Trident

Off Topic => Off Topic => Zeitgeschehen => Thema gestartet von: dgalien am 08. November 2010, 14:37:54

Titel: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: dgalien am 08. November 2010, 14:37:54
Hab mir nie Gedanken drüber gemacht und auch nicht nachgelesen:

Zitat von: http://www.zeit.de/2003/48/Gorleben
Es ist kein Castor im Salzstock. Es gibt zurzeit nicht einmal ein Verfahren, wie die Castoren in 30 Jahren geöffnet werden sollen, damit der Müll in die Pollux-Behälter wandert.

..Die stehen nun dreissig Jahre in ner Kühlhalle?

Warum ist eigentlich noch keine auf die Idee gekommen in der Ukraine ein europäisches Endlager aufzumachen? Tchernobyl wird ja auch noch eine ganze Weile im vollen Glanze "erstrahlen"
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Itchy am 08. November 2010, 14:39:27
Warum ist eigentlich noch keine auf die Idee gekommen in der Ukraine ein europäisches Endlager aufzumachen? Tchernobyl wird ja auch noch eine ganze Weile im vollen Glanze "erstrahlen"

Das wäre doch mal ein Argument für einen schnellen EU-Beitritt der Ukraine.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 08. November 2010, 15:03:27
Passt nahtlos in die Vorgehensweise der modernen Politik ... "irgendwer anderes" wird die Sache schon erledigen, wenn man seine Zeit in der Regierung abgesessen und seine Vorstandsposten in der Wirtschaft bezogen hat.
Ähnlich auch der vor Jahren beschlossene Atomausstieg: Klar kann ich heute problemlos publikumswirksam was Tolles beschließen, was dann 10 oder 15 Jahre später meine Nachfolger ausbaden müssen.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 08. November 2010, 21:11:53
Was gibts denn am Atomausstieg auszubaden?

Ach ich vergaß....Umsatzeinbußen bei Schwarz/Gelb und vermutlich keinen Vorstandsposten bei einem der großen Energiekonzerne. Na, ein Segen das der Schaden gerade nochmal abgewendet wurde.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Baumstumpf am 08. November 2010, 21:16:55
Was gibts denn am Atomausstieg auszubaden?

das zum zuvor geplanten ausstiegstermin die energieversorgnung nicht gedeckt hätte werden können. es wäre also nur ein einstieg in den zukauf von atomstrom aus französischen atomkraftwerken gewesen, die nah unser grenze stehen und die dann ganz sicher noch ein paar jahre extra gelaufen wären. natürlich zu erheblichen mehrkosten für die stromkunden hierzulande.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: X am 08. November 2010, 21:40:55
Was gibts denn am Atomausstieg auszubaden?

das zum zuvor geplanten ausstiegstermin die energieversorgnung nicht gedeckt hätte werden können. es wäre also nur ein einstieg in den zukauf von atomstrom aus französischen atomkraftwerken gewesen, die nah unser grenze stehen und die dann ganz sicher noch ein paar jahre extra gelaufen wären. natürlich zu erheblichen mehrkosten für die stromkunden hierzulande.

völliger bilzeitungsblödsinn.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 08. November 2010, 21:47:22
Was gibts denn am Atomausstieg auszubaden?

Ach ich vergaß....Umsatzeinbußen bei Schwarz/Gelb und vermutlich keinen Vorstandsposten bei einem der großen Energiekonzerne. Na, ein Segen das der Schaden gerade nochmal abgewendet wurde.

Für die damaligen Politiker war's ein Freifahrtschein ("Wir tun was für die Umwelt!"), den die aktuelle Politikergeneration hätte ausbaden müssen.
Das wäre so, als würde ich einen Kredit auf den Namen meines Kindes aufnehmen, zahlbar in 50 Jahren.

Und dieses Gebabber von wegen "es geht auch von heute auf morgen komplett ohne Atomstrom" ist sogar noch nen Hauch stumpfsinniger als Stumpfs Post oben. Besonders da die grüne Front ja zeitgleich das tolle Elektroauto pushen will. Das wir natürlich auch vollständig mit Windparks und Sonnenenergie durchpowern werden.
Realpolitik ist halt immer nen Tacken diffiziler als pathetisches Oppositionsgebrüll.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: grave_digga am 08. November 2010, 22:33:34
Ich nehm 2 von den Castoren und stell die in den Keller, die geben 18° ab. Dann hab ich ausgesorgt mit heizen...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Baumstumpf am 08. November 2010, 22:36:04
Was gibts denn am Atomausstieg auszubaden?

das zum zuvor geplanten ausstiegstermin die energieversorgnung nicht gedeckt hätte werden können. es wäre also nur ein einstieg in den zukauf von atomstrom aus französischen atomkraftwerken gewesen, die nah unser grenze stehen und die dann ganz sicher noch ein paar jahre extra gelaufen wären. natürlich zu erheblichen mehrkosten für die stromkunden hierzulande.

völliger bilzeitungsblödsinn.

nö. das sind nur die tatsachen, die gerne von den kritikern überlesen werden. erst 2050 kann der stromverbrauch mit erneuerbaren energien abgedeckt werden, für den wir derzeit atomkraftwerke nutzen. wie sollte es auch sonst anders gehen? strom aus wasserkraft ist fast gänzlich ausgeschöpft. windparks können auch nur noch wenige gebaut werden und der ausbau von solarenergie dauert auch ewig.

derzeit haben wir 1% solarstrom und 22% kernstrom. 43% unseres strom kommen zudem aus kohlekraftwerken, die eine ganz erhebliche co2 belastung darstellen. wer meint man könne in 20-25 jahren unseren stomverbrauch komplett auf erneuerbare energien umstellen, ist ein naiver träumer, oder - im falle der grünen - ein volksverdummender populist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: X am 08. November 2010, 22:39:08
Ich finde das bei diesem Thema immer viel zusammengeworfen wird, was man einzelnd betrachten sollte.
Einmal der atomausstieg (oder auch nicht)
Die laufzeitverlängerung alter reaktoren
und die Endlagerung.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Baumstumpf am 08. November 2010, 22:45:18
btw... kann man die radioaktiven abfälle nicht einfach mit ner riesigen rakete zum mond schiessen?  :mrgreen:
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Necrowizard am 08. November 2010, 22:51:35
btw... kann man die radioaktiven abfälle nicht einfach mit ner riesigen rakete zum mond schiessen?  :mrgreen:

...oder bei einem Fehlstart in der Erdatmosphäre verteilen?
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Baumstumpf am 08. November 2010, 23:02:57
ach, irgendwann müssen wir alle mal sterben.  :lol:
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Lehnard am 09. November 2010, 01:11:10
btw... kann man die radioaktiven abfälle nicht einfach mit ner riesigen rakete zum mond schiessen?  :mrgreen:

Mond wär nicht so schön wenn wir doch noch auf die Idee kommen sollten den irgendwie anderweitig zu nutzen.
In die Sonne wär am besten, da ist man das Problem vollends los.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 09. November 2010, 06:41:09
Warum denn nicht auf den Mond? Der hat doch eh nicht genug an Atmosphere um die Kosmische Strahlung zu filtern, da machen die paar Castor-Behälter auch keinen Unterschied.

Außerdem:
Ich nehm 2 von den Castoren und stell die in den Keller, die geben 18° ab. Dann hab ich ausgesorgt mit heizen...

Sehen wir es als Terraforming Maßnahme!  :mrgreen:
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Estefan am 09. November 2010, 07:25:27
Was gibts denn am Atomausstieg auszubaden?

Ach ich vergaß....Umsatzeinbußen bei Schwarz/Gelb und vermutlich keinen Vorstandsposten bei einem der großen Energiekonzerne. Na, ein Segen das der Schaden gerade nochmal abgewendet wurde.

Bin derselben Meinung. Wie bei anderen Projekten zugunsten der "Wirtschaft" dürften persönliche Vorteile für Politiker und Manager (die "Elite") das Hauptmotiv sein.

Es geht auch nicht um die sofortige Umstellung aller Energiegewinnung auf Alternativenergie und sofortigen Ersatz für alle Atomkraftwerke, sondern nach und nach so wie sie in den nächsten Jahren vom Netz gehen. Warum das nicht gehen soll, konnte ich bisher nirgends lesen.

/Edit:
Der unabhängige Gutachter (http://www.ftd.de/politik/deutschland/:kopf-des-tages-der-mann-hinter-dem-energiekonzept/50162816.html#utm_source=rss&utm_medium=rss_feed&utm_campaign=/) hinter dem Energiekonzept.
Zitat
Bei Boston Consulting beriet Marc Oliver Bettzüge Energiekonzerne. Dann wechselte er an die Spitze des EWI. Das Institut schrieb das Gutachten für das Energiekonzept der Bundesregierung - und wird von der Atomlobby bezahlt.
Unabhängig - ja neh is klar.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 09. November 2010, 09:37:03
Sehe ich auch so. Vor allem muss sowas halt irgendwann beschlossen werden - sonst tut sich halt gar nix.
Man kann beim Atomausstieg sicherlich streiten, wann und wie (worauf ich aber jetzt auch keine Lust habe), aber eine Frage nach dem "ob" halte ich für Irrsinn.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 09. November 2010, 09:41:42
Ab davon das selbst das "unabhängige" EWI Gutachten auf den Trichter kommt das eine Laufzeitverlängerung keinerlei Vorteile für den Endverbraucher bietet.
Quelle: Einfach mal googeln & durchlesen

Was den "günstigen" Atomstrom angeht lieber Senor Stumpf, die Kosten für die Endlagerung sind da nicht eingerechnet. Ebenfalls fehlt in der Berechnung dieses ach so günstigen Stromlieferanten, das indirekt ebenfalls der Steuerzahler für die Nachrüstung der Reaktorsicherheit aufkommen darf.

Was die Deckung des Strombedarfs durch erneuerbare Energien angeht, darf ich den Herren Polemikern die Studie von Prognos ans Herz legen. Geht ja garnicht ist nämlich Bullshit und dummes Geschwaller, btw ausgerechnet von Leuten die jedem Politiker(häufig zu recht) ständig bösartigen Populismus vorwerfen.

Ich zitiere:
Zitat
Gemäß der Branchenprognose des Bundesverbandes Er-neuerbare Energie e.V. (BEE) können in Deutschland bis zum Jahr 2020 rund 47 % des Stromverbrauchs sowie 25 % des Wärmeverbrauchs und 19 % des Energieverbrauchs im Verkehrssektor durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden.


Macht euch doch bitte die Mühe und informiert euch umfassend bevor ihr nachbrabbelt.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 09. November 2010, 10:13:47
Ah, die Branchenprognosse des Bundesverbands Erneuerbare Energie. Der ja, wie der Name schon sagt, komplett unabhängig und keineswegs ein Lobbyverband ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 09. November 2010, 10:45:23
Warum denn nicht auf den Mond? Der hat doch eh nicht genug an Atmosphere um die Kosmische Strahlung zu filtern, da machen die paar Castor-Behälter auch keinen Unterschied.

Fast!

http://web.de/magazine/nachrichten/deutschland/11539426-atommuell-soll-nach-russland.html
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 09. November 2010, 11:32:54
Es ist vollkommen verständlich, dass zum Thema Kernenergie vor allem in Deutschland Fronten gebildet wurden - bei all den Fehlinformationen, Halbwahrheiten und Lobbytätigkeiten beider Seiten, die im Internet und in den Medien verbreitet werden.

Egal welchen Standpunkt man selbst hat, man findet immer Studien, die genau diesen Standpunkt belegen ... weil sie vorher von der Lobby genau dieses Standpunktes in Auftrag gegeben wurden. Es gibt keine neutralen Studien.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: X am 09. November 2010, 14:42:17
RUssland


http://www.tagesschau.de/inland/atommuell122.html

Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 09. November 2010, 16:22:01
Weiss eigentlich einer wie teuer es den Steuerzahler kommt wenn die Polizei die Protestler von den Schienen tragen und sie danach mit Suppe und Decken versorgen muss? Die Zahl würd mich wirklich mal interessieren.

Was man so im Radio mitbekommt muss da unten ja seit Wochen richtig was los gewesen sein.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 09. November 2010, 16:24:28
Weiss eigentlich einer wie teuer es den Steuerzahler kommt wenn die Polizei die Protestler von den Schienen tragen und sie danach mit Suppe und Decken versorgen muss? Die Zahl würd mich wirklich mal interessieren.

Der Polizeieinsatz soll mindestens 25 Millionen Euro kosten:

http://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-kosten-fuer-polizeieinsatz-teuer-teurer-castor-transport-1.1021393
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 09. November 2010, 16:31:28
Ah danke. Dabei ist der wirtschaftliche Schaden noch nicht mal mit eingerechnet der durch die Strassenblockaden, die Staus, etc. entsteht. Ein Wahnsinn!
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 09. November 2010, 16:35:08
Ah danke. Dabei ist der wirtschaftliche Schaden noch nicht mal mit eingerechnet der durch die Strassenblockaden, die Staus, etc. entsteht. Ein Wahnsinn!

Nicht zu vergessen die Unterhöhlung von Gleisanlagen durch Demonstranten (müssen ja auch geflickt werden), Schäden an Fahrzeugen, den möglichen Krankheitstagen als Folge der Demoteilnahme (= Ausfall von Arbeitskraft, Belastung der Versicherungen, etc.) usw. Da kommt eine Menge zusammen.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 09. November 2010, 16:40:01
Zusätzlich haben Umweltschützer ja darauf hingewiesen, dass die Transporter während der Fahrt nicht unerhebliche Strahlung an ihre Umgebung abgeben. Also sollte man doch eigentlich darauf hinarbeiten, dass die Dinger möglichst schnell an ihrem Ziel ankommen und nicht unnötig die Umgebung verseuchen, nicht wahr?
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: kulturpessimist am 09. November 2010, 17:04:27
Ah danke. Dabei ist der wirtschaftliche Schaden noch nicht mal mit eingerechnet der durch die Strassenblockaden, die Staus, etc. entsteht. Ein Wahnsinn!

Welche Wirtschaft wird denn da geschädigt? Maximal wohl die Volkswirtschaft...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: retuar am 09. November 2010, 17:13:10
Echt eine Frechheit ,das die Demonstrationen Kosten verursachen.

Die sollen von mir aus gerne Demonstrieren, aber es soll doch bitte schön keiner merken.

Und diese linke Kampfpresse und dieses Internet/Twitter/Facebook-Gedöns auch gleich verbieten, die hetzen ja nur auf oder verabreden sich zum Steinewerfen darüber.

Wär ja noch schöner wenn hier jeder eine Meinung haben könnte und dafür auch noch auf die Straße geht. Gewählt ist gewählt und der Rest hält bitteschön die Fresse.

Hier muss Ordnung herrschen, sonst geht die Wirtschaft kaputt und wir haben keine Milliarden mehr die wir den Banken in den Arsch schieben können...

Blub

 :kotz:
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: tombs am 09. November 2010, 17:17:17

Ich zitiere:
Zitat
Gemäß der Branchenprognose des Bundesverbandes Er-neuerbare Energie e.V. (BEE) können in Deutschland bis zum Jahr 2020 rund 47 % des Stromverbrauchs sowie 25 % des Wärmeverbrauchs und 19 % des Energieverbrauchs im Verkehrssektor durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden.


Macht euch doch bitte die Mühe und informiert euch umfassend bevor ihr nachbrabbelt.
ok, es haben schon auf andere drauf rumgeritten, aber dieser satz mit so einer quelle made my day.

ich bin selbst momentan weder von ee nach von atomkraft als zukunftsenergie wirklich überzeugt, was halt vor allem an den verschiedenen verbreiteten, parteiischen gutachten liegt. und das bereitet mir ehrlich gesagt viel mehr bauchschmerzen, als die frage, ob ein reaktor 30 oder 40 jahre am netz bleibt.
wie zum henker will ich denn für meine zukunft (+evtl kinder) entscheidungen treffen/wählen, wenn ich keinen plan habe. wird sich bestimmt nicht so geil anfühlen, wenn mein kind wegen kohlenkraftfeinstaub/strahlungsrückständen erkrankt, für deren verstärkung/einführung ich wegen unwissen gestimmt habe. alternativ würde ich ungern meinen job verlieren, weil die energiepreise zu stark steigen/energieversorgung einbricht oder whatever.. völlig egal ob nun kohle, gas, öl oder uran als erstes ausgeht oder wir für unsummen ertragsarme photovoltaikanlagen in die gegend pflastern
ich finde die aktuellen demonstrationen absolut löbliches demokratiebekunden, nur glaube ich nicht, dass dort auch nur 1% der leute die aktuelle lage(oder die in 10 jahren) halbwegs einschätzen können. ich könnte es jedenfalls nicht. und wenn ich mir die polemiken hier so durchlese, passt meine prozentschätzung auch ganz gut.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: tombs am 09. November 2010, 17:21:18
Echt eine Frechheit ,das die Demonstrationen Kosten verursachen.
Die sollen von mir aus gerne Demonstrieren, aber es soll doch bitte schön keiner merken.
und sich über gesetze hinwegsetzen, staats- und privateigentum beschädigen?
mal als ernstgemeinte frage verstehen - ich sehe da leichte probleme im demokratieverständnis. also nicht in den demonstrationen selbst, aber bei straftaten komme ich ein wenig ins grübeln.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 09. November 2010, 17:28:44
Zusätzlich haben Umweltschützer ja darauf hingewiesen, dass die Transporter während der Fahrt nicht unerhebliche Strahlung an ihre Umgebung abgeben.

