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Autor Thema: Japan & Kernkraft  (Gelesen 76948 mal)

Yat

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Re: Japan
« Antwort #45 am: 14. März 2011, 10:55:20 »
Was ich an der ganzen Sache nicht verstehe:

Der Reaktor selbst ist ja ein geschlossenes System das im Normalbetrieb Wasser erhitzt das dann die Turbinen antreibt, anschließend wieder kondensiert und dann den Kreislauf wiederholt.

Was jetzt nicht funktioniert hat ist das abkühlen wodurch im System immer mehr Wasser verdampft und der Druck entsprechend steigt. Irgendwo habe ich den Vergleich von 20.000 Wasserkochern gelesen die der Reaktor in der Abkühlphase noch erzeugt (vielleicht nicht wissenschaftlich aber bildlich vorstellbar)... "ein wenig" Meerwasser zum kühlen erscheint mir da recht wenig vorallem wenn an den Druckbehälter selbst nicht rankommt.

Das sie dann Druck abgelassen haben erscheint soweit auch noch nachvollziehbar, allerdings müssen sie das Wasser das dabei verloren gegangen ist ja auch nachfüllen aber wie soll das gehen wenn der Behälter noch immer unter Druck ist ?

Und was ist mit dem Dampf den sie abgelassen haben, kann der Strahlung mitnehmen (ich stelle mir die strahlenden Partikel als eine Art extrem feinen Staub vor der dann entsprechend "mitgerissen" und verteilt wird) und wie weit kann der sich ausbreiten? Da das ganze Zeug nach meiner Vorstellung auch ein Gewicht hat dann wird es durch die Erdanziehung irgendwann zwangsläufig wieder auf den Boden kommen müssen.


Ronnie Drew

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Re: Japan
« Antwort #46 am: 14. März 2011, 11:04:29 »


     :wall:

    Amerikaner, das Dummbrot der Welt.
    Zumal, wenn es schon um das verschissene Pearl Harbour geht, war doch wohl der Doppelatombombenabwurf 1945 Rache genug...

    Shadowcaster

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    Re: Japan
    « Antwort #47 am: 14. März 2011, 11:25:02 »
    Was jetzt nicht funktioniert hat ist das abkühlen wodurch im System immer mehr Wasser verdampft und der Druck entsprechend steigt. Irgendwo habe ich den Vergleich von 20.000 Wasserkochern gelesen die der Reaktor in der Abkühlphase noch erzeugt (vielleicht nicht wissenschaftlich aber bildlich vorstellbar)... "ein wenig" Meerwasser zum kühlen erscheint mir da recht wenig vorallem wenn an den Druckbehälter selbst nicht rankommt.

    Das sie dann Druck abgelassen haben erscheint soweit auch noch nachvollziehbar, allerdings müssen sie das Wasser das dabei verloren gegangen ist ja auch nachfüllen aber wie soll das gehen wenn der Behälter noch immer unter Druck ist ?

    Sie kommen ja an den Druckbehälter ran. Die Leitungen gehen ja auch da rein und wieder raus. Sie werden also vermutlich über die Einlaufleitung Meereswasser reinleiten, was natürlich nur geht, wenn sie gleichzeitig den Dampf oben rauslassen. Der Reaktor 2 soll ja angeblich schon unter 100 Grad unten sein mit der Methode.

    Und was ist mit dem Dampf den sie abgelassen haben, kann der Strahlung mitnehmen (ich stelle mir die strahlenden Partikel als eine Art extrem feinen Staub vor der dann entsprechend "mitgerissen" und verteilt wird) und wie weit kann der sich ausbreiten? Da das ganze Zeug nach meiner Vorstellung auch ein Gewicht hat dann wird es durch die Erdanziehung irgendwann zwangsläufig wieder auf den Boden kommen müssen.

    Ja, klar, der kann Strahlung mitnehmen, sogar sehr wahrscheinlich. Sie gehen ja alle davon aus, daß die erhöhten Strahlenwerten von diesem Venting stammt und nicht von einem Kern- / Containmentbruch. Das "Gute" daran ist, daß dieser Dampf maximal flüchtige Spuren von Zerfallsprodukten beinhalten sollte, die auch eine geringe Halbwertszeit haben. (Sollte, weil ich jetzt mal nicht von einer vollständigen Kernschmelze ausgehe).


