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Autor Thema: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird  (Gelesen 49583 mal)

Baumstumpf

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #75 am: 08. Oktober 2010, 01:08:28 »
im gegensatz zu dir nehmen wir die geschichte nicht als sagenerzählung wahr. hätten die leute in all den jahren nicht demonstriert und wären gegen beschlüsse angegangen, hätten wir jetzt eine verdeckte autokratie.

das es uns noch besser gehen würde, wenn die leute NOCH MEHR demonstriert hätten, steht ausser frage. man schaue nur mal nach frankreich, wo demonstrationen an der tagesordnung sind. das ist der direkte vergleich. hier wird jetzt mal so allmählich - aber doch eher mit leichtem achselzucken - gegen die rente mit 67-70 protestiert. dort massiv gegen die rente mit 62...

Baumstumpf

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #76 am: 08. Oktober 2010, 01:51:30 »
was dir völlig ab geht, ist das verständnis für die sozialen errungenschaften, die alle kurz nach dem krieg geschaffen wurden. da herrschte ein grundgedanke bei der schaffung vor, der von den schrecken der diktatur geprägt war und darauf abzielte so etwas für die zukunft zu verhindern. diese vernetzten systeme basieren auf den humanistischen grundsätzen, die eine harmonische gesellschaft garantieren sollten.

je weiter man sich vom geist der gründungszeit dieser systeme entfernt, desto weiter entfernt man sich auch vom verständnis um die notwendigkeit davon. im laufe der jahre sind andere werte aufgestiegen, die deren platz eingenommen haben und nach und nach anfingen die grundsätze für eine humanistische gesellschaft abzulösen.

sinkende proteste gegen diese verdrängung unseres humanistischen fundaments fördern daher die verdrängung der mechanismen, die quasi für die verhinderung der entstehung einer diktatur verankert wurden. leistet die gesellschaft also keinen wiederstand gegen die abkehr vom humanistisch geprägten staat, wird dieser durch einen staat mit anderem zeitgeist ersetzt und öffnet sich wieder den stöhmungen, die zu einem autokratischem gebilde führen können. betrachtet man die entwicklungen der letzten jahre, wäre eine solche entwicklung nicht nur möglich, sondern sehr warscheinlich.

grave_digga

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #77 am: 08. Oktober 2010, 07:00:11 »
Das schwierige an Regeln und Gesetzen (aka "Respekt und Anstand"... wenn ich das schon lese... ) ist, zu wissen, wann man sie brechen muss. Vor 20 Jahren haben ein paar hunderttausend Leute in der ehemaligen DDR das Gesetz gebrochen... mit einem ganz ordentlichen Ergebnis, finde ich. 


Meine Güte, jetzt wird die Freiheit eines ganzen Landes (und Millionen von Menschen) mit dem Bau eines Bahnhofs! verglichen. Denk nochmal drüber nach...

EdHunter

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #78 am: 08. Oktober 2010, 09:26:21 »
Wenn mir etwas nicht passt, habe ich das Recht, auf die Straße zu gehen und meine Meinung öffentlich zu machen. Egal, um was es geht. Wenn ein paar zehntausend Stuttgarter gegen das Projekt sind und demonstrieren, üben sie genau dieses Recht aus. Und dagegen mit "Anstand und Respekt" zu argumentieren ist ein "Friss oder stirb" Argument. Nur weil es ein regionales Problem ist, heißt das nicht, dass es ok ist und sich die Leute das einfach stillschweigend gefallen lassen müssen. Du kannst den Leuten doch nicht ihr Recht verweigern, dort zu demonstrieren!?
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2010, 09:41:33 von EdHunter »
.:: tehK.de :: #easilyamused ::.

Zidahya

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #79 am: 08. Oktober 2010, 11:43:19 »
Du kannst den Leuten doch nicht ihr Recht verweigern, dort zu demonstrieren!?

Es muss heißen "Du kannst den Leuten doch nicht ihr Recht verweigern zu demonstrieren!" Es "dort" zu tun, kann man ihnen sehr wohl verweigern. Übrigens gehen jetzt schon Leute "für" den Bahnhof auf die Strasse. Also eigentlich ist es doch egal, ob sie das Ding abreissen. Ein paar tausend Stuttgarter werden enttäuscht.

Itchy

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #80 am: 08. Oktober 2010, 13:51:52 »
Auch lustig ist, dass 57% der Deutschen gegen den Bahnhof sind, aber nur 44% wissen, wo Stuttgart liegt.

grave_digga

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #81 am: 08. Oktober 2010, 15:27:58 »
Du kannst den Leuten doch nicht ihr Recht verweigern, dort zu demonstrieren!?

Es muss heißen "Du kannst den Leuten doch nicht ihr Recht verweigern zu demonstrieren!" Es "dort" zu tun, kann man ihnen sehr wohl verweigern. Übrigens gehen jetzt schon Leute "für" den Bahnhof auf die Strasse. Also eigentlich ist es doch egal, ob sie das Ding abreissen. Ein paar tausend Stuttgarter werden enttäuscht.

Und genau da lag das Problem. Dort wo sich die Demonstranten aufhielten war ihnen das untersagt worden. Und wenn sie freiwillig nach der x-ten Aufforderung nicht Folge leisten sehe ich das auch als OK an das dagegen vorgegangen wird. Und wer sich dann bei der Räumung auch noch sträubt und dagegenhält muß dann mit den Konsiquenzen rechnen. So seh ich das jedenfalls. Bei den Bäumen hätte ich einfach einige Male vorgewarnt das die jetzt dann gefällt werden, wenn diese Robin Wood Typen meinen immer noch oben bleiben zu müssen kann man unten ja schonmal anfangen zu sägen. Ich glaube die wären dann recht schnell runter geklettert...

