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Autor Thema: Gorleben, Wendland und der Castor  (Gelesen 38589 mal)

Hurz

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #90 am: 11. November 2010, 12:03:22 »
Bei atomarer (sprich: radioaktiver) Strahlung ziehe ich aber für mich eine Grenze.

Das ist ein großer Irrtum, denn wie gesagt ist das nicht so einfach zu sagen was da gefährlich ist und was nicht. Ein Castor der 10km weg von dir in einer Halle steht wird vermutlich dein Leben ein keiner Weise berühren. Weder Alpha noch Beta Strahlung reichen so weit und die wenige Gammastrahlung die nach außen dringt ist bereits in der Hintergrundstrahlung aufgegangen. Und radioaktive Partikel (also selber strahlende Teilchen) werden aus dem Castor auch nicht austreten und Gammastrahlung kann zwar Materie durchdringen, aber faktisch keine weiteren Zerfälle auslösen.

Ein Sender, der 10km weg steht wird dich 24/7 mit Strahlung bombardieren. Diese mag zwar vom Energieniveau viel viel niedrigen sein, aber die Gefahr durch Strahlung entsteht nicht nur durch die Energie (sozusagen die Kraft), sondern auch die Interaktionsfähigkeit mit Materie (Teilchenstrahlung kann viel mehr Schaden machen als elektromagnetische Wellen) und vor allem durch den Faktor Zeit. Du kannst dich kurze Zeit einer hohen Strahlung aussetzen und die Gefahr ist dabei deutlich niedrige als wenn du sehr lange Zeit einer niedrigen Strahlung ausgesetzt bist.

Mich würde schon interessieren, ob das immer noch stimmt, was da drin steht. Z.B. dass die Castor-Behälter immer noch überirdisch stehen und abstrahlen und dass noch keiner weiß, wie man das Zeug aus diesen Behältern rausholen kann, um es in kleinere Behälter in den bisher nicht als Endlager genehmigten Salzstock zu bringen?

Die Castoren stehen in der Tat wohl in irgendwelchen Hallen, wobei die Strahlung wie oben erwähnt außerhalb der Hallen nicht mehr wirklich nachweisbar sein dürfte. Das da drin Material strahlt zwar natürlich noch, aber ist eingeschlossen und kann nicht raus. Dabei wird die Alpha und Beta Strahlung vollständig von dem Material aufgenommen in dem das strahlende Material eingelegt ist und dabei entsteht halt viel Wärme (Energie geht ja nicht verloren wie wir aus der Schule noch wissen) und daher müssen die auskühlen. Die Gamma Strahlung wird durch die Schichten abgemildert auf ein recht geringes Maß und den Rest übernimmt die Entfernung zum Castor (Strahlung reduziert sich durch Entfernung im Quadrat: 1m Abstand = Strahlung X; 2m Abstand = Strahlung X/4 - etwas salopp ausgedrückt).

Wir hatten vorher mal die Werte die irgendwelche Leute gemessen haben beim Castor und lagen bei irgendwas um die  5 Mikrosievert, also 0,005 mSv. Die natürliche Strahlung beträgt schon auf Meereshöhe im Schnitt (kann regional deutlich schwanken) 1,5 mSv bis 2 mSv und das nehmen wir alle auf, jedes Jahr.


Die Umladung scheint in der Tat ein Problem zu sein, wobei man sagen muss, dass das zwei unterschiedliche Systeme sind wie man die Brennelemente verpackt (der Effekt am Ende ist der gleiche aber). Ich frage mich gerade, ob da bei der Endlagerung wirklich ein zweites System zum Einsatz kommen soll oder ob das nur erwähnt wurde, da in anderen Ländern die andere Variante verwendet wird (auch zum Transport). Das wäre natürlich ein weiterer Klassiker bei der auch sonst so zweifelhaften Planung von Gorleben, dass dabei keine Absprache erfolgt ist.
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Rom

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #91 am: 11. November 2010, 12:09:42 »
wieso schwachsinn, dann zieh doch nach Tschernobyl wenns keinen Unterschied macht... Junge...
Wie lange hält son Castor eigentlich?