Was aber auch eine gewollte Fehlinformation ist, denn die Werte von 4,8 Mikrosievert pro Stunde sind die Neutronenstrahlung (wobei deren Messung relativ hohe Schwankungen aufweist), die Gammastrahlung lag angeblich bei 2,3 Mikrosievert pro Stunde (Alpha und Beta Strahlung spielen keine Rolle, denn die sind komplett abgeschirmt). Das klingt verglichen mit der sonst üblichen Hintergrundstrahlung natürlich erst einmal nach sehr viel, wobei man das sehr relativieren muss was da gemessen wurde und was und wie.

Der in Deutschland zulässige Grenzwert für Menschen an Strahlenbelastung liegt bei 1 Millisievert im Kalenderjahr, für Menschen die mit Strahlungsquellen arbeiten (im Krankenhaus z.B.) sind es 20 Millisievert im Kalenderjahr. Ein Flug nach Rom bedeutet eine Belastung (zusätzlich zur natürlichen Strahlung) von 3 bis 6 Mikrosievert, bei einem Flug nach New York sind es 32 bis 75 Mikrosievert. Wobei man hier nicht von den absoluten Werten ausgeht, sondern die Effektive Dosis betrachtet, die berücksichtigt welche Organe/Körperteile welcher Strahlungsart wie lange ausgesetzt waren.

Die gemessenen Werte sind die Energiedosen, also die absolute Energie. Um aber Aussagen über die Gefahr treffen zu können müssen erst Äquivalentdosis (berücksichtigt die Strahlungswichtungsfaktor), die Organdosis und die Effektive Dosis berechnet werden. Für eine Aussage zur Gefährdung ist es enorm wichtig was, welcher Energie, welcher Strahlungsart, wie lange exponiert wurde. Eine kurze Exposition von inneren Organen einer mittleren Alpha Strahlung kann (oder wird) viel schädlicher sein als eine lange Exposition eines Körpers einer ähnlich starken Gammerstrahlung. Grund ist die unterschiedliche Beschaffenheit der Strahlung (Teilchenstrahlung gegenüber elektromagnetischer Wellenstrahlung) und der daraus resultierenden unterschiedlichen Wirkung auf den menschlichen Körper.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Skeltem am 09. November 2010, 17:51:41
Echt eine Frechheit ,das die Demonstrationen Kosten verursachen.
Die sollen von mir aus gerne Demonstrieren, aber es soll doch bitte schön keiner merken.
und sich über gesetze hinwegsetzen, staats- und privateigentum beschädigen?
mal als ernstgemeinte frage verstehen - ich sehe da leichte probleme im demokratieverständnis. also nicht in den demonstrationen selbst, aber bei straftaten komme ich ein wenig ins grübeln.


 Stoff zum Grübeln (http://de.wikipedia.org/wiki/Ziviler_Ungehorsam)
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: retuar am 09. November 2010, 17:59:44

mal als ernstgemeinte frage verstehen - ich sehe da leichte probleme im demokratieverständnis. also nicht in den demonstrationen selbst, aber bei straftaten komme ich ein wenig ins grübeln.


Noch sind Sitzblockaden keine Straftat.

Und was das Demokratie-Verständnis angeht bewegen wir uns ja wieder in Richtung bester Traditionen:

http://annalist.noblogs.org/post/2010/11/08/extralegale-hausdurchsuchungen-im-wendland/
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 09. November 2010, 18:10:01
Bei Demonstrationen muss man immer abwägen: Recht auf Demonstration und auch Rechte von Dritten und warum und wie diese evt. einen Schaden erleiden.

Demonstrationen sind wichtig - ohne Zweifel - allerdings muss man sich fragen ob das Unterhöhlen von Gleisen oder die Zerstörung anderen Eigentums wirklich noch im Rahmen dessen ist was das Demonstrationsrecht abdeckt. Dass z.B. Speditionen, etc. einen Schaden erleiden weil ihre LKWs im Stau stecken wegen einer Demo muss "man" einfach akzeptieren (wenn auch für die Betroffenen ärgerlich bis schmerzhaft). Ebenso sind die Kosten für Einsätze von Ordnungskräften einfach etwas, dass man durchaus als "Ausgabe für die Demokratie" sehen kann (wohin gegen ich nicht einsehe, dass Polizeieinsätze bei Bundesligaspielen auch von der Allgemeinheit gezahlt werden - was hab ich mit Krawallfans bei irgendeinem Sportereignis zu tun mit dem ich keinen Berührungspunkt habe?).

Wo es endet meiner Meinung nach ist, dass vorsätzlich Dinge beschädigt werden (Autos/Fenster/Läden bei Mai-"Demonstrationen") oder nachhaltig mittelbar beteiligte Dinge so geschädigt werden, dass eine spätere Nutzung nach Ende der Demonstration nicht oder erst nach Reparatur möglich ist (Stichwort Gleise unterhöhlen). Eine blockierte Straße ist nach Ende der Demonstration wieder frei (oder sehr zeitnah, wenn der Müll weg ist), eine zum Beispiel aufgegrabene Straße ist erst einmal kaputt und muss repariert werden, was Zeit dauert (neben Geld).

Außerdem sollte man den Zweck der Demonstration auch sehen, denn auch wenn man gegen die Atomkraft ist, so ist damit sicher nicht der Fortbestand der Demokratie in Deutschland unmittelbar gefährdet. Es geht mehr um zwei (oder mehrere) Zukunftspläne oder Philosophien (die alle für sich einnehmen die alleinig richtige zu sein - Religion 2.0?) und natürlich sollte man für seine Überzeugungen auf die Straße gehen dürfen, aber die Wahl der Mittel sollte sich dabei auch im angemessenen Rahmen halten. Die Idee mit den Schafen als Blockade zum Beispiel fand ich gut und angemessen.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 09. November 2010, 19:27:47
Ich würde ja gerne die Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Laufzeitverlängerung, inklusive der ungelösten Endlagerfrage getrennt vom Demonstrationsrecht behandeln.

Und allen die sich über das Gutachtebn der BEE mokieren, nicht ohne Grund hab ich auch das Gutachten der EWI angeführt
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: X am 09. November 2010, 21:10:36
ICh finde das wenn jemand demonstiren möchte, das in ordnung ist, egal welche meinung er dadurch anderen kundtun möchte. Sitzblockaden finde ich, solange sich die beteiligten einfach wegtragen lassen und nicht körperlich dagegen zu wehr setzen auch noch ok.
Alles andere, egal ob bepöbeln der polizei oder straftaten hat meines erachtens nichts mehr mit demonstrieren zu tun und derjenige vergibt sein recht sich als demonstrant zu bezeichnen.
Das die "andere Seite" ebenfalls mit unfäiren methoden spielt, ist in meinen augen aber genauso zu verurteilen.
http://annalist.noblogs.org/post/2010/11/08/extralegale-hausdurchsuchungen-im-wendland/

Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 09. November 2010, 22:53:29
Die Sitzblockaden sind nach der Ausnahmeverfügung des Landkreises Lüneburg bereits eine Straftat. Gegen die Ausnahmeverfügung konnte man Widerspruch einlegen, der hätte allerdings keine aufschiebende Wirkung gehabt.

Soviel schonmal zur Ausschöpfung rechtlicher Möglichkeiten, bevor man sich dazu entschließt eine "Straftat" zu begehen.
In Anbetracht der weitreichenden Konsequenzen der Lagerung hochradioaktiven Mülls, der Laufzeitverlängerung mit ca. 4000 weiteren Tonnen eben desselben, rechtfertigt in meinen Augen auch eine Sachbeschädigung, solange Menschen weder verletzt noch gefährdet werden.
Die vermeintliche Gefährdung, durch den stehenden Zug 13 Meter vor einem Wohnhaus, hätte man A) Abwenden können, indem man den Zug ein Stück weiter fährt & B) bestand nach Aussage von Greenpeace, die den Castoren nicht wirklich nahe stehen, keine für die Bewohner.


Was den -Common Sense- angeht, haben wir uns wohl um den bestehenden Vorsprung in punkto Technik erneuerbarer Energien (die bestehen ja nicht nur aus Solarzellen), mit der Laufzeitverlängerung, selbst gebracht.
Auch fortschrittliche dezentrale Energieversorgung steht wohl nicht mehr im Mittelpunkt der öffentlichen Forschungsförderung.

Stattdessen setzt man weiterhin auf eine risikobehaftete Technik (ja auch deutsche AKWs sind nur so sicher, wie der Mann hinterm Bedienpult), für deren unbestritten gefährliches Endprodukt es derzeit kein Entsorgungskonzept gibt & deren Rohstoff oftmals unter zweifelhaften Bedingungen gewonnen wird.


Was das beschießen von Plutonium mit Neutronen angeht:

Zitat Wirtschaftswoche:
„Zwar bleiben auch hier radioaktive Reste, doch diese haben keine Halbwertszeiten von Jahrtausenden, sondern von 200 bis 300 Jahren“,

Na wie beruhigend, ist der Atommüll nur noch 600 - 900 Jahre gefährlich, was angesichts unserer sich geradezu beschaulich Entwickelnden Zivilisation ein wahrer Klacks ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 09. November 2010, 22:56:58


Zitat
Es gibt nicht einmal eine klare Mehrheit in der Bevölkerung gegen Kernenergie,


http://de.statista.com/statistik/daten/studie/37266/umfrage/meinung-zu-laufzeitverlaengerung-von-akw-ueber-2021-hinaus/ (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/37266/umfrage/meinung-zu-laufzeitverlaengerung-von-akw-ueber-2021-hinaus/)
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 09. November 2010, 23:01:58
Na dann steht bei der nächsten Bundestagswahl einer grünen Alleinregierung ja nichts im Wege ... wenn die 56% alle wählen gehen.

Also die 56% von den 1221 Befragten.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 09. November 2010, 23:09:57
Wirfst du mir jetzt vor das Emnid das ZDF zuwenige Leute befragt? Dann Gründe doch bitte nen eigenes Unternehmen zur Meinungsforschung.


http://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2010/september/ (http://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2010/september/)
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Ronnie Drew am 09. November 2010, 23:42:47
1221 Befragte ist schon okay, wenn man die Regeln beachtet für die Stichprobenziehung.

Sonntagsfrage hat auch nur etwa 2000 und ist repräsentativ.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: tombs am 09. November 2010, 23:51:47

mal als ernstgemeinte frage verstehen - ich sehe da leichte probleme im demokratieverständnis. also nicht in den demonstrationen selbst, aber bei straftaten komme ich ein wenig ins grübeln.

Noch sind Sitzblockaden keine Straftat.

nein, aber nötigung, sachbeschädigung, beleidigungen und tätlichkeiten.
und bevor ich gleich in irgendne hetzerecke gestellt werde, mir ist schon klar, dass das ne minderheit ist und wir derzeit nicht über gezielte gewaltdemos sprechen.
@skeltem: damit könnte ich, rein theoretisch, grundsätzlich erstmal alles begründen. wenn ich es eingrenze auf fragen der menschenrechte, tue ich mich schwer, das im wendland sinnvoll anzuwenden.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 10. November 2010, 00:27:53
Nur so, als Anwendungshilfe  :wink1:

-Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit

-Recht auf Freiheit, Eigentum und Sicherheit der Person


siehe Link weiter oben,wegen Hausdurchsuchungen:
-Freiheit von willkürlichen Eingriffen in die Privatsphäre (Wohnung, Briefgeheimnis etc.)

siehe http://www.polizei.niedersachsen.de/castor/recht/recht_verfuegung.htm#Amtliche (http://www.polizei.niedersachsen.de/castor/recht/recht_verfuegung.htm#Amtliche)
-Versammlungsfreiheit
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: tombs am 10. November 2010, 04:06:45
Nur so, als Anwendungshilfe  :wink1:
-Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit
-Recht auf Freiheit, Eigentum und Sicherheit der Person
-Freiheit von willkürlichen Eingriffen in die Privatsphäre (Wohnung, Briefgeheimnis etc.)
-Versammlungsfreiheit
Punkt 1/2
hmm, ne. die möglichkeit einer gesundheitsgefährdung in den nächsten 1-5000 jahren reicht mir persönlich nicht als rechtfertigung für gesetzesverstöße, zumal weder wahrscheinlichkeit noch zeitrahmen bekannt sind. das heißt nicht, dass ich gorleben als endlager toll finde, schon gar nicht die art und weise, wie die politiker den entsprechenden beschluss gegen die bestehenden gutachten trafen.
Punkt 3
gegen allgemeine übergriffe (ich nenne sie jetzt mal mangels genaueren quellenwissens so) mit zivilem ungehorsam reagieren, ok. das man deswegen ins wendland fährt und gleisanlagen sabotiert(auch hier, ich rede nur von den straftätern), ist auch in der kausalität leicht verschoben.
Punkt 4
versammlungsfreiheit: sehe ich als unproblematisch an, da die einschränkung hier getroffen wird, um gerade die straftaten zu unterbinden. wir reden hier ja von einer bahnstrecke, die aus der erfahrung der letzten jahre für demonstrationen gesperrt wird. ist für mich keine rechtfertigung, straftaten zu begehen.

das soll und darf gern jeder anders sehen.
nur sind die polizisten in der masse ja nicht aus jux und dollerei im wendland und frieren sich den arsch ab. die größenordnungen sind während der 11 transporte ja nicht ohne grund in diese dimensionen gestiegen. dieses jahr haben wir knapp 80 leicht verletzte polizisten (und ja, vermutlich ein vielfaches auf demonstrantenseite). auch wenn es leicht zynisch ist, das muss der atommüll erstmal schaffen (die zwischenfälle der letzten 15 jahre "castor" noch nicht mal erwähnt).
und das ist auch der punkt, der mir aktuell gegen den strich geht. demonstrieren, protestieren - alles sehr gern. aber mMn sind bei den betroffenen themen straftaten und der rückgriff auf gewalt einfach völlig überzogen und zeugen eher nicht von demokratischem verhalten.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 10. November 2010, 06:47:42
Zitat
Dass z.B. Speditionen, etc. einen Schaden erleiden weil ihre LKWs im Stau stecken wegen einer Demo muss "man" einfach akzeptieren (wenn auch für die Betroffenen ärgerlich bis schmerzhaft).

Tja dann hab ich wohl Pech gehabt. Mal schauen vielleicht stelle ich meinen Zug nachher auf der Autobahn quer und häng mir ein Schild um, das ich gegen die Mauterhöhung bin. Das muss "man" einfach akzeptieren, auch wenn es für die Pendler ärgerlich ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 10. November 2010, 10:35:56
Zitat
Dass z.B. Speditionen, etc. einen Schaden erleiden weil ihre LKWs im Stau stecken wegen einer Demo muss "man" einfach akzeptieren (wenn auch für die Betroffenen ärgerlich bis schmerzhaft).

Tja dann hab ich wohl Pech gehabt. Mal schauen vielleicht stelle ich meinen Zug nachher auf der Autobahn quer und häng mir ein Schild um, das ich gegen die Mauterhöhung bin. Das muss "man" einfach akzeptieren, auch wenn es für die Pendler ärgerlich ist.

Do it!
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 10. November 2010, 11:23:37
Du bestreitest also, das durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, deren Fortschritt und Weiterentwicklung wesentlich schneller vonstatten gehen würde? Interessant aber -meiner Meinung nach- an der Realität vorbei.

Zitat
Nein, ihr Konzept ist ein völlig anderes als beim Unglücksreaktor. Du kannst die Sicherheit eines Ford Modell T nicht mit einem Schützenpanzer vergleichen, bloss weil beides ein Fahrzeug ist.

Watch this: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meldepflichtiger_Ereignisse_in_deutschen_kerntechnischen_Anlagen (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_meldepflichtiger_Ereignisse_in_deutschen_kerntechnischen_Anlagen)

Wo ich auch bei der realen gesundheitlichen Gefährdung bin, denn es sind ja radioaktive Stoffe ausgetreten. Bsp.: 27. Juli – Neckarwestheim – Im Kernkraftwerk Neckarwestheim ereignete sich ein Zwischenfall durch menschliches Versagen, bei dem mit zwei Megabecquerel kontaminiertes Wasser aus Block II in den Neckar gelangte, trotz sofort eingeleiteter Gegenmaßnahmen
Wem Wiki als Quelle nicht ausreicht, kann sich die Störfälle gerne auch nochmal in der BfS-Liste ansehen.

Wenn man sich die Mühe macht diese "sicherheitsrelevanten" Störfälle durchzulesen, stößt man in den meisten Fällen in der Tat auf menschliches Versagen. Da wurden Warnleuchten ignoriert, Meißel vergessen...etc etc. Viel Spass beim lesen.


Die zweifelhaften Bedingungen unter denen meine Schuhe entstehen, sind aber von einer ganz anderen Qualität, als Abraumhalden die ganze Landstriche durch Feinstaub & Grundwasserkontamination verseuchen. Ich denke ein Vergleich ist da eher unangebracht.

Und sollten wir in tausend Jahren nur noch schauen woher wir die nächste Mahlzeit bekommen, wissen wir welcher Technik wir das zu verdanken haben. :bleh1:
Ich finde es echt irre eine mögliche Bedrohung zu ignorieren, weil ihr Zeitrahmen unsere Vorstellungskraft sprengt.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 10. November 2010, 11:41:28
Ich finde es echt irre eine mögliche Bedrohung zu ignorieren, weil ihr Zeitrahmen unsere Vorstellungskraft sprengt.

Das andere Extrem sind Leute, die grundsätzlich mal gegen alles sind, weil es ja negative Auswirkungen haben könnte.

