Heute Tag der Vollpfosten - oder ist die Menschheit nun total doof

[Hurz]

Heute muss ich und darf ich mich wohl einfach mal auskotzen ... Ich hatte wohl dümmste Ansammlung von Kohlenstoff auf dem Planeten Erde als Kunden.

Prolog: Kunde hat wohl sein Konto nicht im Griff und diverse Rücklastschriften. Die Mahnung mit den Überweisungsdaten hat er verschlampt. Soweit kann es einem ja mal passieren, aber was nun folgt ist filmreif.

1. Kunde ruft an und gibt Sachverhalt (siehe oben) an und bittet um neue Daten.

2. Kein Problem, E-Mail mit Überweisungsdaten geht per E-Mail raus. Hinweis auf die Funktion in My4Players sich die Daten selber zuschicken zu lassen.

3. Kunde schreibt zurück und sagt er habe die E-Mail bekommen, leider aber gelöscht und braucht die Daten noch einmal.

4. Kein Problem, E-Mail mit Überweisungsdaten geht per E-Mail raus. Hinweis auf die Funktion in My4Players sich die Daten selber zuschicken zu lassen (diesmal fett).

5. Kunde ruft an und verlangt von uns - sonst Anwalt - dass wir ihm die Daten schicken und zwar so per E-Mail, dass er sie bei sich nicht löschen kann.

Auf meine Frage ob denn die gelöschten E-Mails nicht noch im Ordner "gelöschte Objekte" sei kam die Antwort, er hätte die da auch gelöscht, das mache er immer so und das gehe mich außerdem gar nichts an.

Klar war gerade erst Fasching und ich bin mir bewusst, dass Leute die nen 150 Slot TS Server für WoW brauchen vermutlich zwar jedes Item mit Stats aufsagen können aber nicht wissen wie rum man Klopapier abwickelt, aber so viel Dummheit hatte ich seltem am Telefon.

[Sky]

 

[Mongrel]

5. Kunde ruft an und verlangt von uns - sonst Anwalt - dass wir ihm die Daten schicken und zwar so per E-Mail, dass er sie bei sich nicht löschen kann.

 

[Accipiter]

Geht auch andersrum: Ich kündige fristgerecht meinen Vertrag mit einer großen Fitnesskette. Kündigung wird bestätigt, allerdings erst nach noch mal sechs Monaten Vertragsverlängerung. Ich Ruf dort an und schildere mein Problem. Antwort: In ihrem System wär mein Vertrag einen Monat später datiert und die Kündigung entsprechend nicht fristgerecht. Mein Hinweis auf den Durchschlag des Vertrags mit dem richtigen Datum wird selbstsicher mit "Was in ihren Unterlagen steht ist vollkommen egal, was für uns zählt ist der Eintrag im System" gekontert.

Nachdem ich danach erstmal wieder ein wenig gesammelt hatte, hab ich dem Kündigungszeitpunkt widersprochen, eine Kopie meines Vertragsdurchschlags angeheftet und die Damen und Herren gebeten doch bitte die "offensichtlich fehlerhaften Einträge" in ihren Daten zu korrigieren und meine fristgerechte Kündigung zu akzeptieren. Ne Antwort hab ich bekommen, und zwar genau noch mal die gleiche Kündigungsbestätigung wie zuvor. Selbst das Datum war gleich. Ich also in nem netten Brief noch mal alles zusammengefasst und den mittlerweile recht wuchtigen (Gewicht) Brief via Einschreiben raus.

Danach hab ich erstmal nix gehört und dachte: Endlich haben se es Begriffen. Doch Pustekuchen, vor zwei Tagen haben se einfach frech den Beitrag für den kommenden Monat von meinem Konto gebucht. Einen Widerspruch inkl. Scans und der gesamten, mittlerweile auf zwei Seiten aufgeführten Geschichte geht Morgen raus, inkl. der Rückbuchung des Betrags. Ich halte Euch auf dem Laufenden...

[Hurz]

So etwa muss ich am Telefon geschaut haben ... hoffe mein Monitor hat davon keinen seelischen Schaden genommen.


@Accipiter: Das ist nicht Dummheit, das ist einfach eine leider typische Masche die sie versuchen. Wenn es einer von 1000 schluckt oder nach Mahnung und Inkassoandrohung doch zahlt weil es ihm zuviel wird hat es sich gelohnt. Ich würde es einfach sofort dem Verbraucherschutz melden (inklusive CC an das Unternehmen) und zur Not dem Anwalt übereignen.

[Accipiter]

Bin nicht rechtschutzversichert, da ich das all die Jahre über meine Eltern mit inklusive war und meine Ma das verpuzzelt hat mir rechtzeitig zu sagen das ich da rausfalle. Der Satz mit dem "Ist mir egal was sie in einem Vertrag stehen haben" war für mich halt der eigentliche Knaller.

[Joekanone]

Bin nicht rechtschutzversichert, da ich das all die Jahre über meine Eltern mit inklusive war und meine Ma das verpuzzelt hat mir rechtzeitig zu sagen das ich da rausfalle. Der Satz mit dem "Ist mir egal was sie in einem Vertrag stehen haben" war für mich halt der eigentliche Knaller.

Man muss nicht rechtschutzversichert sein um einen Anwalt davon zu überzeugen das man offensichtlich im Recht ist und die Gegenseite für die Verfahrenskosten aufkommt. 

[Hurz]

@Joekanone: Du sagst es: Verfahrenskosten ... die Kosten gibt es nur wenn in einem Verfahren mit einem rechtskräfigen und vollstrecktem Urteil mit einem Kostenentscheid eine Seite dazu verurteilt wird die Kosten auch zu tragen. Für Beratung in einem Streit vor einem Verfahren trägt jede Seite die Kosten selber (und vor allem will der Anwalt die nicht in fünf Jahren haben, sondern sofort) und sollte es zu einem Vergleich kommen, dann trägt auch jede Seite die Kosten selber. Sollte die Gegenseite einlenken, so kannst du sicher von denen die Kosten verlangen, aber die müsstest du sicher erstmal wieder erstreiten und dann wären es auch nicht immer 100% deiner Kosten.

[Zidahya]

Zumal der Streitwert (was kostet Fitness so im Monat? Bei mir um die 30 Euro?) zu keinem  Verhältnis zu den Anwaltskosten steht.

[Joekanone]

- Ein Beratungsgespräch beim Anwalt kostet ~ 30 Euro, da kann man sich schonmal schlauer machen als hier im Forum.
-Ein Vergleich kann geschlossen werden, wenn die Gegenseite kein Intresse hat vor Gericht zu landen. Ich kann mir kaum vorstellen das ein Fitnessladen wissentlich seine Kunden verarscht (so hört sich das ja an) und dann Prozeßkosten um die 3000 - 5000 € riskiert.
Da aber offensichtlich ist wer den Fall gewinnen wird, wenn die Sachlage sooo eindeutig ist, dann kann der Anwalt beim Vergleich seine Kosten ebenfalls auf die Gegenpartei umwälzen.