Sky

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #92 am: 11. November 2010, 12:14:26 »
Ich find das Gerede, ob der radioaktive Müll jetzt wirklich giftig ist, wenn man ihn in eine Halle stellt, ein bisschen am Problem vorbei.

Für mich war das immer, dass der nicht zerfällt und Atomkraftwerke neuen produzieren und das das auf dauer mehr radioaktiven Müll gibt und das ist auf Dauer nicht so gut.

Und zweitens war der Ausstieg doch beschlossene Sache und jetzt wird wieder alles gekippt und gestreckt. Warum? Wenn es tatsächlich möglich ist, genug Energie zu erzeugen, ohne dass dabei böse, strahlende, giftige Behälter entstehen, warum tut man das nicht?

Ist ein bisschen schwierig, da nicht wieder mit der "Die bösen Konzerne sind geldgeil" Fuchtel anzukommen.
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Rom

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #93 am: 11. November 2010, 12:15:13 »
doch schon, du kannst aber auch nicht zu blöd sein um zu verstehen, dass man immer vom GAU ausgehen muss und nicht vom huch hier ist nen Pfurz entwichen oder?? Solange ein Gau wahrscheinlicher ist als ein Lottogewinn.... hast du Mathe gepennt?

Hurz

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #94 am: 11. November 2010, 12:28:39 »
völliger Schwachsinn deine Aussage; der Organismus hat sich an die natürliche Strahlung angepasst und Reparaturmechanismen entwickelt. Nicht gegen zusätzlich Menschen gemachte. Mal ganz zu schweigen davon, das bei der Kernspaltung Atome entstehen, die natürlich gar nicht vorkommen.

Radioaktivität ist die Strahlung (Teilchen und Wellen) die beim Zerfall von Atomkernen entsteht und dabei entstehen keine neuen Elemente, sondern Isotope die so auch in der Natur vorkommen, denn ob ein Urankern in der Natur zerfällt oder im Reaktor für zum gleichen Ergebnis. Einzig die Anzahl der Zerfälle wird im Reaktor künstlich erhöht, da die Zahl der Neutronen gelenkt wird und die Anzahl der Urankerne erhöht wird.

Legt dir mal einen Stein aus einem Uranbergwerk unter dein Kopfkissen - das ist ganz natürlich Strahlung und nicht vom Menschen gemacht. Der Gesundheit ist es aber keinesfalls zuträglich.

In welchen Studien wurde die Wirkung auf den Menschen erforscht?

Forschung zur Wirkung von Radioaktivität auf biologische Organismen gibt es eigentlich schon seit die Strahlung entdeckt wurde und wird jeden Tag weiter betrieben. Teilweise auch um die möglichen Chancen für den medizinischen Einsatz zu erforschen.

Mir ist das Risiko zu groß. Den Versicherungen auch. Bleiben eigentlich nur Leute übrig, die ugahh ugahh billig strom stöhnen und sich vor ihre behaarte Affenbrust klopfen...

Das Riskio ist aber eigentlich nicht die Strahlung eines AKW/Castor an sich, sondern das Risiko der Freisetzung von strahlenden Material durch Unfälle (ober Absicht). Darin liegt das Risiko und die großen Gefahren die von der Nutzung von Kernkraft ausgehen. Dabei muss man das Risiko nun mal abwägen mit den Risiken von Alternativen - wobei auch wirtschaftliche Risiken dabei eine Rolle spielen können. Das ist dann aber am Ende eine Meinungsfrage und persönliche Einschätzung ob man lieber ein 3 SuperGAUs pro 100.000 Betriebsjahre (das ist die Rechnung auf die sich Rom berufen dürfte) hat oder eine höhere CO2 Belastung (denn die Lücke kann man derzeit nur mit fossilen Brennstoffen schließen) und Klimaerwärmung in 50 Jahren. Wobei durch Abschaltung der recht sicheren deutschen AKWs es nicht gesagt ist, dass das Risiko sinkt, denn dann bauen die Chinesen oder Russen dafür mit ihrer unsicheren Technik neue AKWs um billig Strom liefern zu können.
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Heretikeen

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #95 am: 11. November 2010, 12:30:43 »
doch schon, du kannst aber auch nicht zu blöd sein um zu verstehen, dass man immer vom GAU ausgehen muss und nicht vom huch hier ist nen Pfurz entwichen oder?? Solange ein Gau wahrscheinlicher ist als ein Lottogewinn.... hast du Mathe gepennt?