Wie hat letztens jemand in einer Talkshow so passend gesagt? Erfindungen wie das Flugzeug wären heutzutage in Deutschland unmöglich; es könnte ja sein, dass so ein Ding vom Himmel fällt und dabei jemand stirbt.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 10. November 2010, 11:56:11
Brabbelst du schon wieder? Frank Schätzing hat sich mit dieser Aussage, als ernst zu nehmender Talkshowgast, wie bereits zuvor, vollkommen disqualifiziert. Wenn man aber keine Argumente hat zitiert man halt die Meinung eines fachlich nichtmals ansatzweise kompetenten Schriftstellers. Und stößt in das Horn der -die sind ja gegen ALLES- Populisten der FDP, nicht ohne sich vorher über alle anderen Populisten aufzuregen. :stupid:

Ich bin nicht gegen ALLES und die neu erwachte Protestkultur der Deutschen ist es auch nicht.

Ich bin für Nachhaltigkeit, für den Klimaschutz, für erneuerbare Energie und was gibt es da nicht alles zu Erforschen und Entwickeln. Außerdem noch für gesunde Nahrungsmittel für meine Kinder, für einen vernünftigen Umgang mit meinen Steuergeldern, für mehr Freiheit statt Kontrolle etc etc.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Blaukool am 10. November 2010, 12:05:25
Ich bin nicht gegen ALLES und die neu erwachte Protestkultur der Deutschen ist es auch nicht.

Die "neu erwachte" Protestkultur und die Krawalle die in Gorleben von mal zu mal mehr ausuffern sind zweierlei.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 10. November 2010, 12:09:33
Ich bin für Nachhaltigkeit, für den Klimaschutz, für erneuerbare Energie und was gibt es da nicht alles zu Erforschen und Entwickeln. Außerdem noch für gesunde Nahrungsmittel für meine Kinder, für einen vernünftigen Umgang mit meinen Steuergeldern, für mehr Freiheit statt Kontrolle etc etc.

Und alles gleichzeitig ohne jegliche Einschränkung. Weil die Träume von Utopia ja schließlich nicht von der Realität, sondern einzig und allein von korrupten Politikern und bösen Menschen vereitelt werden.

Ich hätte auch gern mehr von allem, und am besten ohne jeden Nachteil. Aber an nem bestimmten Punkt im Leben muss man meiner Meinung nach die rosarote Brille absetzen und die Birkenstocklatschen ausziehen und akzeptieren, dass es nicht immer eine perfekte, kuschelige Wohlfühllösung gibt. Und genau so verhält es sich beim Atomausstieg.
Du solltest irgendwann mal einsehen, dass die "neu erwachte Protestkultur" (die übrigens eine herrliche Spielwiese für die autonomen Schlachtenbummler abgibt) genauso vor einen Lobbykarren gespannt wird wie jeder andere Mensch auch. Irgendwer sagt euch, wofür ihr protestieren sollt, für euch hört sich alles völlig plausibel an (grüne Wälder > grausamer Tod durch Nuklearexplosion), und schon geht es raus auf die Straße.

Tief drin hoffe ich inständig, dass die Grünen an der nächsten Regierung beteiligt sind ... damit sie ihren Jüngern dann zu Tode betrübt mitteilen müssen, dass wegen dem pösen Koalitionspartner wieder nix wird aus der schönen neuen atomfreien Welt. Vielleicht ja auch mit nem neuen Ausstiegstermin jenseits jeglicher Amtsperioden. So in 20 Jahren oder so.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 10. November 2010, 12:36:56
Also ersteinmal werden die "autonomen Ausschreitungen" nicht schlimmer, sondern haben sich in erstaunlichen Grenzen gehalten. Das bestätigt dir sogar die Polizeieinsatzleitung.

Die Initiatoren der "Schotter"-Aktion, kommen nicht aus dem autonomen Umfeld und in ihrem Aufruf steht:
Ziel unserer Aktion ist es, die Schiene unbrauchbar zu machen, und nicht, die Polizei anzugreifen.

Die autonomen Schlachtenbummler halten sich auch in Stuttgart erstaunlich zurück und die gekippte Schulreform in Hamburg ist auch ganz ohne Krawalle ausgekommen. Wenngleich das Ergebnis der Protestkultur dort, nicht mit meinen Vorstellungen konform geht.

Die Grünen sehen bei den "Atomausstieg sofort" Leuten auch keine Schnitte, wegen ihrer Rolle während der Regierungsbeteiligung. Vielmehr ist es so, das sich Politiker wie Gysi & Trittin medienwirksam bei den Protesten in Szene setzen lassen, könnt ja ne Wählerstimme für sie abfallen. Soviel zum Thema die Lobby sagt was man tun soll.

Ich für meinen Teil hätte mit dem geplanten Atomausstieg gut Leben können, der ist jetzt aber gekippt worden und dagegen richtet sich zumindest mein Protest. Da ging es nämlich ausschließlich um Geld und sonst nichts.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/164244/umfrage/gewinne-der-energiekonzerne-durch-laufzeitverlaengerung/ (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/164244/umfrage/gewinne-der-energiekonzerne-durch-laufzeitverlaengerung/)

Und das sind die Prognosen der DIW, das Freiburger Ökoinstitut sieht das freilich anders.

Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 10. November 2010, 12:46:56
Die autonomen Schlachtenbummler halten sich auch in Stuttgart erstaunlich zurück und die gekippte Schulreform in Hamburg ist auch ganz ohne Krawalle ausgekommen. Wenngleich das Ergebnis der Protestkultur dort, nicht mit meinen Vorstellungen konform geht.

Stimmt, da ging das Ergebnis ja mal tatsächlich in Richtung Realität und nicht in Richtung "hach, wäre das schön, wenn alle Menschen gleich wären!". Eine sechsjährige Primärschule würde den Bildungsstandard enorm kippen, weil die leistungsstarken Schüler durch ein an die schwächsten angepasstes Lerntempo enorm ausgebremst werden. Ich sehe das bei meiner Freundin, die in der vierten Klasse schon tonnenweise Material anschleppen muss (natürlich selbst erstellt), um die leistungsstarken Kinder zu beschäftigen, die logischerweise deutlich schneller mit ihren Aufgaben fertig sind als die schwächeren Schüler.

Natürlich muss die Hauptschule-Schiene aufgewertet werden, aber ganz sicher nicht, indem man vorne zwei Jahre abschneidet und sich dann auf die Schulter klopft, wie gerecht unser Bildungssystem doch jetzt ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: tombs am 10. November 2010, 13:02:54
Also ersteinmal werden die "autonomen Ausschreitungen" nicht schlimmer, sondern haben sich in erstaunlichen Grenzen gehalten. Das bestätigt dir sogar die Polizeieinsatzleitung.

Die Initiatoren der "Schotter"-Aktion, kommen nicht aus dem autonomen Umfeld und in ihrem Aufruf steht:
Ziel unserer Aktion ist es, die Schiene unbrauchbar zu machen, und nicht, die Polizei anzugreifen.

punkt 1 kann man dieses jahr wohl rundweg unterschreiben.
punkt 2 ist dann wieder so eine aussage, bei der sich mir alles dreht. jeder weiß, dass dort 30k? polizisten versammelt sein werden um die schiene/den transport zu schützen. keine ahnung, wie viel der 20-25k demonstranten nun zur schotter aktion gehörten, aber wie bitte soll so ein aufeinanderprallen ohne verletzte gehen? das wird von den orgas schlicht in kauf genommen.

was die störfälle angeht, kann man aus der reinen liste als nichtexperte leider nichts über das gefährdungspotenzial für die bevölkerung sagen. was auf jeden fall ein problem ist, ist die tatsache, dass die regierung hier viel zu wenig direkte kontrolle/steuerung in einem elementar wichtigen bereich der volksversorgung ausübt. gleiches gilt allerdings in fast allen anderen bereichen auch.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 10. November 2010, 13:13:49
Die Bildungsdiskussion hier auch noch zu führen ist mir zu müßig. Aber da Deutschland mit seinem dreigliedrigen System im internationalen Vergleich regelmäßig als bester Abschneidet, müssen wir uns da keine Gedanken machen.

Zitat
punkt 2 ist dann wieder so eine aussage, bei der sich mir alles dreht. jeder weiß, dass dort 30k? polizisten versammelt sein werden um die schiene/den transport zu schützen. keine ahnung, wie viel der 20-25k demonstranten nun zur schotter aktion gehörten, aber wie bitte soll so ein aufeinanderprallen ohne verletzte gehen? das wird von den orgas schlicht in kauf genommen.

Da sprechen die Bilder für sich. Tagesschau,Spiegel TV,Youtube usw. usf. Mit Ausnahme der Vorfälle in Leitstade, durch eine Gruppe Autonomer, sieht man eigentlich überwiegend Menschen, die mit Pfefferspray & Schlagstock bearbeitet werden, während sie versuchen auf die Gleise zu drängen und sich mit Planen, Matratzen oder improvisierten Schilden schützen.
Das das nicht ohne Verletzte geht stimmt, das bei solchen Aktionen Polizisten verletzt werden erscheint mir unwahrscheinlich.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 10. November 2010, 13:19:00
Die Bildungsdiskussion hier auch noch zu führen ist mir zu müßig. Aber da Deutschland mit seinem dreigliedrigen System im internationalen Vergleich regelmäßig als bester Abschneidet, müssen wir uns da keine Gedanken machen.

Klar muss was gemacht werden. Aber bitte mit einem klaren und wirkungsvollen Konzept, nicht mit einer wilden Herumdokterei, nur damit man als Bildungsminister Aktionismus gezeigt hat.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 10. November 2010, 14:01:22
Deine Hauptargumente sind also: Da ist das aber auch so?

Wenn man dabei bleibt kann man auch wunderbar für Gewalt gegen Polizisten argumentieren. Die machen das schließlich auch.

Scheinbar hast du ja überlesen, das es auch andere Möglichkeiten der Energiegewinnung gibt, außer der Importsolarzellen. Das Geld in die Erforschung und Verbesserung erneuerbarer Energien gesteckt werden sollte, wenigstens da sind wir uns ja einig.
Offshore Windanlagen, Gezeitenanlagen, Biogasanlagen sind alle nicht so risikobehaftet und ihre Abfälle sind beherrschbar.

Eine Meldepflicht für umkippende Besen gibt es übrigens nicht aber hättest du dir die Mühe gemacht auch auf der Seite der BfS nachzulesen, wüsstest du das es jährlich im Mittel 132 Vorfälle der INES Stufe 0 gibt.

Also weitestgehend Larifari oder "could be" -Vorfälle.

Trotz allem kommt es auch immer wieder zu INES Stufe 1 Vorfällen & -siehe Wiki- meist verursacht durch menschliches Versagen.

Zitat
"Mit 2 MBq kontaminiertes Wasser" macht für mich keinen Sinn ... was strahlt da drin? wieviel Wasser war es?

30 000 Liter, was da strahlt kannste ja beim Betreiber erfragen.

Zu deinem "harmlosen" Transformatorbrand:

Später räumte das zuständige Ministerium ein, dass auch der Reaktor sekundär betroffen war. Ein zu schnelles Druckabsenken des Reaktors aufgrund menschlichen Fehlverhaltens – der Reaktorfahrer hatte eine Anweisung seines Vorgesetzten falsch verstanden und zwei Sicherheits- und Entlastungsventile von Hand geöffnet – und „unplanmäßiger Ausfall einer von mehreren Reaktorspeisewasserpumpen“ führte zu einem „schnellen Druck- und Füllstandsabfall im Reaktordruckbehälter“ von 65 auf 20 bar.

Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 10. November 2010, 16:34:49
Dein Reichtum an Ignoranz erstaunt mich immer wieder. Es gibt Alternativen zu deiner Wahlenergiegewinnung und die sind nicht so gefährlich, verseuchen nicht ganze Landstriche bei der Rohstoffgewinnung und haben kein ungelöstes Endlagerproblem.
Auch deine Wiederaufbereitung ist mit Risiken verbunden. Ab davon das du als vermeintlich "fortschrittlicher" Mensch an einer Technik festhälst, die in den siebzigern das Nonplusultra war.

Zitat
Das Problem liegt darin, dass nur begrenzt Geld vorhanden ist.

Richtig! Und solange man große Energiekonzerne nicht nötigt auf ungefährlichere Weise Geld zu verdienen wird das Geld auch weiterhin falsch verteilt bleiben. Der Schritt in die richtige Richtung wurde gerade revidiert.

Zitat
Abzüglich der Biomasse liegt der Anteil der EE am Primärenergieverbrauch bei <2%

DEIN Umweltminister sagt was anderes:
Mi, 24.03.2010
Im vergangenen Jahr ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung von 15,2 auf 16,1 Prozent gewachsen. Deutschland ist einen guten Schritt voran gekommen auf dem Weg in das regenerative Zeitalter, sagte Umweltminister Norbert Röttgen.



Zitat
Du sagst das so, als müsste man da jeweils um sein Leben rennen.

Ich sag das so, wie es ist. Es sind Störungen die durch menschliches Versagen verursacht wurden. Aber...da Du ja Analogien so sehr liebst, bloß weil bei einem Flugzeug mal ein bis zwei Triebwerke ausfallen ist es trotzdem völlig unmöglich das es abstürzt.

Was deine Umrechnung angeht: Korrekter wäre ja 2 x 10 hoch 6 Bq, ab davon das ich dir neben dem Duschen einen guten Teil der 3m³ Wasser ins Trinkwasser wünsche, damit auch deine Organe ihren Spass daran haben.
Und auch 10 mSv können bei dir Krebs auslösen, die Wahrscheinlichkeit ist nur sehr gering.


Was jetzt den Druck- und Füllstandsabfall in einem Reaktor anrichtet, der auf Kühlung angewiesen ist muss ich dir nicht wirklich erklären, oder?
Aber wie Eingangs erwähnt, behalte deine Zukunftsangst und deine Ignoranz. Sie macht dich auf jeden Fall gegen Fortschritt und Entwicklung immun.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 10. November 2010, 18:04:20
Um mal was positives zu nennen hab ich heute aus dem Radio erfahren das sich ein Windkraftwerk schon nach einen halben Jahr energetisch amortisiert hat und eine Solarzelle nach 3-4 Jahren. Das sind doch durchaus angenehme Werte.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Estefan am 10. November 2010, 19:55:37
Egal welchen Standpunkt man selbst hat, man findet immer Studien, die genau diesen Standpunkt belegen ... weil sie vorher von der Lobby genau dieses Standpunktes in Auftrag gegeben wurden. Es gibt keine neutralen Studien.

Exakt.

Darum frage ich mich, ob es überhaupt Sinn macht, sich mit Diskussionen über "Tatsachen" herumzuschlagen, die wohl eh aus parteiischen Quellen stammen.

Man kann sich vielmehr überlegen, welche Ziele die Befürworter und Gegner wohl haben. Wenn man keine Belege hat, kann man den weiter oben bemühten "Common Sense" benutzen.

Pro Laufzeitverlängerung:
- Höhere Gewinne für die Energiekonzerne
- Löhne/Boni fürs Management
- Dividenden für die Aktionäre
- Aufsichtrats- und Vorstandposten für die entscheidenden Politiker
- Die Marktposition der Energiekonzerne wird gefestigt

Pro schnellerem Ausstieg:
- Bessere Chancen für alternative Energien
- Bessere Chancen, den Strommarkt neu zu struktieren (dezentraler)
- Weniger Störfallrisiko
- Weniger Lasten für die Nachwelt
- Natürlich auch Gewinne für die Alternativenergieindustrie

Ich finde die Ziele der Ausstiegsbefürworter überwiegend gut, die der Laufzeitverlängerer mehr oder minder böse. Darum bin ich gegen die Laufzeitverlängerung.

Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 10. November 2010, 20:19:47
Ist das nicht etwas sehr vereinfacht? Ich find dieses Argument das die Energiekonzerne Gewinne erwirtschaften ungefähr genauso sinnvoll wie der Slogan von Raubkopierern das die Softwarefirmen Gewinne erwirtschaften.

Außerdem müsstest du dann, wenn du schon die ganzen "bösen" Argumente so sehr aufschlüsselst das auch bei den Alternativindustrien machen. Die alternativen Energiekonzerne sind ja nicht weniger "böse" als die mit AKWs.

Wie würde wohl deine Argumentation aussehen, wenn der Staat das Energiemonopol nie abgegeben hätte (was IMO auch ein Fehler war, genau wie Wasser).
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 10. November 2010, 20:26:05
- Natürlich auch Gewinne für die Alternativenergieindustrie

Nett, das nur so aufzulisten, denn dahinter stecken die Punkte, die du als pseudo-Pro-Laufzeitverlängerung genannt hast:

- Höhere Gewinne für die Hersteller
- Löhne/Boni fürs Management
- Dividenden für die Aktionäre
- Aufsichtrats- und Vorstandposten für die entscheidenden Politiker
- Die Marktposition der Hersteller wird gefestigt


Aber der Vergleich dieser Argumente ist völlig fehl am Platz, denn es geht hier nicht um den Vergleich der wirtschaftlichen Vorteile von zwei Industriezweigen. Die Angehörigen der alternativen Energien Industrie haben es nur (das merkt man wie Estefan argumentiert sehr gut) wunderbar geschafft, ihre ebenso egoistischen und kapitalistischen Ziele (denn denen geht es wie jedem AKW Betreiber nur darum schneller mehr Geld zu machen) Motive unter dem Mantel "das ist gut für alle" zu verstecken.

Vielmehr geht es bei der Diskussion um die Frage wie man die Vor- und Nachteile der jeweiligen Energiekonzepte bewertet und welches Zeugnis man daraus dem jeweiligen Konzept ausstellt. Ein direkter Vergleich wird immer auch eigentlich Faktoren und Argumente mit einbeziehen die da nicht direkt was zu suchen haben.