    Yat

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    Re: Japan
    « Antwort #48 am: 14. März 2011, 11:35:55 »
    Ok, wenn sie Meerwasser direkt ins System einspeisen und nicht von außen kühlen wie ich vermutete dann hat da doch zur Folge das sich dort drin eine immer höher konzentrierte Salzlösung bildet oder das Salz dann auskristallisiert. Vermutlich lagern sich die Kristalle direkt an den Stäben ab so das diese eine Art Hülle bieten würden die das Material darin ein schließen sollte so das eine weitere Entlüftung weniger dramatisch sein sollte.

    Wenn ich das richtig sehe dann ruinieren sie sich damit auch das ganze System und haben den Reaktor schon abgeschrieben, einzig sinnvoll erscheint mir das nur als Notmaßnahme um das schlimmste zu verhindern, der Reaktor selbst dürfte dannach komplett hinüber sein.

    Aber wie gesagt, ich bin weder Physiker noch Techniker.

    //edit

    Offenbar schmilzt die Suppe bei entsprechend großen Temperaturen wieder (http://de.wikipedia.org/wiki/Salzschmelze ) . Das ganze ist offenbar doch nicht so einfach wie ich es erst gedacht habe.
    « Letzte Änderung: 14. März 2011, 11:44:18 von Yat »

    EdHunter

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    Re: Japan
    « Antwort #49 am: 14. März 2011, 12:10:47 »
    Mal abgesehen von der ganzen menschlichen Tragödie und dem Atomkraftproblem, ist wirklich interessant, was das Beben mit der Erde anstellt:
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,750579,00.html

    Ich verschiebe mal Japan um 2,4 Meter... o_O Das ist schon echt mächtig.
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    Re: Japan
    « Antwort #50 am: 14. März 2011, 12:25:22 »
    Jein, wenn sie das System bis oben hin mit Wasser füllen, dann kann sich weniger Dampf entwickeln.

    Klar haben die die Reaktoren schon abgeschrieben. Der Fukushima I / I sollte ja noch in diesem Monat für immer vom Netz gehen, also ist denen das wohl ziemlich wurscht, wenn das Ding kaputt geht. Im Gegenteil, die werden wohl noch Kohle dafür von der Regierung bekommen zur Schadensbehebung und da nen neuen Reaktor dafür hinstellen.


    Skeltem

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    Re: Japan
    « Antwort #51 am: 14. März 2011, 12:33:04 »
    Man muss auch kein Physiker oder Techniker sein, um zu sehen, dass so ein Atomreaktor eine Riesengefährdung ist. Die Folgen, WENN etwas passiert liegen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Und DASS etwas passiert, kann man natürlich jetzt bei den vermeintlich so sicheren japanischen Reaktoren sehen.

     Und es gab in den letzten Jahren so viele Probleme und Zwischenfälle, auch im vermeintlich redlichen Deutschland, dass es meiner Meinung nach schon an Fahrlässigkeit grenzt, wenn uns eingeredet werden soll, dass das eine sichere Technik sei. Zumal de ganze Technik nichts nützt, wenn dumme Menschen Fehler machen oder Sicherheitsstandards, wie wohl in Japan, aus "Kostengründen" hintertrieben werden.

     Die ganzen "Fast-Zwischenfälle" wie z.B. Krümmel im Jahr 2009 zeigen meiner Meinung nach, dass da Russisches Roulette gespielt wird. Nur, dass es, wenn die Kanone losgeht, mehr als einen gelangweilten Lebensmüden trifft.

     Oh, und: Was ist mit der klitzekleinen Sache des Drecks, den die Scheißdinger machen?

    Welche Asse spielen die Befürworter da wohl noch aus?

     

    Shadowcaster

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    Re: Japan
    « Antwort #52 am: 14. März 2011, 12:53:42 »
    Man muss auch kein Physiker oder Techniker sein, um zu sehen, dass so ein Atomreaktor eine Riesengefährdung ist. Die Folgen, WENN etwas passiert liegen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Und DASS etwas passiert, kann man natürlich jetzt bei den vermeintlich so sicheren japanischen Reaktoren sehen.
    Klar, WENN was passiert. Also, mal alle Stammtischpropaganda vom Tisch, ein Erdbeben ist jetzt keine alltägliche Situation, wo ein unsicheres System versagt hat.