Öhm, nein, bisher ging es hauptsächlich darum, wie grauenhaft diese Pfurze sind.

Blaukool

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #96 am: 11. November 2010, 12:32:20 »
Ist ein bisschen schwierig, da nicht wieder mit der "Die bösen Konzerne sind geldgeil" Fuchtel anzukommen.

Vorallem da die Hersteller von Windrädern, Solaranlagen und Wasserkraftwerken ja alle aus reinster nächsten Liebe umsonst arbeiten...

Heretikeen

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #97 am: 11. November 2010, 12:38:57 »
Das bringt hier doch alles nix. Die einen knurren und fauchen gegen die Konzerne und die Regierung und gehen protestieren, damit sie ihre Hände in Unschuld waschen, wenn ihre Kinder später in nem SuperGAU draufgehen, weil Mama und Papa nicht konsequent genug waren und in ein Land ohne Atomenergie ausgewandert sind ("aber immerhin haben wir demonstriert"), und die anderen scheren sich nen Dreck um die Umwelt und ihre Mitmenschen, solange sie alle billig sämtliche Geräte in ihren klimafeindlichen Achtfamilienvillen laufen lassen können.

Diese "Ihr seid alle so blöd, wie KÖNNT ihr das nicht kapieren??!!"-Diskussion könnten wir uns genausogut schenken.

EdHunter

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #98 am: 11. November 2010, 12:40:55 »
"Strahlung ist ganz ok, aber bei strahlungsaktiver Strahlung ziehe ich die Grenze". Es geht in diesem Fall übrigens um AtomKERNE, das ist für die Energieskala ein gewaltiger Unterschied.

Ich mein, jeder kann machen was er will, aber wenn man mich von irgendwas überzeugen oder bekehren möchte, dann muss doch ein Minimum Allgemeinverständnis in der Argumentation mit drin sein.

Ich darf also keinen Unterschied zwischen elektromagnetischer und radioaktiver Strahlung machen?
Sorry... ich rede lieber mit Hurz weiter. Der ist nicht so aggressiv und verbittert und er liest andere Beiträge.


Das ist ein großer Irrtum, denn wie gesagt ist das nicht so einfach zu sagen was da gefährlich ist und was nicht. Ein Castor der 10km weg von dir in einer Halle steht wird vermutlich dein Leben ein keiner Weise berühren.
Vermutlich.
Trotzdem halte ich Atomkraftwerke einfach für zu gefährlich. Denn wenn da mal was passiert, dann ist halt richtig Essig. Und die produzieren halt nunmal den Atommüll, der dann durch die Landschaft gekarrt werden muss und von dem noch keiner weiß, wo der lagern soll bzw. wo er überhaupt sicher lagern kann und welche mittel- bis langfristigen Folgen das auch für die Umwelt hat. Mit erneuerbaren Energien hat/hätte man also dieses ganze Castor-Gorleben-Problem gar nicht.

Zitat
Die Castoren stehen in der Tat wohl in irgendwelchen Hallen, wobei die Strahlung wie oben erwähnt außerhalb der Hallen nicht mehr wirklich nachweisbar sein dürfte. Das da drin Material strahlt zwar natürlich noch, aber ist eingeschlossen und kann nicht raus. Dabei wird die Alpha und Beta Strahlung vollständig von dem Material aufgenommen in dem das strahlende Material eingelegt ist und dabei entsteht halt viel Wärme (Energie geht ja nicht verloren wie wir aus der Schule noch wissen) und daher müssen die auskühlen. Die Gamma Strahlung wird durch die Schichten abgemildert auf ein recht geringes Maß und den Rest übernimmt die Entfernung zum Castor (Strahlung reduziert sich durch Entfernung im Quadrat: 1m Abstand = Strahlung X; 2m Abstand = Strahlung X/4 - etwas salopp ausgedrückt).
Sorry, aber das klingt für mich nach "Ok, wir stellen das Zeug mal dort ab und hoffen, das nichts passiert. Irgendwann vergessen wir's dann". Das kann ja auch nicht die Lösung sein.