Der Bahnhof wird so oder so gebaut. Man sollte vielleicht auch mal drüber nachdenken das die Kosten ja auch wieder uns allen zugute kommen da das ja massig Arbeitsplätze schafft/festigt. Ich wohne in der Nähe und kann den ganzen Aufstand nicht verstehen.

Auk

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #82 am: 08. Oktober 2010, 15:59:57 »
Zitat
Und genau da lag das Problem. Dort wo sich die Demonstranten aufhielten war ihnen das untersagt worden. Und wenn sie freiwillig nach der x-ten Aufforderung nicht Folge leisten sehe ich das auch als OK an das dagegen vorgegangen wird.

dagen vorzugehen ist ja auch in ordnung, bleibt aber die verhältnismäßigkeit der eingesetzten mittel.
wasserwerfer, knüppel und tränengas mögen gegen rechte / linke und sonstige randalierer akzeptabel sein, gegen weitgehend friedliche jugendliche und rentner sind sie es nicht. die leute hätten eben vom platz getragen oder mittels polizeikette abgedrängt werden müssen, ansonsten wäre auch einfach eine polizeiliche verwarnung oder anzeige möglich gewesen. wäre natürlich aufwendiger und weniger eindrucksvoll.
bei einer angemeldeten demo auf einem nicht zugewiesenen platz zu demonstrieren ist doch bestenfalls eine ordnungswidrigkeit. stell dir vor die würden dich gleich niederknüppeln weil du im parkverbot stehst.

achja und die "wurfgeschoss" werfenden jugendlichen nicht vergessen. machen die kleinen im kindergarten auch, habe noch nie gehört das man denen dann kollektiv den arsch versohlt. nicht falsch verstehen: kastanien auf polizisten zu werfen ist nicht in ordnung und es ist absolut richtig dass die polizei sich das nicht bieten lässt aber andere mittel wären eben möglich gewesen.

dgalien

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #83 am: 08. Oktober 2010, 16:21:03 »
man sollte dabei aber auch nicht vergessen, das es einige polizisten gibt, die richtig spaß am prügeln haben.
ja genauso wie:
 - es lehrer gibt, die padophil sind
 - köche existieren, die einem ins essen pinkeln
 - es müllmänner geben soll einem vor die tür scheisssen
 - akw´s nur deshalb existieren, weil wir am ende alle strahlen sollen...



http://www.youtube.com/watch?v=In1vcYY6ioI

Mag aber auch daran liegen, dass ich rein optisch ein rotes Tuch für Streifenpolizisten bin und im Schnitt einmal alle zwei Monate "routinemäßig" kontrolliert werde.
hast du einen irokesenschnitt?


würd mich interessieren, was nun eigentlich disziplinarisch für die betreffenden polizisten rauskam. habe jedenfalls aus anderen quellen nicht grad schöne disziplinarische massnahmen gegen solche staatsvertreter mitbekommen.
Denn die Judikative (bzw. staatsrechtlich gesehen die exekutive := Gerichtsbarkeit) geht nicht grad zimperlich mit denen um. Ebenso die Karrierefolgen solcher Typen

Heretikeen

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #84 am: 08. Oktober 2010, 16:29:58 »
Keine Ahnung, wie es bei der Polizei in punkto Befehlsrecht steht, aber ich denke mal, dass die Ausführenden relativ unversehrt bleiben dürften, solange ein Vorgesetzter den Einsatz dieser Mittel befohlen hat. Wäre zumindest beim Bund so.

Rom

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #85 am: 14. Oktober 2010, 13:44:12 »
junge junge, das ist ja ein dicker Hund .... http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33487/1.html
Da erscheint ja das Gebahren von Bahn und el Ministerpresidente in einem völlig anderem Lichte.

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #86 am: 14. Oktober 2010, 15:50:40 »
Und dann behauptet die "ältere" generation, das die "jugend" immer frecher wird.
Früher sind Politiker wenn man solche machenschaften aufgedeckt hat weningstens in die Badewanne gestiegen, heute knallen sie der Bevölkerung rotzfrech ins gesicht das sie sich um ihren eigenen schice kümmern sollen und ziehen ihr ding einfach trozdem durchz.

Baumstumpf

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #87 am: 18. Oktober 2010, 17:32:06 »
schon nach dem ersten abschnitt des artikels hab ich aufgehört weiter zu lesen. da ist sein argument doch allen ernstes, das sich die leute in stuttgart nicht aufregen sollen wegen der kosten, weil die stadt stuttgart schließlich das wenigste davon übernimmt. das meiste der zig milliarden komme ja schließlich von land, bund und bahn.... ähm ja.... und die gnerieren ihr kapital einfach aus der luft. was für eine flachpfeife.  ::)

grave_digga

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #88 am: 18. Oktober 2010, 17:58:20 »
Lasses erst mal richtig kalt und unangenehm draußen werden, dann schrumpft der Haufen Demonstranten auf eine recht übersichtliche Gruppe zusammen, da bin ich mir sicher...

Baumstumpf

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Re: Stuttgart 21 - wenn der Staat zum Feind wird
« Antwort #89 am: 18. Oktober 2010, 18:34:52 »
Dann solltest du erst mal weiterlesen, denn da steht, warum er das als Argument empfindet.

Wenn man sich nicht mal die Meinungen anderer anhört, macht das Ganze natürlich keinen Sinn.

du spielst wohl auf seinen vergleich mit dem bankenrettungschirm an. ich denke die mehrzahl der menschen hatte einfach verstanden, das damit der zusammenbruch der wirtschaft verhindert wurde. für einen um zig milliarden zu teuren bahnhof hat allerdings kaum jemand verständnis.

 

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