Derzeit ist eine Frage auch, wie der Atom-Strom zu ersetzen wäre, denn die alternativen Energiequellen werden das auch nach den optimistischsten Schätzungen alleine durch die natürlichen Schwankungen nicht schaffen. Selbst Greenpeace rät zu Erdgas als Brennstoff für Kraftwerke. Das aber wieder bedeutet noch mehr Abhängigkeit von Russland und anderen Erdgasförderern und natürlich wird die erhöhte Nachfrage die Preise dann steigen lassen und damit wird das unrentabel oder sehr teuerer Strom. Daher bliebe als Alternative den Strom wie geplant mit Kohle-HKWs zu erzeugen, was aber die CO2 Bilanz absolut verhageln würde wie jedem klar sein dürfte. Oder man führt den Strom direkt ein, statt ihn zu erzeugen und da bieten sich dann also die schönen AKWs in Frankreich (bauen neue oder wollen es - an der dt. Grenze btw. natürlich) oder die super sicheren Neubauten in Russland gerade zu an als Lieferanten.

Die AKWs müssen weg, aber zum einen ist eine rein deutsche Lösung absolute Augenwischerei - sofern man nicht umweltverträglichen und wirtschaftlichen Ausgleich bieten kann, also den Ausfall zu 100% selber kompensieren kann - denn wenn ein AKW hoch gehen sollte (und hier sei angemerkt, dass die deutsche Technik/Bauweise die sicherste weltweit ist), dann ist das ein globales Problem. Zum anderen sollte eben eine Vertiefung einer Abhängigkeit von einem anderen Brennstoff und/oder Land vermieden werden.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: tombs am 10. November 2010, 20:33:13
estefan, die aufstellung ist vielleicht ein wenig einseitig?
alle deine pros kannst du 1:1 für erneuerbare energien einsetzen.
und was ist mit punkten wie energiepreisen? versorgungssicherheit? heute zu behaupten, die 20% prozent kernenergie werden unproblematisch in zehn-15 jahren von erneuerbaren energien getragen (plus natürlich die zusätze des sehr wahrscheinlich steigende gesamtverbrauch) erinnert mich doch sehr an "Die Renten sind sicher."

edith: da haben natürlich gleich mal 2 dazwischengepostet. pff
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 10. November 2010, 20:57:13
Man kann ja als Verbraucher auch ein bißchen selbst bestimmen:
Ich bin jetzt in meiner neuen Wohnung bei Naturstrom angemeldet. Ist zwar teurer, aber dafür wird versichert, dass alles aus erneuerbaren Energien kommt und 1,xy cent / kWh für den Bau von Solar benutzt wird.

Ich bin sooooo Öko, jetzt!
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 10. November 2010, 21:15:14


Nein, du sagst über jedes Passagierflugzeug, dass es Atombomben abwerfen kann, weil du in der Zeitung mal etwas über einen B2 Bomber gelesen hast.

Ist dir schon aufgefallen das Du schon wieder eine Analogie benutzt? Allesamt unpassend aber harte Fakten sind nichts für Menschen deines Kalibers.
Ich finde aber es ist eher wie...
Na das ist ja ne Basis für eine  Diskussion. Ich finde übrigens das klingt verdächtig hohl, wenn man deine Texte auf Inhalt überprüft. Das ist ungefähr so, als würde man gegen einen gigantischen Hohlkörper schlagen.

Zitat
Was deine Umrechnung angeht: Korrekter wäre ja 2 x 10 hoch 6 Bq, ab davon das ich dir neben dem Duschen einen guten Teil der 3m³ Wasser ins Trinkwasser wünsche, damit auch deine Organe ihren Spass daran haben.
Und auch 10 mSv können bei dir Krebs auslösen, die Wahrscheinlichkeit ist nur sehr gering.

hehe ja, aber wie du an den Begriffen "Größenordnung" in meinem Post erkennen kannst, handelt es sich um eine Abschätzung, da eine "korrekte" Berechnung nur unter Einbeziehung des Umrechnungsfaktors geschehen kann, der vom strahlenden Isotop abhängt. Ich weiss, das ist ein bisschen viel. Aber bezüglich deiner zweiten Bemerkung habe ich schlechte Nachrichten für dich: du wirst in jeder Milisekunde von potentiell Krebs auslösender Strahlung bombadiert, egal wo du dich befindest. Die Wahrscheinlichkeit ist nur sehr gering.

Deine "Größenordnungsberechnung" macht aus 2MBq also schlichtweg 1Mbq, damit es sich leichter berechnen läßt? Tja kein Wunder das bei deinen Berechnungen kein Gefahrpotential zu erkennen ist. Schonmal darüber nachgedacht in die Politik zu gehen?

Die durchschnittliche jährliche Belastung liegt irgendwo bei 3-5 mSv im Jahr. Das beinhaltet auch die nichtnatürlichen Strahlungsquellen. Kannst du dir Vorstellen das bereits das doppelte deiner Jahresdosis in einem Schwupps Wasser ein höheres Krebsrisiko birgt?



Zitat
Nichts? Wenn sie einen kritischen Wert unterschreitet, eine Abschaltung? Was glaubst du warum das so niedrig als Störung eingestuft wird? Lobbyarbeit?

Jahaa....und bei einer Notfallabschaltung ist Schwuppsi die Hitze verschwunden und eine Kühlung ist nicht mehr vonnöten. Das ganze fand während einer Notfallabschaltung statt und die Kategorie INES 1 wird beschrieben mit:Nichtbehebung der Problemquelle könnte zu einem höherstufigen Folgeereignis führen.

In der Tat halte ich dich für nachhaltig dämlich & reaktionär, entschuldige bitte das ich dich politisch den linken Chaoten der CDU zugerechnet habe.


Und allen anderen:
Auch wenn alternative Energieanbieter selbstverständlich auch Gewinnorientiert arbeiten. Es gibt vier große Konzerne, die von den Verlängerungen der Laufzeiten profitieren. Die Gewinnabschöpfung zur Förderung regenerativer Energien (Ja auch das konservative Lager hält die Kernenergie für überholt), wird gedeckelt durch die erforderlichen Sicherheitsinvestitionen, die pro Anlage afaik 500 Mio nicht überschreiten dürfen.

Da geht es also um sehr viel Geld das entweder auf vier Großkonzerne oder viele kleinere Unternehmen und Stadtwerke (die "gehören" dem Steuerzahler) verteilt werden kann.


@Hurz
Und warum nicht Erdgas als "Brückentechnologie"?

@tombs
Die Studie der EWI zB geht von effizienterer Energienutzung & damit einem sinkenden Gesamtbedarf aus.

Und Importstrom gibt es auch aus Norwegen, die Dank ihrer schicken Fjorde einen hohen Anteil an Wasserkraft liefern können.

Unseren wissenschaftlichen Vorsprung in punkto regenerativer Energien, wäre der Exportschlager, sobald andere Länder auf den Trichter kommen auf Kernenergie verzichten zu wollen.
Womit wir dann wieder auf der guten Seite der Bilanz stehen würden.


Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 10. November 2010, 21:20:50
http://www.zeit.de/2003/48/Gorleben

Ich weiß, ich weiß... 2003. Aber der Artikel wurde mir gerade per Link zugeschickt und für mich waren da doch noch erschreckend neue Infos dabei. Falls sich wer da genauer auskennt, wie das da jetzt aussieht (denn ich weiß es nicht), so möge er mich gerne mal aktualisieren ;)
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 10. November 2010, 21:45:54
@Hurz
Und warum nicht Erdgas als "Brückentechnologie"?

Erhöhung der CO2 Belastung, Verteuerung des Gases (steigende Nachfrage) und damit auch Verteuerung der Heizkosten für Privathaushalte, weiter erhöhte Abhängigkeit von Lieferungen aus Russland (die ja gerne mal die Pipelines sperren), ...

@Strahlenbelastungsdiskussion: Ihr werft schon mal mit der völlig falschen Einheit um euch: Bq ist falsch, Sv wäre die korrekte Einheit in der zu rechnen und zu vergleichen wäre. Bq ist nur die Größe für die Aktivität eines einzelnen Elements (Becquerel gibt die Anzahl der Atome an, deren Zerfall nach der Statistik des radioaktiven Zerfalls pro Sekunde erwartet werden) und nicht eine Einheit für die Strahlenbelastung. Du kannst ein Element mit ungeheuer großer Aktivität haben (hoher Bq Wert) - also sehr viele Zerfälle pro Sekunde - aber damit muss das nicht gefährlich sein, wenn es ein reiner Alpha-Strahler ist. Die Strahlung ist nämlich nach in ca. 1 bis 10 cm nicht mehr nachweisbar und völlig verpufft. Zur Umrechnung benötigst du den Dosiskonversionsfaktor für das Element um daraus die Äquivalentdosis abschätzen zu können.

Mit anderen Worten: "X MBq Wasser sind in den Fluss" als Aussage zu tätigen um damit eine Gefahrengröße zu nennen ist einfach fachlich völlig falsch.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Estefan am 10. November 2010, 22:19:20
Ja das ist wirklich eine fröhliche Debatte hier, da kann man gar nicht auf alles eingehen.

Natürlich sind meine Postings einseitig, sie sollen ja meinen Standpunkt darstellen.

Ich habe nie bestritten, dass die Alternativenergieindustrie egoistische Ziele hat. Stört mich an sich auch nicht. Wenn dann die weiteren Ziele, die mit dem Ausstieg erreicht werden können, meinen Vorstellungen nahe kommen, finde ich das gut.
Bei den Laufzeitverlängerern kann ich jedoch ausser egoistischen Zielen nichts erkennen, und das finde ich schlecht.

Da noch das Wort "Versorgungssicherheit" gefallen ist:

Für mich klingt ein Stromnetz, das von vielen kleinen Versorgern (Solar, Blockheizkraftwerke, Wind...) sicherer und effizienter, als eines, wo die Versorgung von wenigen Grosskraftwerken abhängt. Zumal dann auch weniger Verluste in den Leitungen anfallen.

Die Grosskraftwerke (egal ob Kohle oder Atom) halte ich für eine wesentliche Machtbasis der derzeitigen Strom-Oligopolisten. Von wenigen Konzernen und Kraftwerken hängt zu viel ab. Dadurch können die Konzerne auch so gut Druck auf die Politik ausüben (Wenn ihr nicht spurt, erhöhen wir die Preise oder drehen den Strom ab). Ein nicht unwichtiger Aspekt der "Versorgungssicherheit" wie ich finde.

Der Ausstieg aus der Atomkraft könnte den Weg zur Zerschlagung des Strom-Oligopols mitebnen, da dadurch schon einige Grosskraftwerke verschwänden. Mehr kleine Kraftwerke, Anbieter und mehr Wettbewerb wären auch gut für die Verbraucherpreise.

Dazu müsste freilich der politische Willen vorhanden sein, den Strommarkt neu zu ordnen...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 10. November 2010, 22:45:53
Die Argumentation es gäbe mehr Sicherheit durch viele kleinere Anbieter gilt vielleicht für den Hausgebrauch, nicht aber für die Industrie, denn die braucht verlässliche und konstante Versorgung und hat auch ganz andere technische Anforderungen. Außerdem sind weniger die Ausfälle von Kraftwerken ein Problem (denn davon gibt es viele, viel mehr als man meint), sondern die Infrastruktur des Leitungsnetzes und das ist heute schon viel zu verworren und komplex. Dezentralisierung funktioniert immer nur in gewissen Grenzen und Größenordnungen und birgt das Risiko von Lücken die geschlossen werden müssen.

Und eines vergisst man gerne bei der ganzen Problematik: Die Leitungen, Transformatoren, etc. muss auch jemand bezahlen und betreiben und das tun die Stromkonzerne - mit den Gewinnen aus der Stromerzeugung. Und man darf nicht von den heutigen Preisen usw. ausgehen, denn hier profitieren Privateinspeiser derzeit von massiven Zuschüssen und Preisvorgaben aus der Politik.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 10. November 2010, 23:56:30
Aber ich dachte mir bei dem Satz auf Wiki auch, dass da jemand mit einer Intention schreiben muss, die sicher keine wissenschaftliche Information beinhaltet.

Das Problem ist eher, dass die Thematik einfach sehr komplex ist und man leicht versucht ist schnell eine Aussage zu treffen, doch leider ist das gerade was Radioaktivität und deren Gefahren angeht das immer viel zu kurz gegriffen. Liegt auch daran, dass der Begriff "Strahlung" oder "Radioaktivität" einfach nicht eine Sache ist, sondern eine ganze Bandbreite von Dingen, Faktoren, Elementen usw. umfasst die teils völlig unterschiedliche Wirkungen, Effekte und Folgen haben und erst einmal einzeln gewichtet werden müssen um eine wirkliche Aussage treffen zu können. Da spielen einfach zu viele Dinge rein um das kurz zu fassen und wenn es dann noch um Gefahren für den Menschen und die Abschätzung von zwei oder mehr Gefahren geht wird es ganz heikel.

Ich habe mich mit dem Thema intensiv fast 15 Jahre lang beschäftigt, habe diverse Lehrgänge besucht, selber Einsatzkräfte geschult, war beratend und planend tätig, habe Einsätze und Übungen mitgemacht und geleitet, daher kenne ich mich damit zwangsläufig aus. Ich spiele die Gefahren dabei nicht runter - "Strahlung" ist eine saumäßig gefährliche Sache, aber vor allem deshalb, weil uns Menschen kein Sinnesorgan dafür gegeben ist um diese wahrzunehmen. Daher wird das zu einer unsichtbaren, ungreifbaren und damit sehr bedrohlichen Sache - ich habe bei Vorführungen schon Leute kreidebleich werden sehen (eine ist sogar mal in Ohnmacht gefallen), weil die Miniconts bei Glühstrümpfen (die alten mit Thoriumnitrat drin) hübsch Radau machten.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 11. November 2010, 01:42:27
Weil das Thema so komplex ist, bilden wir uns besser keine Meinung, sondern vertrauen den fachkompetenten Laufzeitverlängerern.

Aus dem Bericht des BfS (das ja für seine ach so unwissenschaftliche Herangehensweise & seinen grüngefärbten Populismus bekannt ist)

• Aktivitätsübertritt vom Dekontsystem für Primärkreiskomponenten in das Deionatsystem und
ungeplante Freisetzung von geringfügig kontaminiertem Wasser
Kernkraftwerk Neckarwestheim, Block II (GKN-2) am 28.07.2004, Ereignis-Nr. 04/118, Meldekategorie
N, INES-Stufe 1
Beim Wiederanfahren der Anlage nach der Revision am 18.08.2004 wurde durch das
Ansprechen einer Radioaktivitätsmessstelle in der Abschlämmung eines Dampferzeugers
Radioaktivität im Sekundärkreislauf angezeigt. Die ersten Untersuchungen ergaben, dass diese
Aktivität über das Deionatsystem in den Dampferzeuger gelangt war. Der Aktivitätseintrag in
das normalerweise nicht radioaktiv kontaminierte Deionatsystem wird auf einen fehlenden
Einsatz in einer Rückschlagklappe im System für die Dekontamination von Primärkreiskomponenten
(Dekontsystem), das einen Anschluss an das Deionatsystem hat, zurückgeführt.
Bei der Entleerung des Dampferzeugers während der Revision am 28.07.2004 wurde dann das
vermeintlich saubere Wasser über die Maschinenhausentwässerung in den Neckar abgegeben.
Aus den Wasserrückstellproben wurde nachträglich die freigesetzte Gesamtaktivität von ca.
2 MBq ermittelt.


Jaja...alles Propaganda linksautonomer Weltverbesserer


P.S.: @Ed mit dem Link startet dieser Thread. Das die Castoren in ner gut belüfteten Blechhütte stehen ist immer noch so. Sind ja auch noch zu heiß, als das man Sie ins nicht vorhandene Endlager packen könnte.
Das mit der "Auspackproblematik" war mir übrigens auch neu.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 11. November 2010, 06:47:31
Ja das Leitungsnetz ist ein Problem. Soweit ich weiss produzieren unsere Windräder hier oben unter ihrer Kapazität Energie, weil die Leitungen sonst überlasten würden. Ist halt alles alt und marode. Das die Energiekonzerne jetzt Bauer Momsen nicht eine neue Leitung legen, damit er sich damit die Scheune saniert sollte aber auch klar sein.

Man merke: Dezentrale Energieversorgung heisst auch dezentrale Leitungswartung. Und nichts ist in Deutschland so beliebt wie die "Kann das nicht ein anderer tun?" Politik.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 11. November 2010, 08:30:37
was bei der Diskussion bislang völlig außer Acht geblieben ist , ist die Energieeffizenz. Ein Atomkraftwerk beheizt mit seiner Abwärme lediglich den Rhein / Donau / Main. Ein dezentrale Heizkraftwerk des örtlichen Versorgers beheizt die halbe Stadt mit und liefert ebendiesen Strom noch dazu. Die Gewinne bleiben vor Ort, die Wertschöpfung bleibt vor Ort. Effizenz bei ca 90% mit Nutzung der Abwärme. Es gibt keine Stromlücke oder Importzwang. Es ist mir unbegreiflich wie man bei klaren Verstand tatsächlich sämtlichen Nachteile der Atomspaltung ignorieren und die positiven Aspekte der dezentralen Versorgung ignorieren kann. Der Müll der in der Welt ist, strahlt nicht für Jahrzehnte, auch nicht für Jahrhunderte, auch nicht für Jahrtausende sondern für mehrere Hundertausend Jahre. Es dürfte klar sein das für solche Zeiträume niemand Verantwortung übernehmen kann. Weiß nicht was es dabei noch zu diskutieren gibt...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 11. November 2010, 08:45:46
Jaja...alles Propaganda linksautonomer Weltverbesserer

Diese Aussage so gemacht ist auch korrekt, nur ist das keine Aussage zur Gefährdung sondern nur zur Größenordnung der Menge des strahlendes Materials. Nur ist es etwas anderes daraus gleich einen Kontext zu machen: "Kuck, so viel Gefahr ist dabei entstanden." - dieser Gleichsetzung ist nun mal falsch.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 11. November 2010, 09:47:44
Ist es
Zitat
logisch nachweisbar falsch
oder
Zitat
ohne Kontext sinnlos
oder sogar
Zitat
von einem Laien verfasst oder absichtlich reißerisch verpackt
?

