Im Solo ist's von der Karte her bisschen wie HoM&M. Allerdings spielt es sich in "Echtzeit" - macht man einen Schritt, machen auch andere Armeen/Gruppen/Truppen einen Schritt.
Vllt kann man das sogar mit Pirates! vergleichen?! Nur eben an Land, mit Rittern und Burgen.
Treffen sich zwei Armeen oder geht man in eine Stadt, dann gibt es die Möglichkeiten, anzugreifen, netten Smalltalk zu führen oder zu handeln. Burgen und Städte kann man belagern und erobern, wobei dazu jeweils immer ein bis drei Dörfer im Umland gehören und nach der Eroberung ebenfalls den Besitzer wechseln.
Man kann sich einer von vier oder fünf(?) Fraktionen anschließen, jede mit anderen Einheiten. Zu jeder Fraktion gibt es auch noch einen "Anwärter" auf den Thron/Verstoßenen/Exil-Prinz/etc, dessen Revolution man unterstützen und so eine Art Bürgerkrieg anzetteln kann.
Rhodoks = keine berittenen Einheiten, dafür ganz viele Speere, Lanzen, Armbrüste - hässliche Gegner, wenn man deren Burgen belagert
Swadia = Armbrüste, schwere Kavallerie
Sarranids = vor allem auf Geschwindigkeit ausgelegt
Veagirs = gute Bogenschützen, schwere Kavallerie
Nords = die Wikinger-Fraktion - dicke Schilde, viele Äxte, keine Pferde
Khergits = die "Mongolen"-Fraktion - berittene Bogenschützen
In den Dörfern der Fraktionen kann man Rekruten anheuern und durch Schlachten oder den Trainer-Skill hochleveln. Aus einem "Nord Recruit" wird also irgendwann ein "Huscarl", sofern er überlebt.
Man kann "Helden" (vom Spieler ausrüstbare und skillbare "starke" Einheiten) anheuern.
Das bringt mich auf das Skill-/Levelsystem:
Attribute machen ganz klassisch stärker, schneller, klüger (mehr Skillpunkte) oder charismatischer (mehr Truppen, weniger Unterhalt). Zudem basiert jeder Skill auf einem Attribut und darf maximal 1/3 des Attributs betragen. Skills bewirken mehr Schaden, bessere nutzbare Waffen, schnellere Bewegung im Kampf. Oder außerhalb des Kampfes eine schnellere Heilung, höheres Truppenlimit...usw....
D.h. am Anfang ist man ein dummer Bauer mit 'nem Knüppel und sollte sich nirgends zu sehr aufspielen bzw. rennt vor Banditen weg. Später führt man riesige Heere in die Schlacht und kann sich voll toll fühlen.
"Story":
Es gibt keine Story. Jedenfalls gibt es keinen roten Faden oder irgendeine großartige bewegende Geschichte. Man wählt anfangs Geschlecht, Herkunft, Aussehen aus, verteilt noch ein paar Skillpunkte und steht dann auf der Landkarte.
Es gibt Aufträge von Dorfältesten, Gildenmeistern, Adligen, Königen. Pro Stadt kann man einen "Wirtschaftsbetrieb" errichten und bekommt je nach Nachfrage (hängt z.B. von Kriegen ab, glaube ich) ein wöchentliches "Taschengeld" oder kann die Produkte selbst verkaufen.
Als Vasall erobert man selbstständig feindliche Burgen und Städte oder wird vom Feldmarschall(?) zu Feldzügen ausgerufen und belagert und kämpft dann zusammen mit anderen Vasallen. Man selbst kann auch Feldmarschall werden und rumkommandieren.
Man kann heiraten. Was das genau bringt, weiß ich aber nicht. Habe das bisher noch nicht geschafft.
Vllt erzählt die einem dann, wo gerade die Gold- oder Silberflotte der Spanier ankert...oder so ähnlich.
Ganz wichtig:
Kämpfe verlaufen in Echtzeit und fühlen sich wie bei einem "Mittelalter-Shooter" an, man steuert in First- oder Third-Person. Dabei kann man im Nahkampf mit der Waffe in vier Richtungen (oben, unten, links, rechts) blocken, indem man kurz die Maus in die entsprechende Richtung bewegt. Block nach links blockt einen Schlag, der von links nach rechts ausgeführt wird. Block nach unten blockt "Stiche" bzw. "Stöße" (z.B. wenn jemand mit einem Speer/einer Lanze angreift). Block nach oben blockt "overhead" Angriffe. Ist also mit etwas Übung verbunden. Mit einem Schild muss man nur in die entsprechende Richtung gucken. So richtig wichtig ist die Blockerei aber eigentlich nur im Multiplayer, hier trumpft Warband richtig auf: Das macht verdammt viel Spaß!
Im Multiplayer kann man aus den verschiedenen Klassen der einzelnen Fraktionen wählen. Es gibt allerdings einen Mod (cRPG), bei dem man den Charakter wie im Singleplayer leveln und ausrüsten kann.
Spielmodi sind Schlacht (Team Deathmatch), Siege (Capture The Flag) und noch irgendwas...was mir gerade nicht einfällt.
Kurz & knapp: Ich finde das Spiel TOLL! Ist allerdings ein wahrer Zeitfresser (
) und im späteren Spielverlauf können die Belagerungen manchmal nerven. Ich finde, dass sich die 5(?) Euro für Mount & Blade: Warband (eigenständige Erweiterung von Mount&Blade mit Multiplayer, quasi alles besser) lohnen.