) und dann dort mit runter gehen. Damals waren das um die 4000 Mark netto für einen Hauptgefreiten, also schon richtig Geld. Das wird jetzt auch nicht anders sein, die ganzen Zulagen die man da kriegt, Trennungsgeld usw., da wirds genügend geben die sich da freiwillig melden.

du hast aber schon mitbekommen das die bundeswehr nun zur reinen berufsarmee reformiert wurde, oder? auslandseinsätze gehören dort zum beruf.


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der spiegel hat es übrigens auch noch mal ganz gut aufbereitet:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-wirbt-im-jugendmagazin-bravo-mit-abenteuercamps-a-855922.html

Zitat
"Diese irreführende Reklame in Jugendmedien verletzt die Prinzipien der Uno-Kinderrechtskonvention und die besonderen Schutzpflichten des Staates gegenüber Kindern", sagt Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte bei Terre des Hommes.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 19:13:39
jein. es gibt schon noch die zulagen, aber die werden jetzt nach tatsächlicher gefährdung vor ort gestaffelt. und ob es nun lohnt, sechs monate in kabul streife zu laufen um den gegenwert eines neuen polos oder golfs als "bonus" zu erhalten, kann jeder für sich entscheiden.
wir haben aktuell so etwa 6.000 Soldaten offiziell im Auslandseinsatz, bei ner Truppenstärke unter 200.000 (wird gerade auf 175k -185k runtergefahren). Klingt erstmal nicht viel, bis man dann anfängt, all die rauszurechnen, die gar nicht für nen Auslandseinsatz in Frage kommen: zu alt, zu krank, im einsatz nicht gebrauchte spezialisierung, im heimatland zu sehr gebrauchte spezialisierung etc. pp. . und der oben erwähnte golf ist für den 18-20jährigen Jungsoldaten vielleicht noch überzeugend, für den mehrfach in afghanistan gewesenen mittzwanziger-mittvierziger, der deswegen geschieden und alkoholsüchtig ist und unter diversen psychischen problemchen leidet vielleicht nicht ganz so.
keine frage, trifft nicht alle so melodramatisch aber genug und deine somalia-aussage mag damals richtig gewesen sein, ist heute aber weitab jeglicher realität.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: grave_digga am 18. September 2012, 19:18:24
Wie gesagt ich schätze das immer noch so ein das die meisten in solchen Krisenregionen freiwillig dort sind. Bestimmt 90% oder mehr. Es wird immer welche geben die das Geld reizt bzw. die das brauchen und die melden sich dann auch für sowas. Wenn man partout nicht dort hin will wird man auch nicht müssen, außer man wäre unverzichtbar was ich mir nur bei höheren Rängen vorstellen kann. Und ja, ich habe das schon mitbekommen das die BW jetzt eine Berufsarmee ist. Deswegen sind die Zustände dort noch lange nicht so wie z.B. bei der US Army wo der Soldat im Prinzip Eigentum der USA ist. Und wer mit solchen Belastungen nicht klar kommt der sollte sich eben einen anderen Job suchen. Niemand muß dort dienen.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 18. September 2012, 19:19:44
jein. es gibt schon noch die zulagen, aber die werden jetzt nach tatsächlicher gefährdung vor ort gestaffelt. und ob es nun lohnt, sechs monate in kabul streife zu laufen um den gegenwert eines neuen polos oder golfs als "bonus" zu erhalten, kann jeder für sich entscheiden.
wir haben aktuell so etwa 6.000 Soldaten offiziell im Auslandseinsatz, bei ner Truppenstärke unter 200.000 (wird gerade auf 175k -185k runtergefahren). Klingt erstmal nicht viel, bis man dann anfängt, all die rauszurechnen, die gar nicht für nen Auslandseinsatz in Frage kommen: zu alt, zu krank, im einsatz nicht gebrauchte spezialisierung, im heimatland zu sehr gebrauchte spezialisierung etc. pp. . und der oben erwähnte golf ist für den 18-20jährigen Jungsoldaten vielleicht noch überzeugend, für den mehrfach in afghanistan gewesenen mittzwanziger-mittvierziger, der deswegen geschieden und alkoholsüchtig ist und unter diversen psychischen problemchen leidet vielleicht nicht ganz so.
keine frage, trifft nicht alle so melodramatisch aber genug und deine somalia-aussage mag damals richtig gewesen sein, ist heute aber weitab jeglicher realität.