Ich denke nicht.
Einen Zusammenhang herzustellen zwischen der Größenordnung der Menge des strahlenden Materials und seiner Gefährlichkeit ist natürlich völlig absurd.
Wär natürlich Begrüßenswert, wenn das BfS auch einen Aussage zur Gefährlichkeit machen würde aber wer weiß ob das überhaupt erwünscht ist?
So bleibt natürlich Befürwortern der sichersten Technologie der Welt immer und jederzeit die Möglichkeit es schönzureden.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 11. November 2010, 10:13:57
Noch was lustiges zum "Störfall" in Neckarwestheim aus der Stuttgarter Zeitung (ich weiß...linkes Propagandablatt)

 Am 27. Juli war radioaktiv verseuchtes Wasser aus Block II in Neckarwestheim
in den Neckar gelangt, was die EnBW freilich erst am 18. August bemerkte.
Dann aber dauerte es weitere neun Tage, ehe der Energiekonzern den
Vorfall bei der Atomaufsicht in Stuttgart meldete. Bekanntlich hat der
neue Umweltminister Stefan Mappus (CDU) deshalb ein
Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die EnBW eingeleitet.



Noch ne ältere Meldung vom BfS:

Die jüngst vorgestellte Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK) hat zum Ergebnis, dass in Deutschland Kinder unter 5 Jahren häufiger an Krebs, insbesondere Leukämie, erkranken, je näher sie an einem Kernkraftwerksstandort wohnen.

Das BfS stellt die zentralen Ergebnisse der Studie in einem Artikel der Fachzeitschrift atw dar. Den vollständigen Artikel aus der atw 53 vom März 2008 finden Sie hier.


Alles komplett ungefährlich und reiner Zufall
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 11. November 2010, 10:29:15
Einen Zusammenhang herzustellen zwischen der Größenordnung der Menge des strahlenden Materials und seiner Gefährlichkeit ist natürlich völlig absurd.

Das wäre nicht absurd, wenn man es kann, aber genau da liegt das Problem: Ohne genaue Zusammensetzung ist es halt nicht möglich. Man kann evt. die Energiemenge bestimmen die frei gesetzt wird, aber ohne zu wissen was genau da zerfällt bleibt das ohne Aussagekraft zur Gefährlichkeit. Wie ich oben schon schrieb: lass das Material einen Alpha-Strahler sein, dann ist die Strahlung im Wasser nach 1cm (eher weniger) bereits verpufft. Genau das meinte ich mit der Komplexität des Themas: Strahlung ist nicht gleich Strahlung.

Wär natürlich Begrüßenswert, wenn das BfS auch einen Aussage zur Gefährlichkeit machen würde aber wer weiß ob das überhaupt erwünscht ist?

Wenn das BfS es kann, dann wird es das auch tun. Im genannten Fall konnte die Aktivitätsmenge festgestellt werden in einem Gesamtmedium. Die Menge Flüssigkeit die den Fluss gelangt ist besteht ja nicht zu 100% aus strahlenden Material, sondern nur zu einem Teil. Man kennt aber nur die Gesamtmenge an Flüssigkeit die ausgetreten ist und man kann die Zahl der Zerfälle pro Sekunde messen (oder kennt diese), die in dieser Gesamtmenge drin ist. Bei Flüssigkeiten die sich dann noch mit (viel größeren Mengen) anderer Flüssigkeiten vermischen ist eine Bestimmung nur noch bedingt möglich. Vor allem da ein Großteil der Strahlung der ausgetretenen Flüssigkeit schon vor der Flüssigkeit selber absorbiert wird.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 11. November 2010, 10:39:01
was diskutiert ihr eigentlich... nicht ein müdes microgramm hat zu entweichen. FERTIG.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 11. November 2010, 10:43:06
was diskutiert ihr eigentlich... nicht ein müdes microgramm hat zu entweichen. FERTIG.

Und wenn wir schon dabei sind, schalten wir auch sämtliche Sendemasten aus. Die machen nämlich auch irgendwie so Strahlung, die wahrscheinlich auch irgendwie schädlich ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 11. November 2010, 10:47:54
nur zu!
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 11. November 2010, 10:50:01
Und WLAN-Netzwerke.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 11. November 2010, 10:50:18
dafür!
Pro Kabel!
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 11. November 2010, 10:50:46
was diskutiert ihr eigentlich... nicht ein müdes microgramm hat zu entweichen. FERTIG.

Völliger Schwachsinn diese Aussage, denn Strahlung gibt es seit es das Universum gibt und das nicht zu knapp. Du atmest täglich strahlende Partikel ein wie jeder Mensch es schon immer tut. Vulkanausbrüche, Erdbeben, Lawinen usw. blasen jedes Jahr massenhaft solcher Partikel in die Luft und wir Menschen tun das mit z.B. Zigarettenrauch auch. Nur ist das halt Teil der natürlichen Strahlung (Hintergrundstrahlung) und wir merken es nicht. Schon mal einen Geigerzähler an eine Bordsteinkante gehalten?

Was nicht austreten sollte sind große konzentrierte Mengen strahlender Stoffe, das sollte und darf nicht passieren oder radioaktive Stoffe die dazu noch giftig sind oder die leicht vom Körper aufgenommen und dort eingelagert werden.

Und wenn wir schon dabei sind, schalten wir auch sämtliche Sendemasten aus.

Außerdem WLAN, Bluetooth, GPS/Kommunikations/etc. Satelliten, Fernseh- und Radiosender, ...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 11. November 2010, 10:51:37
Außerdem WLAN, Bluetooth, GPS/Kommunikations/etc. Satelliten, Fernseh- und Radiosender, ...

Da ist immer noch nichts dabei, was mir persönlich fehlen würde :D
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 11. November 2010, 11:02:53
Da ist immer noch nichts dabei, was mir persönlich fehlen würde :D

Du benutzt also kein Telefon, Handy und hörst nie Radio oder schaust nie fern? Außerdem beziehst du keine Waren die per Flugzeug oder Schiff nach Deutschland eingeführt werden? Das halte ich mal ganz pauschal für eine Lüge.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 11. November 2010, 11:21:36
Gott, lasst euch doch nicht ärgern. ;) Mir ist sehr wohl bewusst, dass wir uns mit dieser Elektro-Strahlung jede Menge Annehmlichkeiten schaffen, die heute nicht mehr wegzudenken sind. Bei atomarer (sprich: radioaktiver) Strahlung ziehe ich aber für mich eine Grenze. Wie gesagt, bin ich da auch ganz klar für den Atomausstieg und nutze ja auch die Möglichkeit, mir den Strom durch erneuerbare Energien zu holen.

Aber um mal spasshalber trotzdem Deine Aufzählung aufzugreifen:
Radio? Nie. Fernsehen? Sehr selten - kein Problem, ohne auszukommen. Handy... könnte ich locker drauf verzichten, weil das dann ja auch für alle anderen wegfallen würde.

Aber beim Telefon (sprich: Internet) und der Wareneinfuhr muss natürlich spätestens ich klein beigeben. Da würde mir schon einiges fehlen.


@Topic:
Den Kommentar aus der Zeit habe ich oben übrigens nicht nur aus Spass verlinkt. Mich würde schon interessieren, ob das immer noch stimmt, was da drin steht. Z.B. dass die Castor-Behälter immer noch überirdisch stehen und abstrahlen und dass noch keiner weiß, wie man das Zeug aus diesen Behältern rausholen kann, um es in kleinere Behälter in den bisher nicht als Endlager genehmigten Salzstock zu bringen?
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 11. November 2010, 11:31:59
Zitat
@Topic:
Den Kommentar aus der Zeit habe ich oben übrigens nicht nur aus Spass verlinkt. Mich würde schon interessieren, ob das immer noch stimmt, was da drin steht. Z.B. dass die Castor-Behälter immer noch überirdisch stehen und abstrahlen und dass noch keiner weiß, wie man das Zeug aus diesen Behältern rausholen kann, um es in kleinere Behälter in den bisher nicht als Endlager genehmigten Salzstock zu bringen?

Hatte ich bereits beantwortet. Aber keine Sorge auch in Ahaus stehen die überirdisch.



Zitat
P.S.: @Ed mit dem Link startet dieser Thread. Das die Castoren in ner gut belüfteten Blechhütte stehen ist immer noch so. Sind ja auch noch zu heiß, als das man Sie ins nicht vorhandene Endlager packen könnte.
Das mit der "Auspackproblematik" war mir übrigens auch neu.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 11. November 2010, 11:40:06
oh, sorry - hatte ich überlesen.
Scheint sich aber dann seit 7 Jahren ja nicht wirklich was verändert zu haben.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 11. November 2010, 11:58:42
was diskutiert ihr eigentlich... nicht ein müdes microgramm hat zu entweichen. FERTIG.

Völliger Schwachsinn diese Aussage, denn Strahlung gibt es seit es das Universum gibt und das nicht zu knapp. Du atmest täglich strahlende Partikel ein wie jeder Mensch es schon immer tut. Vulkanausbrüche, Erdbeben, Lawinen usw. blasen jedes Jahr massenhaft solcher Partikel in die Luft und wir Menschen tun das mit z.B. Zigarettenrauch auch. Nur ist das halt Teil der natürlichen Strahlung (Hintergrundstrahlung) und wir merken es nicht. Schon mal einen Geigerzähler an eine Bordsteinkante gehalten?

Was nicht austreten sollte sind große konzentrierte Mengen strahlender Stoffe, das sollte und darf nicht passieren oder radioaktive Stoffe die dazu noch giftig sind oder die leicht vom Körper aufgenommen und dort eingelagert werden.

Und wenn wir schon dabei sind, schalten wir auch sämtliche Sendemasten aus.

Außerdem WLAN, Bluetooth, GPS/Kommunikations/etc. Satelliten, Fernseh- und Radiosender, ...

völliger Schwachsinn deine Aussage; der Organismus hat sich an die natürliche Strahlung angepasst und Reparaturmechanismen entwickelt. Nicht gegen zusätzlich Menschen gemachte. Mal ganz zu schweigen davon, das bei der Kernspaltung Atome entstehen, die natürlich gar nicht vorkommen. In welchen Studien wurde die Wirkung auf den Menschen erforscht? Wie wirst du hier wohl schreiben wenn morgen Neckar 2 in die Luft fliegt.... Wirst du da auch noch rumtönen dass der Mensch mit jedem Atemzug ja radioaktive Partikel einatmet. Mir ist das Risiko zu groß. Den Versicherungen auch. Bleiben eigentlich nur Leute übrig, die ugahh ugahh billig strom stöhnen und sich vor ihre behaarte Affenbrust klopfen...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 11. November 2010, 12:03:22
Bei atomarer (sprich: radioaktiver) Strahlung ziehe ich aber für mich eine Grenze.

Das ist ein großer Irrtum, denn wie gesagt ist das nicht so einfach zu sagen was da gefährlich ist und was nicht. Ein Castor der 10km weg von dir in einer Halle steht wird vermutlich dein Leben ein keiner Weise berühren. Weder Alpha noch Beta Strahlung reichen so weit und die wenige Gammastrahlung die nach außen dringt ist bereits in der Hintergrundstrahlung aufgegangen. Und radioaktive Partikel (also selber strahlende Teilchen) werden aus dem Castor auch nicht austreten und Gammastrahlung kann zwar Materie durchdringen, aber faktisch keine weiteren Zerfälle auslösen.

Ein Sender, der 10km weg steht wird dich 24/7 mit Strahlung bombardieren. Diese mag zwar vom Energieniveau viel viel niedrigen sein, aber die Gefahr durch Strahlung entsteht nicht nur durch die Energie (sozusagen die Kraft), sondern auch die Interaktionsfähigkeit mit Materie (Teilchenstrahlung kann viel mehr Schaden machen als elektromagnetische Wellen) und vor allem durch den Faktor Zeit. Du kannst dich kurze Zeit einer hohen Strahlung aussetzen und die Gefahr ist dabei deutlich niedrige als wenn du sehr lange Zeit einer niedrigen Strahlung ausgesetzt bist.

Mich würde schon interessieren, ob das immer noch stimmt, was da drin steht. Z.B. dass die Castor-Behälter immer noch überirdisch stehen und abstrahlen und dass noch keiner weiß, wie man das Zeug aus diesen Behältern rausholen kann, um es in kleinere Behälter in den bisher nicht als Endlager genehmigten Salzstock zu bringen?

Die Castoren stehen in der Tat wohl in irgendwelchen Hallen, wobei die Strahlung wie oben erwähnt außerhalb der Hallen nicht mehr wirklich nachweisbar sein dürfte. Das da drin Material strahlt zwar natürlich noch, aber ist eingeschlossen und kann nicht raus. Dabei wird die Alpha und Beta Strahlung vollständig von dem Material aufgenommen in dem das strahlende Material eingelegt ist und dabei entsteht halt viel Wärme (Energie geht ja nicht verloren wie wir aus der Schule noch wissen) und daher müssen die auskühlen. Die Gamma Strahlung wird durch die Schichten abgemildert auf ein recht geringes Maß und den Rest übernimmt die Entfernung zum Castor (Strahlung reduziert sich durch Entfernung im Quadrat: 1m Abstand = Strahlung X; 2m Abstand = Strahlung X/4 - etwas salopp ausgedrückt).

Wir hatten vorher mal die Werte die irgendwelche Leute gemessen haben beim Castor und lagen bei irgendwas um die  5 Mikrosievert, also 0,005 mSv. Die natürliche Strahlung beträgt schon auf Meereshöhe im Schnitt (kann regional deutlich schwanken) 1,5 mSv bis 2 mSv und das nehmen wir alle auf, jedes Jahr.


Die Umladung scheint in der Tat ein Problem zu sein, wobei man sagen muss, dass das zwei unterschiedliche Systeme sind wie man die Brennelemente verpackt (der Effekt am Ende ist der gleiche aber). Ich frage mich gerade, ob da bei der Endlagerung wirklich ein zweites System zum Einsatz kommen soll oder ob das nur erwähnt wurde, da in anderen Ländern die andere Variante verwendet wird (auch zum Transport). Das wäre natürlich ein weiterer Klassiker bei der auch sonst so zweifelhaften Planung von Gorleben, dass dabei keine Absprache erfolgt ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 11. November 2010, 12:09:42
wieso schwachsinn, dann zieh doch nach Tschernobyl wenns keinen Unterschied macht... Junge...
Wie lange hält son Castor eigentlich?
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Sky am 11. November 2010, 12:14:26
Ich find das Gerede, ob der radioaktive Müll jetzt wirklich giftig ist, wenn man ihn in eine Halle stellt, ein bisschen am Problem vorbei.

Für mich war das immer, dass der nicht zerfällt und Atomkraftwerke neuen produzieren und das das auf dauer mehr radioaktiven Müll gibt und das ist auf Dauer nicht so gut.

Und zweitens war der Ausstieg doch beschlossene Sache und jetzt wird wieder alles gekippt und gestreckt. Warum? Wenn es tatsächlich möglich ist, genug Energie zu erzeugen, ohne dass dabei böse, strahlende, giftige Behälter entstehen, warum tut man das nicht?

Ist ein bisschen schwierig, da nicht wieder mit der "Die bösen Konzerne sind geldgeil" Fuchtel anzukommen.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 11. November 2010, 12:15:13
doch schon, du kannst aber auch nicht zu blöd sein um zu verstehen, dass man immer vom GAU ausgehen muss und nicht vom huch hier ist nen Pfurz entwichen oder?? Solange ein Gau wahrscheinlicher ist als ein Lottogewinn.... hast du Mathe gepennt?
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 11. November 2010, 12:28:39
völliger Schwachsinn deine Aussage; der Organismus hat sich an die natürliche Strahlung angepasst und Reparaturmechanismen entwickelt. Nicht gegen zusätzlich Menschen gemachte. Mal ganz zu schweigen davon, das bei der Kernspaltung Atome entstehen, die natürlich gar nicht vorkommen.

Radioaktivität ist die Strahlung (Teilchen und Wellen) die beim Zerfall von Atomkernen entsteht und dabei entstehen keine neuen Elemente, sondern Isotope die so auch in der Natur vorkommen, denn ob ein Urankern in der Natur zerfällt oder im Reaktor für zum gleichen Ergebnis. Einzig die Anzahl der Zerfälle wird im Reaktor künstlich erhöht, da die Zahl der Neutronen gelenkt wird und die Anzahl der Urankerne erhöht wird.

Legt dir mal einen Stein aus einem Uranbergwerk unter dein Kopfkissen - das ist ganz natürlich Strahlung und nicht vom Menschen gemacht. Der Gesundheit ist es aber keinesfalls zuträglich.

In welchen Studien wurde die Wirkung auf den Menschen erforscht?

Forschung zur Wirkung von Radioaktivität auf biologische Organismen gibt es eigentlich schon seit die Strahlung entdeckt wurde und wird jeden Tag weiter betrieben. Teilweise auch um die möglichen Chancen für den medizinischen Einsatz zu erforschen.

Mir ist das Risiko zu groß. Den Versicherungen auch. Bleiben eigentlich nur Leute übrig, die ugahh ugahh billig strom stöhnen und sich vor ihre behaarte Affenbrust klopfen...

