Block meinen Freund und ich block dich

[tombs]

nachdem ein schwedischer isp seinen usern de zugang zur mehr als umstrittenen russischen (Die wo Abmahnung bei namensnennung...)-seite schlägt die größte und bekannteste filesharing-seite der schweden zurück und blockt alle anwender des entsprechenden anwenders. zickenkrieg ole.

http://www.theregister.co.uk/2006/12/13/piratebay_slams_blocking_isp/

[tombs]

die schützen ja nun keine seite. Vielmehr sieht es für mich so aus, dass sie ne kleine Kraftprobe laufen lassen wollen. Hintergrund könnte durchaus sein, dass sie den betreffenden ISP auf Druck von außen handeln sehen und diesem druck möglichst schnell entgegenwirken wollen.

[Hurz]

Einziger Sinn warum die so handeln ist um einen Präzedenzfall zu vermeiden. Wenn ein Provider das macht und damit durch kommt, dann könnten andere nachziehen. Wenn das passiert, dann könnte es schnell sein, dass eine ISP-weite Blacklist geführt wird über gewisse Seiten. Wenn das geschieht, dann verlieren eine Menge Seiten die User und damit die Betreiber dahinter eine Menge Geld. Dass die Betreiber dieser (meiner Meinung nach durchaus blockierwürdigen Seiten für illegale Inhalte) daneben auch Gelder in anderen Projekten haben ist klar und so schlagen diese nun über die anderen Seiten zurück.

Bisher sind sich die ISPs noch nicht einig und vor allem viel zu misstrauisch untereinander um so etwas zu machen. Wenn aber einer vorprescht und damit nicht sofort untergeht, sondern evt. sogar profitabler wird (sprich die teuren Poweruser gehen, die billigen casual User bleiben), dann macht das Schule. Außerdem hat dann die Film- und Musikindustrie einen neuen Hebel gegen die ISP: Sperrung von Seiten mit illegalen Inhalten ist möglich und nicht gleich der wirtschaftliche Ruin des ISP.

Das ist es was im Grunde dahinter steckt - meiner Meinung nach.

[Übelwind]

Außerdem hat dann die Film- und Musikindustrie einen neuen Hebel gegen die ISP: Sperrung von Seiten mit illegalen Inhalten ist möglich und nicht gleich der wirtschaftliche Ruin des ISP.

Genau, weiter wie bisher...schuld sind die anderen, fehler wurden keine gemacht. Wenn das beispiel schule macht, dann wird mal wieder dummheit, sturheit und fehlende weitsicht belohnt. Wozu sich gedanken machen, wenn man das probelm aus seine art lösen kann.

[Hurz]

Das kann man so und so sehen:

Fakt ist: kopieren von Musik und Filmen und anschließende Tauschen ist illegal ... Punkt ... Warum sollte die Rechteinhaber da nicht jedes mögliche juristische Mittel ausschöpfen? Dass dazu die nötigen technischen Quellen genutzt werden sollen ist dabei nur logisch und erlaubt.

Es geht hier nicht darum warum die Leute da was illegal tauschen und was die Motive oder Rechtfertigungen sind (Musik überteuert, etc.), sondern einzig um die rechtliche Wertung. Und die ist eindeutig: Tauschen von geschützen Inhalten ist nicht legal.


Andererseits ist wiederrum die Frage, was sonst getan werden könnte: Musik billger machen? Ein so weit verbreitetes wie falsches Argument - denn billiger ist immer noch teurer als gratis. Technische Lösungen für den Schutz von Inhalten auf CDs etc. gab es genug - bisher hat keine gehalten (selbst iTunes ist nun geknackt).

[Itchy]

Aber... Wenn die Kosten so gering wären, daß es sich einfach nicht mehr lohnt, bei irgendwelchen Torrentseiten zu suchen, dann würde man das auch machen. Zumindest ich mache das so. Bevor ich mir den Stress mache, und mir einen Song per P2P suche und hoffe, daß der in ordentlicher Qualität rüberkommt, besuche ich lieber eine bekannte russische Webseite, wo es die Songs für 10 Cent gibt.

[Übelwind]

Es ist doch aber folgendermassen abgelaufen: irgendwann kammen dicke leitungen und damit napster. Die musik und filmindustrie hat den trend unterschätzt/vernachlässigt/ignoriert. Auf einmal brechen die verkaufszahlen ein - huch! Alarm, alarm! Raus mit der keule! Statt zu reagieren wäre aggieren die richtige antwort gewesen. Aber man hat lieber erstmal nen heer von winkeladvokaten losgeschickt. Tja nun hat man den schlamassel. Die weichen in neuer vertriebswege hätten vor jahren gestellt werden müssen, was nicht geschah. Selbst jetzt versucht die musik und filmindustrie den verbraucher stärker zu gängel als zu zeiten der kasetten(->DRM) Und dann wundert man sich das illegals downloaden der standart ist? Wo bitte ist der vorteil wenn ich mir für 10€ nen album runterlade und das dann nichtmal auf CD brennen darf oder nur in einem bestimmten player abspielen kann?

[tombs]

der vorteil soll sein, dass du es überhaupt abspielen kannst. das ist ja der weg oder die hoffnung, die sie mit drm verfolgen. besonders realistisch ist das meiner sicht nach allerdings nicht. deine argumentation ist also durchaus richtig. macht die raubkopie auch nicht legaler, aber zeigt, dass die musikindustrie bescheuert ist.
@ hurz: ob die rechtliche wertung wirklich so einfach ist? hier wird eine seite geblockt, die sich komplett an die geltenden regeln ihres landes hält. sie tut also nicht verbotenes.. scheint mir nicht so ganz einfach mit dem recht.