zudem fehlt in der rechnung noch, das es 200.000 auf mehrere jahre verpflichtete sind, die 6000 vor ort aber regelmäßig gewechselt werden. somit dürften weit mehr als nur 6000 soldaten in ihrer dienstzeit an einem auslandseinsatz teilnehmen. soweit ich weiß sind es 4 monate, also 18.000, pro jahr. wer 4 jahre dienstzeit leistet, wird also zu großer wahrscheinlichkeit auf eine auslandstour geschickt.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 19:20:23
der spiegel hat es übrigens auch noch mal ganz gut aufbereitet:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-wirbt-im-jugendmagazin-bravo-mit-abenteuercamps-a-855922.html
Zitat
"Diese irreführende Reklame in Jugendmedien verletzt die Prinzipien der Uno-Kinderrechtskonvention und die besonderen Schutzpflichten des Staates gegenüber Kindern", sagt Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte bei Terre des Hommes.
diese aneinanderreihung von zitaten nennst du "gute aufbereitung"?

ich hoffe, damit ersparst du uns in zukunft jegliche weitere tiraden über inhaltsleere gamesites, die nur pr-meldungen wiederkäuen.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 18. September 2012, 19:22:30
Wie gesagt ich schätze das immer noch so ein das die meisten in solchen Krisenregionen freiwillig dort sind. Bestimmt 90% oder mehr. Es wird immer welche geben die das Geld reizt bzw. die das brauchen und die melden sich dann auch für sowas. Wenn man partout nicht dort hin will wird man auch nicht müssen, außer man wäre unverzichtbar was ich mir nur bei höheren Rängen vorstellen kann. Und ja, ich habe das schon mitbekommen das die BW jetzt eine Berufsarmee ist. Deswegen sind die Zustände dort noch lange nicht so wie z.B. bei der US Army wo der Soldat im Prinzip Eigentum der USA ist. Und wer mit solchen Belastungen nicht klar kommt der sollte sich eben einen anderen Job suchen. Niemand muß dort dienen.
genau so wenig wie jemand in das abenteuercamp muß. groschen gefallen?


der spiegel hat es übrigens auch noch mal ganz gut aufbereitet:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-wirbt-im-jugendmagazin-bravo-mit-abenteuercamps-a-855922.html
Zitat
"Diese irreführende Reklame in Jugendmedien verletzt die Prinzipien der Uno-Kinderrechtskonvention und die besonderen Schutzpflichten des Staates gegenüber Kindern", sagt Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte bei Terre des Hommes.
diese aneinanderreihung von zitaten nennst du "gute aufbereitung"?

ich hoffe, damit ersparst du uns in zukunft jegliche weitere tiraden über inhaltsleere gamesites, die nur pr-meldungen wiederkäuen.
die argumente der kritiker sind "ganz gut aufbereitet". von "poolitzer-würdig" habe ich nichts geschrieben.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: grave_digga am 18. September 2012, 19:37:23
genau so wenig wie jemand in das abenteuercamp muß. groschen gefallen?

Bei mir schon lange, aber Dir ist schon klar das Du damit Deine eigene Argumentation ad absurdum führst? Da muß niemand hin und wenn die eben junge Leute dafür begeistern wollen, na und? Solange die noch keine 18 sind dürfen die das sowieso nicht selbst entscheiden und ab 18 sollte jeder so helle sein und das für sich entscheiden was er will.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Blaukool am 18. September 2012, 19:56:56
Wenn wir von Krieg reden wird wohl jeder herangezogen werden ab 15 aufwärts ist, egal ob Zivi, Totalverweigerer oder sonstwer. Dann ist Krieg. Das was in Afghanistan usw. momentan los ist und war sind keine Kriegseinsätze und die Leute waren alle freiwillig da unten. Das darf man nicht verwechseln

Okay kann man so sehen, verstehe deinen Standpunkt.

Für mich ist es auch Krieg wenns darum geht Moslems zu erschießen wirtschaftliche Interessen zu schützen Brücken und Krankenhäuser wieder auf zu bauen wenn die Amis durch sind den Frieden der Welt zu bewahren, in so fern ist Afganistan auch nen Kriegseinsatz aus meiner Sicht.

Ausserdem müssten Leute mit T5 auch im Verteidigungsfall noch aussen vor bleiben da sie als nicht wehrdienstfähig eingestuft sind, das gilt doch auch dann noch...
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: grave_digga am 18. September 2012, 21:31:42
Das kann gut sein, ich war auch nur T3. Aber wenns wirklich hart auf hart kommt (was hoffentlich nie wieder nötig wird) dann wird alles genommen was einigermaßen brauchbar ist.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 18. September 2012, 22:45:41
genau so wenig wie jemand in das abenteuercamp muß. groschen gefallen?