Das Riskio ist aber eigentlich nicht die Strahlung eines AKW/Castor an sich, sondern das Risiko der Freisetzung von strahlenden Material durch Unfälle (ober Absicht). Darin liegt das Risiko und die großen Gefahren die von der Nutzung von Kernkraft ausgehen. Dabei muss man das Risiko nun mal abwägen mit den Risiken von Alternativen - wobei auch wirtschaftliche Risiken dabei eine Rolle spielen können. Das ist dann aber am Ende eine Meinungsfrage und persönliche Einschätzung ob man lieber ein 3 SuperGAUs pro 100.000 Betriebsjahre (das ist die Rechnung auf die sich Rom berufen dürfte) hat oder eine höhere CO2 Belastung (denn die Lücke kann man derzeit nur mit fossilen Brennstoffen schließen) und Klimaerwärmung in 50 Jahren. Wobei durch Abschaltung der recht sicheren deutschen AKWs es nicht gesagt ist, dass das Risiko sinkt, denn dann bauen die Chinesen oder Russen dafür mit ihrer unsicheren Technik neue AKWs um billig Strom liefern zu können.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 11. November 2010, 12:30:43
doch schon, du kannst aber auch nicht zu blöd sein um zu verstehen, dass man immer vom GAU ausgehen muss und nicht vom huch hier ist nen Pfurz entwichen oder?? Solange ein Gau wahrscheinlicher ist als ein Lottogewinn.... hast du Mathe gepennt?

Öhm, nein, bisher ging es hauptsächlich darum, wie grauenhaft diese Pfurze sind.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Blaukool am 11. November 2010, 12:32:20
Ist ein bisschen schwierig, da nicht wieder mit der "Die bösen Konzerne sind geldgeil" Fuchtel anzukommen.

Vorallem da die Hersteller von Windrädern, Solaranlagen und Wasserkraftwerken ja alle aus reinster nächsten Liebe umsonst arbeiten...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 11. November 2010, 12:38:57
Das bringt hier doch alles nix. Die einen knurren und fauchen gegen die Konzerne und die Regierung und gehen protestieren, damit sie ihre Hände in Unschuld waschen, wenn ihre Kinder später in nem SuperGAU draufgehen, weil Mama und Papa nicht konsequent genug waren und in ein Land ohne Atomenergie ausgewandert sind ("aber immerhin haben wir demonstriert"), und die anderen scheren sich nen Dreck um die Umwelt und ihre Mitmenschen, solange sie alle billig sämtliche Geräte in ihren klimafeindlichen Achtfamilienvillen laufen lassen können.

Diese "Ihr seid alle so blöd, wie KÖNNT ihr das nicht kapieren??!!"-Diskussion könnten wir uns genausogut schenken.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 11. November 2010, 12:40:55
"Strahlung ist ganz ok, aber bei strahlungsaktiver Strahlung ziehe ich die Grenze". Es geht in diesem Fall übrigens um AtomKERNE, das ist für die Energieskala ein gewaltiger Unterschied.

Ich mein, jeder kann machen was er will, aber wenn man mich von irgendwas überzeugen oder bekehren möchte, dann muss doch ein Minimum Allgemeinverständnis in der Argumentation mit drin sein.

Ich darf also keinen Unterschied zwischen elektromagnetischer und radioaktiver Strahlung (http://www.elektronikinfo.de/strahlen/strahlung.htm) machen?
Sorry... ich rede lieber mit Hurz weiter. Der ist nicht so aggressiv und verbittert und er liest andere Beiträge.


Das ist ein großer Irrtum, denn wie gesagt ist das nicht so einfach zu sagen was da gefährlich ist und was nicht. Ein Castor der 10km weg von dir in einer Halle steht wird vermutlich dein Leben ein keiner Weise berühren.
Vermutlich.
Trotzdem halte ich Atomkraftwerke einfach für zu gefährlich. Denn wenn da mal was passiert, dann ist halt richtig Essig. Und die produzieren halt nunmal den Atommüll, der dann durch die Landschaft gekarrt werden muss und von dem noch keiner weiß, wo der lagern soll bzw. wo er überhaupt sicher lagern kann und welche mittel- bis langfristigen Folgen das auch für die Umwelt hat. Mit erneuerbaren Energien hat/hätte man also dieses ganze Castor-Gorleben-Problem gar nicht.

Zitat
Die Castoren stehen in der Tat wohl in irgendwelchen Hallen, wobei die Strahlung wie oben erwähnt außerhalb der Hallen nicht mehr wirklich nachweisbar sein dürfte. Das da drin Material strahlt zwar natürlich noch, aber ist eingeschlossen und kann nicht raus. Dabei wird die Alpha und Beta Strahlung vollständig von dem Material aufgenommen in dem das strahlende Material eingelegt ist und dabei entsteht halt viel Wärme (Energie geht ja nicht verloren wie wir aus der Schule noch wissen) und daher müssen die auskühlen. Die Gamma Strahlung wird durch die Schichten abgemildert auf ein recht geringes Maß und den Rest übernimmt die Entfernung zum Castor (Strahlung reduziert sich durch Entfernung im Quadrat: 1m Abstand = Strahlung X; 2m Abstand = Strahlung X/4 - etwas salopp ausgedrückt).
Sorry, aber das klingt für mich nach "Ok, wir stellen das Zeug mal dort ab und hoffen, das nichts passiert. Irgendwann vergessen wir's dann". Das kann ja auch nicht die Lösung sein.


Für mich war das immer, dass der nicht zerfällt und Atomkraftwerke neuen produzieren und das das auf dauer mehr radioaktiven Müll gibt und das ist auf Dauer nicht so gut.
Jap, das meine ich.

Zitat
Und zweitens war der Ausstieg doch beschlossene Sache und jetzt wird wieder alles gekippt und gestreckt. Warum? Wenn es tatsächlich möglich ist, genug Energie zu erzeugen, ohne dass dabei böse, strahlende, giftige Behälter entstehen, warum tut man das nicht?
Naja... es wäre möglich. Aber wohl noch nicht in ausreichender Menge - besonders auch für die Industrie.
Deswegen hab ich ja auf Seite 2 oder so schon mal gesagt: Man kann gern über das "wie" und das "wann" diskutieren - aber über das "ob" gibt es für mich keine Diskussion.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Sky am 11. November 2010, 12:45:50
Also wenn das "genug" tatsächlich nicht möglich wäre, dann hieße das, dass die, die vorher an der Macht waren und diesen Beschluss gefasst haben, nicht nachgedacht haben.

Alle zynischen Kommentar-Reflexe beiseite, ich kann mir nicht vorstellen, dass die einfach so ins Blaue gerechnet haben?

Vielleicht ist "genug nicht-atom-Energie" einfach nur "teuer". Das ist doch nichts, was die Sache unmöglich macht.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 11. November 2010, 12:46:43
Also weil uns der Nachweis fehlt mit welchem Stoff die 30 000 Liter Neckarwasser jetzt "aktiviert" waren, uns nicht stört das der Vorfall erst Tage später entdeckt wurde, wir glauben menschliches Versagen ist trotz gegenteiliger Vorkommen vollkommen ausgeschloßen und die "Leukämie Cluster" in der Umgebung von Kernkraftwerken haben nichts mit eben denselben zu tun; weil wir gerne Glauben nach einer Notfallabschaltung muss nicht mehr gekühlt werden, weil die Brennstäbe die Temperatur von Eisbergen haben, weil uns weder stört das der Uranabbau Landstriche verseucht und das bei fossilen Brennstoffen ja auch so ist, weil uns der Müll nicht interessiert, weil wer kann schon Abschätzen was in tausend Jahren ist, genau deswegen halten wir an einer ersetzbaren Energiequelle fest.

Chapeau...ihr habt mich überzeugt.


Mann Hurz, wenn du tatsächlich 15 Jahre im Bereich Kat/Schutz, respektive Gefahrgut tätig wärst wüßtest du, das man bis zum Beweis des Gegenteils von der größtmöglichen Gefährdung ausgeht.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 11. November 2010, 12:47:19
Das bringt hier doch alles nix. Die einen knurren und fauchen gegen die Konzerne und die Regierung und gehen protestieren, damit sie ihre Hände in Unschuld waschen, wenn ihre Kinder später in nem SuperGAU draufgehen, weil Mama und Papa nicht konsequent genug waren und in ein Land ohne Atomenergie ausgewandert sind ("aber immerhin haben wir demonstriert"), und die anderen scheren sich nen Dreck um die Umwelt und ihre Mitmenschen, solange sie alle billig sämtliche Geräte in ihren klimafeindlichen Achtfamilienvillen laufen lassen können.

Diese "Ihr seid alle so blöd, wie KÖNNT ihr das nicht kapieren??!!"-Diskussion könnten wir uns genausogut schenken.

jetzt komm doch nicht mit verklärter Rationalität! Es gibt nur eine Wahrheit :D
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 11. November 2010, 12:50:59
Also wenn das "genug" tatsächlich nicht möglich wäre, dann hieße das, dass die, die vorher an der Macht waren und diesen Beschluss gefasst haben, nicht nachgedacht haben.

Für mich gibt's da zwei Möglichkeiten:
Entweder haben sie wirklich nicht nachgerechnet - und das halte ich für gar nicht mal so unmöglich.

Oder (und ich tendiere eher dazu):
Sie wussten genau, dass es nicht reichen würde. Aber nur, wenn man halt mal so einen Beschluss fasst, tut sich auch was. Ohne diesen Beschluss des Atomausstiegs hätte man einfach weiter auf AKWs gesetzt. Glaube ich.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Heretikeen am 11. November 2010, 12:51:40
jetzt komm doch nicht mit verklärter Rationalität! Es gibt nur eine Wahrheit :D

Da stimme ich dir zu. Und die ist, dass wir armen Würste nicht den Hauch einer Ahnung haben, welche Seite uns mehr verarscht und manipuliert.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 11. November 2010, 13:12:28
Trotzdem halte ich Atomkraftwerke einfach für zu gefährlich. Denn wenn da mal was passiert, dann ist halt richtig Essig. Und die produzieren halt nunmal den Atommüll, der dann durch die Landschaft gekarrt werden muss und von dem noch keiner weiß, wo der lagern soll bzw. wo er überhaupt sicher lagern kann und welche mittel- bis langfristigen Folgen das auch für die Umwelt hat. Mit erneuerbaren Energien hat/hätte man also dieses ganze Castor-Gorleben-Problem gar nicht.

Wie gesagt ist es eine Abwägung von Risiken und Nutzen und derzeit können die erneuerbaren Energien die Lücke nicht schließen - das geben sogar die Grünen und Greenpeace zu und verweisen auf andere fossile Brennstoffe (Erdgas). Aber auch da hat man Risiken und Nebenwirkungen (die sich teilweise weniger gut kontrollieren lassen als Strahlung) und auch die erneuerbaren Energien beinhalten Risiken bei der Entsorgung. So müssen Solarzellen auch aufwendig entsorgt werden, da auch hier giftige (wenn auch nicht strahlende) Materialien im Einsatz sind.

Sorry, aber das klingt für mich nach "Ok, wir stellen das Zeug mal dort ab und hoffen, das nichts passiert. Irgendwann vergessen wir's dann". Das kann ja auch nicht die Lösung sein.

Davon redet auch keiner und das wäre auch absolut falsch so was zu tun. Die Castoren stehen nur dort, da sie durch die Hitze die durch das Abfangen der Strahlung entsteht (Umwandlung von Bewegungsenergie der Teilchen in Wärmeenergie) sehr stark aufgeheizt sind und erst einmal ganz einfach abkühlen müssen.

Mann Hurz, wenn du tatsächlich 15 Jahre im Bereich Kat/Schutz, respektive Gefahrgut tätig wärst wüßtest du, das man bis zum Beweis des Gegenteils von der größtmöglichen Gefährdung ausgeht.

Natürlich plant man auch für den SuperGAU, das ist ganz einfach nötig um vorbereitet zu sein. Nur bedeutet Planung nicht gleich auch, dass man ständig und dauerhaft diesen fürchtet. Man kennt ja die Risiken und auch wenn man mit für einen SuperGAU plant, so sind es die realistischeren Risiken die man primär im Auge haben sollte.

Ich sage nicht, dass AKWs zu 100% sicher sind und ein Ausstieg aus der Atomenergie ist durchaus nötig auf mittlere Sicht (auch mit Blick auf die Endlagerproblematik), nur sehe ich auch, dass die Risiken gerne in einen falschen Kontext gepresst werden und vor allem anderer Risiken (z.B. Abhängigkeit von anderen Brennstoffen, etc.) zur Seite gewischt werden. Vor allem aber hat Tschernobyl gezeigt, dass ein nationaler/lokaler Atomausstieg erst einmal wirkungslos ist - wenn auch Vorbildfunktion haben kann - vor allem angesichts der Tatsache, dass dt. AKWs sicherer sind als die aus China oder Russland und diese dort gerade neue hoch ziehen wollen - auch weil sie Chancen sehen den Strom dann günstig zu verkaufen.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 11. November 2010, 13:28:53
Zitat

Bin mal gespannt was passiert, wenn das Atommüll-Problem beseitigt wird.


Hatten wir schon:

die Dauer der radioaktiven Strahlung bei den gefährlichsten Abfall-Elementen von einigen Hunderttausend Jahren in historische Zeiten von unter 500 Jahren entscheidend zu reduzieren
Quelle:Welt-online


@Hurz

Ich spreche auch nicht vom SuperGAU, sondern das Du darauf bestehst, das wir keine Aussage zu Neckarwestheim treffen können, weil es Alpha Strahler gewesen sein könnten.
Zumindest ist es keine Taktik der Gefahrenabwehr davon auszugehen, das die kleinstmögliche Bedrohung angenommen wird.
Wenn es denn eines Tages hier zum GAU kommen sollte, kann ich endlich ein "Ich hatte recht" unter diesen Thread setzen.
Außer natürlich es passiert in Krümmel oder Brunsbüttel oder Stade.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Sky am 11. November 2010, 13:45:01
Übrigens hab ich gerade ein neues Staatssystem erfunden.  :mrgreen:

Wir wählen keine Parteien mehr, sondern Prinzipien, aus denen sich die Reaktion des jeweiligen gewählten Vertreters auf unvorhergesehene Umstände logisch ableiten lassen.

Also z.B.

Grüne Energie
Wirtschaft
Massenvernichtungswaffen

wäre auf unser jetziges Problem hin die Entwicklung von Biochemikalischen Kampfstoffen, die unsere Wirtschaft dann als Ausgleich für die Kosten aus dem Atomausstieg in Krisengebiete exportieren kann.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: EdHunter am 11. November 2010, 13:45:43
Du hast Recht, dass man dahingehend klassifizieren kann, ob die Strahlung von einem nuklearen (!) Zerfall ausgestrahlt wurde oder nicht. Gammastrahlung jedoch ist genauso elektromagnetische Strahlung wie Radiowellen, somit ist nicht die Unterscheidung "Radioaktivität <-> EM" sondern "Materiestrahlung <-> EM" zulässig. Was du wissen musst, ist dass auch Materiestrahlung in der Natur unterwegs ist und dich ununterbrochen trifft. Nur eben in kleiner Dosis.
Dass das Zeug auch in der Natur vorkommt, weiß ich. Aber was soll mir deine Einteilung jetzt sagen? Dass ich mir über die Gammastrahlung, die in AKWs entsteht oder vom Atommüll ausgeht keine Sorgen machen soll, weil sie auch eine elektromagnetische Strahlung ist? Gammastrahlung entsteht bei einem radioaktiven Zerfall - sie kommt nicht aus dem Handy... sagt zumindest Wiki (http://de.wikipedia.org/wiki/Gammastrahlung) (und die vorher von mir verlinkte Seite).

Zitat
Bin mal gespannt was passiert, wenn das Atommüll-Problem beseitigt wird.
Dann bleibt immer noch das Risiko eines GAUs - das mir persönlich einfach zu hoch ist.


Wie gesagt ist es eine Abwägung von Risiken und Nutzen und derzeit können die erneuerbaren Energien die Lücke nicht schließen - das geben sogar die Grünen und Greenpeace zu
Gebe ich ja auch zu. Das hindert mich aber nicht daran, pro Atomausstieg zu sein. Das beinhaltet für mich aber dann auch tatsächlich die allgemeine Abkehr von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien. Das ist meiner Meinung nach der einzig gangbare Weg - mit der Einschränkung, dass das natürlich erst noch ordentlich ausgebaut werden muss. Aber gerade für den privaten Bereich ist das jetzt schon sehr gut einsetzbar. Da versorgen sich z.T. schon ganze Dörfer selbst über die Solarzellen auf ihren Dächern.

Für die Entsorgung von Solarzellen gibt es meines Wissens nach bereits Recyclinganlagen, mit denen sich das Silizium zurückgewinnen lässt und bei denen kein Sondermüll anfällt. Aber gut möglich, dass ich mich hier auch irre.

Zitat
Davon redet auch keiner und das wäre auch absolut falsch so was zu tun. Die Castoren stehen nur dort, da sie durch die Hitze die durch das Abfangen der Strahlung entsteht (Umwandlung von Bewegungsenergie der Teilchen in Wärmeenergie) sehr stark aufgeheizt sind und erst einmal ganz einfach abkühlen müssen.
Hmm... und was passiert, wenn der Blitz einschlägt und so ein Container einen Riss bekommt?

Du siehst, worauf ich hinaus will. Das Risiko, dass etwas passiert, kann zwar verringert, aber nie ausgeschlossen werden. Nur wenn was passiert, reicht's bei dem ganzen radioaktiven Zeug halt nicht, die Stadtreinigung zum Aufräumen vorbei zu schicken.

