Kennt jemand Pathfinder?

[Neranja]

Soll ein P&P RPG mit D&D/AD&D Hintergrund sein, ohne das dumbing down von D&D 4. In etwa kompatibel mit 3.5. Hat das schon jemand getestet?

http://paizo.com/pathfinderRPG

[Zidahya]

Getestet nicht. Ist halt ein eigenes Setting von Ulysses (die haben die DSA Lizenz) auf dem 3.5er D20 Open License Regelsystem. Soweit ich das verstanden habe ist das standard Fantasykost.

Das ist glaube ich nur für den Hintergrund interessant (den ich persönlich nicht so sehr spannend finde). Man braucht zum Spielen aber auf jeden Fall die 3.5er DnD Corebooks (Players Handbook, Dungeon Master Handbook und Monster Manual).

Ich würde gerade was deutsche Kampagnenwelten angeht vorsichtig sein. F&S hat die D&D Lizenz vor einiger Zeit verloren und entsprechend gibt es keine deutschen 3er Bücher mehr zu kaufen. Die meisten Verlage haben ausserdem den Support für ihre Kampagnen eingestellt (z.B. Iron Kingdoms, bei Pathfinder weiss ich es nicht), um dann eine neue Version für die 4. Edition rauszubringe, da von dem Wizard halt kein Support für 3.5 mehr zu erwarten ist.

[Neranja]

Man braucht zum Spielen aber auf jeden Fall die 3.5er DnD Corebooks (Players Handbook, Dungeon Master Handbook und Monster Manual).

Ich glaube die verkaufen ein eigenes Corebook, denn da steht "All player and Game Master rules in a single volume":
http://paizo.com/store/downloads/pathfinder/pathfinderRPG/v5748btpy88yj

Die meisten Verlage haben ausserdem den Support für ihre Kampagnen eingestellt (z.B. Iron Kingdoms, bei Pathfinder weiss ich es nicht), um dann eine neue Version für die 4. Edition rauszubringe, da von dem Wizard halt kein Support für 3.5 mehr zu erwarten ist.

Nun, für mich sieht es eher so aus als ob die eher versuchen auf 3.5 zu scheißen, die OGL auszunutzen und 3.5 am Leben zu halten...

[muh]

Ist im endeffekt eine fortfuehrung von 3.5 weil sie keine lust auf dnd4 hatten. Habs noch nicht angespielt aber sieht nach dem durchblaettern im vergleich zu 3.5 etwa so aus wie 3.5 zu 3. Also 'bugfix' + erweiterungen, das merkt man speziell bei den klassen. Wizard z.b. hat jetzt d6, sorceror kann sich aussuchen aus welcher blutlinie seine magie kommt (also drachen oder feen und so weiter) und das gibt dann jeweils ein paar andere gimmicks. So zeug gibts fuer alle klassen. Was ich dort in den foren so gelesen habe gibts dabei allerdings auch probleme: Durch die anhebung der hp bei klassen als auch mobs wurden zauber halt abgewertet weil die vom schaden her nicht angepasst wurden. Konsens in den foren war mehr oder weniger das evoker eher sinnlos sind.

In summe recht sinvoll und wer sich bis jetzt nicht 3.5 gekauft hat sollte meiner meinung gleich auf pathfinder umsteigen ansonsten so optional wie 3.5 halt zu 3 war.

Btw mit dem Grundregelwerk kann man leute erschlagen, das ist im endeffekt eine kombination aus dungeon masters guide und players guide und kann locker anstelle einer hantel fuers krafttraining verwendet werden.

[Ronnie Drew]

D&D und AD&D habe ich zwar früher gespielt, aber ein wirklich gutes Regel-System war das nie. Ich verstehe sowieso nicht, warum jemand sich das kaufen wollen würde.

[Heretikeen]

Was macht denn deiner Meinung nach ein gutes P&P-Regelsystem aus? Nur mal so aus Interesse.

[Skeltem]

Du hast zwar Ronnie gefragt, aber ich beiße mal.

 Für mich (als SL) zählt, dass die Regeln nicht im Vordergrund stehen, sondern meine Geschichte. Sprich: kaum Diskussionen um irgendwelche Tabellen auf Seite 456 des DMG im Gegensatz zu Seite 346 des SHX bla.

 Ich bin bekennender Storyteller-Fan, auch wenn, z.B. bei Exalted, Sehnenscheideentzündungen durch die schiere Masse an W10 drohen.

[muh]

Ich finde das Regelsystem durchaus ok. Und das rollenspiel kommt durch die spieler nicht das system. Ich kenne zumindest kein system das regeldiskussionen verhindert (und am schlimmsten von allen waren bis jetzt WoD und Spacegothic was regeln betraf).

Wir spielen verschiedene systeme und wechseln auch lustig durch damit etwas abwechslung reinkommt was das setting betrifft.

[Heretikeen]

Ja, ich denke auch, dass es in punkto P&P-Regeln zwei Extreme gibt: Pures Würfelspiel und Pures Rollenspiel. Und je nach Gruppe kann man es sich dann dazwischen irgendwo bequem machen. Ich für meinen Teil konnte zu meiner aktiven Zeit immer mit allen Extremen ziemlich gut; klar ist ne Partie D&D 1st was anderes als ne Sitzung Amber oder GURPS, aber solange man sich dessen bewusst ist und sich alle drauf einlassen kann man mit allem seinen Spaß haben.