Für mich war das immer, dass der nicht zerfällt und Atomkraftwerke neuen produzieren und das das auf dauer mehr radioaktiven Müll gibt und das ist auf Dauer nicht so gut.
Jap, das meine ich.

Zitat
Und zweitens war der Ausstieg doch beschlossene Sache und jetzt wird wieder alles gekippt und gestreckt. Warum? Wenn es tatsächlich möglich ist, genug Energie zu erzeugen, ohne dass dabei böse, strahlende, giftige Behälter entstehen, warum tut man das nicht?
Naja... es wäre möglich. Aber wohl noch nicht in ausreichender Menge - besonders auch für die Industrie.
Deswegen hab ich ja auf Seite 2 oder so schon mal gesagt: Man kann gern über das "wie" und das "wann" diskutieren - aber über das "ob" gibt es für mich keine Diskussion.
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Sky

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #99 am: 11. November 2010, 12:45:50 »
Also wenn das "genug" tatsächlich nicht möglich wäre, dann hieße das, dass die, die vorher an der Macht waren und diesen Beschluss gefasst haben, nicht nachgedacht haben.

Alle zynischen Kommentar-Reflexe beiseite, ich kann mir nicht vorstellen, dass die einfach so ins Blaue gerechnet haben?

Vielleicht ist "genug nicht-atom-Energie" einfach nur "teuer". Das ist doch nichts, was die Sache unmöglich macht.
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Joekanone

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #100 am: 11. November 2010, 12:46:43 »
Also weil uns der Nachweis fehlt mit welchem Stoff die 30 000 Liter Neckarwasser jetzt "aktiviert" waren, uns nicht stört das der Vorfall erst Tage später entdeckt wurde, wir glauben menschliches Versagen ist trotz gegenteiliger Vorkommen vollkommen ausgeschloßen und die "Leukämie Cluster" in der Umgebung von Kernkraftwerken haben nichts mit eben denselben zu tun; weil wir gerne Glauben nach einer Notfallabschaltung muss nicht mehr gekühlt werden, weil die Brennstäbe die Temperatur von Eisbergen haben, weil uns weder stört das der Uranabbau Landstriche verseucht und das bei fossilen Brennstoffen ja auch so ist, weil uns der Müll nicht interessiert, weil wer kann schon Abschätzen was in tausend Jahren ist, genau deswegen halten wir an einer ersetzbaren Energiequelle fest.

Chapeau...ihr habt mich überzeugt.


Mann Hurz, wenn du tatsächlich 15 Jahre im Bereich Kat/Schutz, respektive Gefahrgut tätig wärst wüßtest du, das man bis zum Beweis des Gegenteils von der größtmöglichen Gefährdung ausgeht.
Zitat
meinungsfreiheit hat hier nur begrenzt anwendung

Rom

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #101 am: 11. November 2010, 12:47:19 »
Das bringt hier doch alles nix. Die einen knurren und fauchen gegen die Konzerne und die Regierung und gehen protestieren, damit sie ihre Hände in Unschuld waschen, wenn ihre Kinder später in nem SuperGAU draufgehen, weil Mama und Papa nicht konsequent genug waren und in ein Land ohne Atomenergie ausgewandert sind ("aber immerhin haben wir demonstriert"), und die anderen scheren sich nen Dreck um die Umwelt und ihre Mitmenschen, solange sie alle billig sämtliche Geräte in ihren klimafeindlichen Achtfamilienvillen laufen lassen können.

Diese "Ihr seid alle so blöd, wie KÖNNT ihr das nicht kapieren??!!"-Diskussion könnten wir uns genausogut schenken.

jetzt komm doch nicht mit verklärter Rationalität! Es gibt nur eine Wahrheit :D

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #102 am: 11. November 2010, 12:50:59 »
Also wenn das "genug" tatsächlich nicht möglich wäre, dann hieße das, dass die, die vorher an der Macht waren und diesen Beschluss gefasst haben, nicht nachgedacht haben.