    ...dass es meiner Meinung nach schon an Fahrlässigkeit grenzt, wenn uns eingeredet werden soll, dass das eine sichere Technik sei. Zumal de ganze Technik nichts nützt, wenn dumme Menschen Fehler machen oder Sicherheitsstandards, wie wohl in Japan, aus "Kostengründen" hintertrieben werden.
    Prost, Stammtisch. Es ist eine einigermaßen sichere Technik. Und jetzt sag mir mal, wo du das mit den Kostengründen her hast (Grünen / Greenpeace / ... Seiten zählen nicht!).

    Mit der gleichen Begründung schaffen wir jetzt den ICE ab (Lengede (?)), Öltanker (Exxon Valdez), Ölplatformen (Deep Dingens), ....

    Oh, und: Was ist mit der klitzekleinen Sache des Drecks, den die Scheißdinger machen?

    Hier mal der deutsche Mix.
    Kohle         43,6%
    Kernenergie      23,3%
    Erdgas         13,0 %
    Windkraft      6,3%
    Mineralölprodukte   1,6 %
    Wasserkraft      3,1%
    übrige Energieträger    9,1%

    Hm, Kohle! Was ist mit der klitzekleinen Sache des Drecks, den die Scheißdinger machen?


    Itchy

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    Re: Japan
    « Antwort #53 am: 14. März 2011, 13:25:11 »
    Provokante These: Nukleare Katastrophe in Japan führt zu erstem grünem/n Ministerpräsident/in in Deutschland in 2 Wochen.

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    Re: Japan
    « Antwort #54 am: 14. März 2011, 13:31:41 »
    Provokante These: Nukleare Katastrophe in Japan führt zu erstem grünem/n Ministerpräsident/in in Deutschland in 2 Wochen.

    So provokant ist die nicht, so wie sich die Grünen jetzt gegenseitig vor der Kamera wegschubsen und rufen "Ich! Ich! Ich! Ich habs ja gleich gesagt, lalala".

    Hm, Kohle! Was ist mit der klitzekleinen Sache des Drecks, den die Scheißdinger machen?
    Is nur CO2. Das stört keinen mehr. Die Klimawandel-Debatte ist ja nach den Al-Gore Jahren total ausser Mode. Diversen Lobbys kann das nur recht sein ;)
    Hm, ok, also lieber doch auf die auslaufenden Atomjahre schimpfen und weiter gutes gesundes CO2 in die Luft blasen. My fault.



    Skeltem

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    Re: Japan
    « Antwort #55 am: 14. März 2011, 13:46:50 »
    Yay, Stammtisch! Wann kommst du mit den Ökonazis?

     
    Zitat
    Klar, WENN was passiert. Also, mal alle Stammtischpropaganda vom Tisch, ein Erdbeben ist jetzt keine alltägliche Situation, wo ein unsicheres System versagt hat.

     Was sollen uns diese Sätze jetzt sagen, außer dass a) du mir Recht gibst, mir b) Propaganda unterstellst, von den legendären "Stammtischen" und nicht weniger, und dich c) dümmer stellst, als du wahrscheinlich bist. Du weißt hoffentlich genau wie ich, dass ein Erdbeben nicht der einzige Grund ist, warum es zu Störfällen/Unfällen/Katastrophen kommen kann.

     
    Zitat
    Prost, Stammtisch. Es ist eine einigermaßen sichere Technik. Und jetzt sag mir mal, wo du das mit den Kostengründen her hast (Grünen / Greenpeace / ... Seiten zählen nicht!).

    Mit der gleichen Begründung schaffen wir jetzt den ICE ab (Lengede (?)), Öltanker (Exxon Valdez), Ölplatformen (Deep Dingens), ....