Zitat
Vor allem aber hat Tschernobyl gezeigt, dass ein nationaler/lokaler Atomausstieg erst einmal wirkungslos ist - wenn auch Vorbildfunktion haben kann - vor allem angesichts der Tatsache, dass dt. AKWs sicherer sind als die aus China oder Russland und diese dort gerade neue hoch ziehen wollen - auch weil sie Chancen sehen den Strom dann günstig zu verkaufen.
Wenn keiner den Anfang macht, passiert aber doch auch wieder nichts. Einer muss halt - und ich muss sagen: Es freut mich, dass es Deutschland ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Itchy am 11. November 2010, 13:49:31
Radioaktivität ist die Strahlung (Teilchen und Wellen) die beim Zerfall von Atomkernen entsteht und dabei entstehen keine neuen Elemente, sondern Isotope die so auch in der Natur vorkommen, denn ob ein Urankern in der Natur zerfällt oder im Reaktor für zum gleichen Ergebnis. Einzig die Anzahl der Zerfälle wird im Reaktor künstlich erhöht, da die Zahl der Neutronen gelenkt wird und die Anzahl der Urankerne erhöht wird.

Sorry Hurz, das ist einfach falsch. Natürliche (spontane) Spaltung tritt ohne Einwirkung von außen (d.h. ohne Neutronenbeschuss) auf. Klar trifft auch ab und zu ein Neutron zufällig auf einen Kern und spaltet diesen, das ist aber nicht der natürliche Zerfall! Unter Neutronenbeschuss werden im Reaktor Spaltungen erzeugt, die in der freien Natur nicht bzw. nur ganz ganz ganz selten auftreten. Man kann übrigens auch nicht-radioaktive Elemente spalten, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Und natürlich entstehen bei der Spaltung neue Elemente - wie kann man Protonen aus einem Element entfernen, ohne ein neues Element zu erzeugen? Isotope desselben Elements werden nur von (den ebenfalls ganz ganz ganz seltenen, weil künstlichen) Neutronenstrahlern gebildet und das von Dir zitierte Uran ist beileibe kein Neutronenstrahler.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 11. November 2010, 14:28:05
Sorry Hurz, das ist einfach falsch. Natürliche (spontane) Spaltung tritt ohne Einwirkung von außen (d.h. ohne Neutronenbeschuss) auf. Klar trifft auch ab und zu ein Neutron zufällig auf einen Kern und spaltet diesen, das ist aber nicht der natürliche Zerfall!

Es gibt zwei Arten: Zerfall und Spaltung. Das erste passiert da das Element instabil ist und das zweite durch Einwirkung von Außen. Und auch in der Natur kommt es zu Spaltung von Kernen, das sagst du selber. Sie sind selten, was aber daran liegt, dass die Bedingungen für eine Spaltung sehr begrenzt sind und die Konzentration dazu im Gestein in der Regel zu gering ist. Aber es kam durchaus vor, so z.B. in der Oklo-Mine im afrikanischen Gabun, denn dort brannte ca. 150.000 Jahre lang ein natürlicher Kernreaktor.

Und natürlich entstehen bei der Spaltung neue Elemente - wie kann man Protonen aus einem Element entfernen, ohne ein neues Element zu erzeugen?

Es entstehen Elemente und Isotope, die aber alle auch natürlich vorkommen (die Zerfallsketten sind immer gleich, egal ob natürlich oder künstlich erzeugter Zerfall/Spaltung), denn nur die Transurane (ausgenommen Plutonium) kommen nicht natürlich vor (haben meist auch eine viel zu geringe Halbwertszeit) und sind reine Laborerzeugnisse. Einzig durch einen Neutroneneinfang könnte ein neues - höheres - Element entstehen, das ist aber selten, passiert aber auch in der Natur.

Isotope desselben Elements werden nur von (den ebenfalls ganz ganz ganz seltenen, weil künstlichen) Neutronenstrahlern gebildet und das von Dir zitierte Uran ist beileibe kein Neutronenstrahler.

Dir ist schon klar, dass bei fast jeder Spaltung eines Uranatoms auch drei Neutronen entstehen? Sonst würde nämlich kein Kernreaktor funktionieren und eine Atombombe auch nicht (wobei ich feststellen will, dass ich das nicht unbedingt negativ werten würde).
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 11. November 2010, 16:05:43
Und natürlich entstehen bei der Spaltung neue Elemente - wie kann man Protonen aus einem Element entfernen, ohne ein neues Element zu erzeugen? Isotope desselben Elements werden nur von (den ebenfalls ganz ganz ganz seltenen, weil künstlichen) Neutronenstrahlern gebildet und das von Dir zitierte Uran ist beileibe kein Neutronenstrahler.

Ich glaube, es geht ihm darum, dass dadurch nicht irgendwelche Hexenwerke entstehen, deren Einwirkung auf die Gesundheit man überprüfen müsste, wie von Rom auf den Tisch gebracht. Es mögen seltene Isotope entstehen, aber die Art der abgegebenen Strahlung unterscheidet sich in der Klassifizierung nicht von den häufiger vorkommenden - es bleibt Alpha, Beta, Gamma - lediglich die Aktivität des Isotops ist eine andere. Daher ist es auch Quatsch, da irgendwelche zusätzliche Forschung zu fordern.

maaaannn... ich hatte geschrieben dass kein Pfurz zu entweichen hat woauf gesagt wurde dass das quatsch ist. Mir ist es jetzt auch müßig zu erklären, warum 1 microgramm plutionum gefählicher sind als 5000 Liter gasförmiges Jod oder ein paar Liter Tritium. Als ob es nur um die Strahlung geht. Bei der Kernspaltung ist betreffs der Endprodukte sehr wohl Hexenwerk, das es aus einem Sammelsurium von Nukleoiden besteht. Es ist eben nicht so dass nur Lehrbuchmäßig Barium und Krypton entstehen sondern alles mögliche an zerfallsprodukten mit unterschiedlicher Stabilität und Halbwertszeit, die dann wieder zerfallen, und wieder und wieder...

wenn ich mal zitieren darf... http://www.energiewelten.de/elexikon/lexikon/seiten/htm/020218_Kernspaltung_von_Uran_und%20Spaltprodukte.htm (http://www.energiewelten.de/elexikon/lexikon/seiten/htm/020218_Kernspaltung_von_Uran_und%20Spaltprodukte.htm)
Man kennt heute etwa 200 verschiedene Spaltprodukte des Uran-235, die sich auf 35 verschiedene Elemente beziehen (von Zink/Kernladungszahl 30 bis zum Terbium/Kernladungszahl 65). Aufgrund des Neutronenüberschusses sind die Spaltprodukte zum großen Teil radioaktiv. Sie wandeln sich unter Aussenden von Betastrahlen in stabile Kerne um. Dabei werden ganze Zerfallsreihen durchlaufen. Es ist aber auch Neutronenemission möglich.

Egal, diffamiert halt weiter oder legt zur Not eure "dödels" auf den Tisch. Alternativ könnte man auch einfach mal die Fresse halten wenn man keinen Plan hat...
Natürlich muss man auch nicht erforschen wie sich so eine tolle Wolke nach einem Gau verhält. Iwo, ist noch NIEEE!! passiert und unsere 50 Jahre alten Reaktoren sind die sicheresten der welt! Störanfälle sind unbekannt. Der Reaktormantel leidet gar nicht unter dem Beschuss von Helium / Neutronen kernen mit Lichtgeschwindigkeit. Schließlich ist es deutsche Wertarbeit und die ist bekanntermaßen immun dagegen.  Ich persönlich führe die TüV-Kolonne an die minutiös die verwendeten Dübel prüft. Und schließlich gibt es auf der ganzen Welt nur nette Menschen die NIEMALS auf die Idee kommen würden den einen ollen Wachman am Kraftwerk mal eins über die Rübe zu ziehen um drinnen mal ein paar Knöppe zu drücken. Das ist ebenso abwegig wie Erdbeben unter den Japanischen Kraftwerken, Besoffene Kontroller, mafiöse Versenkungen von Atommüll in der Adria und und und. Niemals besteht die Gefahr das sowas freigesetzt wird. Wie informationsresistet kann man eingentlich sein.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 11. November 2010, 16:36:18
Es ist eben nicht so dass nur Lehrbuchmäßig Barium und Krypton entstehen sondern alles mögliche an zerfallsprodukten mit unterschiedlicher Stabilität und Halbwertszeit, die dann wieder zerfallen, und wieder und wieder...

Natürlich geht das nach recht einfachen Regeln ab und man kennt die Zerfallsketten sehr genau. Außerdem sind die Zerfallsprodukte kein Hexenwerk, sondern einfach Isotope und verhalten sich chemisch (und auch toxisch) ebenso wie das entsprechende Elemente. Und wie gesagt ist es egal ob ein Urankern natürlich zerfällt (ja das tut er, denn Uran ist kein stabiles Element und das 99,7% allen Uranerzes ausmachende U238 hat eine t1/2 von 4,468 Mrd Jahren) oder nicht, die Zerfallskette ist identisch.

Natürlich muss man auch nicht erforschen wie sich so eine tolle Wolke nach einem Gau verhält.

Es gibt sogar Modelle für den Einsatz die genau das berechnen lassen. Die Grundlagen wurden in den 60er Jahren gelegt im Zuge des kalten Krieges um Verseuchungen nach Angriffen mit Atombomben oder Atomraketen berechnen zu können.

Iwo, ist noch NIEEE!! passiert und unsere 50 Jahre alten Reaktoren sind die sicheresten der welt! Störanfälle sind unbekannt.

Das hat keiner gesagt, nur ist es fraglich was ein Störfall ist. Wenn ein Transformator im Umspannwert eines AKWs abbrennt, dann ist das kein wirklicher Störfall, sondern ein Transformatorbrand wie er in jedem Kraftwert passieren kann und es wäre neu, dass Strahlung sich entlang von Stromkabeln ausbreiten würde und daher so in die Umwelt gelangen könnte, wenn so ein Transformator abbrennt. Und ja, die deutsche Bauweise von Kernreaktoren ist sicherer als die in Russland oder China, das ist einfach technisch so. Sie sind nicht 100% sicher, denn Fehler und Lücken gibt es immer und das 100% sicher hat auch keiner behauptet.

Der Reaktormantel leidet gar nicht unter dem Beschuss von Helium / Neutronen kernen mit Lichtgeschwindigkeit.

Natürlich leiden die Materialien darunter, darum baut man Reaktoren auch irgendwann ab. Sofern ich das noch richtig im Hinterkopf habe zeigten Versuche, dass die Materialien in einem Reaktor die direkt der Strahlung ausgesetzt sind (und das sind sehr wenige Bauteile, da die meiste Strahlung das Wasser abfängt, die Teilchenstrahlung sogar zu 100%) ihre physische Stabilität nach vielen vielen hundert Jahren verlieren würden - auf Grund der Strahlungswirkung. Problematisch an der Stelle für den Rückbau sind die indizierte Strahlung und vor allem die Kontamination.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 29. November 2010, 13:48:56
hier mal neues futter wissenschaftlicher Natur ...
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33715/1.html (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33715/1.html)
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 29. November 2010, 14:16:07
hier mal neues futter wissenschaftlicher Natur ...
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33715/1.html (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33715/1.html)

Dürfte für sich genommen erst einmal so aussagekräftig sein, wie die angeblich erhöhen Leukämie-Fälle im Umkreis von AKWs. Das Problem dabei ist wie immer: es fehlen Vergleichswerte für die Zeit vor dem AKW-Bau aus den gleichen Regionen, denn es gibt immer schon Unterschiede zwischen den Regionen. Und ohne echte Vergleichswerte ist eine belastbare und fundierte Aussage nur schwer bis gar nicht möglich.


Etwas "unglücklich" finde ich den Satz im Zusammenhang mit dem Titel der Studie:

"... Selbst wenn "erlaubte" Grenzwerte dabei nicht überschritten werden, sind ungeborene Kinder offensichtlich in Gefahr. ..."

Es ist also eine Gefahr, wenn ein Embryo statt einem Mädchen ein Junge wird. Ja, mir ist schon der eigentliche Sinn dieser Aussage klar, aber die Formulierung so zu wählen bei einem solchen Thema der Studie ist etwas mehr als unglücklich und zeigt woher die Studie motiviert ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Ronnie Drew am 29. November 2010, 14:27:31
Es ist aussagekräftig, wenn in allen Regionen abseitig von AKWs die Verteilung gleich ist, und immer in der Nähe von AKWs  weniger Mädchen zur Welt kommen.
Bei ausnahmslos allen betroffenen AKWs ginge dann die Wahrscheinlichkeit, dass es doch nur reiner Zufall ist, gegen 0. Dazu braucht man keine Werte von der Zeit davor, weil die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig in den Regionen, in denen danach AKWs gebaut wurden, schon immer diese Ungleichgewicht der Geburtenverteilung vorlag, ist wirklich astronomisch unwahrscheinlich.

Wenn nur bei einigen AKWs der Effekt auftritt + es anderswo auch derartige Unterschiede gibt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass es an den AKWs liegt, wenngleich die Möglichkeit weiter gegeben ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 29. November 2010, 14:35:18
Es ist aussagekräftig, wenn in allen Regionen abseitig von AKWs die Verteilung gleich ist, und immer in der Nähe von AKWs  weniger Mädchen zur Welt kommen.

Das genau ist sie aber nicht. Ich wette mir dir, wenn du die gleiche Studie mit Kohlekraftwerken im Zentrum durchführen würdest, dann würdest du auch zu einem Unterschied kommen.

Bei ausnahmslos allen betroffenen AKWs ginge dann die Wahrscheinlichkeit, dass es doch nur reiner Zufall ist, gegen 0. Dazu braucht man keine Werte von der Zeit davor, weil die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig in den Regionen, in denen danach AKWs gebaut wurden, schon immer diese Ungleichgewicht der Geburtenverteilung vorlag, ist wirklich astronomisch unwahrscheinlich.

Als Vergleichswert wurde die Verteilung zwischen Jungen und Mädchen außerhalb des 35km Radius genommen - also am Rand und dann gemittelt. Man hat also - so verstehe ich die Beschreibung - einen Radius von 35km genommen und das was da drin los ist und vergleicht es mit angrenzenden Werten, bei denen man aber einen Mittelwert bildet. Und lokale und auch zeitliche Unterschiede zwischen der Geschlechterverteilung von Neugeborenen sind nun wirklich nichts neues - sogar von Natur aus gibt es eine ungleiche Verteilung (bin nur nicht mehr sicher ob es eher Mädchen oder eher Jungen waren).

Wenn nur bei einigen AKWs der Effekt auftritt + es anderswo auch derartige Unterschiede gibt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass es an den AKWs liegt, wenngleich die Möglichkeit weiter gegeben ist.

Der Unterschied ist da, nur ist die Frage woher der kommt und wie es aussieht, wenn man eine gleiche Studie eben mit etwas anderem im Zentrum nimmt. Das bleibt diese Studie (noch?) schuldig, aber es ist ja auch erst eine vorläufige Studie und noch nicht beendet.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 29. November 2010, 15:51:41
was mich ja viel mehr interessieren würde ist, wie es zu dieser Differenz kommt. Sind nun weniger Mädchen da weil sie eine höhere Fehlgeburten Rate hatten? Der Zusammenhang wird ja nicht erhellt, nur statistisch belegt.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 29. November 2010, 16:51:26
Zitat
Dürfte für sich genommen erst einmal so aussagekräftig sein, wie die angeblich erhöhen Leukämie-Fälle im Umkreis von AKWs

Darüber könnte ich mich ja schon wieder echauffieren, wenn selbst das BfS zugesteht das es so ist. Wie kann man denn so unreflektiert die Meinung der Energiemafia nachblöken, die im Zusammenhang mit der Studie die gleiche Taktik fährt wie die Zigarettenindustrie einst.

Und unabhängig davon welches Institut die Studie in Auftrag gegeben oder durchgeführt hat, das BfS mit einem berechtigtem Interesse an Objektivität erkennt sowohl die Art und Weise der Studie, als auch ihr Ergebnis an.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Blaukool am 29. November 2010, 16:57:51
Das sie das Ergebnis an erkennen sagt leider halt nichts aus wie sie das ganze bewerten.

Man sollte immer beachten das AKWs nur in bestimmten, dafür geeigneten, Lagen gebaut werden dürfen. Diese Orte weisen von Natur aus eine geografisch besonderen Aufbau auf. Mich würde Interessieren wie sich identische geografische Lagen im Vergleich zum Bundesschnitt schlagen wenn dort kein AKW drine steht...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 29. November 2010, 17:04:19
Zitat
sogar von Natur aus gibt es eine ungleiche Verteilung (bin nur nicht mehr sicher ob es eher Mädchen oder eher Jungen waren).

Soweit ich weiss bevorzugt die Natur Weibchen, was ja auch logisch ist, da nur sie für Nachwuchs sorgen können, aber relativ wenige Männchen dafür brauchen. Wenn ich mich recht erinnere haben wir doch sogar weltweit ein Ungleichgewicht ca. 40 / 60 zugunsten der Frauen.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Blaukool am 29. November 2010, 17:11:36
War das nicht nur 52/48 aber ja es war zu Gunsten der Frauen...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 29. November 2010, 17:16:35
Einigen wir uns darauf das es mehr Frauen als Männer gibt. ^^
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 29. November 2010, 17:27:10
Darüber könnte ich mich ja schon wieder echauffieren, wenn selbst das BfS zugesteht das es so ist. Wie kann man denn so unreflektiert die Meinung der Energiemafia nachblöken, die im Zusammenhang mit der Studie die gleiche Taktik fährt wie die Zigarettenindustrie einst.