Bei mir schon lange, aber Dir ist schon klar das Du damit Deine eigene Argumentation ad absurdum führst? Da muß niemand hin und wenn die eben junge Leute dafür begeistern wollen, na und? Solange die noch keine 18 sind dürfen die das sowieso nicht selbst entscheiden und ab 18 sollte jeder so helle sein und das für sich entscheiden was er will.

das habe ich schon einer seite zuvor beantwortet:

Zitat
"Diese irreführende Reklame in Jugendmedien verletzt die Prinzipien der Uno-Kinderrechtskonvention und die besonderen Schutzpflichten des Staates gegenüber Kindern", sagt Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte bei Terre des Hommes.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Neranja am 18. September 2012, 23:53:31
Ich finde es ja putzig wie dieses "Krieg ist böse und deshalb brauchen wir keine Rekrutierung für die Bundeswehr" Gutmenschentum sich in den Köpfen festsetzt. Natürlich ist Krieg immer Scheiße, aber die derzeitige geopolitische Lage erfordert auch auf sehr lange Sicht eben eine Armee - auch und vor allem weil wir noch immer vertragliche Verpflichtungen haben. Oder glaubt ihr etwa der amerikanische Dollar wäre heute noch so viel Wert wenn die Vereinigten Staaten nicht ein paar UBoote und Flugzeugträger hätten um ihre Wasserstoffbomben durch die Gegend zu schippern?

Und selbst wenn es dieses dumpfe Gefühl gibt das wir die Bundeswehr eigentlich brauchen, so möchte man wohl doch nicht daran erinnert werden das es Leute gibt die da ihr Leib und Leben riskieren.

Abseits dessen finde ich eins aber wirklich bedenklich, vor allem weil der Friedrich ja im Ansatz vom BVerfG den feuchten Traum von Schily und Schäuble bekommen hat, nämlich den Einsatz der Bundeswehr im Inneren: Wenn die keine Werbung mehr für die Rekrutierung des Bundeswehr-Nachwuchses machen dürfen, dann kriegen wir als Rekruten für die Berufsarmee in ihrer jetzigen Form nur noch die Leute, die von sich aus eine Affinität zu Waffen, Töten, oder noch schlimmer: nationalistischer Gesinnung haben.

Und wenn diese Leute dann auch noch im inneren eingesetzt werden dürfen, dann werde ich nachts vermutlich nicht mehr ruhig schlafen können. Da ist mir eine Bundeswehr die öffentlich und aus allen Schichten der Bevölkerung rekrutiert wirklich lieber.

Anekdote aus meiner Bundeswehrzeit: Abiturient ist in Grundausbildung, Freundin verlässt ihn weil er nicht mehr jeden Abend da ist und poppt lieber mit jemand anderen, anschließend Niedergeschlagenheit, Depression, Flucht nach vorn (Fremdenlegions-Syndrom vermutlich): Er würde sich verpflichten und Zeit- oder gleich Berufssoldat werden.
Der Spieß und sein Zugführer haben dann gefühlt eine Stunde auf ihn eingeredet sich das zu sehr gut zu überlegen und nochmal kurz vor Ende seiner Zeit zu kommen wenn er es wirklich noch will. Soweit ich gehört habe haben sie es auch wirklich geschafft ihm Verstand einzutrichtern keine Kurzschlußreaktionen zu machen, obwohl er gleich hat irgendwas unterschreiben wollen, und er hatte sich anschließend auch nicht verpflichtet.
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: tombs am 18. September 2012, 23:56:52
@ stumpf: das ist die meinung des guten mannes von terres des hommes, die meinung der bravo-verantwortlichen ist "alles in ordnung". beide meinungen nicht sonderlich überraschend, wenn man die arbeitgeber betrachtet. und damit sind wir dann auch beim nicht stattgefundenen "aufbereiten" eines artikels. da werden einfach nur interview- und presseerklärungsfetzen aneinandergereiht, die vermutlich bei ner schnellen suchworteingabe bei dpa und google news aufploppten.
das/ob die erwähnten ferienlager der panzergrenadiere ein teil der bravo-werbe-kampagne sind erwartet der abgeneigte leser schon gar nicht mehr an rechercheleistung, viel weniger die befragung/meinung eines unabhängigen rechtsexperten. oder die nachfrage, warum terres des hommes dann keine anzeige gg die bundeswehr stellt?
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Blaukool am 19. September 2012, 00:50:41
"Krieg ist böse und deshalb brauchen wir keine Rekrutierung für die Bundeswehr"

Natürlich brauchen wir die, aber die muss nicht unbedingt im Grundschulalter beginnen und darf auch ruhig davon handeln warum die BW ne wichtige und gute Einrichtung ist.

Wobei, in Zeiten von http://www.youtube.com/watch?v=YAbpmkqn6JE muss man sich vielleicht auch mit sowas anfreunden...
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Baumstumpf am 19. September 2012, 01:43:53
Ich finde es ja putzig wie dieses "Krieg ist böse und deshalb brauchen wir keine Rekrutierung für die Bundeswehr" Gutmenschentum sich in den Köpfen festsetzt.
auf wen/welches posting genau beziehst du dich jetzt?
Titel: Re: Die Bundeswehr und die Pr-Arbeit
Beitrag von: Accipiter am 19. September 2012, 07:10:12
Wenn PR, dann auch richtig:

http://www.sealswcc.com/seal-default.aspx