Was muss man eigentlich können, um Online Journalist zu werden...

[Itchy]

Manchmal frage ich mich wirklich, von wem manche Meldungen in rennomierten Magazinen geschrieben werden.

Beispiel Sueddeutsche.de:

Die 31 Jahre alte Karlsruherin hat unter dem Jubel von 7500 Fans in ihrer Heimatstadt Karlsruhe ihren WM-Titel gegen Hagar Shmoulefeld Finer verteidigt und trat wie angekündigt vom Profisport zurück.

Beispiel n-tv.de:

Die Parkbehörde erklärte, der Wagen habe am Donnerstagabend die Ecke einer Brücke gestreift und sei in den Letaba-Fluß gestürzt. Nur der Fahrer habe den Unfall schwer geschockt überlebt. Unter den Toten ist auch ein Kind. Lediglich der Fahrer überlebte den Unfall.

Beispiel spiegel.de

Nicht nur Besitzer, auch Käufer und Verkäufer von iPhones müssen mit Zwängen leben - zumindest beim Auktionshaus eBay. Wer dort ein iPhone verkaufen will, muss sich ab sofort vorher bei Paypal, Googles Online-Bezahldienst, anmelden und eben jenen für den Transfer der Kaufsumme nutzen  .

Naja, nicht wirklich sonderlich interessant, aber ich wollte auch mal einen nutzlosen Thread im OT Forum aufmachen

[Zippozipp]

Ich kann mir schon denken, wie sowas passiert. Ich habe in meiner PR Zeit nahezu täglich Pressemitteilungen geschrieben und ich unterstelle einfach mal, dass sich das Schreiben eines 0815 News-Artikels davon handwerklich nur marginal unterscheidet. Ich - und jeder in dem Bereich, den ich kenne - habe mir mit der Zeit eine regelrechte Vorlagensammlung zugelegt. Das heißt wenn etwas passiert war, dass so oder so ähnlich schon einmal passiert ist habe ich den alten Text genommen, angepasst, ein paar Sätze umgestellt, eine neue fetzige Überschrift drüber gepackt und fertig. So kann man viel Zeit sparen. Natürlich kommt es dann auch mal zu bösen Dopplungen wie in Deinen Beispielen da. Bei uns wurde deswegen IMMER von jemandem Gegengelesen...wenn bei uns im Büro keiner da war im Zweifelsfall halt von der Sekräterin gegenüber. Derartiges Qualitätsbewusstsein (was die Fehlerfreiheit angeht) gibt es aber wohl leider nicht überall.

[Ulk]

ach, dass regina halmich aus der schönsten fächerstadt der welt kommt, kann man doch gar nicht oft genug betonen. 

zippos erklärung erscheint mir einleuchtend. ansonsten würde ich auf übermüdung tippen.

[Hurz]

Sagen wir es ganz ehrlich: Die Texte waren früher auch nicht besser - zumindest die Fassungen die Journalisten bei den Textchefs abgegeben haben. Doch (bei der SZ weiss ich es) diese Kontrollfunktion ist inzwischen bei fast allen Zeitungen (und das gilt auch für die Online-Sparten, die meist von den gleichen Leuten gefüllt werden) gestrichen. Darunter leidet nun einfach die Qualität der Texte, da diese ohne Prüfung nun online oder in den Druck gehen.

[Accipiter]

Das passiert auch ganz schnell wenn man mehrere Sätze geschrieben hat, dann zwei davon umstellt und das dann (aus Zeitdruck; whatever) nicht mehr mit dem Rest abgleicht.

[Hurz]

Das passiert auch ganz schnell wenn man mehrere Sätze geschrieben hat, dann zwei davon umstellt und das dann (aus Zeitdruck; whatever) nicht mehr mit dem Rest abgleicht.

Genau dafür sollte die Textprüfung eigentlich da sein. Weniger um Rechtschreib- oder Grammatikfehler zu finden, sondern mehr um solche Sinnfehler zu vermeiden.

[Itchy]

Eben. Ich sage ja nichts gegen Tippfehler, die wirklich schnell übersehen werden können. Aber solche Wiederholungen sollte man doch auch selber beim nochmaligen drüberlesen merken.

Ist mir halt nur aufgefallen, weil ich an diesem einen Tag gleich dreimal über so einen Quatsch gestolpert bin.

[Hurz]

Das ist bei der SZ seit Jahren inzwischen der Fall. Meine Lieblingstageszeitung hat in den letzten Jahren so abgebaut bei der Qualität der Texte (nicht nur inhaltlich auch rein von der Schreibqualität), dass ich immer mehr überlege das Abo zu kündigen. Echt peinlich was sich da alles an Fehlern einschleicht. So viele Fehler (vor allem Tippfehler, Kommafehler, etc.) wie ich heute auf einer Seite finde gab es vor 10 Jahren nicht in der ganzen Ausgabe!