Darüber ob da ein Zusammenhang herrscht oder nicht schweigt sich das BfS (noch?) aus, denn die Studie die in den letzten Tagen im Mittelpunkt stand ist bisher noch nicht ausgewertet. Auch bei den Studien der Jahre zuvor (ist ja nicht die erste) kam das BfS zu keiner Aussage wie der Zusammenhang besteht. Ich kenne drei der letzten fünf Studien dazu selber und in allen Fällen gab es Vergleichsgebiete (ohne AKW) bei denen es eine ähnliche Auffälligkeit gab in der Höhe der verglichenen Krankheiten - allerdings auch Gebiete in denen das viel niedriger war.

Genau das meinte ich mit: die Aussagekraft fehlt, denn was man heute messen kann ist nur der Zustand "heute" und ohne Daten von "vorher" bleiben die Ergebnisse nicht genau bewertbar.


Einigen wir uns darauf das es mehr Frauen als Männer gibt.

Nun darf man sich überlegen ob das gut oder schlecht ist. Für die Schuhindustrie sicher gut, aber sonst ...
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 30. November 2010, 09:09:55
nächster Aufschlag:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/atomkraft-und-blutkrebs-hoffnungslose-ursachenforschung-1.1028755 (http://www.sueddeutsche.de/wissen/atomkraft-und-blutkrebs-hoffnungslose-ursachenforschung-1.1028755)
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 30. November 2010, 09:57:20
Ich glaube diese Überschrift trifft es ganz gut:

"Viele Studien - unklare Ergebnisse"
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 30. November 2010, 11:09:41
Zitat
in allen Fällen gab es Vergleichsgebiete (ohne AKW) bei denen es eine ähnliche Auffälligkeit gab

Link?

Über die Ursache kann sich ja jeder selber Gedanken machen. Ergebnis der Studie auf die ich mich beziehe ist aber das es nicht angeblich, sondern in der Tat in der nähe von Kernkraftwerken auffällige Leukämiecluster gibt.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Hurz am 30. November 2010, 11:19:42
Zitat
in allen Fällen gab es Vergleichsgebiete (ohne AKW) bei denen es eine ähnliche Auffälligkeit gab

Link?

Wüsste ehrlich gesagt keinen (aber findet man sicher, wenn man beim BfS alle Studien der letzten Jahrzehnte dazu durchgeht), aber zu einem ähnlichen Ergebnis kam die im Artikel zitierte Mainzer Studie von 2007 auch (dort sagen sogar die Forscher, dass Strahlung auszuschließen wäre - was wiederum das BfS relativierte).

Über die Ursache kann sich ja jeder selber Gedanken machen. Ergebnis der Studie auf die ich mich beziehe ist aber das es nicht angeblich, sondern in der Tat in der nähe von Kernkraftwerken auffällige Leukämiecluster gibt.

Die Studie auf die du dich oben bezogen hast ist nicht abgeschlossen sondern vorläufig - erlaubt also (und das sagen die Macher der Studie sogar selber) noch gar keine Rückschlüsse.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 30. November 2010, 11:32:59
es geht nur um statistik. Hier wurde ja groß rumgetönt das alles total easy ist wenn gewisse grenzwerte nicht überschritten werden und es auch keine Rolle spielt ob man neben dem Kraftwerk wohnt oder einem Endlager ... die Statistik zeigt zumindest das es nicht stimmt. Ist ja alles bis ins letzte Detail erforscht. Nö ist es nicht, steckt noch nicht mal in den Kinderschuhen. Gibt auch keiner Geld für aus, ist ja unpopulär - wer weiß was dabei rumkommen würde. So bleibt es den billigen Statistikern vorbehalten, Daten zu sammeln und diese mit vielen Fragezeichen versehen zu präsentieren.

Ich muss bei diesem Thema immer an das Kind denken, das unsere Familie damals ( 1990 denke ich) für 6 Wochen aus Kiew aufgenommen hat. Damals störte mich das ganz schön, musste ja mein Zimmer mit ihm teilen. Sergej gings soweit ganz gut, bloß scheisse das er nicht so richtig laufen konnte weil sich in seinem Knie ständig Eiter bildete. Ursache unklar. Aber natürlich war auch nach Jahre nach Tschernobyl jedweder Zusammenhang mit Radioaktivität nicht möglich, ausgeschlossen. Was sollten sie den Menschen denn auch anderes sagen... Jedenfalls steht seitdem fest... Teufelskram. Wer kennt / kannte noch jmd persönlich, der beim Lesen dieses Threads hier am liebsten allen Befürwortern ins Gesicht kotzen würden?
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: tombs am 30. November 2010, 12:49:40
bei allem respekt für die meinung der atomkraftgegner/befürworter generell und im einzelnen, aber die art wie du deine äußerst rom, ist schlichtweg stumpf. wenn die atomkraft für all die gefahren/krankheiten etc pp so eindeutig und klar und unwiderlegbar verantwortlich ist, wo sind dann die entsprechenden studien/beweise von den grünen/greenpeace, die das belegen.
muss doch einfach nachzuweisen sein, welcher strahlungsemitter da in den rhein(neckar?) geflossen ist, sind ja bestimmt hunderte erkrankt. muss doch ganz klar nachzuweisen, dass die erhöhten leukämieanzahl neben akw's von deren strahlung herrührt, denn dass es so ist, ist ja beschlossene sache.
bei uns sterben jedes jahr 70,000 menschen an der feinstaubbelastung (wenn die who da recht hat), 2000 an der vergiftung durch natürlich vorkommendes radon (um mal radioaktives mit ins spiel zu bringen) und wogegen wird demonstriert - gegen stuttgart 21 und castoren.
ich weiß ehrlich nicht, ob ein gau ausreicht, um das für die letzten 40 jahre atomenergie wieder auszugleichen. da ist nun absolut nichts falsches dran, gegen diese dinge zu protestieren und demonstrieren, aber es zeigt ganz gut, dass die energie der organisatoren schlichtweg auf das in deutschland populärste ziel konzentriert wird. wie hering schon sagte, du kannst dich fast nur entscheiden, von wem du dich verarschen läßt.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: X am 01. Dezember 2010, 16:48:36
was hab ich gesagt?  :eh:
und ja, ich hab sowieso immer recht
ups, mit falschem acc eingeloogt, das ist stumpf sein text
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Ronnie Drew am 01. Dezember 2010, 17:09:29
Ich finde es hübsch, wie ihr euch durch Hurzens nichtbelegbare Behauptungen, die ausschließlich durch "ich bin sicher man würde etwas zu dem Thema finden, was mir Recht gibt" fundiert sind, pullen lasst.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 01. Dezember 2010, 19:13:54
Wenn man in nem ideologisch umkämpften Thema, Studien nicht heranziehen sollte, bleiben wir am besten bei unserem Bauchgefühl.

Wenn ich da nochmal auf die Analogie zur Zigarettenindustrie zurückkommen darf.
Wenn einer von euch -stimmt alles nicht, ist sowieso total ungefährlich und ein Gau macht noch keinen Frühling-Argumentierern ein einziges mal rumquakt, wenn ihr ne dicke Wolke Zigarettenrauch von mir in die Fresse geblasen bekommt, zeigt mir erstmal die unanfechtbare Studie, die belegt das das wirklich schädlich ist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 02. Dezember 2010, 13:38:57
Zitat
Dass so etwas nicht sonderlich gesundheitsfördernd ist, darüber ist sich nicht nur die massive Mehrheit der Studien einig, sondern in vielen Fällen wurden auch konkrete biochemische Vorgänge beschrieben, welche die Schadenswirkung erklären.

Link?
Die Menge macht das Gift & die Studien belegen lediglich das Kinder und Nichtraucher in Raucherhaushalten häufiger an Lungenerkrankungen wie Asthma und COPD leiden. Das alleine ist aber doch bitte kein Beleg dafür das Passivrauchen gesundheitsschädlich ist. Immerhin kann man den Referenzraum ja beliebig verschieben und die Studienlage ist da sehr vage und anfechtbar.

Ab davon das die Schädlichen biochemischen Vorgänge doch garnicht unbedingt auf den Zigarettenrauch an sich zurückzuführen sind. Denn es gibt nachweislich Senioren 80+ die ihr Leben lang geraucht haben aber keineswegs an den von der Gesundheitsmafia propagierten und der leidenden Zigarettenindustrie zugeschriebenen Erkrankungen leiden.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 02. Dezember 2010, 16:19:58
Du erkennst Ironie auch nicht wenn man Sie dir mit nem Zaunpfahl ins Gesicht schlägt, oder?
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 03. Dezember 2010, 01:19:40
Du unterstellst dem Deutschen Kinderkrebsregister also Parteilichkeit, weil es Statistiken über an Krebs erkrankte Kinder führt?

Zitat
http://www.bfs.de/de/kerntechnik/kinderkrebs/kikk.html

Bei den vorangegangenen beiden ökologischen Studien wurden die Erkrankungshäufigkeiten in unterschiedlichen Regionen miteinander verglichen, nämlich im Umkreis bis 5-, bis 10- und bis 15 km-Abstand von einem Kernkraftwerksstandort mit der Häufigkeit von Erkrankungen in ausgewählten Vergleichsregionen in Deutschland.

Durch den jetzt gewählten Fall-Kontroll-Ansatz konnten individuelle Wohnorte berücksichtigt werden, und zwar sowohl die der erkrankten Kinder als auch für nach dem Zufallsprinzip über die Einwohnermeldeämter ermittelte Kinder, die nicht erkrankt waren. Diese sog. Kontrollen wurden so zufällig aus größeren Kontrollgruppe ausgewählt, die hinsichtlich Alter und Geschlecht und Standortregion jeweils einem kranken Kind entsprachen.


Kontrollgruppen hat es also reichlich gegeben. Gibt es übrigens auch zur Asse Studie. Und das in der Umgebung eine erhöhte Strahlung herrscht ist unbestritten, allerdings hält sie sich in definierten Grenzen.

Wenn ich dazu aber einfach mal dich selber zitieren darf:

Zitat
Es ist wie ein Lottospiel, und umso mehr man falsch macht, desto mehr Lottoscheine stellt man sich aus.

Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 03. Dezember 2010, 03:54:21
Hmmm...warum hab ich nochmal wieder die Diskussion aufgegriffen? Ach ja....steht ja weiter oben, weil Hurz von angeblichen Leukämiefällen gesprochen hat.

Hab ich behauptet die Studie beweist das austretende Strahlung Schuld an den erhöhten Leukämiefällen ist?


Ich hab gesagt das ich Atomkraft für gefährlich halte, weil es auch in Deutschland zu "Vorfällen" kommt die auf menschliches Versagen zurückzuführen sind.
Das ich es für gefährlich halte, weil unbemerkt 30 000 Liter egal wie verstrahltes Wasser in den Neckar laufen können.
Das ich es für gefährlich halte, weil während eines Trafobrandes Rauchgase in den Steuerstand gelangen konnten. (ja...ich weiß in geringem Maße aber die Tatsache das es so ist, ist doch ein Hinweis auf einen Sicherheitsmangel, über den sich im Vorfeld niemand Gedanken gemacht hat)

Das ich es für gefährlich halte, weil ich jeder Regierung zutraue auch in der Endlagerfrage so Gewissenhaft wie in Asse vorzugehen.

Und ich halte es für gefährlich, weil es in der Nähe von Kernkraftwerken zu auffälligen Leukämieclustern kommt...was eine Studie belegt, aus welchem Grund auch immer.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Zidahya am 03. Dezember 2010, 06:41:19
Ach die AKWs... hast du dir mal angeschaut wie viele Menschen jährlich STERBEN, weil sie in der Nähe von Strassen wohnen? Also da müssten wir viel eher mal was machen.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 03. Dezember 2010, 13:39:49
Findest du es "neutral" das Ergebnis einer anerkannten Studie in Frage zu stellen, weil die Kausalität derzeit noch nicht herstellbar ist?

Ums mal mit der Medizin zu halten; wenn man feststellt das Medikament X in Situation Y das outcome verbessert, wird es auch eingesetzt auch ohne das eine logisch nachvollziehbare Wirkweise nachgewiesen werden kann.

Und die Atomkraftbefürworter befinden sich auf Lobby & Regierungsseite, bzw. verdienen beachtliches Geld mit ihrer Technik. Warum also sollten sie aufbegehren?
Und zu Zeiten als der Atomkonsens geschlossen wurde haben die Energiekonzerne sehr wohl lauthals rumgequakt und Presse & ihre Azubis mobilisiert aber irgendwie konnten sie nicht die Massen für sich gewinnen.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 03. Dezember 2010, 18:33:39
Ich sehe nicht das die Autoren das Ergebnis in Frage stellen, sie können nur keine Erklärung herleiten. Aber da
 fängts schon an mit der politisch eingefärbten Interpretation. Als FAZ-Leser musst du hier nicht versuchen den anschein zu erwecken, du bist das politisch neutrale Gegenstück zu den verblendeten Protestlern, der seine Meinung allein aus der Logik heraus fällt.

Zitat
Ob nun tatsächlich Medikamente in Europa zugelassen sind, die über den Placebo-Effekt hinaus eine nachgewiesene, unverstandene Wirkung haben, weiss ich nicht

Ich aber....aus den Guidelines zur Erstellung von Leitlinien der AHA


Zitat
Classification of Recommendations
Class I:            Conditions for which there is evidence and/or general agreement that a given procedure or treatment is useful and effective.
Class II:    Conditions for which there is conflicting evidence and/or a divergence of opinion about the usefulness/efficacy of a procedure or treatment.
 IIa. Weight of evidence/opinion is in favor of usefulness/efficacy
IIb. Usefulness/efficacy is less well established by evidence/opinion.
Class III:    Conditions for which there is evidence and/or general agreement that the procedure/treatment is not useful/effective, and in some cases may be harmful.

Ja und wenn man die Behandlungsleitlinien von zB. Herzrythmusstörungen anerkannter Fachorganisationen durchgeht stößt man auf jede Menge 2b Empfehlungen. Aber genug davon dich aufs Glatteis zu führen, glaub einfach das trotz nicht nachgewiesener Wirkweise diese Medikamente auch eine Zulassung in Europa haben. So funktioniert das halt im Lobbywesen.


Das das Geld das die Energiekonzerne insbesondere durch die Laufzeitverlängerung mehr verdienen ein dezent größeres Budget haben dürfte als sämtliche Subventionen in erneuerbare Energien blenden wir dann auch einfach mal aus, gell? Zumal sobald man mit "grünen" Produkten nicht mehr ne Nische füllt, sondern großen Reibach macht, ganz schnell auf den Zug aufgesprungen wird.
Das dürfte dir in jedem Supermarkt auffallen, der ne BIO Ecke vorhält.



Und was deine Begeisterung für kernige Pro Atom Slogans angeht...

Steinzeit Nein Danke! und Mäh...die schönen Arbeitsplätze und 2020 sitzen wir im dunkeln sind sowohl plakativ als auch dümmlich.
Hmm...stammen aber natürlich von Leuten denen du gerne ins Horn bläst, kein Wunder das du da so spontan nicht drauf gekommen bist.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: tombs am 03. Dezember 2010, 19:06:47
Zitat
Steinzeit Nein Danke! und Mäh...die schönen Arbeitsplätze und 2020 sitzen wir im dunkeln sind sowohl plakativ als auch dümmlich.
Hmm...stammen aber natürlich von Leuten denen du gerne ins Horn bläst, kein Wunder das du da so spontan nicht drauf gekommen bist.
interessanter weise hat hamiltonian diese (art von) argumenten aber in der diskussion nicht benutzt, sondern eine kritische auseinandersetzung mit den argumenten (in dem fall der anti-atomseite) gefordert. wann immer es dir da zu anstrengend wird (ob nun aus genervtheit weil der andere zu dumm oder zu schlau oder zu anders ist) ziehst du dich auf geld und akw macht krank zurück.
sag doch einfach, bzw hast du ja schon, dir isses zu gefährlich oder kapitalistisch und deswegen bist du dagegen. ist doch dein gutes recht. aber hier nun bei halbwegs sauber vorgetragenen argumenten immer wieder mit wilden vergleichen zu medikamenten oder rauchen um sich zu werfen ist doch ein wenig stumpfig.
das problem in deutschland ist leider, dass die fronten total verhärtet sind. ist doch heute kaum noch möglich, sinnvoll über endlager, laufzeiten, fossile vorräte, weiterentwicklungen oder gar neubauten zu sprechen, weil es so ein prinzipienthema geworden ist. dabei ist atomkraft in den letzten jahrzehnte in bezug auf geötete oder erkrankte menschen und umweltschäden sicherlich das geringste übel der großen energieträger gewesen (ee mal aussen vor gelassen). das soll nicht über die potenziellen gefahren hinwegtäuschen, aber man soll halt auch nicht so tun, als würden stündlich leute dran krepieren, zu mal in deutschland. dass es zu dieser, unter industriestaaten mMn einmaligen bewegung kam, ist halt parteigeschichtlich bedingt.
also entweder sind wir deutschen ein viel schlaueres/dümmeres volk als unsere nachbarn, oder bei uns wurde die angst/verantwortung einfach mehr geschürt.
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Joekanone am 03. Dezember 2010, 20:03:46
Zitat
Daher trifft die FAZ mit annähernder Neutralität meinen Geschmack.

 :bruhaha:
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Rom am 15. Dezember 2010, 15:42:10
http://www.n-tv.de/politik/Asse-Betreiber-aendert-Plaene-nicht-article2155751.html (http://www.n-tv.de/politik/Asse-Betreiber-aendert-Plaene-nicht-article2155751.html)
Titel: Re: Gorleben, Wendland und der Castor
Beitrag von: Baumstumpf am 15. Dezember 2010, 16:37:18
faz und neutralität? ist heute schon der weltuntergang?