Für mich gibt's da zwei Möglichkeiten:
Entweder haben sie wirklich nicht nachgerechnet - und das halte ich für gar nicht mal so unmöglich.

Oder (und ich tendiere eher dazu):
Sie wussten genau, dass es nicht reichen würde. Aber nur, wenn man halt mal so einen Beschluss fasst, tut sich auch was. Ohne diesen Beschluss des Atomausstiegs hätte man einfach weiter auf AKWs gesetzt. Glaube ich.
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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #103 am: 11. November 2010, 12:51:40 »
jetzt komm doch nicht mit verklärter Rationalität! Es gibt nur eine Wahrheit :D

Da stimme ich dir zu. Und die ist, dass wir armen Würste nicht den Hauch einer Ahnung haben, welche Seite uns mehr verarscht und manipuliert.

Hurz

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Re: Gorleben, Wendland und der Castor
« Antwort #104 am: 11. November 2010, 13:12:28 »
Trotzdem halte ich Atomkraftwerke einfach für zu gefährlich. Denn wenn da mal was passiert, dann ist halt richtig Essig. Und die produzieren halt nunmal den Atommüll, der dann durch die Landschaft gekarrt werden muss und von dem noch keiner weiß, wo der lagern soll bzw. wo er überhaupt sicher lagern kann und welche mittel- bis langfristigen Folgen das auch für die Umwelt hat. Mit erneuerbaren Energien hat/hätte man also dieses ganze Castor-Gorleben-Problem gar nicht.

Wie gesagt ist es eine Abwägung von Risiken und Nutzen und derzeit können die erneuerbaren Energien die Lücke nicht schließen - das geben sogar die Grünen und Greenpeace zu und verweisen auf andere fossile Brennstoffe (Erdgas). Aber auch da hat man Risiken und Nebenwirkungen (die sich teilweise weniger gut kontrollieren lassen als Strahlung) und auch die erneuerbaren Energien beinhalten Risiken bei der Entsorgung. So müssen Solarzellen auch aufwendig entsorgt werden, da auch hier giftige (wenn auch nicht strahlende) Materialien im Einsatz sind.

Sorry, aber das klingt für mich nach "Ok, wir stellen das Zeug mal dort ab und hoffen, das nichts passiert. Irgendwann vergessen wir's dann". Das kann ja auch nicht die Lösung sein.

Davon redet auch keiner und das wäre auch absolut falsch so was zu tun. Die Castoren stehen nur dort, da sie durch die Hitze die durch das Abfangen der Strahlung entsteht (Umwandlung von Bewegungsenergie der Teilchen in Wärmeenergie) sehr stark aufgeheizt sind und erst einmal ganz einfach abkühlen müssen.

Mann Hurz, wenn du tatsächlich 15 Jahre im Bereich Kat/Schutz, respektive Gefahrgut tätig wärst wüßtest du, das man bis zum Beweis des Gegenteils von der größtmöglichen Gefährdung ausgeht.

Natürlich plant man auch für den SuperGAU, das ist ganz einfach nötig um vorbereitet zu sein. Nur bedeutet Planung nicht gleich auch, dass man ständig und dauerhaft diesen fürchtet. Man kennt ja die Risiken und auch wenn man mit für einen SuperGAU plant, so sind es die realistischeren Risiken die man primär im Auge haben sollte.

Ich sage nicht, dass AKWs zu 100% sicher sind und ein Ausstieg aus der Atomenergie ist durchaus nötig auf mittlere Sicht (auch mit Blick auf die Endlagerproblematik), nur sehe ich auch, dass die Risiken gerne in einen falschen Kontext gepresst werden und vor allem anderer Risiken (z.B. Abhängigkeit von anderen Brennstoffen, etc.) zur Seite gewischt werden. Vor allem aber hat Tschernobyl gezeigt, dass ein nationaler/lokaler Atomausstieg erst einmal wirkungslos ist - wenn auch Vorbildfunktion haben kann - vor allem angesichts der Tatsache, dass dt. AKWs sicherer sind als die aus China oder Russland und diese dort gerade neue hoch ziehen wollen - auch weil sie Chancen sehen den Strom dann günstig zu verkaufen.
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