     Jetzt gehst du mir langsam auf den Sack. http://www.sueddeutsche.de/wissen/akw-betreiber-tepco-geschlampt-verschwiegen-gefaelscht-1.1071430

     Und wenn du nicht das Leseverständnis eines Baumstumpfes an den Tag legen würdest, würdest du sehen, dass ich geschrieben habe. dass bei den möglichen Folgen eines  Unfalls eine "einigermaßen sichere Technik" nicht ausreicht.

     Und dann haust du dir auch noch selbst in den Sack. Bravo. ICE Unglück, Öl Katastrophen und AKW Desaster sind ja so ziemlich das gleiche. Wer sitzt hier eigentlich an welchem Stammtisch?

     Und, ja, 2 der drei genannten "einigermaßen sicheren Technologien" gehören abgeschafft. Rate welche. (Tipp für offenbar Industrie Shills: Es ist nicht der ICE).

     Zu dem Energiemix: Da hast du offenbar das gleiche kleine Problem wie Baumstumpf. Die zeitliche Dimension ist dir wohl etwas fremd. Der Enregiemix sollte ingesamt auf regenerative Energien umgestellt werden. Die Grünen wollen das bis 2050 schaffen, mit einem Großteil (~40%) schon bis 2020.

     Ob das funktioniert oder nicht hängt natürlich auch viel von den politischen Verhältnissen ab. Ich finde den Plan besser als "hoffen, dass nichts passiert", den die Atombefürworter offensichtlich verfolgen.

     Und du hast natürlich auch noch immer nichts zum Atommüll geschrieben. Soll der in einigermaßen sicheren Lagern wie Asse oder Gorleben bleiben? Oder über einigermaßen sichere Bahnstrecken zu einigermaßen sicheren Aufbereitungsanlagen im Ausland gekarrt werden, nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn"?
     
     

    EdHunter

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    Re: Japan
    « Antwort #56 am: 14. März 2011, 13:49:14 »
    Prost, Stammtisch. Es ist eine einigermaßen sichere Technik.
    Stimmt. Aber die Auswirkungen eines Fehlers/Problems sind halt gleich umso größer.

    Zitat
    Hm, Kohle! Was ist mit der klitzekleinen Sache des Drecks, den die Scheißdinger machen?
    Argument: "Atomkraft ist nicht sauber"
    Gegenargument: "Aber die anderen machen noch viel mehr Dreck"

    Ach komm... wenn Du Skeltem schon Stammtischaussagen vorwirfst, dann kannst Du sowas auch nicht bringen.


    Btw: Espoir hat den Satz auch nicht wirklich ernst gemeint...
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    Sky

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    Re: Japan
    « Antwort #57 am: 14. März 2011, 13:51:48 »
    Zitat
    (Grünen / Greenpeace / ... Seiten zählen nicht!).
    Find ich am besten. 

    Lass uns über Atomkraft reden, aber die Argumente der Atomkraftgegner zählen von vornherein nicht.
    "Yes I did. Absolutely. He was gonna hurt our dog."

    X

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    Re: Japan
    « Antwort #58 am: 14. März 2011, 13:55:10 »
    ich halte nichts davon jahresangaben zu machen, bis zu welchen man dies und jenes umgesetzt hat/ haben will. Wenn eine Regierung/ eine Partei etwas vorhat, dann soll sie daraufhinarbeiten und mir als bürger ergebnisse presentieren und nicht versprechungen machen.
    Achja die gruenen, denen vertraue ich genausowenig inzwischen wie der cdu, die haben viel gelernt von denen.

    Avion Lore

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    Re: Japan
    « Antwort #59 am: 14. März 2011, 14:00:06 »

    So, jetzt mal ein paar Sachen, die mich total angekotzt haben:
    • Aus jedem Eck kommen selbsternannte Atomphysiker, die alle was anderes behaupten


    This. Kann man auch prima hier in diesem Thread beobachten.

    Aber da die Atomlobby sich nicht auf ihren (Kanzlerin-)Lorbeeren ausruhen wird, wäre das doch die ideale Gelegenheit, die gesamte (Atomlobby-)Gesellschaft auf einen pädagogisch wertvollen Ausflug nach Japan zu schicken. Da können sie sich dann direkt vor Ort anschauen, wie toll Atomkraft funktioniert. Klingt komisch, ist aber so.

     

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