Das einzige, was mich schon immer arg angekotzt hat, waren übertrieben zeitraubende Kampfsysteme, sprich: Die Kombatanten würfeln, bis einer trifft. Und wenn einer 20 Minuten nicht trifft, dann trifft er halt auch nicht. Schlimmstes Beispiel waren die alten DSA-Regeln, da es nach dem erfolgreichen Treffen noch ein erfolgreiches Parieren gab und Charaktere/Monster zu allem Überdruss noch tonnenweise Schaden ausgehalten haben. Bei sowas vergeht mir relativ schnell der Spaß an der Freud; keine Ahnung, wie es bei aktuellen Regelwerken in der Hinsicht aussieht.

[Ronnie Drew]

Ich mag generell Systeme nicht, wo ein Held mit 10 HP startet und irgendwann 100 HP hat (trifft generell auch auf quasi alle MMOs zu), weil ich das unlogisch finde und für nicht wirklich begründbar halte. Sprich am Anfang hält ein Char 2 Schwerttreffer aus, irgendwann dann 20 etc. pp. und schnetzelt sich alleine durch 50 Goblins.
Ich (und meine Freunde) mag es da eher realistisch, d.h. man wird zwar im Laufe der Zeit besser und irgendwann wirklich ein verdammt guter z.B. Schwertkämpfer, aber nie so stark, dass man eine Übermacht an Gegnern einfach auslachen könnte und nur noch im 1 on 1 gegen Dämonenfürsten einen leichten Nervenkitzel verspürt.

Und zudem mag ich Regeln gerne ein wenig komplexer und wenn es geht möglichst realistisch, ohne dass sie sich dadurch in den Vordergrund drängen.
D&D ist mir also zu Heldenmäßig unrealistisch und gleichzeitig zu simpel gestrickt.

Wobei ich gerade mein P&P umbaue und heldenmäßiger gestalte und viel Zeit mit Balancing verbringe, so dass Leute, die ihr Leben als Hardcore-Abenteurer gegen Monster verbringen zwar normalen Menschen überlegen sind, aber nicht zu Halbgöttern/Superhelden mutieren, für die Schwerttreffer wie Mückenstiche wirklen. Hat aber mehr mit dem neuen Setting zu tun, welches ich aufgesetzt habe und welches viel zu lange zum erläutern bräuchte..

[Skeltem]

Hârnmaster ist dann für dich.

 Das ist das realistischste Rollenspiel von allen. Die Kämpfe sind allerdings so tödlich, dass kaum ein Charakter sie überlebt.

In combat, each injury is tracked individually, rather than subtracting from a pool of Hit Points or Life Points. More serious injuries introduce the risk of a character being knocked unconscious from shock, being instantly killed, or (optionally) losing a limb. A character may also be killed or knocked unconscious by blood loss or a combination of lesser injuries. Unhealed injuries penalize a characters actions, including combat actions, reducing their overall effectiveness. Each injury heals at a different rate, depending on its severity, and open wounds have the potential to become infected, slowing healing and possibly causing death. Permanent injuries- either in the form of amputated or otherwise lost limbs- or attribute penalties caused by poorly-healed injuries are also a possibility. The combat and injury system is quite lethal, compared to many roleplaying systems. Even for veteran characters, combat with a skilled opponent or a sneak attack by an opponent armed with a modest weapon can lead to death in a single strike; an unarmed blow to the neck or a bowshot to the eye can be fatal.

 Nimmt man dazu, dass es ohne Scheiß mehrere Stunden dauert, einen zu bauen hat man das Spiel, das aus der blutrünstigsten Truppe echte Pazifisten macht. 

[Heretikeen]

Keine Ahnung, ob GURPS jetzt realistischer als Harnmaster ist, aber es hat den zusätzlichen Vorteil, dass es universell ist. Wenngleich es wie wohl alle realistischen Systeme sehr im Vordergrund steht.

[Ronnie Drew]

Ich habe ja bereits ein System, das meinen Anforderungen genügt zwischen Realismus und Spielbarkeit.
Und es hat auch diverseste Unterscheidungen zwischen Wunden verschiedener Größe, die unterschiedlich schnell heilen und zusätzlich noch kritische und tödliche (zumindest für das betroffene Körperteil) Wunden, was komplex genug ist.

Wenns nur darum ginge, dass alle umfallen wie die fliegen, könnte man Call of Cthulhu spielen. Oder selbst bei WoD hat man ja nur sehr wenige Wund-Status.

[Zidahya]

Du hast zwar Ronnie gefragt, aber ich beiße mal.

 Für mich (als SL) zählt, dass die Regeln nicht im Vordergrund stehen, sondern meine Geschichte. Sprich: kaum Diskussionen um irgendwelche Tabellen auf Seite 456 des DMG im Gegensatz zu Seite 346 des SHX bla.

 Ich bin bekennender Storyteller-Fan, auch wenn, z.B. bei Exalted, Sehnenscheideentzündungen durch die schiere Masse an W10 drohen.

Wo genau legt dir das D20 System da Steine in den Weg? Meine beiden 3.5er Gruppen sind auch viel Rollenspiel mit taktischen Kämpfen und wir haben noch niie 'ne Tabelle auf Seite 456 im Dmg gesucht, weil alle Fertigkeiten und Würfe die ein Charakter braucht auf seinem Bogen sind.

[Heretikeen]

Wenns nur darum ginge, dass alle umfallen wie die fliegen, könnte man Call of Cthulhu spielen.

Also wenn's bei CoC ne Menge Kämpfe gibt sollte man sich nen neuen Spielleiter suchen